von kugelig-kegelförmiger Gestalt, mit weißer, zerbrechlicher Schale, die sog.
Betelnuß, und wird, mit Kalk und
Gewürz
vermengt und in ein
Blatt
[* 2] des Betelpfeffers (s. Piper) gewickelt, in ganz
Indien, im südl.
China,
[* 3] auf allen
Inseln des Malaiischen
Archipels von den Eingeborenen gekaut, um den
Atem wohlriechend zu machen; ebenso die
Nüsse von mehrern
andern Arecaarten. Infolge des
Kauens entsteht starke Speichelabsonderung, die angeblich die Mundhöhle
[* 4] rein halten und Zahnfleisch
und
Zähne
[* 5] gut konservieren soll.
Der
Speichel nimmt jedoch eine braunrote, der Mund eine ziegelrote
Farbe an, und die
Zähne färben sich schwarz. Dennoch ist
diese
Sitte im Morgenlande unter allen
Ständen, auch unter den Europäern, allgemein verbreitet, so daß
die
Betelnüsse zu den Lebensbedürfnissen gehören und einen wichtigen Handelsartikel bilden. Die jungen
Blätter vieler Arecaarten
werden in
Ostindien
[* 6] und
China als Gemüse genossen. Aus den frischen
Nüssen wird in
Indien der Palmenkatechu, ein in fester
Form als
Bombaykatechu in den
Handel kommender Extrakt bereitet. (S.
Katechu.) In Gewächshäusern wird
häufig Areca BaueriEndl. (vgl.
Tafel:
Palmen
[* 7] II,
[* 1]
Fig. 3) gezogen.
Stadt auf der Nordküste der
Insel Portoriko, links von der Mündung des Rio
[* 8] de Arecibo, hat (1887) 29557 E., einen
Hafen, Zuckerfabrikation und Kalkbrennerei.
oder
Arelatisches Reich, burgund. Königreich, das 879 vom
GrafenBoso von Vienne, Schwager
Karls des
Kahlen, begründet
wurde, indem die auf dem
Reichstag zu Mantaille bei Vienne versammelten
Bischöfe ihn zum König wählten.
Das neue selbständige
Königreich (auch cisjuranisches
Burgund genannt) umfaßte die
Franche-Comté, die Gebiete von Mâcon (bis 910), Vienne,
Lyon,
[* 9] den östl.
Teil von Languedoc, den westl. von Savoyen und die Provence. Die Hauptstadt war
Arles, das
Arelate der
Römer,
[* 10] von der das
Reich seinen
Namen erhielt. Der nördl.
Teil sonderte sich jedoch schon 889 unter
GrafRudolf als ein besonderes Königreich
Hochburgund (oder Transjuranien) ab, bis 930 sein Sohn
Rudolf II. wieder beide
Reiche vereinigte. Der kinderlose
Rudolf III. (gest. 1032) setzte
KaiserHeinrich II. zum
Erben ein, und dessen Nachfolger Konrad II. führte seine
Ansprüche 1033 mit
den Waffen
[* 11] durch.
Seit dieser Zeit gehörte das Arelat, das damals alles Land zwischen Reuß,
[* 12] Rhein, Saône, Rhône (beiLyon
und Viviers kleine Gebiete jenseit der Rhône), Mittelmeer und
Alpen
[* 13] umfaßte, zum
DeutschenReich. Doch ließ sich
FriedrichBarbarossa in
Arles 1178 noch besonders zum König krönen und bestellte den Erzbischof von Vienne zum Erzkanzler von Arelat
Friedrich II.
nannte sich König von er übte hier auch noch thatsächlich Herrscherrechte aus. Aber nach dem
Untergang derStaufen wurden die Herren der einzelnen Gebiete (der Provence, Dauphiné u. a.) selbständig,
bis dann der Einfluß
Frankreichs herrschend wurde. Die Krönung
Karls IV. 1364 zu
Arles, die Ernennung des Erzbischofs von
Trier
[* 14] zum Kanzler von waren nur
Akte von nomineller Bedeutung. -
(lat.), im
Amphitheater (s. d.) der mittlere, freie Platz, auf dem die
Spiele und Kämpfe stattfanden. Er war
festgestampft und mit Sand bestreut (daher der
Name Arena), um das Ausgleiten zu verhindern. Zu ihm gingen
von außen einige Zugänge, die von den
Gladiatoren
[* 16] und den zu den Kämpfen verwendeten
Tieren benutzt wurden. - Der
Name wird
auch für die
Amphitheater selbst sowie die ähnlichen Zwecken dienenden Örtlichkeiten, auch für «Kampfplatz»
gebraucht.
oder
Aremberg, herzogl. Haus, benannt nach der gleichnamigen Stammburg bei
dem Dorfe Arenberg im
Kreise
[* 18]
Adenau in der preuß. Rheinprovinz,
[* 19] bekennt sich zur kath.
Kirche. Nachdem die alten
Dynasten von Arenberg um 1280 im Mannsstamme erloschen waren, kamen ihre Besitzungen 1298 durch die Erbtochter
Mettildis an den
Grafen Engelbert II., den SohnEberhards,
Grafen von der
Mark, dessen Nachkommen 1459 in
den Reichsgrafenstand erhoben wurden. Die Erbtochter dieses zweiten Hauses Arenberg brachte 1547
Namen,
Titel und Besitzungen an
Johann von Ligne, einen Führer der span. Partei in den
Niederlanden, geb. 1525, gest. 1568. Sein Sohn
Karl vereinigte durch
Vermählung mit
Anna von Croy das Herzogtum
Arschot, das Fürstentum Chimay, die
GrafschaftBeaumont und
mehrere andere
Städte und Herrschaften mit den Besitzungen seines Hauses, erhielt von
Kaiser Maximilian II. die
reichsfürstl. Würde, 1582 auch Sitz und
Stimme auf dem
Reichstage (weshalb die
Herzöge von Arenberg zu den sog. altfürstlichen
Häusern zählen), wurde zum
Herzog von
Arschot und Chimay sowie zum
Granden erster
Klasse in
Spanien
[* 20] erhoben und starb 1616. - Sein Enkel, Philipp
Franz von Arenberg, erhielt vom
Kaiser Ferdinand III. den
TitelHerzog
von Arenberg. Ihm folgte sein jüngerer
BruderKarl Eugen.
Dessen Ururenkel, der
Herzog Engelbert
Ludwig von Arenberg, geb. verlor im Lunéviller Frieden seine
unmittelbaren Besitzungen jenseit des Rheins, zusammen 422 qkm mit 14800 E., und erhielt dafür 1803 als
Entschädigung das
Amt Meppen in
Ostfriesland und die
Grafschaft Recklinghausen
[* 21] in Westfalen.
[* 22] Von seiner Gemahlin Louise von Lauraguais, der
Tochter des
Herzogs von
Brancas, erbte er 1812 die Besitzungen des Hauses Châlons in Hochburgund und starb erblindet zu
Brüssel.
[* 23] -
Schon 1803 hatte er seinem ältesten
Sohne Prosper
Ludwig, geb. die Regierung abgetreten.
Dieser trat 1806 dem Rheinbunde bei und vermählte sich 1808 mit einer von Napoleon zur franz.
Prinzessin erhobenen Nichte der Kaiserin Josephine,
StephanieTascher de la Pagerie. Trotzdem verlor er seine
Souveränität,
und sein Gebiet wurde teils mit
Frankreich, teils mit
Berg vereinigt. Erst 1813 wurde er dafür von
Frankreich mit einer
Rente
von 240800
Frs. entschädigt. Der Friede von 1815 gab ihm seine Besitzungen als Standesherrschaften zurück,
Meppen unter hannoverischer, Recklinghausen unter preuß. Hoheit. Er starb - Sein
Sohn und Nachfolger,
Herzog Engelbert
AugustAnton, geb. ¶
mehr
erbliches Mitglied des preuß. Herrenhauses, starb auf seinem Schlosse Héverlé
bei Löwen
[* 25] in Belgien.
[* 26] Ihm folgte als Repräsentant der herzogl. Familie sein ältester Sohn Engelbert
Prosper Ernst, geb.
August Maria Raimund von Arenberg, Bruder des Herzogs Engelbert Ludwig, geb. zu Brüssel, widmete sich
früh dem Militärstande. Noch ziemlich jung, erhielt er von seinem Großvater mütterlicherseits, dem GrafenLudwig von der
Mark, dem Inhaber eines nach ihm benannten deutschen Infanterieregiments in franz. Diensten,
dieses Regiment zu seinem Eigentume, unter der Bedingung, daß es auch in Zukunft den Namen behalten und der
Inhaber den Namen eines Grafen von der Mark führen solle.
Der Prinz ist daher auch unter dem Namen des Grafen von Lamarck bekannt. Mit dem Regimente ging Arenberg 1780 während des engl.-amerik.
Feldzugs nach Ostindien, von wo er nach fast zwei Jahren schwer verwundet zurückkehrte. Bei Ausbruch der Revolution in
Brabant 1789 schloß er sich den Aufrührern an, zog sich jedoch bald von ihnen zurück und huldigte Leopold II. Im Beginn
der franz. Revolution trat er in ein enges Freundschaftsverhältnis zu Mirabeau. Nach dessen Tode verließ er Frankreich und
fand 1796 als österr.
Unterhändler mit den franz. Behörden Verwendung. Später lebte er, mit litterar. Arbeiten beschäftigt,
in Brüssel, wo er starb. Sein Briefwechsel mit Mirabeau «Correspondance entre le comte de Mirabeau et le comte de
Lamarck» (2 Bde., Brüss.
1851), hg. von Bacourt, ist eine wichtige Quelle
[* 27] für jene Zeit. Namen und Titel vererbte er auf seinen
Sohn Engelbert Ernst, geb. gest. dessen einzige
Tochter, Prinzessin Eleonore, geb. den Herzog Engelbert von Arenberg heiratete und Mutter des jetzigen Herzogs ist.