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Nachahmer. Die Bruchstücke seiner Gedichte in Bergks «Poetae lyrici Graeci», Bd. 2 (4. Aufl., Lpz. 1882),
übersetzt von Herder in den «Zerstreuten Blättern» und bei Passow im «Pantheon», auch in der Ausgabe von Härtung (Lpz. 1856).
Nachahmer. Die Bruchstücke seiner Gedichte in Bergks «Poetae lyrici Graeci», Bd. 2 (4. Aufl., Lpz. 1882),
übersetzt von Herder in den «Zerstreuten Blättern» und bei Passow im «Pantheon», auch in der Ausgabe von Härtung (Lpz. 1856).
(grch.), Erzabt, Generalabt, in der ältesten Zeit der Vorsteher der Mandra (grch., Kloster). Seit dem 5. Jahrh. wurde in der griech. Kirche der Name für den Abt, der die Oberleitung über mehrere Klöster hatte. Ein solcher hieß auch Exarch oder Protos. Die Lauren (s. Laura) und die Koinobien (s. Koinobion) standen meist unter besondern Archimandrit. Die Archimandrit wurden von den Mönchen erwählt, aber von den Diöcesanbischöfen bestätigt, die auch ihre Behörde blieben. In Rußland haben die Archimandrit noch diese Stellung, im Orient ist Archimandrit nur noch ein Titel, der hervorragenden Geistlichen bis zum Bischof (ausschließlich) verliehen wird.
einer der berühmtesten antiken Geometer, geb. um 287 v. Chr. zu Syrakus, [* 2] bereicherte Geometrie und Mechanik um wichtige Sätze, ermittelte u. a. annähernd das Verhältnis von Kreisdurchmesser und -Umfang sowie Größe der Kreisfläche, bestimmte genau das Verhältnis zwischen den Inhalten von Kugel und umschriebenem Cylinder. Über seine Entdeckungen und Erfindungen wird viel gefabelt. König Hiero II. von Syrakus verlangte von ihm die Berechnung, wie viel Silber ein ungetreuer Goldschmied einer Krone, die aus reinem Gold [* 3] sein sollte, zugesetzt habe.
Dazu fehlte Archimedes, während die Verschiedenheit der Schwere der beiden Metalle bekannt war, eine Methode, den körperlichen Inhalt eines so verwickelten Gebildes, wie die Krone, zu ermitteln. Die Lösung fand er beim Einsteigen in eine zum Überlaufen gefüllte Badewanne, aus der sein Körper Wasser verdrängte, offenbar so viel, als dessen Rauminhalt entsprach. Voll Freude soll er, unbekleidet, unter dem wiederholten Ruf «Heureka!» («Ich habs gefunden!») nach Hause geeilt sein.
Das Riesenschiff Alexandreia, welches Hiero erbauen ließ, verschob Archimedes auf der Helling mittels einer Anzahl Flaschenzüge und that bei dieser Gelegenheit gegen den verwunderten König den berühmten Ausspruch: «Gieb mir, wo ich stehe, und ich rücke die Erde!», der aber mit dem «Hebelgesetz» nichts zu thun hat. Während eines Aufenthaltes in Ägypten [* 4] erfand Archimedes seine Wasserschraube (s. Archimedische Schraube) als Schöpfwerk zum Bewässern der Felder. Während der Belagerung von Syrakus durch die Römer [* 5] leisteten des Archimedes Wurfmaschinen den Eingeschlossenen sehr gute Dienste. [* 6]
Als sich die Römer durch Überrumpelung der Stadt bemächtigt hatten, drang, wie erzählt wird, ein röm. Soldat in Archimedes' Haus und fand ihn am Sandtisch (der damals unsere heutige schwarze Tafel vertrat), [* 1] Figuren zeichnend. «Verwische meine Kreise [* 7] nicht!» (Noli turbare circulos meos!"),
rief er, aber der Krieger stieß ihn nieder. Auf sein Grab setzte man einen Cylinder mit einer inhaltgleichen Kugel. Diese Kennzeichen führten zur Wiederauffindung des Grabmals durch Cicero nach 137 Jahren. Die erhaltenen Werke des Archimedes wurden zuerst herausgegeben von Venatorius (Bas. 1544), dann von Rivaltus (Par. 1615), Torelli (Oxf. 1792), Heiberg (3 Tle., Lpz. 1880 u. 81); übersetzt von Nizze (Strals. 1824); «Kreismessung», griechisch und deutsch von Gutenäcker (2. Au5g., Würzb. 1828). -
Vgl. Heiberg, Questiones Archimedeae (Kopenh. 1879), und Journal of the American Oriental Society, Bd. 6 (Newhaven 1860).
Bohrer, [* 8] soviel wie Drillbohrer (s. Bohrer). ^[= # sind Werkzeuge zur Herstellung cylindrischer Löcher in festen Körpern, wobei die zu entfernenden ...]
[* 1] Schraube, Archimedische Spirale, Wasserschraube oder Wasserschnecke, eine angeblich von Archimedes erfundene, jedenfalls sehr alte Wasserhebemaschine, die auch bei schlammigem Wasser anwendbar ist. Sie gewährt zwar im Verhältnis zu der für ihren Betrieb nötige Kraft [* 9] eine genügende Leistung, eignet sich aber nicht zum Heben des Wassers auf beträchtliche Höhen. Wegen der Leichtigkeit, womit sie befördert und überall aufgestellt werden kann, bedient man sich ihrer häufig noch heute zum Ausschöpfen von Baugruben, zum Entwässern von überschwemmten Grundstücken u. s. w. Die jetzigen Wasserschrauben bestehen (wie die nachstehende Abbildung zeigt) aus einer Spindel, an der sich Schraubenflächen zusammenhängend so herumwinden, daß sich dadurch ein schraubenförmiger Kanal [* 10] bildet; dieser wird von einem tonnenartigen Mantel umschlossen, so daß er nur unten und oben offen bleibt. Die Schraube wird schrägliegend so aufgestellt, daß das untere Ende bis zur Achse ins Wasser taucht, das obere sich an der Ausgußstelle befindet. Wird dieselbe dann um ihre Achse gedreht, so schraubt sich das Wasser, die untern Teile der Windungen des Kanals füllend, bis zur obern Mündung empor und fließt aus dieser in einem beständigen Strome ab.
[* 1] ^[Abb.]
Princip nennt man das hydrostatische Gesetz vom Auftrieb [* 11] (s. d.), vermöge dessen jeder Körper, der in eine Flüssigkeit eingetaucht ist, von seinem Gewichte soviel verliert, als die von ihm verdrängte Flüssigkeit wiegt.
Archimedes hat aber nur die von einem Körper verdrängte Flüssigkeitsmenge benutzt, um von unregelmäßigen Körpern das Volumen, das sich nicht berechnen ließ, praktisch zu bestimmen. (S. Archimedes.)
oder Archipel, im engern Sinne Name für die Inselwelt des Ägäischen Meeres, zwischen Griechenland [* 12] und Kleinasien. Dieser Name tritt mit Begründung der venet. Herrschaft in den griech. Gewässern auf und wird als Verstümmelung von Aegaeum Pelagus (Ägäisches Meer, Aegeopelago, Agiopelago, Agopelago, 1268 Arcipelago) angesehen; er ist bei den Griechen selbst nicht im Gebrauch. Später dehnte man diese Bezeichnung auf jedes zusammengehörige System von Inseln, auf Inselschwärme, Inselwolken und Inselreihen aus, spricht also auch vom Malaiischen Archipelagus, Polynesischen Archipelagus, Hawai-Archipel, Mendanas-Archipel u. s. w. neben dem Griechischen Archipelagus oder Archipelagus schlechthin. - Man unterscheidet kontinentale und oceanische Archipele (s. Inseln).
Der Griechische Archipel, ein kontinentaler Archipel, ist eine Gruppe ungemein zahlreicher größerer und kleinerer Inseln. Außer der südlichen von ¶
Cerigo (Kythera), Cerigotto (Antikythera), Kreta (Kandia), Karpathos, Kasos und Rhodos gebildeten Grenzreihe ordnen sich die Inseln in folgende natürliche Gruppen an: Die Cykladen, die von Attika und der Mittelgriechenland dicht benachbarten großen Insel Euböa in mehrern Reihen nach SO. ziehen;
die Sporaden, unter welchem Namen man jetzt meist die Inseln zusammenfaßt, welche die kleinasiat. Westküste begleiten: Kos, Samos, Chios, Psara, Lesbos, Tenedos u. a. m.;
die sog. nördlichen Sporaden östlich von Thessalien (Skyros, Skiathos, Skopelos u. a.);
und schließlich die thrazischen Inseln, nahe der Nordküste (Thasos, Samothraki, Imbros, Lemnos).
Diese Inseln sind, abgesehen von einigen vulkanischen Bildungen, ihrer ganzen Beschaffenheit und geolog. Geschichte nach, losgelöste Glieder [* 14] des griech. und kleinasiat. Festlandes; sie sind die Bruchstücke einer zusammenhängenden Landmasse, die noch zur jüngern Tertiärzeit Kleinasien und Griechenland verband, wie die auf den Inseln sich vorfindenden Binnenseeablagerungen und Knochen [* 15] großer Säugetiere beweisen, und die erst seit jener Zeit durch das eindringende Mittelländische Meer in Inseln aufgelöst wurde. (S. Ägäisches Meer und Cykladen.) - Wie die natürliche, so war auch die Geschichte der Bewohner der einzelnen Inseln und Gruppen an die Griechenlands und Kleinasiens geknüpft.
Von 475 v.Chr. bis zur Schlacht bei Ägospotamoi (405) von dem seebeherrschenden Athen, [* 16] später von Sparta, seit 376 v. Chr. wieder von Athen abhängig, wurden sie nach der Schlacht bei Chäronea (338) Macedonien einverleibt und kamen mit Griechenland und den Staaten der Diadochen später unter die Herrschaft der Römer. Nach der Teilung des Römischen Reichs 395 n. Chr. blieb der den Kaisern von Byzanz bis zum Lateinischen Kreuzzuge (1204). Der Venetianer Marco Sanudo eroberte 1207 die Inseln Naxos, Paros, Antiparos, Thira (Santorin), Anaphi, Melos (Milo), Siphnos u. a. und nahm, seit 1210 Vasall des lat. Kaisertums (Romanien) von Konstantinopel, [* 17] den Titel eines Herzogs von Dodekannesos oder vom Archipelagus an. Seine Nachkommen herrschten als Herzöge von Naxos bis 1383 über die meisten der genannten Inseln; seiner Dynastie folgte die des Hauses Crispo (seit 1383), indem damals der mit diesem Hause verschwägerte Lombarde Francesco Crispo, Dynast von Milo, die Herrschaft in offenem Aufstand an sich riß.
Die neue Dynastie behielt ihre Inseln, bis durch Sultan Selim II. 1566 der letzte Herzog, Jacopo IV. Crispo, gefangen gesetzt und die Inseln dem jüd. Bankier des Sultans, Juan Miguez, verliehen wurden, der nun als «Don Joseph Nasi» Herzog von Naxos und den Cykladen ward. Als dieser neue Herzog starb, wurden die Inseln unter sehr milden Formen unmittelbar mit dem Osmanischen Reiche vereinigt. Bei diesem verblieb der Archipelagus bis zur Begründung des Königreichs Griechenland, an welches die Cykladen, die nördl. Sporaden und Skyros abgetreten wurden.