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dieses jenem gegen England beizustehen versprach; hier brach die Revolution aus, die den Friedensfürsten Godoy (s. d.) stürzte, sowie König Karl IV. zur Abdankung zwang; hier trat endlich die Centraljunta vom zusammen.
dieses jenem gegen England beizustehen versprach; hier brach die Revolution aus, die den Friedensfürsten Godoy (s. d.) stürzte, sowie König Karl IV. zur Abdankung zwang; hier trat endlich die Centraljunta vom zusammen.
(spr. óronj), János, ungar. Dichter, geb. zu Nagy-Szalonta im Viharer Komitat, besuchte seit 1832 das Kollegium in Debreczin, [* 2] wirkte zu Szalonta als Lehrer und wurde 1840 zum zweiten Notar des Ortes ernannt. Den von der Kisfaludy-Gesellschaft in Pest 1843 auf das beste komische Volksepos ausgesetzten Preis gewann Arany mit seiner ersten Dichtung «"Az elveszett alkotmány («Die verloren gegangene Verfassung»). Gleichen Erfolg hatte sein zweites und bedeutendstes Werk «Toldi» (deutsch von Kertbeny, Lpz. 1851; von Kolbenheyer, Pest 1855),
eine poet. Erzählung in 12 Gesängen. Der Stoff, die Heldenthaten Toldis, des ungar. Simson, ist der Volkssage entnommen, die Toldis-Thaten in die Zeit Ludwigs d. Gr. oder des Matthias Corvinus verlegt. Mit «Murány ostroma» («Die Eroberung von Murány», deutsch von Kertbeny, Lpz. 1851) gewann Arany 1848 einen 2. Preis der Kisfaludy-Gesellschaft. 1854 wurde er als Professor der ungar. Sprache [* 3] und Litteratur an das reform. Gymnasium zu Nagy-Körös berufen, kam 1860 als Direktor der Kisfaludy-Gesellschaft nach Pest und begründete das belletristische Wochenblatt «Koszorú» («Kranz»),
wurde 1858 Mitglied, 1864 Generalsekretär der Ungarischen Akademie, welche Stelle er wegen Kränklichkeit 1878 niederlegte. Er starb in Budapest. [* 4] Ein Denkmal wurde ihm 1893 in Budapest errichtet. Arany veröffentlichte noch 1850 eine erzählende Dichtung «Katalin» («Katharina», deutsch von Dur, Pest 1861),
1852 ein komisches Epos «Die Zigeuner von Groß-Ida», 1854 «Toldis Abend», den Schlußteil seiner Toldi-Trilogie (deutsch von Kolbenheyer, Pest 1857); 1864 die hunn. Sage in zwölf Gesängen «König Budas Tod» (deutsch von Sturm, Lpz. 1879),
den ersten in sich abgeschlossenen Teil einer epischen Trilogie; 1880 «Toldis Liebe» (Budapest 1883; deutsch von Kolbenheyer, ebd. 1884), das Mittelstück der Toldi-Trilogie, das den Dichter noch in voller Schöpferkraft zeigt. Arany ist der bedeutendste ungar. Balladendichter und ein Meister der Übersetzungskunst, wie seine Übertragungen aus Tasso, Goethe, Shakespeare («König Johann», «Hamlet», «Sommernachtstraum»),
vor allem seine Übersetzung des Aristophanes (3 Bde., Pest 1880) beweisen. Seine «Prosaischen Schriften» (Pest 1879) erweisen ihn als gründlichen Kenner der Litteratur und als feinfühligen Ästhetiker. A.s gesammelte Werke sind in vielen Ausgaben erschienen. Ausgewählte Gedichte A.s verdeutschten Kertbeny (Genf [* 5] 1860), Dux (Pest 1861), L. Kórodi (Kronst. 1863) und Sponer (Lpz. 1880).
Sein einziger Sohn, László Arany, geb. in Nagy-Szalonta, Direktor der Ungarischen Bodenkreditanstalt, hat sich durch ästhetische Arbeiten, Übersetzungen und Sammlungen ungar. Volksmärchen und Volkslieder verdient gemacht. Von eigenen Dichtungen sind zu nennen: «Elfride», eine poet. Erzählung, «Die Hunnenschlacht» und das humoristisch-satir. Preisgedicht in vier Gesängen: «A délibábok höse» («Der Held der Träume», 1873). Er ist seit 1872 Mitglied der Ungarischen Akademie.
Namen bestimmter Werke der ältesten ind. Litteratur. Die Ā. bildeten ursprünglich und bilden zum Teil noch in unsern Texten einen Abschnitt in den Brāhmana (s. d.) und haben ihren Namen daher, daß sie wegen ihrer größern Heiligkeit von dem Lehrer dem Schüler nicht im Dorfe, sondern im Walde (Sanskrit aranya) mitgeteilt werden sollten. Sie wurden später vollständige Werke, die als Ergänzungen zu den Brāhmana anzusehen sind und vor allem für die Brahmanen bestimmt waren, die dem weltlichen Leben entsagt haben.
Der orthodoxe Inder glaubt noch heute, daß die Lektüre der Ā., von denen Teile direkt rahasyam, «Geheimnis», heißen, jedem andern als einem Einsiedler Geldverlust, Krankheit und Trauer bringt. Das Hauptinteresse liegt in den Upanishad (s. d.) genannten Teilen der Ā. Von selbständigen Ā. ist herausgegeben das Aitarēya-Äranyaka in fünf Büchern, deren jedes wieder Aranyaka heißt, in der «Bibliotheca Indica» (Kalkutta [* 6] 1876) mit dem Kommentare des Sājana. Übersetzt sind die drei ersten von Max Müller, «Sacred Books of the East», Bd. 1 (Oxford [* 7] 1879). Es gehört wie das gleichnamige Brāhmana zum Rigveda. Zum schwarzen Yajurveda (s. d.) gehört das Taittirīya-Āranyaka in zehn Abschnitten, von denen 7-9 und 10 wieder Upanishads bilden, herausgegeben in der «Bibliotheca Indica» (Kalkutta 1872).
(spr. óronjosch, d. i. der «Goldige», «Goldführende»),
Fluß in Siebenbürgen, entspringt an der Ostseite des Vihargebirges aus mehrern Bächen, von denen die zwei größten, der Nagy- oder große und der Kis- oder kleine Aranyos sich oberhalb Topánfalva vereinigen, und ergießt sich nach einem Laufe von 130 km bei Vajdaßeg rechts in die Maros, den großen Zufluß der Theiß. Der Aranyos hat seinen Namen von den Goldblättchen, die er in größerer Menge als irgend ein anderer Fluß Siebenbürgens mit sich führt. Sein Thal [* 8] ist reich an Erzen und Wein. Am A. liegt Thorenburg (s. d.) und die Klein-Gemeinde Gyéres oder Aranyos-Gyéres, an den Linien Püspök-Ladany-Nagyvárad-Tövis-Predeal und Gyéres-Torda (8,5 km) der Ungar. Staatsbahnen, [* 9] mit 1608 magyar. und rumän. E., Post, Weinbau, bei dem sich das Kreuzfeld (Keresztes-Mezö, walach. Prat de Trajan, d. i. «Trajanswiese») ausbreitet, auf dem die Schlacht zwischen Trajan und Decebalus geschlagen sein soll.
älteres span. Weinbergmaß, umfaßte in Castilien gesetzlich 400 Quadrat-Estadales oder 6400 Quadrat-Baras = 44,72 ha, im Verkehr zwischen 300 und 600 Quadrat-Estadales.
oder Arancini, kleine, unreife, bloß getrocknete oder überzuckerte Pomeranzenfrüchte;
auch in Scheiben geschnittene und in Zucker [* 10] gesottene Pomeranzenschalen;
sie kommen aus Italien, [* 11] werden aber auch in Deutschland [* 12] hergestellt und gelten als magenstärkendes Mittel.
[* 13] (grch.), auch hydrostatische Wage, Senkwage, Schwimmwage, Gravimeter, Instrument zur Ermittelung der Dichte oder des spec. Gewichts der Körper. Seine Konstruktion beruht auf dem hydrostatischen Gesetze, daß jeder feste Körper, der auf einer Flüssigkeit schwimmt, so tief einsinkt, daß ein dem eingesunkenen Teile gleiches Volumen der Flüssigkeit ebensoviel wiegt als der ganze schwimmende Körper. (S. Schwimmen.) Es folgt daraus:
1) soll ein Körper in Flüssigkeiten von verschiedenen Dichten oder verschiedenen spec. Gewichten bis zu dem nämlichen Punkte einsinken, so muß man sein Gewicht in dem Maße künstlich vergrößern, als die Dichte der Flüssigkeit zunimmt;
2) ein ¶
Körper, dessen Gewicht unverändert bleibt, sinkt desto tiefer in eine Flüssigkeit, je geringer die Dichte derselben ist. Je nachdem die Aräometer nach dem einen oder andern dieser beiden Sätze konstruiert sind, unterscheidet man zwei Hauptklassen, Gewichtsaräometer (Gravimeter) und Skalenaräometer.
Die Gewichtsaräometer beruhen auf dem ersten der obigen Sätze. Dieselben sind meist aus Messingblech oder Glas [* 15] als Hohlkörper angefertigt, und zwar in etwas verschiedenen Formen je nach den verschiedenen Systemen von Fahrenheit, Tralles, Nicholson oder Mohs u. a.; stets müssen sie mit Schälchen zur Aufnahme von Gewichtchen und kleinen Körpern versehen sein. Das Nicholsonsche Gewichtsaräometer [* 14] (Fig. 1) besteht aus einem hohlen, konisch geschlossenen Messingcylinder B, der überdies unten einen massiven halben Messingkegel C so trägt, daß man auf der Basis des letztern einen kleinen zu untersuchenden Körper m auflegen kann.
Oben besitzt das Instrument ein dünnes Metallstäbchen o und ein Tellerchen A zur Aufnahme von Gewichtchen und des zu wägenden festen Körpers. Mit einem solchen Gewichtsaräometer kann man sowohl das absolute Gewicht eines festen Körpers, als dessen Dichte und auch die Dichte verschiedener Flüssigkeiten bestimmen. Die Gewichtsaräometer werden meist nur zur Ermittelung des spec. Gewichts von festen Körpern benutzt, von denen man ein entsprechendes Stückchen in einmal auf den Teller des Instruments, dann in das unten an das Instrument angehängte Körbchen legt, so daß es ringsum von Wasser umgeben ist, und jedesmal so viel Gewichte auflegt, daß ein Eintauchen bis zur Marke erzielt wird.
Eine, auf dem Auftrieb [* 16] (s. d.) beruhende Rechnung führt zur Bestimmung der Dichte oder des spec. Gewichts des Körpers. Bei der Bestimmung der Dichten von Flüssigkeiten mittels des Gewichtsaräometers muß auch noch das absolute Gewicht des Instruments in die Rechnung einbezogen werden. Ist dasselbe P und sind p und q Zuleggewichte in der zu untersuchenden Flüssigkeit und im Wasser, die das Eintauchen bis zur Marke bewirken, so ist ^[img] die Dichte der untersuchten Flüssigkeit.
[* 14] ^[Abb: Fig. 1]
Die Skalenaräometer [* 14] (Fig. 2) bestehen aus einer mit einer Skala B O versehenen Glasröhre, die unten durch eine mit Quecksilber oder Blei [* 17] gefüllte Kugel oder auf eine andere Weise beschwert ist. Die Gradeinteilung am Halse ist eine sehr verschiedene. Man unterscheidet in dieser Beziehung vier Typen von Skalenaräometern: Volumeter, Dichtenmesser, Prozentaräometer und Aräometer mit willkürlicher Skala. Von den Volumetern empfiehlt sich am meisten die 100teilige Skala von Gay-Lussac.
Solche Volumeter, die für verschiedene Flüssigkeiten brauchbar sind, geben die Dichte einer Flüssigkeit, wenn man die Zahl des Teilstrichs X, bis zu dem das Instrument einsinkt, in 100 dividiert. Aräometer, deren Skala die Dichten der Flüssigkeiten direkt abzulesen gestatten, heißen Dichtenmesser oder Densimeter (s. d.). Im praktischen Leben verwendet man meist die Prozentaräometer, die nicht die Dichte, sondern die Mischungsverhältnisse in Volumen- oder in Gewichtsprozenten anzeigen.
Hierher gehören die zur Bestimmung des Alkoholgehalts in Branntwein, Sprit u. dgl. dienenden Alkoholometer [* 18] (s. d.). Ähnliche Vorrichtungen, die aber zum Teil noch großer Vervollkommnung bedürfen, sind die Weinwage (Önometer), die Salzspindel oder Solwage zur Prüfung des Salzgehalts der Sole, die Mostwage oder Gleukometer, das Saccharometer zur Bestimmung des Zuckergehalts einer Flüssigkeit, das Laktometer oder der Milchmesser u. s. w. Ein Prozentaräometer ist jedoch immer nur für eine einzige Flüssigkeit brauchbar.
Eine Salzspindel z. B. ist unbrauchbar für Zuckerlösungen, und ein Alkoholometer kann nur für Gemische von Wasser und Weingeist gebraucht werden. Da die Temperatur eine Veränderung in der Dichte der zu prüfenden Flüssigkeiten bewirkt, so ist eine Korrektion nötig, die man mittels besonderer, für diesen Zweck berechneter Tafeln bewerkstelligt. Für das deutsche Alkoholometer gilt die Normaltemperatur von 12 4/9 °R = 60° F, für das österreichische 12° R. Um leicht die jedesmalige Temperatur der Flüssigkeit finden zu können, wird oft am Aräometer selbst ein Thermometer [* 19] angebracht. Von den Aräometer mit willkürlicher Skala sind die bekanntesten von Beaumé, Cartier, Beck. -
Vgl. Weinstein, Über die Bestimmung von Aräometer (Berl. 1890).