Hunde
[* 2] und
Menschen. Man jagt sie nachts bei Fackelschein und verfertigte aus ihrem Felle Mäntel, welche nur die Häuptlinge
tragen durften. Die Weibchen legen nur ein unverhältnismäßig großes weißes
Ei
[* 3] in eine
Höhle und bebrüten es gemeinschaftlich
mit dem Männchen. Der Apteryx gelangt nur selten lebend nach Europa
[* 4] und nur der Zoologische
Garten
[* 5] in
London
[* 6] hat bis jetzt die vier bekannten
Arten besessen. Hier konnte man auch die Bebrütung der
Eier
[* 7] beobachten und an den hier gestorbenen
Exemplaren hat Owen die
Anatomie des Apteryx studiert. Man unterscheidet folgende vier
Arten:
Apteryx australis Shaw.
(s.
Tafel:
Straußvögel
[* 8] II,
[* 1]
Fig. 4),Apteryx Mantelli
Bartlett, Apteryx maxima Verraux und Apteryx OweniGould. Die ausgestorbenen
Riesenvögel Neuseelands (Moa) kommen in ihrem
Skelett
[* 9] dem Kiwi-Kiwi am nächsten.
halbkreisförmig oder parabolisch gestaltete, aus zwei symmetrischen Hälften zusammengesetzte
Kalkschalen, die sich in der Wohnkammer der
Ammoniten
[* 10] (s. d.) finden, aber noch nicht sicher gedeutet worden sind.
Auffällig
ist das massenhafte Vorkommen der in manchen Kalksteinen der
Alpen,
[* 11] ohne daß dabei auch
Ammoniten vorhanden sind.
Aleksej Nikolajewitsch, russ. Dichter, geb. 26. (14.)
Nov. 1841 in Volchow (Gouvernement Orel), aus einer alten aus
Frankreich eingewanderten Adelsfamilie, fand seine Ausbildung
auf der Rechtsakademie und starb in
Petersburg.
[* 12] Apuchtin schrieb wenig und besang eine leidenschaftslose, stille Liebe.
Eine Sammlung seiner Gedichte erschien 1886 in
Petersburg.
Lucius, lat. Schriftsteller, geb. gegen 125 n. Chr.
zu Madaura in
Afrika,
[* 13] studierte zu
Karthago,
[* 14] machte sich darauf zu
Athen
[* 15] mit der griech. Litteratur, vorzüglich mit der
PlatonischenPhilosophie vertraut und ging von da nach
Rom,
[* 16] wo er einige Zeit Sachwalter war. Die Erbschaft von seinem
Vater verbrauchte
er großenteils zu
Reisen, auf denen er sich in verschiedene
Mysterien einweihen ließ. In sein Vaterland
zurückgekehrt, heiratete er eine reiche
Witwe.
Von deren Verwandten angeklagt, die Heirat durch
Zauberei zu stande gebracht zu haben, verteidigte er sich öffentlich gegen
diesen Vorwurf in der noch vorhandenen «Apologia» und ward freigesprochen.
Er war ein feuriger, rastlos thätiger und mit Witz begabter Mann, besaß jedoch eine entschiedene
Richtung
zur
Mystik und
Magie. Sein
Roman «Metamorphoseon libri XI»
(«De asino aureo»),
aus Lucianus geschöpft, aber durch manche Zusätze
aus andern
Quellen erweitert, ist reich an
Poesie, Witz, Laune und satir. Gehalt. Höchst interessant ist darin die
Episode von
Amor und
Psyche, die Herder den zartesten und vielseitigsten
Roman nennt, der je erdacht worden. Außerdem schrieb
er mehrere philos. und oratorische Werke, deren einige auch auf uns gekommen sind. Seine
Sprache
[* 17] ist überladen und schwülstig;
er liebt gehäufte
Beiwörter, Diminutiva und sonderbare Zusammenstellungen (vgl. Koziol, DerStil des
Apulejus,
Wien
[* 18] 1872). Die Hauptausgaben seiner sämtlichen Werke sind von Oudendorp und
Ruhnken, vollendet von
Bosscha (3 Bde.,
Leid.
1786-1823) und
von Hildebrand (2 Bde., Lpz.
1842). Handausgaben besorgten
Klotz (2 Bde., Altenb. 1778)
und ebenfalls Hildebrand (Lpz. 1843). Die «Apologia»
und die «Florida» sind von Krüger (Berl. 1864
u. 1865),
die «Opuscula quae sunt de philosophia» von Goldbacher
(Wien 1876),
die
«Metamorphosen» von Eyssenhardt herausgegeben (Berl. 1869),
letztere von Node ins Deutsche
[* 19] übersetzt («Der
goldene Esel», 2 Bde., Dess.
1783; chemigraphisch reproduziert, Lpz. 1885), der
Abschnitt von
Amor und
Psyche von O.
Jahn (3. Aufl., Lpz. 1883) besonders
herausgegeben, von Pressel
(Ulm
[* 20] 1864), Bintz (Lpz. 1872), Mosbach (Berl. 1886) und Siebert
(in Versen,
Cassel 1889) übersetzt. Das
Märchen von
Amor und
Psyche ist oft künstlerisch behandelt worden, z. B. von
Raffael
und
Thorwaldsen, nachgedichtet z. B. von Hamerling. -
umfaßte imAltertum den südöstl.
TeilItaliens
[* 23] vom Frentofluß (jetzt Fortore) bis zum
Bradanus (jetzt
Bradano) und dem Japygischen
Vorgebirge (jetzt
Capo di Maria di Leuca). Hier wohnten in ältesten
Zeiten drei
verschiedene
Völker: die Messapier oder Salentiner, die Peucetier und die Daunier oder Apuler;
die Peucetier südlich vom
Aufidus, die Daunier nördlich bis an den Garganus.
Altlat. Sagen erzählen von einem Könige der Apuler,
Daunus, der, aus Illyrien vertrieben, sich dort niederließ. Nach spätern Sagen gelangten auch die
Helden des Trojanischen
Krieges auf ihren Irrfahrten nach
Italien
[* 24] und mit diesen der Ätoler Diomedes, der im
Kriege mit den Messapiern von Daunus unterstützt
wurde, dann aber um die
Früchte des
Sieges betrogen und getötet ward. Die alten
Namen hat nur die röm.
Dichtkunst beibehalten.
Bedeutende
Städte waren
Arpi, Luceria,
Canusium,
Tarent,
Brundisium u. a.
Schon im 4. und 3. Jahrh.
v. Chr. kam in den
Besitz der
Römer.
[* 25] (S.
Rom undRömisches Reich.) 1013 entrissen die
Normannen dem oström.
Kaisertum das bisher von einem byzant. Provinzialstatthalter (Katapan) verwaltete Land. Die Führer der
Normannen,
SöhneTancreds
von Hauteville, schwangen sich nun zu
Grafen von Apulien auf, das ihnen Papst
Leo X. nach langem Kampf 1054 zu
Lehen geben mußte.
Papst
Nikolaus erhob die
Grafen zu
Herzögen 1059. Nicht lange nach dem
Tode Robert
Guiscards (s. d.), des
bedeutendsten dieser normann. Führer, wurde von seinem Neffen Roger II. (s. d.)
Apulien nebst
Calabrien und
Campanien mit
Sicilien (s. d.) zu einer Monarchie (1127-30) verbunden, deren
Schicksale es seitdem teilte.
Gegenwärtig bezeichnet der
Name Apulien
(Puglia) nur noch einen Landesteil (Compartimento) ohne polit. Bedeutung,
der die
ProvinzenBari, Foggia und
Lecce umfaßt, die zusammen 22 115 (nach Strelbitskij 20 510) qkm und (1889) 1 734 387 E.
haben,
d. i. 78 auf 1 qkm. Von diesen
Provinzen ist Foggia, das eigentliche Apulien, merkwürdig durch die uralten Weidetriften,
oder denTavoliere (Schachbrett) di
Puglia, und durch die schönen Reste der Hohenstaufenschlösser. In
neuerer Zeit ist Apulien dem Verkehr erschlossen worden durch die
Bahn von
Ancona
[* 26] nach
Brindisi (kürzeste Orientroute), an die sich
Fortsetzungen nach Otranto und
Taranto und von dort nach Reggio anschließen. -
770 wovon 1050 schiffbar sind, und ein Stromgebiet von 128600 qkm, entspringt in der Cordillere von Merida auf dem Paramo del
Batallon und heißt in seinem obern Lauf Uribante. Der Apure nimmt eine Menge größerer und kleinerer Flüsse
[* 31] auf, unter denen
links der Caparro, Suripa und der Rio
[* 32] Portuguesa mit dem Cojede und Guanarito sowie dem Tisnados die
bedeutendsten sind. Zu Ende der Regenzeit steigt er um 12 m; das Überschwemmungsland bietet nach dem Rücktritt des Wassers
die herrlichste Weide.
[* 33] Der Apure wird von den Dampfern der Orinoco-Dampfschiff-Compagnie befahren und ist wichtig für die Verbindung
des Staates Los Andes mit dem Meere.
früherer StaatVenezuelas, seit 1881 aufgelöst, gehört jetzt zum StaateBolivar, wird im N. vom Staate Zamora,
im S. vom Territorio Alto Orinoco, im W. vom Territorio Armisticio und Columbia
[* 34] begrenzt. Die östl. Grenze bildet
der Orinoco, die südliche der Rio Meta, die nördliche der Apure. Der Flächenraum wird auf 48945 qkm berechnet.
Das Land ist überaus wasserreich, der ebenste, niedrigste und am wenigsten bewaldete Teil von ganz Venezuela, die eigentliche
Region der Herden, die dort fast ganz ohne Aufsicht umherschweifen.
Dagegen ist Apure fast gänzlich menschenleer, indem seine Bevölkerung
[* 35] nur etwa 20000 Seelen beträgt, mit Ausnahme
der unabhängigen Indianer, die aber wohl kaum 2000 Köpfe stark sind. Hauptbeschäftigung der Bevölkerung bildet die Viehzucht,
[* 36] die auch den einzigen Ausfuhrartikel, namentlich Maultiere, liefert. Das Klima ist heiß, aber nicht ungesund; nur der den
Überschwemmungen ausgesetzte Teil, besonders der westliche, ist Wechselfiebern unterworfen, die periodisch als verheerende
Seuchen aufgetreten sind. Die jetzige Hauptstadt ist San Fernando de Apure (s. d.).