Reihen Bergrücken (600-800 m hoch) von Aracena bis Cortegana und mit mehrern
Ausläufern bis zum Guadiana: krystallinische schiefer
wechseln hier mit Kalkstein ab, der in Marmor umgewandelt ist, wo die eruptiven
Gänge von Diorit,
Diabas oder Granit damit
in
Verbindung kamen. Silurische
[* 2]
Schiefer schließen sich ringsum an. Das
Gebirge hat reiche Niederschläge
und viele
Quellen. Diejenigen des Odiel und Rio
[* 3]
Tinto, des Huelva (zum Guadalquivir) und des Murtiga (zum Guadiana) sind besonders
hervorzuheben. Es birgt in seinem
Schoße reiche Erzlager, trägt auf seinen höhern Gipfeln Buschwald (Montebajo), tiefer
immergrüne, lichte
Wälder von
Kork- und
Steineichen und in seinen
Mulden und
Thälern Kastanienhaine, Walnuß-
und
Ölbäume sowie viele andere Obstsorten.
eine gesättigte Säure der Fettsäurereihe C20H40O2 , die im Erdnußöl
(von
ArachishypogaeaL.) vorkommt und glänzende Blättchen vom Schmelzpunkt 75° bildet.
L., Pflanzengattung aus der Familie der
Leguminosen
[* 4] (s. d.),
Abteilung der Papilionaceen, mit nur wenigen meist
inBrasilien
[* 5] heimischen
Arten. Nur Arachis hypogaeaL. (Erdmandel, Erdeichel, Erdnuß,
Erdbohne,
Untergrund- oder
Schminkbohne, s.
Tafel:
Leguminosen II,
[* 1]
Fig. 4) hat eine weitere
Verbreitung in den
Tropen, daselbst schon seit längerer Zeit
Kulturpflanze. Sie ist einjährig, treibt ästige, mit gefiederten
Blättern besetzte
Stengel,
[* 6] die in den Blattachsen drei
bis sieben gestielte, rötlichgelbe
Blüten tragen.
Bloß die untersten
Blüten sind fruchtbar. Die zwei bis vier Samen
[* 7] der Hülse
[* 8] haben die
Größe und Färbung von Zuckererbsen
und enthalten 40 - 50 Proz. Öl (s. Erdnußöl), das dem
Mandelöl ähnlich schmeckt und als Speiseöl, Brennöl und technisch
verwandt wird. In
Deutschland
[* 9] wird die Erdeichel nur als
Kuriosität gezogen, in Südspanien dagegen (namentlich
um
Valencia
[* 10] und Malaga)
[* 11] als Ölpflanze in größerm Maßstabe angebaut. Man benutzt das Öl hier besonders bei der Bereitung
der Seife und Schokolade. Gegenwärtig wird die Erdmandel bereits im südl. und sogar im mittlern
Frankreich als Ölgewächs im
Freien kultiviert. Die beim
Pressen der
Früchte zurückbleibenden Kuchen enthalten
reichlich
Stärke
[* 12] und eignen sich wegen des hohen Proteingehalts (gegen 40 Proz.) sehr gut als Fütterungsmaterial.
Im tropischen
Amerika
[* 13] ißt man die Erdmandeln gekocht und geröstet sehr häufig.
(grch., die
Spinne), nach Ovids
«Metamorphosen» die Tochter eines Purpurfärbers zu
Kolophon, war eine kunstvolle
Weberin und erkühnte sich, der Göttin
Athene
[* 14] einen Wettstreit anzubieten. Arachne fertigte ein kunstreiches Gewebe,
[* 15] das die Liebesabenteuer
der Olympier darstellte;
Athene fand daran nichts zu tadeln, wurde aber so erzürnt, daß sie das Gewebe zerriß und Arachne schlug.
Als in Verzweiflung darüber sich erhenkte, gab
Athene ihr zwar das Leben wieder, verwandelte sie aber
in eine
Spinne.
Araneologie (grch.), Spinnenkunde, Naturgeschichte der
Spinnen. ^[= (Araneina), die wichtigste Ordnung der Spinnentiere (s. d.) mit etwa 2500 Arten, darunter ungefähr ...]
[* 19]
Dorf in der Eparchie Livadia des griech. Nomos
Attika-Böotien, 7 km östlich von Kastri (der
Stätte des
alten Delphi), in 600 m Höhe auf einem Hügel unterhalb der jetzt Petritis genannten schroffen Felswand des
Parnaß, wahrscheinlich
an der
Stelle der alten Ortschaft Anemoreia oder Anemää, welche die Grenze des Gebietes von Delphi gegen
die übrige Landschaft
Phokis bezeichnete, hat (1889) 3138 E. Hier vernichtete 1826
Karaiskakis 5000
Türken.
heute
Fluß von
Arta genannt, reißender Bergstrom in
Epirus, entspringt am Lakmon und mündet nach etwa 95 km
langem Lauf mit sumpfiger Deltaebene in den Golf von
Arta.
1)
Komitat in
Ungarn,
[* 21] grenzt im O. an das
Komitat Hunyad, im
S. an Krasso und
Temes, im
W. an
Csanád und
Békés, im N. an Vihar
und ist im östl. größern
Teile erfüllt von Zweigen der siebenbürg. Karpaten, den
Hegyes- und Moma-Kodrugebirgen, im westlichen
eben. Hauptflüsse sind die
Maros an der Südgrenze, die
WeißeKörös mit der Esiger (Tschiger) mitten
im
Komitat und die
SchwarzeKörös im N. Das Land ist reich an Getreide,
[* 22]
Kukuruz, Obst,
Tabak
[* 23] und
Wein. Die vorzüglichsten Weinsorten
bauen die Ortschaften Ménes, Magyarád, Világos, Kovaszincz, Kuvin, Gyorok und Paulis; imHandel sind
die Méneser und MagyaráderWeine bekannt.
Vieh- und
Bienenzucht
[* 24] werden betrieben und es findet sich etwas
Gold,
[* 25]
Silber, besonders Kupfer,
[* 26]
Eisen,
[* 27] sowie vortreffliche Kalk-
und
Thonerde. Das
Komitat hat 6443,39 qkm, (1890) 343 597 E., darunter 208 957 Rumänen, 86 780 Magyaren, 37 303 Deutsche,
[* 28] 4157 Slowaken
und 2200
Serben. Dem Religionsbekenntnis nach waren 201 984 Griechisch-Orientalische, 91 045
Römisch-, 13 140
Griechisch-Katholische, 20 787
Reformierte, 7495
Lutherische
und 8924 Israeliten. Das
Komitat umfaßt die königl. Freistadt und 10 Stuhlbezirke: Arad, Voros-Jenö, Boros-Sebes,
Elek,
Kis-Jenö, Nagy-Halmagy, Pécska, Radna, Ternova und Vilagos. - 2) Hauptstadt des
Komitats und königl.
Freistadt mit selbständiger Jurisdiktion, zum Unterschied von dem im
TemeserKomitat gelegenen
Neu-Arad (s. unten 3) auch
Alt-Arad
(O-Arad) genannt, rechts von der
Maros, dem östl. Zufluß der
Theiß, an den Linien
Budapest-Csaba-Arad (255 km), Arad-Tövis (131
km) und
Arad-Temesvár (58 km) der
Ungar.
Staatsbahnen,
[* 29] Arad-Gurahoncz (112 km) und
Arad-Szegedin (122 km) der
Vereinigten
[* 30]
Arader und
Csanáder Eisenbahnen,
ist der Sitz eines griech.-orient., rumän.
Bischofs, einer
Generaldirektion, eines Festungskommandos und der 34. Infanteriebrigade,
hat (1890) 42 052 meist magyar. E. (7873 Rumänen, 5626 Deutsche, 1704
Serben und 358 Slowaken). Dem Religionsbekenntnis nach
waren 21 799
Römisch-, 1030
Griechisch-Katholische, 9251 Griechisch-Orientalische, 1221
Lutherische, 3909
Reformierte
und 4795 Israeliten. In Garnison liegen 3
Bataillone des 33. Infanterieregiments
«KaiserLeopold II.» Die Stadt besteht aus
der innern Stadt und fünf Vorstädten
¶
mehr
und hat sich in den letzten Jahren sehr verschönert. Sie hat Post, Telegraph,
[* 32] eine neue Kathedrale, Staats-Obergymnasium,
Staats-Oberrealschule, Handelsakademie, städtische Bürgerschule, königl. Lehrerseminar, griech.-orient., rumän.
Lehrerpräparandie, Konservatorium, viele Kirchen und Klöster, ein neues Rathaus mit Turm und
[* 33] schöner Aussicht, neues Theater
[* 34] und viele prächtige Neubauten. Auf dem Freiheitsplatz ein Denkmal zur Erinnerung an die Kämpfe 1849. Durch
die Eisenbahnen, die die Verbindung mit Orsova und der untern Donau vermitteln, ist Arad Mittelpunkt des Handels und der Industrie
im südöstl.
Ungarn geworden. Es hat 6 Spiritusbrennereien, darunter die größte des Festlandes mit einer Mastanstalt für 3-4000
Ochsen, 2 Dampfmühlen (berühmtes Arader Königsmehl), 2 Dampfsägewerke, 1 Waggon- und Maschinenfabrik,
ferner Fabrikation von Stärke, Faßdauben, Zündwaren, Leder und Maschinen.
VonArad aus wird ein bedeutender Handel nach Deutschland
und dem SchwarzenMeere betrieben, besonders mit Spiritus,
[* 35] Getreide, Wein, Tabak und Vieh. Die Pferdebahn verbindet die einzelnen
Stadtteile miteinander. - Arad wurde als Festung
[* 36] in den Kriegen des 17. Jahrh. von den Türken erobert und
erst Ende des Jahrhunderts befreit. Die neue Festung, obwohl von geringem Umfange, jedoch bedeutend, ward seit 1763 hergestellt
und spielte in dem Revolutionskriege von 1849 eine wichtige Rolle.
Sie liegt auf einer von der Maros umschlungenen Landspitze und wurde von dem österr. GeneralBerger 1849 lange
gegen die Ungarn verteidigt; seit April war sie gänzlich abgesperrt, und Berger mußte 1. Juli kapitulieren. Anfang August mußten
sich die Mitglieder des Kossuthschen Reichstags von Szegedin
[* 37] nach Arad flüchten. Von hier erließ Kossuth die Proklamation vom
in der er der Verzweiflung an seiner Sache den glühendsten Ausdruck lieh. Sogleich nach der Katastrophe
von Világos (13. Aug.) ward die Festung Arad auf Anordnung Görgeis den Russen übergeben. Am 6. Okt. wurden auf Haynaus Befehl zu Arad 13 ungar.
Generale hingerichtet. Gegenwärtig bildet die Festung ein Waffendepot. - 3) Neu-Arad, Stadt im ungar.
KomitatTemes, gegenüber von Alt-Arad, links von der Maros, über die eine Brücke
[* 38] führt, hat (1890) 5555 deutsche, magyar.
und rumän. E. und bedeutenden Handel mit Mehl
[* 39] und Holz.
[* 40] Die Stadt entstand in den Kriegen der Türken. Letztere legten hier,
der Festung Alt-Arad gegenüber, Schanzen an und damit den Grund zu der neuen Stadt.