und hielt ihn für eine «Wiederholung» des Ptah. In der spätern
Theologie, die alle
Götter als
Sonnengötter miteinander identifizierte,
wird der Apis auch als «das beseelte
Bild des Osiris»
[* 2] (Plutarch) aufgefaßt. Die Ägypter stellen ihn als schwarzen
Stier dar;
vorn an der
Stirn trägt er einen dreieckigen weißen Fleck; der untere
Teil des
Halses, der
Bauch,
[* 3] die
Beine
und das Schwanzende sind weiß. Um den
Hals trägt er eine
Kette, auf dem Rücken eine
Decke.
[* 4] Auf dem
Nacken hat er als
Abzeichen
die geflügelte
Sonne,
[* 5] oder einen
Geier mit ausgebreiteten Flügeln; dieselben
Merkmale finden sich auch auf dem Hinterkörper.
Hierzu stimmt im wesentlichen die
Schilderung, die Herodot vom Apis entwirft. Als
Tier des
Sonnengottes wurde der Apis auch mit
der Sonnenscheibe,
[* 6] an der sich vorn eine Schlange
[* 7] emporreckt, dargestellt (s. vorstehende
[* 1]
Figur).
Wie der
Mensch, wurde nach ägypt.
Glauben auch das heilige
Tier nach seinem
Tode eins mit Osiris; wie man
den verstorbenen
Menschen als Osiris bezeichnet, so heißt deshalb auch der tote Apis: Osiris-Apis, ägypt.
Osar-Apis (Sarapis, s. d.). Die verstorbenen Apisstiere wurden seit der 18. Dynastie
in einer bei
Sakkara belegenen Gruft, dem sog. Serapeum (s. d.),
beigesetzt.
L.,Sellerie, Pflanzengattung aus der Familie der
Umbelliferen
[* 9] (s.d.) mit 14 über die ganze Erde verbreiteten
Arten. Es sind einjährige oder perennierende Kräuter mit gefurchten, ästigen
Stengeln, fiederlappigen
Blättern und kleinen,
grünlichweißen, in hüllenlose Döldchen gestellten
Blüten. Die bekanntesteArt ist der gewöhnlicheSellerie, auch Eppich oder
Mark genannt, Apium graveolensL., der sich fast in ganz Europa
[* 10] auf salzhaltigem
Boden und am Meeresstrande
wild wachsend findet, außerdem aber der
Wurzel
[* 11] halber fast überall angebaut wird (s.
Sellerie und
Tafel: GemüseIII,
[* 1]
Fig.
7, 8, und IV,
[* 1]
Fig. 11). Die
Wurzel war früher als RadixApii offizinell. Im alten
Griechenland
[* 12] wurden aus
den
Blättern des
SellerieKränze als Schmuck für
Gräber und als Preise für die
Sieger in den öffentlichen
Spielen gewunden.
Dorf im
Kreis
[* 14] Hörde
[* 15] des preuß. Reg.-Bez.
Arnsberg,
[* 16] an der Emscher und der Linie Ruhrort-Essen-Dortmund-
Holzwickede der
Preuß. Staatsbahnen,
[* 17] hat (1890) 6225 E., Post,
Telegraph,
[* 18] alte (10. Jahrh.) nicht mehr benutzte und neue (1869)
got. evang., sowie roman. kath.
(1888)Kirche, evang. höhere
Bürger- und Mädchenschule, konfessionell getrennte
Volksschulen, Wasserleitung
[* 19] von Dortmund,
[* 20] Gasbeleuchtung,
Sparkasse, Kohlenzeche (Produktion 1889: 111537 t
Steinkohlen und 1026 t Eisenstein), Hochöfen
(Kommanditgesellschaft),
Walzwerk
[* 21] (der Dortmunder
Union gehörig). Die beiden Missionare «Ewaldsbrüder» sollen im J. 750 hier
erschlagen worden sein.
(grch.,
Atemlosigkeit), derjenige Zustand, bei welchem keine Atembewegungen gemacht werden,
weil das
Blut Überfluß an Sauerstoff hat, findet sich normalerweise während der Zeit des intra-uterinen Lebens und ist
später nur auf künstlichem Wege hervorzubringen.
(grch.), bei den altgriech. Wagenkämpfen
Bezeichnung für Wettkämpfer, die, neben dem Wagenlenker stehend, von dem rennenden Wagen herab und wieder hinaufsprangen.
Diese Art des Wettkampfes hatte sich später nur in
Athen
[* 22] (an den
Panathenäen) und in
Böotien erhalten.
pocoapoco (ital.,
d. i. allmählich, nach und nach), in der
Musik, der Vortragsbezeichnung forte, piano, crescendo,decrescendo u.a. beigesetzt: allmählich an Tonstärke zu- oder abnehmend.
(grch.
Apokrisiarios) hieß seit dem 4. Jahrh. ein außerordentlicher oder auch beständiger
Abgesandter bedeutender
Bischöfe am
Hof
[* 23] in
Konstantinopel,
[* 24] insbesondere der päpstl.
Legat in
Byzanz. Am
fränk.
Hofe war der
Titel für den obersten Geistlichen, dessen
Stellung etwa der des spätern Großalmoseniers entsprach (s.
Almosenier).
Doch hatte der Apocrisiarius durch die Oberaufsicht über die Hofkanzlei auch Einfluß auf die Staatsgeschäfte.
Pflanzenfamilie ans der Ordnung der Contorten (s. d.)
mit gegen 900 meist in tropischen und subtropischen, weniger in den gemäßigten Zonen vorkommenden
Arten;
Bäume,
Sträucher
oder krautartige Gewächse mit ganzrandigen, nicht selten immergrünen
Blättern und regelmäßig gebauten oft lebhaft gefärbten
Blüten; letztere stehen meist in rispenförmigen Blütenständen, seltener einzeln in den Blattwirteln, haben einen
fünfspaltigen
Kelch, eine fünfspaltige
Blumenkrone, die öfters mit einer zottigen Nebenkrone versehen
ist, und fünf in die Kronenröhre eingeschlossene
Staubgefäße.
[* 25] Der
Fruchtknoten ist oberständig und meist mit nur einem
Griffel versehen, die
Frucht ist eine
Beere,
Steinfrucht oder Kapsel. Die Apocynaceen enthalten zumeist einen scharfen, oft stark giftigen
Milchsaft.
L., Pflanzengattung aus der Familie der
Apocynaceen (s. d.) mit nur fünf
Arten: drei in
Südeuropa und dem gemäßigten
Asien,
[* 26] die beiden andern in Nordamerika;
[* 27]
perennierende krautartige Gewächse oder Halbkräuter
mit kleinen, aber schön gefärbten zu trugdoldenartigen
Inflorescenzen vereinigten
Blüten.
Fast alle
Teile enthalten einen
mehr oder minder giftigen
Milchsaft. Einige
Arten werden als Zierpflanzen gezogen, besonders die beiden
amerikanischen Apocynum androsaemifoliumL. mit rötlichweißen
Blüten, Apocynum cannabinumL. mit grünlichgelben
Blüten, sowie die
südeurop. Art Apocynum venetumL. mit rosenroten
Blüten. Sie gedeihen im freien
Lande, verlangen aber eine leichte, milde,
¶
mehr
etwas frische Erde und Bedeckung während des Winters. Man vermehrt sie durch Zerteilung der Wurzelstöcke. Sie sind als Hundskohl
und Hundswolle bekannt.