nicht sicher ist, und die in der Villa Ludovisi in
Rom,
[* 2] die den Ares
[* 3] sitzend in Liebesgedanken versunken zeigt (nach einem Original
aus der Schule des Lysipp), die besten.-
Vgl. Voigt, Beiträge zur Mythologie des und der
Athena (Lpz. 1881);
Kreis,
[* 6]
Kreis im
NO. des Gouvernements Jelisawetpol in russ.
Transkaukasien, rechts von der Kura und von der
Eisenbahn
Tiflis-Balu durchschnitten, hat 3220,2 qkm mit 52 331 E., darunter ¾ aserbeidschansche
Tataren,
1/5 Armenier, das übrige
Georgier, Kurden u. s. w.
Städte sind nicht vorhanden;
der Sitz der Kreisverwaltung ist im Dorfe
Utschkowach, mit Post.
(Aretaios), griech.
Arzt aus Kappadocien, Ende des 1. oder im 2. Jahrh. n. Chr.,
gilt nächst
Hippokrates (s. d.) für den besten Beobachter derKrankheiten unter den Alten. Die Ergebnisse
seiner Erfahrungen legte er namentlich in zwei im ion. Dialekt geschriebenen Werken nieder, einem
über die
Ursachen und Zeichen der akuten und chronischen
Krankheiten, einem andern über deren
Heilung. Hauptausgabe von Ermerins
(Utrecht
[* 7] 1847),
Ausgaben mit engl.
Übersetzung von
Adams (Lond. 1856), mit deutscher von Dewez (2 Bde.,
Wien
[* 8] 1790, 1802
u. 1803) und Mann
(Halle
[* 9] 1858). -
hießen im
Altertume mehrere
Quellen, unter denen die auf der
Insel Ortygia (einem
Teil vonSyrakus)
[* 10] die bekannteste ist. Nach dem
Mythus war die Nymphe Arethusa eine Tochter des Nereus und der
Doris. Sie kam, vom Flußgotte
Alpheios
verfolgt, durch das
Meer oder unter demselben nach
Sicilien und ward hier zur
Quelle.
[* 11] Arethusa wurde die
Muse des Hirtengedichts, genoß
zu
Syrakus göttliche Verehrung und ist vielfach auf alten Münzen
[* 12] dieser Stadt abgebildet. - Arethusa ist
auch der
Name des 95.
Planetoiden.
freiherrliches Geschlecht in
Bayern,
[* 13] dessen
Abstammung von sagenhaftem Dunkel umgeben ist.
JohannBaptistChristoph
war der erste des Geschlechts in
Bayern. Er leitete seine
Abstammung von einem armenischen Königsgeschlechte her: 1706 sei
er zu
Konstantinopel
[* 14] geboren, wohin sein
Vater Bakdazar Caziadur vor den Persern geflohen sei. Getauft
auf die
Namen Joh. Bapt.
Christoph Aroutioun Caziadu, sei der zweijährige
Knabe nach
Venedig
[* 15] gebracht worden, wo sich damals
die Kurfürstin
ThereseKunigunde Sobieska, Gemahlin
Max Emanuels II., aufhielt. Mit der Kurfürstin kam der «armenische»
Prinz nach
München,
[* 16] ward dort erzogen, bekleidete später die
Stelle eines Wirkl. Hofkammerrats und dann
die eines Hauptmauthners zu
Ingolstadt.
[* 17] Am wurde er von
Max Josef in den Freiherrnstand erhoben und starb am 11. Okt. desselben
Jahres. - Sein Enkel,
FreiherrAdam von Aretin, geb. zuIngolstadt, war unter Montgelas (s. d.) Vorstand
der diplomat.
Sektion im Ministerium des
Auswärtigen, wurde 1817 Bundestagsgesandter zu
Frankfurt
[* 18] a. M. und starb Aretin war mit
dem
Freiherrn vom
Stein derStifter des
Vereins für ältere deutsche Geschichtskunde und besaß eine der größten Kupferstichsammlungen
und
eine bedeutende Anzahl von Gemälden, die nach seinem
Tode versteigert wurden. (Vgl.
Brulliot, Catalogue
des estampes du cabinet d'A., 3 Bde.,
Münch. 1827.) -
FreiherrGeorg von Aretin,
Bruder des vorigen, geb. zu
Ingolstadt,
ward 1793
Administrator des bayr. Donaumoosgerichts und machte sich um die Trockenlegung des Donaumooses
verdient; 1806 ward er
Straßen- und Wasserbauinspektor in
Tirol.
[* 19]
Als 1809 der
Aufstand in
Tirol ausbrach, war er Generalkommissar des Eisackkreises und wurde als österr. Gefangener nach Fünfkirchen
[* 20] in
Ungarn
[* 21] abgeführt. Nach seiner Freilassung erhielt er 1810 vom König von
Bayern ein Lehngut und eine ansehnliche Pension,
worauf er sich ganz den Wissenschaften, Künsten und der
Landwirtschaft widmete. Er starb Von
seinen
Schriften sind hervorzuheben: «Versuch eines Defensionssystems von
Bayern» (Regensb. 1820) und «Zeitbedürfnisse
mit besonderer Rücksicht auf
Bayern» (3 Bdchn., Sulzb. und Regensb. 1818-19). - Ein
anderer
Bruder von
Adam von Aretin,
FreiherrChristoph von Aretin, geb. zu
Ingolstadt, wurde 1806 Oberbibliothekar
an der Centralbibliothek zu
München.
Die
Schrift: «Die Pläne Napoleons und seiner Gegner in
Deutschland»
[* 22] (1809), worin er von einer Konspiration von Borussomanen
und Anglomanen mit einer prot. Liga gegen Napoleon sprach und diesen für den Repräsentanten der Deutschheit, d. h.
des Kosmopolitismus erklärte, erregte heftigen Streit. Auf Veranlassung des Königs legte daher Aretin 1811 seine
Ämter nieder, war 1813-19 Appellationsgerichtsdirektor in Neuburg,
[* 23] dann Appellationsgerichtspräsident zu
Amberg.
[* 24] Er starb zu
München. Seine zahlreichen jurist.-politischen, durch volkstümlichen
Ton ausgezeichneten
Schriften beziehen sich meist auf
die damaligen Verhältnisse. Seine letzte
Schrift war das «Staatsrecht der konstitutionellen Monarchie»
(neue
Auflage mit Fortsetzung von Rotteck, 3 Bde., Lpz.
1838-40). - Der älteste Sohn des letztern,
FreiherrKarl Maria von Aretin, geb. zu Wetzlar,
[* 25] wohnte den
Kriegen von 1813-15
bei, schlug die diplomat.
Laufbahn ein, diente aber nachher im bayr. Generalstabe und im Kriegsministerium.
Später zog er sich aufs Land zurück; seine Neigung für archivalische Forschungen trieb ihn wieder nach
München. Er erhielt 1843 eine
Stelle als Legationsrat im Ministerium des Äußern und ward 1846 durch den König zum
Geh. Haus- und Staatsarchivar ernannt.
In der Zwischenzeit schrieb er die streng kath. gefärbten Werke: «Bayerns auswärtige Verhältnisse seit
dem Anfang des 16. Jahrh.»
(Pass. 1839),
«Geschichte des
Herzogs und Kurfürsten Maximilian I.» (ebd. 1842) und «Wallenstein»
(Regensb. 1846). 1847 ward der bayr. Gesandtschaft in
Berlin
[* 26] als Legationsrat beigegeben, 1854 mit der Einrichtung des neuen
bayr. Nationalmuseums beauftragt. In
Verbindung damit stand die bis zu seinem
Tode von ihm geleitete Herausgabe
der
«Altertümer und
Denkmale des bayr. Herrscherhauses» (Heft 1-9,
Münch. 1855-71). 1851 zum Wirkl. Geheimrat befördert,
wurde er 1859 auch zum lebenslänglichen Mitgliede der Kammer der Reichsräte ernannt. Aretin starb zu
Berlin, wo er sich als Abgeordneter zum Zollparlament befand. - Vgl. Die Familie Aretin (1825).