außer Ilex nur noch zwei kleine Gattungen umfassend. Es sind baum- oder strauchartige Gewächse mit immergrünen, lederartigen
Blättern, meist zwitterigen, 4-5zähligen Blüten und einem mehrfächerigen Fruchtknoten.
Die Frucht ist beerenartig und enthält
4-5 einsamige Kerne. (S. Ilex.)
Grieche aus Sinope am Pontus,
ein Verwandter Hadrians, von diesem mit dem Neubau Jerusalems als Aelia Capitolina beauftragt, ward zum Christentum bekehrt,
trat aber später zum Judentum über, lernte Hebräisch und übersetzte das Alte Testament peinlich wörtlich
ins Griechische.
Aus diesem Bericht Wahres und Falsches zu sondern, ist unmöglich.
Joh. Kaspar, Reformator, geb. in Augsburg, studierte seit 1502 in Ulm, dann in Italien, wurde 1515 Feldprediger
bei Franz von Sickingen, 1516 Pfarrer in Jengen bei Kaufbeuren. Als Luther auftrat, stellte sich Aquila sofort
auf dessen Seite, heiratete und wurde deswegen eine Zeit lang gefangen gesetzt. Aquila ging 1521 als Erzieher der
Kinder Franz von Sickingens auf die Ebernburg, wurde 1524 kurfürstl. Schloßprediger zu Wittenberg und unterstützte Luther
bei der Übersetzung der Bibel besonders durch seine gründliche Kenntnis des Hebräischen; 1527 kam er
als Pfarrer und Superintendent nach Saalfeld.
Gegen das Interim schrieb Aquila. «Christl. Bedenken auf das Interim»
(1548) und «Das Interim illuminiert» (Augsb.
1548), weshalb der Kaiser einen Preis von 5000 Gulden auf seinen Kopf setzte. Gräfin Katharina von Rudolstadt und ihr Bruder,
der Graf von Henneberg, schützten ihn und ernannten ihn 1550 zum Dekan an der Stiftskirche zu Schmalkalden.
Aquila starb zu Saalfeld. Von A.s Schriften sind noch zu nennen: «Christl. Erklärung des Kleinen Katechismus» (Augsb.
1538) und «Fragstücke der ganzen christl. Lehre» (1547).
1) Provinz in der ital. Landschaft Abruzzen und Molise, grenzt im N. an die Provinz Ascoli-Piceno, im NO.
an Teramo, im O. an Chieti, im S. an Campobasso und Caserta, im W. an Rom und Perugia, hat 6500 (nach Strelbitskij 6625) qkm, (1881) 353 027 E.
und zerfällt in die 4 Kreise: Aquila degli Abruzzi (111 539 E.), Avezzano (105 003 E.), Cittaducale (51 054 E.) und Solmona
(85 431 E.) mit 127 Kommunen. Die Provinz ist ein Hochland und wird von den Gebirgsketten des Hochapennin Monte-Velino (2487in),
Meta (2241 m), Gran-Sasso d'Italia (2921 m) und Terminillo (2213 m) eingeschlossen und von der Ebene des Aterno von NW.
nach SO. durchzogen; zahlreiche Küstenflüsse (Tronto, Pescara, Sangro mit Aventino) entspringen daselbst
und fließen nach dem Adriatischen, der Garigliano nach dem Tyrrhenischen Meere; im Südwesten liegt in einem Hochthal der
Celano- oder Fuciner See ohne sichtbaren Abfluß. Das Klima ist in den Thälern mild, auf den Bergen rauh. Dem Laufe des Aterno
folgend durchzieht eine Eisenbahn das Land. Die Thätigkeit der Bewohner erstreckt sich auf Ackerbau und Viehzucht, Flachs-,
Wein- und Obstbau, Wollegewinnung und Käsebereitung. - 2) Hauptstadt der Provinz Aquila degli Abruzzi, malerisch an einem Hügel am Aterno,
in 720 m Höhe an der Eisenbahnlinie Solmona-Terni des Adriatischen Netzes und in der Nähe der höchsten
Apenninengipfel, ist Sitz eines Bischofs und
hat (1881) 14 720, als Gemeinde 18 426 E., eine Citadelle, ein Lyceum, über 50 Kirchen und
Kapellen. Aquila degli Abruzzi wurde 1703 durch ein Erdbeben, bei dem 2000 Personen umkamen, fast ganz zerstört. In der Umgegend wird viel Safran
gebaut und damit bedeutender Handel getrieben. Aquila degli Abruzzi ist eine Schöpfung des Kaisers Friedrich II., blühte
namentlich unter Karl von Anjou und soll damals 60000 E. gehabt haben. Die Stadt Aquila degli Abruzzi ist strategisch wichtig als Vereinigungspunkt
der Straßen über die nach der Stadt benannten Apenninenpässe.
Asien einheimischen Arten besitzen zerstreut stehende, einfache, ganzrandige Blätter, end-
und achselständige, einzeln oder doldig angeordnete Blüten mit lederartigem, glockenförmigem, fünfspaltigem Perigon und
eine holzige, zusammengedrückte, zweiklappige, zwei- oder einsamige Kapsel.
Zwei Arten, Aquilaria Agallochum Roxb.
(Ostindien) und Aquilaria malaccensis Lamarck (Malaka), beide gegen 20 m hoch, liefern das sog. Adlerholz (s. Agallocheholz).
und Priscilla (Prisca), ein jüd. Ehepaar, das, unter dem Kaiser Claudius aus Rom vertrieben, nach Korinth kam
und dort von Paulus zum Christentum bekehrt wurde.
Später errichteten sie in Ephesus eine christl. Hausgemeinde.
Nach Röm.
16,3. scheinen sie wieder nach Rom zurückgekehrt zu sein, falls dieser Briefabschnitt wirklich nach Rom und
nicht vielmehr nach Ephesus gerichtet ist.
L., Akelei oder Aglei, Pflanzengattung aus der Familie der Ranunkulaceen (s. d.) mit nur
wenigen Arten in der nördlich gemäßigten Zone; hohe krautartige Gewächse mit ansehnlich lebhaft gefärbten Blüten, deren
fünf Blumenblätter als hohle, zweilippige, gespornte Organe mit nach unten gerichteter Öffnung und
nach oben gekehrtem, am Ende umgerolltem Sporn ausgebildet sind. Die Akeleiarten haben große, dreizählig zusammengesetzte
Blätter mit gelappten Blättchen, einzeln stehende, langgestielte, meist blau oder violett, selten weiß oder rosenrot
gefärbte Blüten und bringen aus jeder Blüte fünf vielsamige Balgkapseln hervor.
Die europ. Arten wachsen meist in Gebirgen auf frischem, humosem Waldboden oder zwischen Gerölle; die gemeinste Art, A, vulgarisL., findet sich jedoch auch in ebenen Gegenden an waldigen Orten und auf Waldwiesen. Diese Pflanze, welche einen scharfen
Saft enthält, ist zu einer sehr beliebten Zierpflanze geworden. Man findet sie in den Gärten mit gefüllten
Blumen und in verschiedenfarbigen Spielarten. Andere, als Zierpflanzen verbreitete Arten sind: A,. canadensisL., aus Canada,
mit braunroten, außen gelblichen Blüten;
A, chrysantha Gray, aus Nordamerika, mit leuchtendgelben und Aquilegia Skinneri Hook.,
mit scharlachroten Blüten.
Letztere Art ist sehr schön aber nicht völlig winterhart. Sie werden meistens
alljährlich aus Samen gezogen und die Pflanzen, nachdem sie im nächsten Jahre geblüht haben, fortgeworfen. Sie gedeihen
am besten auf frischem, beschattetem Boden. Die Samen der gemeinen Akelei wurden als Semen Aquilegia auch in der Medizin angewendet.
slaw. Voglej, mittelalterlich Aglar, Gemeindevorort in der österr.
Bezirkshauptmannschaft Gradisca, an dem bis Aquileja für kleine Seedampfer schiffbaren Natisso, die mit der Aussa an der ital. Grenze
durch Kanäle (Delle Mee, Anfore) in
mehr
Verbindung steht, hat (1890) 950, als Gemeinde 2300 friaulische E., einen 1031 eingeweihten Dom (roman. Basilika mit Krypta
aus dem 4. Jahrh.), Reste der altchristl. Kirche dei Pagani mit altem Baptisterium und isoliertem Glockenturm (83 m, mit herrlichem
Panorama), ein Staatsmuseum mit antiken Funden. - Aquileja, im röm. Altertume berühmte Stadt in Oberitalien,
im Lande der Veneter, wurde 182 v. Chr. von den Römern zwischen den Flüssen Sontius und Natisso, dem heutigen Isonzo und Aussa, 9 km
vom Adriatischen Meere entfernt als Kolonie latinischen Rechts angelegt. Aquileja war nach Art der röm. Standlager als fast gleichseitiges
Viereck von 375 röm. Schritten (etwa 583 m) Seitenlange angelegt und hatte
als befestigtes Lager eine hohe Bedeutung, indem die Via Aemilia, die Hauptstraße Italiens, bis hierher fortgesetzt war und
die Straßen nach Pannonien, Noricum, Istrien und Dalmatien von Aquileja ausgingen.
Die Stadt nahm unter den ersten röm. Kaisern, namentlich unter Augustus, bedeutenden Aufschwung, wurde
zugleich Station für einen großen Teil der röm. Flotte und eines der wichtigsten Handelsemporien des Römischen Reichs, die
zweitgrößte Stadt Italiens nach Rom. Zur Zeit der größten Blüte unter Kaiser Hadrian soll sie 300000 - 500000 Bewohner gehabt
haben. 452 wurde die Stadt von Attila nach langer Belagerung zerstört; ihre Ruinen bilden einen der wichtigsten
Fundorte röm. Altertümer.
Obgleich wieder aufgebaut, gelangte die Stadt doch nie mehr zu ihrer frühern Bedeutung. Schon im 6. Jahrh. trat der auf dem
äußern Strande der Lagunen liegende Außenhafen Gradus (das heutige Grado, s. d.)
an die Stelle des städtischen Hafens. Die Bischöfe von Aquileja nahmen 557 den Titel Patriarchen an. Sie residierten
seit 452 abwechselnd auch in Grado, das aber seit 607 eigene Patriarchen wählte, die mit jenen lange in blutigen Fehden lebten.
Das Patriarchat von Aquileja erlangte infolge seiner Anhänglichkeit an die deutschen Kaiser seit Otto I. eine bedeutende Macht, ging
aber seit dem Untergang der Hohenstaufen wieder zurück. 1751 wurde es ganz unterdrückt. Das Patriarchat
von Grado war schon 1451 nach Venedig verlegt worden. Aquileja gehört seit 1809 zu Österreich. -
Vgl. Kenner, Fundkarte von (in
den «Mitteilungen der k. k. Centralkommission zur Erforschung der Baudenkmale», Bd.
10, Wien 1865);
Kandler, Indagini sullo stato materiale dell' antica Aquileja (Triest 1865);
ders., Di A. Romana
(im «Archeografo Triestino», Bd.
1, Heft 2);
Zandonati, La distruzione di Aquileja (Görz 1869): von Czoernig, Das Land Görz und Gradisca mit Einschluß von Aquileja Wien
1873);
von Breitschwert, Aquileja (Stuttg. 1880);
Majonica, Aquileja zur Römerzeit (Görz 1881);
Marchesi,
Das Patriarchat von Aquileja 1394-1412 (italienisch, Udine 1884);
Pancini, Vom Ursprung u. s. w. der Stadt Aquileja (italienisch, ebd.
1885);
de Rinaldis, Geschichte der drei letzten Jahrhunderte des Patriarchats von Aquileja (italienisch, ebd. 1888);