(vor
VokalenAnt...), griech. Präposition, d. h. gegen..., häufig in
Zusammensetzungen, und zwar teils geogr.
Namen, welche einen gegenüber oder entgegengesetzt liegenden Punkt bezeichnen, z. B.
Antiparos, gegenüberliegend der
Insel Paros, Libanon und
Antilibanon,
Taurus und
Antitaurus,
Arktisch und
Antarktisch u. s. w.;
Pfeilgiftes, des eingetrockneten
Milchsaftes von
AntiaristoxicariaLeschen.,
krystallisiert in Blättchen, die sich sehr schwer in
Äther, schwer in Wasser und etwas leichter inWeingeist
lösen.
Seine Zusammensetzung entspricht der Formel C14H20O5 + H2O .
Leschen., Pflanzengattung aus der Familie der Urticaceen
[* 2] (s. d.). Die wenigen
Arten, alle in
Ostindien
[* 3] und dem Malaiischen Archipel, haben einfache
Blätter, kleine, dicht zusammengedrängte, von einer
becherförmigen Hülle umgebene
Blüten und eine saftige Scheinfrucht.
Alle sind giftig, besonders Antiaris toxicariaLeschen., der berühmte
Giftbaum von Java, von dem lange Zeit behauptet wurde, daß er durch seine
Ausdünstung die Luft weit
und breit um sich her vergifte und
Menschen und
Tiere töte, die sich ihm nahten. Das als
Pohon-Upas bekannte
Gift dieses
Baumes
ist in dessen
Milchsaft enthalten. (S.
Upas.).
Antiaris Benettii Seem. auf den
Fidschi-Inseln enthält in ihren
Früchten eine prachtvolle karmesinrote
Farbe und in der Rinde Bastfasern, die zu Zeugen verarbeitet werden. Aus dem
Baste von
Antiaris saccadoraLindl. und Antiaris zeylonica Seem. werden
in
Ostindien und auf
Ceylon
[* 4] Säcke verfertigt.
(spr. angtihb), befestigte See- und Kantonsstadt im
Arrondissement Grasse des franz. Depart.
Alpes Maritimes, östlich an der
Landzunge Garoupe, die den Golf
Ionan im W. von dem östl. Golf von Antibes trennt und zwei
Leuchttürme
trägt, und an der Linie
Paris-Lyon-Marseille-Nizza der
Franz. Mittelmeerbahn, hat (1891) 4926, als Gemeinde 7401 E. In Garnison
das 112. Infanterieregiment. Die benachbarten
Höhen bieten eine herrliche Aussicht auf den
Hafen, den
Golf, auf Nizza
[* 7] und die
Alpen
[* 8] dar. Antibes ist Waffenplatz zweiter
Klasse mit Navigationsschule.
Der
Hafen, durch das nach
VaubansPlan gebaute
FortCarré gedeckt und einen 472 m langen
Damm geschützt und
nur für kleinere
Seeschiffe brauchbar, ist der gewöhnliche Einschiffungsplatz nach Corsica.
[* 9] Die Umgegend, mit Obstgärten,
Weinbergen und
Ölbäumen bedeckt, liefert
Feigen, ausgezeichneten
Tabak
[* 10] und versorgt die zahlreichen Parfümeriefabriken der
Stadt mit Orangen, Jasmin,
Rosen,
Tuberosen u. s. w. Der Anbau der
Südfrüchte,
Sardellen- und Thunfischfang, Küstenhandel
und die Ausfuhr von gesalzenen Fischen,
Wein, Öl, Parfümerien, Orangen, Citronat und getrockneten
Früchten bilden die Haupterwerbszweige
der
Bevölkerung.
[* 11]
Ursprünglich war Antibes, welches im Munde des
Volks noch Antiboule heißt, eine griech.
Kolonie von
Massilia (Marseille)
[* 12]
NamensAntipolis und blühte, seit es unter
Augustus römisch geworden war, als röm. Municipium durch Fischerei
[* 13] und
Handel mit
Thun-
und Salzfischen. Noch finden sich aus der röm. Zeit Überreste eines
Theaters, eines
Aquädukts und viele
andere
Altertümer. Die
Parochialkirche ist an der
Stelle eines Dianatempels auf einer den
Hafen beherrschenden Felsenhöhe erbaut
und trägt auf einigen ihrer
Steine noch alte
Inschriften. Zu Ende des 9. Jahrh. wurde von den Saracenen gänzlich zerstört;
es erhob sich im 10. Jahrh. wieder und kam als
Grafschaft an die
Grafen der Provence.
Das seit dem 4. Jahrh. hier bestehende
Bistum wurde 1245 durch Innocenz IV. nach Grasse verlegt. Befestigt wurde die Stadt
im 16. Jahrh. von
Franz I. und
Heinrich IV. Im
Österreichischen Erbfolgekriege hielt sie (1746-47) eine 29tägige Beschießung
durch die Verbündeten unter
Browne aus, bis sie vom Marschall
Belleisle entsetzt wurde. Bei Antibes landete
Napoleon auf der Rückkehr von Elba. Im Sept. 1815 leistete die Stadt den Verbündeten tapfern
Widerstand, an den die auf dem
Nationalplatze stehende
Säule (jetzt
Brunnen)
[* 14] erinnern soll. Die
Legion von Antibes hieß das während der franz.
Occupation
Roms von
Pius IX. unterhaltene Fremdenbataillon, welches meist aus
Franzosen bestand und zu Antibes gebildet wurde.
(spr. -kalljen; ital. anticaglie, vom lat.
antiquus, alt), alle
Arten griech. und röm.
Altertümer geringen
Umfangs, wie Waffen,
[* 15] Schmuck, Hausgeräte u. s. w., dann auch
Altertümer deutschen, slaw. und andern Ursprungs.
(frz., spr. angtischangbr), Vorzimmer in den
Häusern vornehmer
Personen, bildete einen der Haupträume der Schlösser des 17. und 18. Jahrh., in welchem
die zur
Audienz Befohlenen sich bis zur Vorlassung aufhielten.
Dieser Raum war glänzend ausgestattet (s. Enfilade).
Jetzt
bezeichnet man die Vorzimmer niederer Art mit dem
Namen in welchen die Besucher ihre Kleider ablegen,
die Dienerschaft wartet u.dgl. - Antichambrieren, im Vorzimmer auf Eintritt warten, oft mit dem Nebenbegriff der Kriecherei.
heißt jede
Substanz, die im stande ist, die letzten
Spuren von
Chlor, die bei irgend einem Chlorbleichprozeß
in dem gebleichten
Stoff (Gespinst, Gewebe,
[* 16] Papier, Holzstoff)
[* 17] verblieben sind,
¶
mehr
mittels chem. Umsetzung unschädlich zu machen und damit jede zerstörende Wirkung auf die Faser aufzuheben.