(hg. von Martini 1846), schienen die dunkeln
Zeiten der mittelalterlichen Geschichte
Sardiniens aufklären zu sollen, wurden
aber von Dove und
Jaffé als Fälschung erwiesen. -
Vgl. Mannelli, Le
[* 2] constituzioni di Eleonora giudicessa d'A.
(Rom
[* 3] 1805);
(vom lat. arbor,
Baum), im allgemeinen eine Zusammenstellung von Gehölzen, bestimmt, dem Fachmann sowohl
als auch dem Laien die Kenntnis derselben hinsichtlich ihrer Wachstumsverhältnisse und ihres ästhetischen Wertes zu erleichtern.
Solche Zusammenstellungen giebt es teils in
Verbindung mit
Baumschulen, wie in der königl. Landesbaumschule
zu
Alt-Geltow-Potsdam und in
Rixdorf-Berlin (Ökonomierat Späth), teils in besondern zu diesem Zwecke hergestellten
Anlagen.
In letzterm Falle läßt sich eine parkartige
Anordnung sämtlicher Gehölze nach Familien oder nur Gattungen (Auegarten zu
Cassel), sowie auch nach pflanzengeogr.
Gesichtspunkten ermöglichen. Derartige, dem Publikum charakteristische Vegetationsbilder
der verschiedensten
Länder vorführendeAnlagen sind der
Park in Harbke-Neuhaldensleben, einer Besitzung
der von Beltheimschen Familie, das von dem Fürsten Pückler angelegte Arboretum zu
Muskau und der Humboldtshain zu
Berlin
[* 5] (eine Schöpfung
Gustav
Meyers).
(lat.), natürliche Laub- und Baumzeichnung auf
Steinen. ^[= Karl von den, Forschungsreisender, geb. 7. März 1855 zu Mülheim a. d. Ruhr, studierte in Zürich, ...]
(spr. ahrbrohth), früher
Aberbrothock, alte Hafenstadt in der schott.
Grafschaft Forfar, an der Mündung des
Brothock in die Nordsee, 26 km im
NO. von Dundee,
[* 8] hat einen kleinen, aber sichern und durch eine
Batterie gedeckten
Hafen, (1891) 22 960,
als Parlaments- und Polizeibezirk 22 806 E., Segeltuch-, Leder- und Maschinenfabrikation, Flachs- und
Jutespinnerei,
Schiffbau und lebhaften
Handel. Der Signalturm steht in
Verbindung mit dem 18 km entfernten
Bell-Rock-Leuchtturme.
Vor der Stadt auf einer Anhöhe die geringen Überreste einer 1178 von König Wilhelm dem Löwen,
[* 9] der hier begraben ward,
gegründeten
Abtei, die eine der prächtigsten und reichsten
Schottlands war. Arbroath ist eins der Montrose
Burghs (s. d.).
Peter, span.
Inquisitor, geb. 1442 zu Epila in
Aragonien, studierte zu Huesca in
Aragonien, seit 1469 zu
BolognaTheologie, lehrte hier seit 1471
Moralphilosophie und ward 1474 Kanonikus von Saragossa.
[* 10] Er trat 1476 in den
Orden der
Augustiner
und empfing 1477 die Priesterweihe. Am wurde Arbues durch den Großinquisitor
Torquemada zum
Inquisitor
von
Aragonien bestimmt. Infolge seines grausamen
Verfahrens bildete sich eine Verschwörung gegen ihn; an ihrer
Spitze standen
zwei
Männer, deren Verwandte er verurteilt hatte. Er wurde in der Nacht vom 14. zum tödlich
verwundet, als er an den
Stufen des
Altars kniend sein Gebet sprach, und starb 17. Sept. In
Spanien
[* 11] wurde Arbues gleich als Märtyrer
verehrt, von Papst
Alexander VII. 1664 selig, von
Pius IX. 1867 heilig gesprochen. W. von
Kaulbach hat 1871 in einem
Bilde Arbues dargestellt,
wie erKetzer zum
Tode verurteilt. -
(spr. áhrböthnott),John, engl.
Arzt und Satiriker, geb. um 1666 zu Arbuthnot bei Montrose, studierte in
Aberdeen
[* 13]Medizin und begab sich nach
London,
[* 14] wo er durch seine Fachschriften und seinen sarkastischen Witz Aufsehen
erregte. Als eifriger Jakobit trat er mit
Bolingbroke,
Swift, Pope,
Congreve und Prior in
Verbindung, wurde 1704 Mitglied der
Royal
Society und 1709 Leibarzt der Königin
Anna. Die in Popes Werken gedruckten «Memoirs of Martinus
Scriblerus», eine Verspottung des Stubenwissens, sind hauptsächlich von Arbuthnot geschrieben;
Sterne benutzte sie in «Tristram
Shandy».
Das Hauptwerk
A.s ist «History of John
Bull» (Lond. 1712, oft ergänzt und abgedruckt), eine geistreiche Satire gegen den
Herzog
von
Marlborough und die whiggistische Kriegspartei. Nach dem
TodeAnnas, 1714, verlor Arbuthnot sein
Amt und verfiel
dadurch in zeitweise Schwermut, schrieb jedoch weitere, besonders mediz.
Abhandlungen, auch «Tables of ancient coins, weights
and measures» (Lond. 1727, 1754 u. ö.). Er starb Die
nachgelassenen satir. «Miscellaneous works of the late
Dr. Arbuthnot» (2 Bde., Glasg. 1750 fg.)
erklärte sein Sohn für unecht; sie enthalten aber sicher vieles von Arbuthnot. -
Vgl. Aitken, Life and works
of John Arbuthnot (Lond. 1892).
eine organische
Verbindung von der Zusammensetzung C12H16O7 , die neben Methylarbutin,
C13H18O7 , aus dem wässerigen
Auszug der
Blätter von
Bärentraube(Arctostaphylus officinalis
Wimm. et Grab.,Arbutus
uva ursiL.) durch Fällen mit
Bleiessig und Zersetzen der
Bleiverbindung mit Schwefelwasserstoff gewonnen
wird. Es krystallisiert in weißen
Nadeln
[* 15] mit 2
MolekülenKrystallwasser, schmilzt bei 167°, löst sich in kaltem Wasser schwer
und schmeckt bitter. Seiner chem. Konstitution nach gehört das Arbutin zu den
Glykosiden und zerfällt beim
Kochen mit verdünnten
Säuren inHydrochinon und
Traubenzucker. Es ist ein wertvolles Heilmittel bei
Blasenkatarrhen.
L.,Erdbeerbaum, Pflanzengattung aus der Familie der Ericaceen (s. d.) mit etwa 10
Arten meist in Nordamerika,
[* 16] aber auch in Europa;
[* 17]
Sträucher und
Bäume mit lederartigen, immergrünen, gezähnten
Blättern und weißen oder rosenroten,
in endständige
Trauben oder Rispen gestellten
Blüten, mit fünfteiligem
Kelch, kugeliger oder krugförmiger
Blumenkrone und fünffächerigem
Fruchtknoten. Aus letzterm entwickelt sich eine kugelige, fleischig-saftige, äußerlich warzige
oder gekörnelte
Frucht, inwendig mit fünf vielsamigen Fächern.
Die verbreitetste und bemerkenswerteste
Art istArbutus unedoL., der gemeine
Erdbeerbaum (s.
Tafel:
Bicornen,
[* 18] Fig. 1), ein stattlicherStrauch oder kleiner
Baum von 3 bis 5 m Höhe, mit rotrindigen Zweigen, großen, länglichen, lanzettförmigen,
glänzendgrünen
Blättern, hängenden Blütentrauben und 2-2,5 cm dicken, kugeligen, scharlachroten, erdbeerartigen
Früchten
von angenehmem säuerlich-süßem
Geschmack. Dieser schöneStrauch findet sich wild in Südeuropa (schon in Südtirol und
der südl.
Schweiz,
[* 19] doch auch in
Irland), besonders in
Spanien (namentlich in der
Sierra Morena), wo seine
Früchte oft zahlreich auf den Markt gebracht werden. In Menge genossen wirken dieselben berauschend und verursachen
Kopfschmerzen. Sie enthalten ziemlich viel Zucker
[* 20] und können zur
¶
mehr
Branntweinfabrikation benutzt werden. Diese Art, wie auch der in Griechenland
[* 22] und im Orient heimische Arbutus AndrachneL., der
durch seinen glatten rötlichen Stamm auffällt, werden häufig als Ziersträucher ihrer schönen Belaubung halber kultiviert,
müssen aber im Winter in das Orangeriehaus gebracht werden. Im Frühling kann man sie ins freie Land
versetzen und im Herbst wieder herausnehmen. Sie verlangen Heideerde und lassen sich sowohl durch Samen
[* 23] als durch Stecklinge
vermehren.