(grch.),
Mangel an Lebendigkeit sowohl des Gefühls, insbesondere der
Affekte und Leidenschaften, als auch der
körperlichen
Bewegungen eines Individuums, daher
Trägheit,
Phlegma. Die Apathie kann ein kurzdauernder Zustand sein, eine vorübergehende
Unempfänglichkeit für Eindrücke gewisser Art, z. B. sinnliche Reize, in diesem Falle heißt
sie besser
Anästhesie (s. d.); sie ist aber auch oft in der natürlichen
Disposition eines
Menschen, in dem ursprünglich geringen
Grad von Empfänglichkeit oder Reizbarkeit überhaupt begründet und
kann der
Vorläufer der
Melancholie (s. d.) sein. Wo Geistesstärke damit verbunden ist, hat dies
Kant das «glückliche
Phlegma» genannt, insofern der
Mensch, bei dem es vorhanden, Übereilungen minder ausgesetzt
ist und sich einer gewissen
Freiheit von
Affekten und Leidenschaften erfreut. Deshalb sahen die
Stoiker die Apathie, d. h. die affektlose
Ruhe und
Unempfindlichkeit gegen alles, was nicht entweder böse oder gut ist, als das Ziel und die charakteristische Eigenschaft
des
Weisen an.
Groß-Gemeinde im ungar.
KomitatBacs, links von der Donau, ist Sitz eines Bezirksgerichts,
Dampferstation und hat (1890) 13 282 meist deutsche E. (1200 Magyaren), Post,
Telegraph;
[* 2]
Seidenspinnerei und -Färberei, Fabrikation
von
Körben, Hanf- und Seilerwaren, bedeutende Schiffahrt mit gedeckten Getreideschiffen,
Ackerbau, namentlich Flachs- und
Hanfkultur.
Der Apatiner Hanf wird zu den Schiffstauen der meisten Kriegsflotten verwendet.
Ein Erdwall,
die «Römerschanze» (4 m hoch, 6 m breit), zieht sich bis an die
Theiß.
[* 1] ein Mineral, das gewöhnlich in kurzen hexagonalen Prismen, oben durch die Gradendfläche (s.
beistehende Abbildung) oder durch Pyramiden (mit pyramidaler
Hemiedrie) begrenzt, krystallisiert, aber auch derb, in eingewachsenen
rundlichen
Körnern sowie in faserigen und dichten
Massen
(Phosphorit) vorkommt. Der Apatit erreicht noch nicht
die Härte des Feldspats, hat das spec. Gewicht 3,2, ist farblos, oft aber grün
(Spargelstein), blau, violett, rot, grau,
doch meist licht gefärbt, glasglänzend und durchsichtig bis durchscheinend.
Seiner chem. Zusammensetzung nach besteht er wesentlich aus phosphorsaurem Kalk mit etwasChlorcalcium
oder
Fluorcalcium. Viele
Varietäten leuchten beim Erhitzen mit farbigem Licht.
[* 3] Schöne
Krystalle dieses Minerals findet man
zu Ehrenfriedersdorf in
Sachsen,
[* 4]
Schlaggenwald in
Böhmen
[* 5] auf Zinnerzlagerstätten,
am St.
Gotthard und im
Tiroler Floitenthal
auf Klüften krystallinischer
Schiefer, zu
Arendal in
Norwegen,
[* 6] Hammond in Neuyork,
[* 7] in
Canada (mehrere Centner schwere
Stücke),
eingewachsen in körnigen Kalken. Als unwesentlicher Gemengteil ist er mikroskopisch in den meisten massigen
Felsgesteinen vorhanden. Der erdige und dichte
Phosphorit, der neuerdings in Nassau in ungeheuren Mengen gewonnen wird, wird
zur
Veredelung des Ackerbodens benutzt und weithin ausgeführt; kleinere
Ablagerungen davon finden sich u. a. zu
Amberg
[* 8] in
Franken
und zu
Logrosan in der span.
ProvinzCaceres.
Name eines altgriech., wesentlich den ion.
Stämmen eigenen Festes, das namentlich in
Athen
[* 9] im
Monat Pyanopsion
(November) von den
Phratrien (s. d.) zu Ehren des Zeus
[* 10] Phratrios, der
Athena und des
Hephaistos
[* 11] gefeiert wurde.
Joh.
Aug., Dichter und Metriker, geb. zu
Leipzig,
[* 12] studierte hier und zu Wittenberg
[* 13] die
Rechte, Naturwissenschaften und
Philosophie, wurde 1801 Ratsherr in
Leipzig und
starb daselbst Er lieferte u. a. in das vielgelesene «Gespensterbuch»
(4 Bde., Lpz. 1810-14) und das «Wunderbuch»
(3 Bde., ebd. 1815-17) eine Reihe Novellen, von denen
der «Freischütz» (s. d.) und
«Das stille
Kind» die besten sind; ferner schrieb er schwache
Tragödien: «Polyidos», «Die
Aitolier» und «Kallirrhoë». Verdienstvoll ist seine «Metrik»
(2 Bde., Lpz. 1814-16; neuer
Abdruck 1834), die den modernen musikalischen
Takt auch im antiken Versbau nachweisen will. -
GuidoTheodor Apel, Sohn des vorigen, geb. zu
Leipzig, studierte daselbst und zu
Heidelberg
[* 14] die
Rechte.
Durch einen
Sturz (1836) fast erblindet, lebte er in seiner Vaterstadt, wo er starb. Er veröffentlichte «Gedichte»
(2. Aufl., Lpz. 1848),
von denen «Nähkäthchen» (1852) den meisten Beifall
fand, sowie mehrere auf die
Schlacht bei
Leipzig bezügliche
Arbeiten, deren Erscheinen eine auf
A.s eigene Kosten veranstaltete
sorgfältige Markierung der Hauptpunkte des Schlachtfeldes durch 41 Denksteine vorausgegangen war.
Pfarrdorf in der niederländ.
Provinz Geldern, 28 km nördlich von
Arnheim, an der Osteisenbahn, hat (1891) 19 275 E.,
Post,
Telegraph und zahlreiche Papierfabriken. Die
Kirche enthält die Grabmäler der Gemahlin des
Statthalters Wilhelm V. und
des
Admiralsvan Kinsbergen. In der Nähe das schöne Lustschloß het Loo, Lieblingsaufenthalt der Könige Wilhelm I. und Wilhelm
III., mit schönem
Park, ursprünglich ein Jagdschloß der
Herzöge von Geldern; die jetzigen
Anlagen rühren
großenteils her vom
Statthalter Wilhelm III., dem spätern König von England.
griech.
Maler aus der zweiten Hälfte des 4. Jahrh.
v. Chr., wahrscheinlich in
Kolophon geboren.
Die erste künstlerische
Bildung erhielt er in der ion. Schule zu Ephesus; später ging er nach Sicyon in die Schule
des Pamphilus. Zu Philipps
Zeiten begab er sich nach Pella in Macedonien; dort begründete sich vielleicht das vertraute Verhältnis
zwischen ihm und
Alexander d. Gr., welches zu vielen, freilich unbeglaubigten Anekdoten
Anlaß gegeben hat. Die eigentümliche
Richtung des Apelles, «des unübertroffenen Malers der
Anmut», trat besonders glänzend in seinen
Darstellungen der
Aphrodite,
[* 15] der
Charis und anderer jugendlicher Göttinnen hervor.