Unterstützungsfonds des
Vereins werden Unterstützungen und Stipendien an unbemittelte Fachgenossen gezahlt, und 1892 wurde
im Anschluß an den Privatbeamtenverein ein Pensionsverband gegründet, der erwerbsunfähigen Standesangehörigen
Renten gewährt.
Neben dem
Deutschen Apothekervereine besteht seit 1884 ein die nicht besitzenden Apotheker umfassender
Deutscher Pharmaceutenverein, der
etwa 1300 Mitglieder hat und ebenfalls eine Zeitschrift herausgiebt. In
Österreich
[* 2] besteht neben den
staatlich eingesetzten Apothekergremien ein
AllgemeinerÖsterreichischer und eine Pharmaceutische Gesellschaft, beide in
Wien,
[* 3] ferner ein Ungarischer in
Budapest.
[* 4]
In frühern
Zeiten bezeichnete man in der
Pharmacie die wichtigern chem.
Stoffe, die Gewichte, manche
Operationen und
Instrumente mit besondern, teils alchimistischen, teils aus der
Astrologie
[* 5] entlehnten Zeichen
und
Abkürzungen. In neuerer Zeit hat man die in der
Chemie angenommenen Bezeichnungen größtenteils auch in der
Pharmacie
eingeführt. Die wichtigsten Zeichen waren:
(grch.), Vergötterung,
Erhebung eines
Menschen zur Gottheit.
Bei den Griechen fand eine solche in der ältesten
Zeit nur in der Form der Heroisierung statt.
Männer, die sich um den
Staat verdient gemacht hatten, wurden nach ihrem
Tode
als Heroen (Halbgötter) verehrt. Regelmäßig wurde den Männern, unter deren
Führung eineKolonie gegründet
worden war (Oikisten), von deren Bewohnern diese Ehre zu teil. Seit dem Ende des
PeloponnesischenKrieges erwies man mächtigen
Heerführern und Fürsten schon bei ihren Lebzeiten nicht bloß heroische, sondern auch göttliche Ehren.
Das erste
Beispiel gaben einige griech.
StaatenKleinasiens, indem sie dem lacedämon. Feldherrn
Lysander wie einem
Gott Opfer darbrachten und Feste feierten. Dann wurden
Alexander d. Gr., der sich als einen Sohn des Zeus
[* 7] bezeichnen ließ,
vielfach göttliche Ehren erwiesen, ebenso seinen Nachfolgern, den sog. Diadochen.
Bei denRömern findet sich, abgesehen von
der mythiscben Zeit (der als
«Quirinus» verehrte
Romulus ist nicht ein vergötterter
Mensch, sondern ein
durch die Sage vermenschlichter Gott),
die Apotheose, hier Consecratio genannt, zuerst bei Julius
Cäsar. Ihm wurden schon zu Lebzeiten
gewisse göttliche Ehren erwiesen, nach seinem
Tode wurde er durch einen Senatsbeschluß als
«Divus Julius» unter die Zahl
der
Götter aufgenommen. Dies geschah dann ebenso für
Augustus und die meisten spätern
Kaiser, während
die Verehrung der
Kaiser als
Götter bei ihren Lebzeiten nur in den
Provinzen, nicht aber in
Rom
[* 8] selbst, wenigstens
nicht von
Staats wegen, stattfand.
(vom grch. apoxýein, abschaben), Bezeichnung einer 1849 inRom gefundenen, jetzt im
Vatikan
[* 9] befindlichen Marmorstatue. (S.
Tafel:
Griechische Kunst II,
[* 1]
Fig. 7.) Sie stellt einen
Jüngling vor, der sich mit dem
Schabeisen von dem Öl und dem
Staub der
Palästra reinigt und ist jedenfalls eine
Kopie der von
Lysippus geschaffenen Erzstatue.
Irrtümlich hat ihr der moderne Ergänzer einen Würfel in die rechte
Hand
[* 10] gegeben. -
Vgl. Küppers, Der
Apoxyomenos des Lysippos (Berl. 1874).
(spr. -latschen) oder Alleghanies (Appalachian oder
Alleghany-Mountains), Gesamtbezeichnung des vielnamigen
Gebirgssystems, das, von den Cordilleren durch die ungeheuren
Tiefebenen des Mississippigebietes getrennt, den östl.
Teil
Nordamerikas, der
Küste des Atlantischen Oceans im ganzen parallel (jedoch im N. ihr näher gerückt),
von dem nordöstl.
Teile des
StaatesAlabama in nordöstl.
Richtung bis zum
Lorenzstrome in einer Länge von etwa 2000 km durchzieht.
Das
Gebirge hat im allgemeinen Plateaucharakter, erhebt sich nirgends viel über 2000 m und heißt auch
Appalachisch-Acadisches
Gebirgssystem. Im
NO. werden durch die tiefen Querspalten des Hudsonstroms, des Champlainsees und dessen
in den
Lorenzstrom gehenden Abflusses Chambly, etwa 74° westl. L. von Greenwich, die Granitmassen
der Acadian-Mountains oder des
Gebirges von Neuengland von den übrigen Berglanden der Appalachen geschieden. Das
Gebirge besteht meist
aus archäischen Gesteinen, die zum
Teil von paläozoischen Schichten überlagert sind, und ist gekennzeichnet
durch lange, schmale Parallelketten mit zwischenliegenden flachen
Thälern, die als gigantische Längenfurchen erscheinen.
Die Parallelketten, deren Zahl zwischen 6 und 12 wechselt, nehmen nur etwa ein Dritteil der ganzen zwischen 150 und 190 km
betragenden
Breite
[* 11] des
Gebirges ein. Sie steigen selten mehr als 650 m über die
Thäler empor und erreichen
gewöhnlich nicht die Hälfte dieser Höhe. Hier und da sind die äußern Reihen (Ridges), besonders die östlichen, durch
Querrisse unterbrochen, durch die die im Innern des
Gebirges entspringenden
Flüsse,
[* 12] die in ihrem obern Laufe Längenthäler
entweder in Nordost- oder Südwestrichtung durchziehen, in
Stromschnellen oder in Wasserfällen in die
westl. oder in die östl. Ebene abfließen.
Unter den
Teilen des vielnamigen
Gebirges sind zu nennen:
2) die westlichsten
Parallelzüge oder die
Cumberland-Mountains (s. d.), die Grenze gegen die große Ebene des
Ohio, und von
denen die Laurel- und Chesnutberge (an den
Quellen des
Ohio) am beträchtlichsten sind;
3) der nordwestlichste
Teil des Hochlandes, die Alleghanies im engern
Sinne, die sich etwa 450 km weit von
SW. gegen
NO. zwischen
dem Kanawha in Virginien und dem
Susquehanna in Peunsylvanien ausdehnen;
Name für das 300-600 m hohe Hochland, das sich zwischen der Blauen Kette und den westl. Alleghanies hinbreitet, aber eigentlich
den NamenTafelland mit Unrecht trägt, da es von zahlreichen Bergreihen durchzogen wird, von denen sich die bedeutendste,
die der Kittatin oder Katatin (die «endlosen Berge» der Indianer), jedoch mit einigen Unterbrechungen, durch
Pennsylvanien und Virginien nach Alabama hinzieht und mit den Bergen
[* 14] auf der Grenze von Tennessee und Nordcarolina, den Iron-
(Eisen-), Smoky-(Rauch-) und Unakabergen (mit dem Mount-Guyot von 1954 und dem Smoky Donie von 1962 m Höhe) endigt;
5) die Catskillberge (s. d.); nördlicher liegen die Ädirondacks (s. d.). Das Land im O. des Hudson, welches
durch eine Erhöhung des Meeresspiegels von nur 44 m zu einer Insel werden wurde, wird seiner ganzen Länge nach von den Acadian-Mountains
(s. Acadia) durchzogen. Ostwärts zieht sich das Plateauland bis zur Meeresküste fort, an der es, namentlich im nördlichern
Teile gegen die Fundybai hin, eine steile Felsenküste mit zahlreichen Fjorden bildet. Nordwärts treten
seine Felsmassen mit 60-100 m hohen Klippen
[* 15] an den St. Lorenzstrom, während es in geringer Entfernung von diesem meist 600-950
m hoch ist.
Denselben skandinav., an die Eiszeit
[* 16] erinnernden Gebirgscharakter granitischen Gesteins mit Felskämmen, zahlreichen Seen
und Teichen hat die Halbinsel Neuschottland. Im ganzen haben die Appalachen ihren Steilabfall
nach O.; bei einzelnen Ketten ist er gegen W. gerichtet. Der östl. Fuß steht in Neuengland in 250, in Pennsylvanien in 160,
weiter südlich in 470 m Höhe. In Virginien und Tennessee ist der Thalboden im W. 530 m hoch, und jenseits
erstreckt sich noch 150 km weit ein 470-630 m hohes Plateau. Die Appalachen sind in ihren breitesten Gebieten zugleich
am niedrigsten; ihre Höhe in Maryland und Pennsylvanien beträgt nur 630 m; indes sind sie auch dort noch vollkommene Wasserscheiden
zwischen dem Mississippibecken und dem atlantischen Küstengebiet. Die Bildung des Gebirges muß hauptsächlich
zur paläozoischen Zeit und namentlich am Endpunkt derselben stattgefunden haben. Die Appalachen sind demnach weit
älter als die europ. Alpen
[* 17] und die Anden.
Die Appalachen sind reich an Mineralien
[* 18] und bieten in den Steinkohlen und Eisenschätzen die mächtigsten Hebel
[* 19] für die nordamerik.
Industrie. Das appalachische Kohlenfeld hat von NO. nach SW. eine Ausdehnung
[* 20] von 1170 km bei höchstens 300 km
Breite, so daß es etwa 165000 qkm und weit über ein Zehntel des ganzen Steinkohlengebietes der Erde bedeckt; überall
kann man in den Flußthälern wagerecht in die Kohlenschichten hineinarbeiten. Auch enthalten die Appalachen höchst
wertvolle Metalllager.
In dem Granit, der den Rand der untern geschichteten Formationen säumt und zuweilen über weite Flächen
ausgebreitet ist, wie in den Hochebenen von Neuyork
[* 21] und Neujersey, liegen unerschöpfliche Lager
[* 22] magnetischen Eisenerzes
in Verbindung mit den wertvollen Lagern von Rot- undBrauneisenerzen, die sich daneben von Canada bis Alabama hinziehen. Diese
Lager finden sich in großen Senkungen im untern Kalkstein und in den krystallinischen Schiefern häufig
in außerordentlicher Ausdehnung und haben ihre größte Entwicklung am östl. Gebirgsrande südlich vom Potomac.
Der Talk- und Glimmerschiefer der Blauen Berge enthält Kupfererze, aber noch weit bedeutendere Mengen von Bleierz. Salzwasser
hat man durch Artesische Brunnen erlangt, die bis in die untern Schichten gebohrt
sind. Die salzführenden
Schichten, die oft nicht sehr tief liegen, sind reich an Gips.
[* 23] Das County Onondaga in Neuyork ist wegen seines Salzes berühmt,
und im County Washington
[* 24] im südwestl. Virginien liegen feste Salzschichten mitten in den ausgedehntesten Gipsmassen.
Die Appalachen sind mit den kostbarsten Waldungen bedeckt; besonders wertvoll ist die Weißfichte. Ganz im Norden
[* 25] trägt der bessere Boden hartes Holz,
[* 26] Zuckerahorn, Weißbirken, Eschen, Buchen; das ärmere Land und der Saum der Gebirgsschluchten
den sog. schwarzen Wuchs, die immergrünen Pinusarten. Südlicher erscheinen die verschiedenen Eichen; an die Stelle des Ahorn,
der Birke, Buche und selbst des Nadelholzes tritt die Kastanie. Der Westrand der Appalachen oder das Ohiogebiet
ist eine waldige Kalksteinebene, von tiefen Schluchten zerrissen, die allmählich zu den weiten Mississippi-Ebenen übergeht.
Kanäle und Eisenbahnen verbinden die fruchtbaren, mit zahlreichen blühenden Städten und ergiebigen Landschaften besäten
Thäler des Innern mit dem westl. und östl.
Gebiete. Die eigentlichen waren das Heimatgebiet des gleichnamigen Indianerstammes.