(1587), zu
Burgos (1588) und zu
Osma, sowie für die
KircheSan Martin in Madrid.
[* 2] Er veröffentlichte eiue
Schrift über
Edelsteine,
[* 3] edle Metalle: «Quilatador de oro, plata y piedras» (Sevilla
[* 4] 1585),
und ein Lehrgedicht mit Erläuterungen, in dem er die
Maße aller Kunstwerke, von den klassischen Ordnungen und denProportionen des
Menschen bis zu den Kirchengefäßen
aufstellt:
«Varia commensuracion para la escultura y arquitectura» (Sevilla 1585 u. ö.).
Lampen,
[* 7] Lampen mit hohlem Runddocht, genannt nach dem Lampenfabrikanten Aimé Argand (geb.
zu Genf
[* 8] 1755, gest. in England), der 1783 den
Brenner der Lampen so einrichtete, daß die Luft,
die bei gewöhnlichen, nicht hohlen Dochten nur von außen Zutritt hat, auch durch die Mitte des
Brenners, im Innern des nun
schlauchförmigen Dochtes und der Flamme
[* 9] aufsteigen konnte, wodurch eine vollkommenere
Verbrennung der entzündlichen
Gase und
[* 10]Dämpfe des Leuchtmaterials erreicht ward. Diese Lampen haben später manche Verbesserungen erfahren und
sind längst allgemein (unter dem
Namen der Lampen mit hohlem Dochte oder mit Rundbrenner) gebräuchlich.
Bei der Gasbeleuchtung nennt man
Argandbrenner (oder Rundbrenner) die, welche einen
Kreis
[* 11] von 12 bis 24 kleinen Löchern (s.
Fig. 1) zum Ausströmen des
Gases darbieten und demnach eine Flamme von derselben Gestalt erzeugen, wie
ein hohler Docht sie giebt (s. Fig. 2). Sind die Löcher des
Argandbrenners durch einen Schnitt zu einer kreisförmigen Linie
verbunden, so heißt der
Brenner Dumasbrenner. (S. auch Gasbeleuchtung.)
Friedr. Wilh. Aug., Astronom, geb. zu
Memel,
[* 12] wurde 1820
BesselsGehilfe an der Königsberger
Sternwarte
[* 13] und habilitierte sich 1822 mit seinen «Untersuchungen über
die
Bahn des großen
Kometen
[* 14] von 1811» (Königsb. 1822). 1823 wurde er als Observator
an die
Sternwarte zu
Äbo berufen, 1828 zum ord. Professor ernannt, 1832 siedelte er nach
Helsingfors über, wo er den
Bau der
neuen
Sternwarte leitete, die 1835 vollendet wurde. Hierauf folgte er 1837 einem Rufe als Professor der
Astronomie
[* 15] nach
Bonn,
[* 16] wo ihm abermals dieAufgabe zu teil wurde, eine
Sternwarte einzurichten, die 1845 vollendet ward. Er starb inBonn. Von seinen Werken sind zu
nennen: «Observationes astronomicae in specula universitatis Fennicae factae» (3
Bde., Helsingf. 1830-32);
«DLX stellarum fixarum positiones mediae ineunte anno 1830» (ebd. 1835);
«Durchmusterung der Himmelszone
zwischen
15° und 31° südl. Deklination»
(Bonn 1852).
A.s größtes Werk, das er mit Krügers und Schönfelds Unterstützung
1852-61 vollendete, ist die vollständige
Ortsbestimmung
[* 17] allerSterne bis zur 9.
Größe nördlich vom
Äquator. 1857 begann
die Veröffentlichung des auf diesen Bestimmungen beruhenden großen
«Atlas
[* 18] des nördl. gestirnten Himmels»
(Bonn 1857 fg.)
und im 3. bis 5.
Bande der «Astron.
Beobachtungen auf der
Sternwarte zu
Bonn» (1859-62) folgte das dazu gehörige «Sternverzeichnis»,
bekannt als
Bonner Durchmusterung. Er veröffentlichte ferner
«Mittlere Örter von 33811
Sternen»
(Bonn 1867),
«Untersuchungen über die
Eigenbewegung von 250
Sternen» (ebd. 1869). Auch auf dem Gebiete der veränderlichen
Sterne hat Argelander Hervorragendes
geleistet. - Seine
Biographie ist in der «Astron. Vierteljahrsschrift», Bd. 10 (Lpz.
1875), enthalten.
1)Arrondissement im franz. Depart.
Hautes-Pyrénées in der Gascogne, hat 1310,98 qkm, (1891) 40400 E., 91 Gemeinden
und zerfällt in die 5 Kantone Argelès (325,80 qkm, 10458 E.), Aucun (265,82 qkm, 5232 E.), Lourdes (213,89 qkm, 15740 E.),
Luz (447,01 qkm, 5778 E.), St.
Pé (58,46 qkm, 3192 E.). - 2) de
Bigorre, Hauptstadt des
Arrondissements
in 466 m Höhe, am Ausgang des
Thales von Aucun, an der
Eisenbahnlinie Lourdes-Pierresitte-Nestalas, hat (1891) 1602, als Gemeinde 1733 E.,
Wollkämmerei und seit 1885 ein Badehaus, das vermittelst einer Leitung mit den Schwefelquellen von Gazost gespeist wird.
L., Pflanzengattung ans der Familie der Papaveraceen (s. d.),
deren wenige
Arten fast alle in Mexiko
[* 19] wachsen. Sie haben buchtig gezähnte, fiederspaltige oder schrotsägeförmige, meist
dornige
Blätter, einzeln stehende, endständige, meist ansehnliche
Blumen. Mehrere, durch schöne, große
Blumen ausgezeichnete
Arten sind beliebte Zierpflanzen geworden, so Argemone mexikanaL., mit weißlich gefleckten, dornigen
Blättern und großen, gelben
Blumen;
Argemone ochroleuca, mit blaugrünen, dornigen
Blättern und kleinen, ockergelben
Blumen;
Argemone grandifloraSw., mit dornenlosen
Blättern und großen, weißen
Blumen.
Die Argemone sind einjährig, gedeihen im freien
Lande ohne besondere Pflege, doch ist es zweckmäßig, den Samen
[* 20] im März in Töpfe zusäen und später
die daraus erhaltenen Pflänzlinge ins freie Land zu versetzen. Man nennt die Argemone auch
Stachelmohn.
(spr. arschángs),JeanBaptiste de
Boyer, Marquis d', franz. Schriftsteller, geb. ¶
mehr
zu Aix (Provence), gab als Kapitän die militär. Laufbahn infolge eines Sturzes vom Pferde
[* 26] auf. Wegen leichtsinnigen Lebenswandels
vom Vater enterbt, ging er nach Holland und suchte den Unterhalt mit der Feder zu gewinnen, Eine Reihe memoirenartiger Romane,
die er hier schrieb, schlägt einen anmutigen Plauderton an, ist aber sonst ohne Wert. In der Richtung
von Bayle, in der Form von Montesquieu bestimmt, sind Argens' «Lettres
juives» (6 Tle., Haag
[* 27] 1738, 1742, am besten Par. 1766; deutsch, 6 Bde.,
Berl. 1770-83),
«Lettres cabalistiques» (6 Tle., Haag
1741; deutsch, 8 Bde., Lpz.
1773-77), in welchen Schriften er an den polit., kirchlichen und sittlichen Zuständen Frankreichs und der civilisierten Welt
überhaupt mit dem gesunden Menschenverstand Kritik übte. Seine geistvoll, wenn auch flüchtig geschriebenen Werke wurden
viel gelesen und nahmen Friedrich d. Gr. so für Argens ein, daß er ihn nach Potsdam
[* 28] rief, zum Kammerherrn
und Akademiedirektor ernannte und ausnehmend bevorzugte (vgl. beider Briefwechsel franz.
u. deutsch, Königsb. 1798; franz. in Friedrichs d. Gr. «Œvres», große
Ausg., 19. Bd.). Nach 25jährigem
Aufenthalte am preuß. Hofe kehrte Argens 1769 heim und starb bei Toulon.
[* 29]
Ferner schrieb er: «Mémoires secrets de la république des lettres» (1737
u. 1744),
erweitert (14 Bde.) als «Histoire
de l'esprit humain, ou mémoires secrets et universels de la république des lettres», (Berl.
1765-68);
«Philosophie du bon sens» (Haag 1716 u. 1758; deutsch Bresl. 1756).
Seine «Œvres» (23 Bde.)
erschienen im Haag 1768. Argens' «Réflexions critiques sur les écoles de peinture» (1752; 2. Ausg.
als «Examen critique», 1768) beweisen ein reifes Kunstverständnis.