dagegen des
Geistes; an dessen
Stelle trat das Göttliche, der
Logos. Seit 362 ward der
Apollinarismus auf mehrern
Synoden, auch
auf der allgemeinen Kirchenversammlung zu
Konstantinopel
[* 2] (381) verworfen. Inzwischen gründete der aus der
Kirche ausgetreten
war, aus seinen Anhängern zu
Antiochien eine eigene Gemeinde; aber auch in
Syrien und den angrenzenden
Ländern verbreiteten sich die Apollinaristen schnell, errichteten zu
Konstantinopel und anderwärts Gemeinden mit eigenen
Bischöfen, zerfielen aber nach Apollinaris'Tode (390) und verloren sich im 5. Jahrh. teils unter den Orthodoxen, teils unter den
Monophysiten. Im Zeitalter der
Reformation wurde der Vorwurf des
Apollinarismus wechselweise den Katholiken wegen
ihrer Abendmahlslehre, den
Protestanten wegen der
Lehre
[* 3] von der Mitteilung der beiden Naturen in Christo gemacht. Von den
Schriften
des Apollinaris sind erst neuerdings einige unter den
Schriften anderer Kirchenväter herausgefunden. -
Vgl. Farabulini, Storia di
S. Apollinare (2 Bde.,
Rom
[* 4] 1874);
Dräseke in den «Jahrbüchern für prot.
Theologie» (1883, 1884, 1887):
ders., Apollinarios von Laodicea.
eine 1853 entdeckte alkalisch-salinische
Quelle
[* 5] (0,955 g kohlensaures Natrium in 1 l) in der Gemeinde
Heppingen (s. d.), 1,5 km unterhalb Neuenahr, auf dem linken Ahrufer, ist reich
an
Kohlensäure und als beliebtes erfrischendes Tafelgetränk von großem Ruf.
Seit 1878 ist der Alleinverkauf
desselben der
«Apollinaris Company limited» in
London
[* 6] mit Zweigcomptoir in Remagen am Rhein übertragen;
der Versand beträgt
etwa 10 Mill. Flaschen und Krüge
[* 7] jährlich.
1) Apollinopolis Magna, südlich von
Theben auf dem linken Nilufer gelegen, bei dem heutigen Edfu. Die Stadt hieß in alter Zeit Debhot.
Es war die Hauptstadt des zweiten oberägypt.
Gaues und gab ihm in griech. Zeit auch den
Namen des apollinopolitischen. Hier
hatte einst der Gott
Horus
[* 8] in Gestalt einer geflügelten
Sonne
[* 9] den ersten
Sieg über seinen Feind, den Set,
errungen, und hier erhob sich deshalb auch das Heiligtum dieses
Gottes. Es ist dies der am vollständigsten erhaltene ägypt.
Tempel.
[* 10] Er wurde von
Ptolemäus Philopator I. gegründet, und zwar, wie die
Inschriften erweisen, an
Stelle eines ältern
Tempels.
Er ist wichtig durch zahlreiche astron.
Darstellungen sowie durch eine Reihe von
Inschriften an der Außenseite
der um den
Tempel herumlaufenden Umfassungsmauer, in denen der gesamte Tempelbesitz an
Äckern nach ihrer genauen topogr.
Lage
und ihren detaillierten
Vermessungen angegeben ist. -
Vgl. Lepsius, über eine hieroglyphische
Inschrift am
Tempel von Edfu
(Berl. 1855). -
2) Apollinopolis Parva, lag wenig unterhalb
Theben auf dem rechten Nilufer; ihr ägypt.
Name war Kôs (Kôs-Berber), der noch im heutigen
Namen Qûs erhalten ist. Von den Ruinen der alten Stadt ist fast nichts mehr vorhanden. - 3) Apollinopolis, Stadt
in Mittelägypten auf dem linken Ufer desNils, vom
Volke Kós-Kam genannt, ein
Name, der sich im Koptischen
und noch jetzt bei den
Arabern findet.
(ParnassiusApolloL.), einer der schönsten
Tagschmetterlinge Europas, der
vorzugsweise in den
Alpen
[* 11] von 100 m
Höhe an, in Südskandinavien in der Ebene sich findet. Die Gattung
Parnassius, der dieser
Schmetterling
[* 12] angehört,
charakterisiert sich durch die harten, lederartigen, halbdurchsichtigen Flügel, die an den
Ecken abgerundet sind und durch
die kurzen, dicken Fühler. Die
Augen sind glatt, dick, mit kleinen
Höckern versehen, auf denen kurze
Borsten stehen.
Das befruchtete Weibchen hat als Zeichen der vollzogenen
Begattung am Hinterleib einen eigentümlich hornigen
Apparat, die
Begattungstasche. Der erste Halsring der Raupe hat einen fleischigen Tastfaden in Form eines V. Die
Puppen sind kegelförmig,
dick, wie mit bläulichem
Staube gepudert, liegen an der Oberfläche der Erde, durch leichte Seidenfäden in horizontaler
Lage befestigt. Die
Arten leben in den
Gebirgen Europas,
Sibiriens, Kamtschatkas,
Indiens und in den Felsgebirgen
Nordamerikas. Der Apollo ist durchscheinend weiß, mit schwarzen Flecken auf den Vorderflügeln und zwei roten Augenflecken
auf den Hinterflügeln. Er fliegt im Hochsommer auf den Bergweiden. Die sammetschwarze, rotgefleckte, auf dem Rücken eines
jeden
Ringes mit zwei stahlblauen Warzen gezierte Raupe lebt im
Mai und Juni an Sedum album.
Maler aus
Athen,
[* 14] der zur Zeit des
PeloponnesischenKrieges lebte, ist durch Vervollkommnung des
Kolorits,
durch Einführung der eigentlich malerischen Behandlung mittels Abstufung der
Farben nach Licht
[* 15] und Schatten
[* 16] bedeutend.
griech.
Grammatiker, in der zweiten Hälfte des 2. Jahrh.
v. Chr., schrieb ein Werk
über die
Götter, einen Kommentar über den Schiffskatalog der Ilias und andere Kommentare, ferner in iambischem Versmaß
eine allgemeine Geographie sowie eine bis auf seine Zeit reichende
Chronik. Das unter Apollodorus'
Namen gehende,
«Bibliothek» betitelte
mytholog. Werk, das in drei
Büchern eine nach
Stammbäumen geordnete Zusammenstellung der
Mythen von den
Göttersagen an bis zu der Sage von Odysseus' Irrfahrten enthält, galt für einen
Auszug aus einem größern Werke des Apollodorus. Es
ist aber ein Schulbuch eines unbekannten Verfassers, wohl aus dem 2. Jahrh. n. Chr.,
während von den
Schriften des Apollodorus nur Bruchstücke übrig sind. Gute
Ausgaben der
«Bibliothek» von Heyne
(2. Aufl., 2 Bde., Gött. 1803),
Müller in den «Fragmenta historicum Graecorum», Bd. 1 (Par.
1841),
Westermann in «Mythographi graeci» (Braunschw.
1842),
Baumeister, geb. zu Damaskus, lebte zur Zeit der
KaiserTrajan und Hadrian. Er erbaute 104 n. Chr. eine
Brücke
[* 18] über die Donau, etwa 15 km unterhalb des
EisernenThors (s. d.). Auch ist er der Erbauer des
Forum
[* 19] Trajanum mit der darauf befindlichen
Säule.
Als er seinem Spott über Hadrians Dilettantenkünste
Ausdruck gegeben hatte, wurde
er in die
Verbannung geschickt, und als er den ihm zugesandten Grundriß des
Kaisers zum
Tempel der
Venus undRoma
[* 20] scharf tadelte, zum
Tode verurteilt. Eine
Abhandlung Apollodorus' über
¶
mehr
Belagerungsmaschinen ist gedruckt in den «Veteres mathematici» (Par.
1693),
vollständiger in der «Poliorcétique des Grecs» von Wescher (ebd. 1867).