abgeschlagen. Die
Kolonne wich in Unordnung auf dem
Damme zurück. Ebensowenig Erfolg hatte Masséna auf dem Etschdamme, und
Bonaparte zog abends alle
Truppen hinter die Etsch zurück, während
Alvinczy, der schon gegen Verona
[* 2] vorgerückt war, Verstärkungen
nach Arcole sandte und schließlich seine Hauptmacht jenseits des Alpon versammelte. Am 16. Nov. wurde
die
Schlacht auf den
Dämmen erneuert. Masséna warf den Feind, wodurch er
Augereau, der am Alpon in Bedrängnis geraten war,
Luft schaffte. Ein Versuch der
Franzosen, den Alpon auf
Faschinen zu überschreiten, mißglückte. Am 17. Nov. wurde endlich weiter
südlich eine
Bockbrücke gebaut, auf der
Augereau überging und nun jenseit des Alpon gegen Arcole vordrang.
Jetzt mußten die
Österreicher den Rückzug antreten.
KeinTeil hatte einen wirklichen
Sieg erfochten; doch war auch dieser
Entsatzversuch für Mantua
[* 3] durch die
Schlacht von Arcole vereitelt.
(spr.arßóng),
Jean Claude Eleonore Lemiceaud d', franz.
General und Ingenieur, geb. 1733 zu Pontarlier, trat 1754 in
die Militärschule zu Mézieres und wurde 1755 zum Ingenieur ernannt. Zunächst machte er seinen
Namen bekannt durch Herstellung
einer Karte des Juras und der
Vogesen in einer eigenen von ihm erfundenen
Tuschmanier. Während des siebenjährigen
Krieges
zeichnete er sich besonders bei der Verteidigung von
Cassel aus. 1774 und 1775 veröffentlichte er zwei
strategisch-taktische
Studien u. d. T. «Correspondance sur l'art
de la guerre.» 1780 dem franz.-span.
Heer zugeteilt, erfand Arçon, um den
Angriff auf
Gibraltar
[* 4] von der See aus zu unterstützen,
«schwimmende
Batterien», gegen Einwirkung feindlicher
Geschosse
[* 5] gepanzerte Schiffsrümpfe. Nach Beendigung des
Krieges mehrfach
zum
Ausbau fester Plätze verwandt, nahm er 1793 beim
Einfall in
Holland unter Dumouriez teil und zeichnete
sich bei der Einnahme von
Breda aus. 1799 in den Senat berufen, starb er am Er schrieb noch: «Considérations
militaires et politiques sur les fortifications (Par. 1795).
delaFrontera,Stadt (Ciudad) in der span.Provinz Eadiz, malerisch auf einem 166 m hohen
steilen, vom Guadalete umflossenen Felsen, ist eine sehr altertümliche, unregelmäßig gebaute Stadt mit steil ansteigenden
Gassen und hat (1887) 16 199 E., sieben Klöster, zwei
Pfarrkirchen, von denen die am Konstitutionsplatze stehende Hauptkirche
ein herrliches got.
Gebäude mit drei Schiffen ist. Oberhalb der Stadt das große Stammschloß der
Herzöge
von Arcos de la Frontera, teilweise in Ruinen. Zu Arcos de la Frontera befinden sich mehrere Gerbereien, deren
Erzeugnis im
Lande in gutem Rufe steht, ferner
Hut-,
Tauwerk-, Espartomatten- und Borstenwarenfabriken. In der Umgebung, namentlich
im Guadaletethale aufwärts, werden Weizen, Öl und
Südfrüchte in Menge gebaut. Ungefähr 10 km flußaufwärts
in reizender Umgebung der
Bade- und Sommerfrischort
Bornos mit (1887) 5211 E. - Arcos de la Frontera ist die alte Colonia arcensis der
Römer
[* 6] und das in den Bürgerkriegen der
Araber berühmte Medina-Arkosch. Ferdinand III., der
Heilige, eroberte 1234 die Stadt,
die später den
Beinamen de la Frontera erhielt, weil sie in den Kämpfen zwischen Mauren und
Christen
die Grenze bildete und die Einwohner sich in den
Streifzügen gegen die erstern besonders tapfer bewiesen.
Andans.,Bärentraube, Pflanzengattung aus der Familie der Ericaceen (s. d.)
mit 15
Arten, teils auf den Hochgebirgen und in der arktischen Zone, teils in Mexiko
[* 7] und Kalifornien; meist niedrige
Sträucher.
Die bekanntesten
Arten sind die auch in
Deutschland
[* 8] vorkommenden Arctostaphylos officinalis Wimm.
et
Grab.
(Arbutusuva ursiL.) und alpinaL. Erstgenannte Art, die gemeine
Bärentraube, sieht der Preißelbeere ähnlich,
unterscheidet sich aber durch die zimmetbraun berindeten Stämmchen und
Äste, durch die weißen, im
Schlunde roten
Blüten
und durch die
Steinkerne enthaltenden
Beeren.
Letztere haben ungefähr die
Größe der Preißelbeere, sind auch rot und schmecken ziemlich angenehm. Die herben, etwas bitter
schmeckenden
Blätter sind als Folia uvae ursi offizinell, werden getrocknet als
Thee oder auch in Pulverform
gegen
Krankheiten des Harnsystems gegeben, auch technisch mit Eisenvitriol zum
Schwarz-, mit
Alaun
[* 9] zum Grünfärben (in
Schweden)
[* 10] und allein zum Dunkelbraunfärben der Schafwolle (in
Island)
[* 11] benutzt. Die gemeine
Bärentraube wächst wild an felsigen, bebuschten
Orten, auch auf Heidewiesen, in moorig-sandigen Kiefernwäldern, hier meist mit der Preißelbeere zusammen,
in vielen Gegenden
Deutschlands
[* 12] und Europas, wird aber auch als Dekorationspflanze an künstlichen Felsenpartien in Gärten
kultiviert. Die ausländischen
Arten findet man oft als Zierpflanzen in den Gewächshäusern. Von der auch in der arktischen
Zone häufigen Arctostaphylos alpina werden die
Beeren von den Eskimos Grönlands und des nordamerik. Archipels gegessen.
L.,Bärenohr, Pflanzengattung aus der Familie der
Kompositen
[* 13] (s. d.) mit gegen 30
Arten, ausschließlich in
Afrika
[* 14] und zwar vorzugsweise Südafrika;
[* 15] teils
Halbsträucher, teils ausdauernde und einjährige
Pflanzen mit abwechselnden,
dornenlosen
Blättern und einzeln stehenden, gestielten Blütenkörbchen, die zungenförmige
Strahl- und röhrige Scheibenblüten
enthalten. Fast alle
Arten zeichnen sich durch schöngefärbte
Blüten aus. Am häufigsten wird das an der
Westküste von
Portugal
[* 16] verwilderte Arctotis acaulisL. angebaut. In
Deutschland müssen alle in Töpfen gezogen, im Orangeriehause
überwintert und hier dicht an die Fenster gestellt werden. Sie verlangen ein etwas bindiges Erdreich, im
Sommer reichliche,
im Winter mäßige
Bewässerung und lassen sich leicht durch
Ableger vermehren.
der Hauptstern im Sternbild des
Bootes, ein rotgelber
Stern 1.
Größe.
Seine
Eigenbewegung ist eine der stärksten,
die man bei
Fixsternen beobachtet hat, nämlich jährlich 2."3. Schmidt in
Athen
[* 17] glaubt bemerkt zu haben, daß er jetzt nicht
mehr ein so hohes
Rot zeige wie früher.
Trotz seiner starken
Eigenbewegung hat sich eine
Parallaxe
[* 18] bei
ihm doch nicht mit Sicherheit ermitteln lassen. - Die mytholog.
(spr. arköj),Dorf im Kanton
[* 19] Villejuif,
Arrondissement Sceaux des franz. Depart. Seine, in 70 m
Höhe, an der
Bièvre und der Linie
Paris-Limours der
Franz. Orléansbahn, hat (1891) 5863, als Gemeinde 6088 E.
Arcueil, das alte
Arcus Julianus, hat den
Namen von den
Bogen
[* 20] eines
Aquädukts, von dem noch zwei
Bogen übrig sind und dessen Erbauung
man dem Julian zuschreibt; letzterer leitete das Wasser von Rungis nach dem röm. Lager
[* 21] bei
¶
mehr
Paris,
[* 23] auf dem südl. Seineufer, im jetzigen Quartier Latin, wo er von seinen Truppen 360 n. Chr. zum Augustus ausgerufen wurde.
Die berühmte neuere Wasserleitung,
[* 24] die sich mit 28 Brückenbogen in einer Länge von etwa 400 m durch das Bièvrethal hindurchwölbt,
ließ Ludwig XIII. 1613-24 von J. Debrosse errichten, um dasselbe Wasser nach den Gärten seines Palastes
(des jetzigen Luxembourg) hinzuführen. Im Mai 1871 richteten die Truppen der Pariser Commune im College zu Arcueil ein Blutbad
an.