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Sprache», [* 2] 3. Aufl., Gieß. 1886),
Ph. Wolfs («Arab. Dragoman», 3. Aufl., Lpz. 1883),
F. W. Newman (Lond. 1866),
Anton Hassan («Kurzgefaßte Grammatik der vulgärarab. Sprache», Wien [* 3] 1869),
M. Hartmann (Lpz. 1881),
W. Spitta-Bey, dessen «Grammatik des arab. Vulgärdialektes von Ägypten» [* 4] (ebd. 1880) die erste erschöpfende wissenschaftliche Darstellung des Volks-Arabischen liefert, woran sich die Lehrbücher von Voller (Kairo [* 5] 1890), Haggenmacher (ebd. 1892) und Seidel (Berl. 1894) anschließen; durch Wörterbücher Dominicus Germanus de Silesia (Rom [* 6] 1636), Cañes (Madr. 1775), Bokhtor (1828; neu 1864), Berggren (1844), Catafago (1858), Marcel (2. Aufl., Par. 1869), Cherbonneau (2 Bde., ebd. 1875). - Die Eroberung Algiers hat eine wahre Flut grammatischer und lexikal.
Arbeiten über den nordafrikanischen Dialekt des Arabischen hervorgerufen. Besondere Erwähnung verdienen: Bled de Braine («Cours synthétique, analytique et pratique de la langue arabe», Par. 1846),
Bresnier («Chrestomathie arabe», 2. Aufl., Algier 1857; ders., «Cours pratique et théorique de la langue arabe (ebd. 1855), Bellemare ("Grammaire arabe", 5. Aufl., ebd. 1865),
Roland de Bussy («Petit dictionnaire français-arabe», ebd. 1867),
Hélot («Dictionnaire de poche», Par. 1847), Beaussier (ebd. 1871), die zahlreichen Arbeiten von Cherbonneau und dem Eingeborenen Belkassem ibn Sedira für den Schulunterricht.
In neuester Zeit ist die wissenschaftliche Bearbeitung des Vulgärarabischen mit der Interpretation von Sprichwörtersammlungen verbunden worden durch Socin («Arab. Sprichwörter und Redensarten», Tüb. 1878),
Landberg («Proverbes et dictions du peuple arabe», Bd. 1: «Province de Syrie», Leid. 1883),
Snouck Hurgronje («Mekkanische Sprichwörter und Redensarten», gesammelt und erläutert, Haag [* 7] 1886); Volkserzählungen im Vulgärdialekt lieferten und erklärten Socin («Der arab. Dialekt von Mosul und Mardin», in der «Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft», Bd. 36),
Spitta («Contes arabes modernes», Leid. 1883),
Landberg («Bâsim le forgeron», ebd. 1888) u. a.
Eigentliche Litteratur ist bei den Arabern vor dem 7. Jahrh. nicht zu finden. Die Poesie blühte bei ihnen seit alter Zeit, unterstützt von der eigentümlichen Naturanlage, der lebhaften Empfindung und Phantasie dieses Volks, das, ohne das feste Gefüge eines die geistige Kultur fördernden Staates, in ununterbrochenen Kämpfen der einzelnen Stämme untereinander dahinlebte und ganz dem Kultus des Stammesgefühls mit allen seinen Tugenden (Treue, Freigebigkeit, Gastfreundschaft, Anhänglichkeit an die Überlieferungen des Altertums) und Lastern (Prahlerei, Rache, Bekämpfung der Stammesfeinde) ergeben war.
Die berühmtesten Dichtungen aus der Zeit der «Barbarei» (Dschâhilijja),
wie Mohammed die ihm vorangehende Zeit nannte, sind die sieben Mo'allakât (s. d.). Andere Sammlungen von Poesien der vorislamischen Zeit bieten die gesammelten Diwane der «sechs Dichter» und zwar des Nâbigha (auch besonders hg. und übersetzt von H. Derenbourg, Par. 1869),
des Antar (s. d.),
Tarafa (s. d.),
Zuhejr (besonders mit einem Kommentar hg. von Landberg, Leid. 1889),
des Alkama (hg. und übersetzt von Socin, Lpz. 1867) und des Imru ul-Reis (s. d.), die Ahlwardt u. d. T. «The Diwans of the six ancient arabic poets» (Lond. 1870) kritisch herausgegeben hat; ferner die Hamâsa (s. d.),
die gesammelten Gedichte von Poeten aus dem Stamme der Hudseiliten (s. d.),
die «Mufaddalijât», deren Ausgabe Thorbecke begonnen hat, Heft 1 (Lpz. 1885). Die Ausgaben der Diwane einzelner Dichter vervollständigen das Bild, das uns die alte Poesie vom Leben der heidn. Helden bietet; zu nennen sind Orwa ibn al-Ward (hg. von Nöldeke, Gott. 1863), Al-Hâdhira (hg. von Engelmann, Leid. 1858). Einen ganz eigenartigen Eindruck machen die bereits von religiösen Ideen tief beeinflußten Gedichte des Lebid (s. d.), dessen Diwan erst in neuester Zeit entdeckt wurde.
Unter den arab. Dichtern schließen sich mehrere Zeitgenossen Mohammeds der neuen Ordnung an, z. B. Hassân ibn Thâbit (Diwan, Bombay [* 8] u. Tunis [* 9] 1281 der Hidschra), Kab ibn Zuheir (s. d.), der vielgereiste Wanderdichter Al-Aschâ, dessen Lobgedicht auf Mohammed Thorbecke herausgegeben und erläutert hat («Morgenländische Forschungen», Lpz. 1875). Dagegen wird die Gesinnung der überwiegenden Mehrheit der Dichter durch den Islam nur wenig oder gar nicht berührt, sie verherrlichen auch fürder die Ideale des Heidentums, zuweilen treten sie in offenen und trotzigen Widerstreit gegen den Pietismus der Mohammedaner, gegen den sich die Vertreter des richtigen Arabertums ablehnend verhielten. Bis tief in die Omajjadenzeit hinein begegnen uns die Nachklänge dieses altheidn. Geistes in der Gesellschaft und in der Poesie, am kräftigsten unter den Poeten der Übergangszeit in Abû Mihdschan aus dem Thakifstamme (starb zur Zeit des Omar), dessen Diwan erst von Landberg (Leid. 1886, «Primeures arabes», I), dann mit lat. Übersetzung von Ludwig Abel (ebd. 1887) herausgegeben wurde. Den besten Einblick in die arab. Poesie bietet das Kitâb al-aghâni (s. Aghâni). -
Vgl. Weil, Die Poet. Litteratur der Araber vor Mohammed (Stuttg. 1837);
Ahlwardt, Über Poesie und Poetik der Araber (Gotha [* 10] 1856);
Nöldeke, Beiträge zur Kenntnis der Poesie der alten Araber (Hannov. 1864).
Erst mit der Entstehung und Ausbreitung des Islam waren die Bedingungen für die Anfänge der arab. Litteratur gegeben. Mit dem zu einem Buche redigierten Koran (s. d.) war den Arabern ein Anknüpfungspunkt für litterar. Studium entstanden. Die Berührung mit fremden Kulturen, welche die mit staunenswerter Schnelligkeit sich ausbreitenden Eroberungen nach sich zogen, führte wertvolle Kulturelemente in den Kreis [* 11] des Arabertums. Es ist zu beachten, daß an dem, was fortan als arab. Litteratur und arab. Wissenschaft gilt, zum großen Teile jene nichtarab.
Neumohammedaner gearbeitet haben, die durch die Eroberung in den Kreis des mohammed. Lebens mit einbezogen wurden, ohne daß jedoch das arab. Element dabei völlig unbeteiligt gewesen wäre. Unter den Omajjaden trat dieser fremde Einfluß erst schüchtern an die Oberfläche, und das geistige Leben setzt sich in dieser Periode noch immer zumeist in der Pflege der alten Poesie fort, in der Dschemil (gest. 701), Kuthejjir (gest. 723), der Christ Al-Achtal (gest. 713; Diwan, 1. Tl., hg. von Salhâni, Beirut 1891), sein Zeitgenosse, der berühmte erotische Dichter Omar ibn Abi Rabîa, Dscherîr und Al-Farazdak (starben 728; des letztern Diwan hg. und übersetzt von Boucher, Lfg. 1-3, Par. 1869-75) u. a. hervorragen.
Zu überwiegendem Einfluß gelangen die fremden Elemente unter den Abbasiden; damit beginnt auch der Aufschwung der wissenschaftlichen Litteratur, die in den Chalifen Almansor (s. d.), Hârun ¶
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al-Raschîd, Mamun (s. d.) und Al-Mutaßim (833-842) freigebige Protektoren und Förderer finden. Das Studium der griech. Philosophie und der Naturwissenschaften, deren wichtigste Denkmäler mit Hilfe syr. Gelehrter ins Arabische übersetzt werden (Wenrich, «De auctorum graecorum versionibus et commentariis syriacis, arabicis, armeniacis persicisque commentatio», Lpz. 1842, und verschiedene Schriften von Steinschneider und Aug. Müller), giebt den Bestrebungen der wissenschaftlichen Kreise, [* 13] selbst auf theol.
Gebiete, eine neue Richtung. Was Bagdad für Asien, [* 14] das war die hohe Schule zu Cordoba, [* 15] neben der im mohammed. Spanien [* 16] noch viele andere Schulen blühten, für Europa, [* 17] wo überhaupt im 10. Jahrh. die Araber die eigentlichen Träger [* 18] der Wissenschaften waren. Das Maß der Pflege der Wissenschaften wird durch die Reichhaltigkeit der Hofbibliotheken bezeichnet, von denen die des Chalifen Hâkim, durch Erwerbungen aus den entferntesten Ländern des Islam bereichert, 400000 Bände enthalten haben soll.
Ausgezeichnete Verdienste haben sich die Araber um Geographie, Geschichte, Philosophie, Medizin, Physik, Mathematik, namentlich um die Arithmetik, Geometrie und Astronomie [* 19] erworben, und nicht wenige arab. Wörter, z. B. Algebra, Alkohol, Azimut, Zenith, Nadir u. s. w., wie auch die Zahlzeichen, obgleich ind. Ursprungs, die Bezeichnung des Unbekannten in den Gleichungen mit dem Buchstaben x (entspricht arab. sch, dem Anfangsbuchstaben des Wortes schej' = etwas), sind in die europ. Sprachen übergegangen.
Die Geographie verdankt ihnen im Mittelalter Werke von dauerndem Werte. Vorzüglich erweiterten sie in Afrika [* 20] und Asien die Grenzen [* 21] der bekannten Welt. In der nördl. Hälfte von Afrika drangen sie bis an den Niger vor, westlich kamen sie an den Senegal, östlich bis zum Kap Corrientes. Schon früh wurden von Amts wegen in Bezug auf die eroberten Länder geogr. Berichte zu Verwaltungszwecken abgefaßt. Sie erweiterten die Kenntnis von Arabien, von Syrien und Persien [* 22] und verschafften wenigstens einige Aufklärung über die Große Tatarei, das südl. Rußland, China [* 23] und Hindustan.
Aus solchen kleinen Anfängen entwickelte sich eine imposante geogr. Litteratur, die durch das religiöse Moment der Wallfahrten und Studienreisen, sowie nicht zum wenigsten durch philol. Interessen erheblich gefördert ward. Als geogr. Schriftsteller verdienen besondere Erwähnung der Oberpostmeister Ibn Chordâdbeh (2. Hälfte des 9. Jahrh.), Ibn al-Fakîh al-Hamadânî (schrieb ungefähr 902), Al-Ißtachrî (1. Hälfte des 10. Jahrh.), Ibn Haukal (schrieb 977), Al-Mukaddasî (985). Die erhaltenen Werke dieser Schriftsteller sind durch J. M. de Goeje in der Sammlung «Bibliotheca geographorum arabicorum» (6 Bde., Leid. 1870-89) mit Einleitungen herausgegeben worden. Zu den ältesten Schriftstellern gehört Ibn Fadhlân (falsch Foßlân),
der über Rußland Ende des 9. Jahrh. schrieb (hg. von Frähn, Petersb. 1823) und Al-Jakûbî, aus dessen um 890 verfaßten «Buch der Länder» de Goeje die Beschreibung Nordafrikas (Leid. 1860) herausgegeben und bearbeitet hat. Die Geographie der Arabischen Halbinsel schrieb Al-Hamdânî (gest. 945), hg. von David Heinrich Müller (Leid. 1884-91). Der berühmte Al-Birûnî (gest. 1038) verfaßte ein ausgezeichnetes Werk über Indien (hg. und bearbeitet von Sachau, Lond. 1888). An diese ältesten geogr. Schriftsteller in arab. Sprache reiht sich dann eine überaus reiche Litteratur der spätern Zeit, aus der hervorzuheben sind die Werke von Idrisi (s. d., schrieb um 1154), Al-Dimaschki (gest. 1326; hg. von Frähn, fortgesetzt von Mehren, Petersb. 1886; übersetzt von demselben, Kopenh. 1874), die umfassende Geographie von Abulfeda (s. d.), endlich Omar ibn al-Wardî (gest. 1446), dessen Werk arabisch und lateinisch von Hylander (Lund 1824) und Tornberg (2 Bde., Upsala [* 24] 1835) herausgegeben wurde. Geogr. Wörterbücher verfaßten Abû Obeid al-Bekri (gest. 1094, hg. von Wüstenfeld, 2 Bde., Gött. 1876-77), Jâkût aus Hâma. - Unter den Reisebeschreibern verdienen Erwähnung zwei anonyme Reisende, die im 9. Jahrh. Indien und China besuchten («Relation des voyages faits dans l'Inde et à la Chine», arabisch und französisch von Reinaud, 2 Bde., Par. 1845), Ibn Dschubair (Ende des 12. Jahrh., hg. von W. Wright, Leid. 1852),
Ibn Batuta (gest. 1377),
der die ausgedehntesten Reisen machte und beschrieb.
Die ersten Anfänge auf dem Gebiete der Geschichte sind die im Kreise der alten Araber überlieferten Nachrichten über die «Tage der Araber» (ajjâm al-'arab), d. h. die kriegerischen Ereignisse inmitten des heidn. Stämmelebens. Sie wurden von den Genealogen, Philologen und Historikern der ersten beiden mohammed. Jahrhunderte fleißig gesammelt und an die Erklärung der alten Poesie und Sprichwörter angeknüpft. Bereits zu Beginn der omajjadischen Dynastie beginnt man sich mit den genealog.
Nachrichten aus der altarab. Zeit systematisch zu beschäftigen. Im 2. Jahrh. der Hidschra waren die berühmtesten Sammler solcher Nachrichten über alte Geschichten Ibn al-Kelbî (gest. um 820), Al-Aßmaî (gest. 831), Abu Obeida (gest. um 825) u. a. Die Ereignisse des Islam führten auf die Sammlung von Nachrichten über das Leben des Propheten und die Eroberungszüge der ältesten Zeit des Islam (maghâzî); mit diesen Stoffen beschäftigen sich die ältesten vorhandenen Denkmäler der mohammed. Geschichte. Die Form der Aufbewahrung solcher Nachrichten ist völlig dieselbe, die im Hadith (s. d.) üblich ist. Die ältesten vorhandenen histor. Darstellungen dieser Ereignisse auf Grund der Überlieferung stammen von Mohammed ibn Ishâk (gest. 768), dessen Werk von Ibn Hischâm (s. d.) bearbeitet wurde. Die größte Berühmtheit als Historiograph der ältesten mohammed. Zeit und der Eroberungszüge erlangte Al-Wâkidi (gest. 822) durch seine «History of Muhammad's Campaigns ed. by Kremer», Kalkutta [* 25] 1856 (vgl. Wellhausen, «Muhammed in Medina», Berl. 1882). Der nachfolgenden Periode mohammed. Geschichtschreibung gehören an Al-Azraki (gest. 858) mit seiner Monographie Mekkas («Die Chroniken der Stadt Mekka», hg. von Wüstenfeld, 1. Bd., Lpz. 1858),
Al-Balâdsorî (gest. 892),
dessen Schriften von de Goeje («Liber expugnationis regionum», 3 Bde., Leid. 1864-66) und Ahlwardt («Anonyme arab. Chronik», Greifsw. 1883) herausgegeben sind. Mit hervortretend schi'itischer Tendenz beschrieb die Geschichte bis zum Chalifat des Mutamid (869) der auch unter den Geographen bereits erwähnte Al-Jakubi (hg. von Houtsma, 2 Bde., Leid. 1883). Das Werk'des Abû Hanîfa al-Dinawerî (Ende des 9. Jahrh.), das die Omajjadenzeit und die Geschichte der drei Abbâsiden bis Al-Mutassim in aphoristischer Weise behandelt, ist von Wladimir Girgaß (Leid. 1888) herausgegeben worden; Ibn Kuteiba (gest. 889) lieferte ein übersichtliches «Handbuch der ¶