Lungenlappen mit feinsten Kohlepartikelchen beruht.
Die erkrankten Lungenteile werden dadurch tief blauschwarz gefärbt,
hart, luftleer und sind in den spätern Stadien von zahlreichen
Tuberkeln und tuberkulösen Höhlungen durchsetzt.
C14H10O3 , entsteht durch Erwärmen des
Alizarins mit Zinkstaub und
Ammoniak,
und stellt ein gelblichweißes grobkörniges Pulver dar, welches in Wasser unlöslich ist, in
Alkohol
aber sich sehr leicht mit gelbbrauner
Farbe löst;
Das Anthrarobin wird vielfach in Form von Salben und
Tinkturen gegen
Hautkrankheiten,
[* 3] insbesondere gegen
Psoriasis und parasitäre Hautaffektionen, benutzt.
Hoffm.,Kerbel, Pfianzengattung aus der Familie der
Umbelliferen
[* 4] (s. d.) mit 10 größtenteils in der nördlich
gemäßigten Zone der
Alten Welt wachsenden
Arten; einjährige oder perennierende Kräuter mit drei- bis vierfach gefiederten
Blättern und weißen
Blüten. Eine im südöstl. Europa
[* 5] heimische Art, der
Suppen- oder Küchenkerbel, Anthriscuscerefolium
Hoffm.,
eine zierliche
Pflanze mit gestreiftem, dünnem
Stengel,
[* 6] hellgrünen und angenehm duftenden
Blättern und wenigstrahligen
Dolden,
wird allenthalben in Küchengärten als Suppenkraut und Küchengewürzpflanze gebaut und verwildert leicht. Aus den Samen
[* 7] wird das ätherische
Kerbelöl gewonnen.
Außer dieser Kulturpflanze gehören zur Gattung Anthriscus mehrere in
Deutschland
[* 8] häufige
Unkräuter, nämlichAnthriscus silvestris Hoffm.,
der wilde
Kerbel, eine allenthalben in Grasgärten und auf Wiesen wachsende
Pflanze mit mehrstrahligen
Dolden und glatten
Früchten,
und der gemeine
Kerbel, A vulgaris
Pers. mit stachligen
Früchten, der auf Schutt und wüsten Plätzen wächst.
heißt nach Ratzel, analog der
Tier- und Pflanzengeographie, seit 1882 derjenige
Teil der Erdkunde,
[* 9] der die Abhängigkeit des
Menschen von den räumlichen Verhältnissen der Erdoberfläche im allgemeinsten
Sinne des Wortes
zum Gegenstande der Forschung macht. Da diese Abhängigkeit selbstverständlich eine höchst verwickelte
Funktion der natürlichen Gegebenheiten des
Bodens, des
Klimas, der Verkehrslage u. s. w. ist, und da die in letzter Reihe
alle Fragen der
Anthropologie und der
Völkerkunde oder Ethnographie
[* 10] in sich schließt, so sind die von Ratzel gegebenen Anregungen
bisher vielfach als zu allgemein gehalten und zu wenig streng angegriffen worden. Doch ist unverkennbar,
daß die Ausführungen über den allgemeinen Einfluß der Naturbedingungen auf die Menschheit schon sehr anregende Bedeutung
errungen haben; und man darf auch erwarten, daß anthropogeogr. Specialuntersuchungen in der
nächsten Zeit viel zur Klärung
der allgemeinen Andeutungen in Ratzels Anthropogeographie beitragen und der gesamten Geographie
viel schätzbares Material zuführen werden. -
Vgl. Ratzel, Anthropogeographie (2
Tle., Stuttg. 1882
u. 1891).
(grch.) oder
Androlithen, früherer
Name für fossile Reste menschlicher Körper, z. B. von Gestein umschlossene
Knochen,
[* 11]
Zähne
[* 12] oder dergleichen;
das Wort kam in neuerer Zeit gänzlich außer Gebrauch (s. Dryopithecus
[* 13] Fontani).
(grch.), die
Lehre
[* 14] vom
Menschen in ihrem ganzen
Umfange gefaßt, schließt in weiterm
Sinne die gesamte
Naturgeschichte des
Menschen, die
Anatomie und
Physiologie sowie die
Psychologie ein; sie hat zugleich, insofern
nicht nur das Individuum, sondern die Menschheit ihr Objekt ist, das gesamte Kulturleben der
Völker zum Gegenstände. Doch
pflegt der
Begriff in der Regel enger gefaßt zu werden, und die
Aufgaben der in diesem engern
Sinne sind:
1) Kenntnis der naturhistorischen Charaktere der verschiedenen
Völker und
Stämme: Rasseneigentümlichkeiten, deren wichtigste
im Schädel- und Skelettbau, in den
Proportionen der
Gliedmaßen, in
Farbe und Beschaffenheit der
Haut,
[* 15]
Haare
[* 16] und Regenbogenhaut
des
Auges gelegen sind (s.
Menschenrassen).
2) Das in dieser
Richtung Gewonnene ist unerläßliche Vorbedingung für eine zweite
Aufgabe, die nach
R.
Wagners Vorgang als historische Anthropologie bezeichnet werden kann: Ergründung des ethnolog. Zusammenhangs,
der zwischen den Völkern des
Altertums unter sich und den jetzt lebenden Völkern besteht. Die historische Anthropologie unterliegt
großen Schwierigkeiten. Infolge der wiederholten, zum
Teil in die graue Vorzeit fallenden, geschichtlich nur
unsicher oder gar nicht verbürgten Wanderungen der
Völker, durch ihr abwechselndes Verschwinden und späteres Wiederauftauchen
an entfernten Orten und unter veränderter Gestalt findet sich hier ein so kompliziertes Durcheinanderwirken der Erscheinungen,
es gilt so verdeckte und oft verwischte
Beziehungen aufzudecken, daß die Ergebnisse der Untersuchung oft unsicher sind.
Die Hilfsmittel sind hier neben der naturhistor. Kenntnis verlebenden
Völker die Geschichtsforschung,
namentlich die
Urgeschichte (s. d.). Ein wichtiges, doch oftmals trügerisches Zeichen für
die
Abstammung und den Zusammenhang der verschiedenen
Völker ist die
Sprache
[* 17] (s.
Sprachwissenschaft).
Gleichheit oder Verwandtschaft
derselben berechtigt keineswegs ohne weiteres zum
Schlüsse auf gleiche
Abstammung. Es ist eine oft wiederkehrende
Erscheinung, daß besiegte
Völker die
Sprache der
Sieger oder auch die
Sieger die
Sprache der Besiegten annahmen.
3) Eine dritte Hauptrichtung der Anthropologie beschäftigt sich mit der Untersuchung nach der Herkunft und
Stellung des
Menschen in der Natur, d. h. mit seinen
Beziehungen zu den nächstverwandten
Tieren; ferner mit
der Frage, ob ein genetischer Zusammenhang zwischen diesen und den
Menschen bestehe und welcher Art dieser sei (s.
Mensch,
naturgeschichtlich). -
Über die sog. psychische s.
Psychologie und
Völkerpsychologie.
¶
mehr
Nachdem die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrh. durch PeterCamper, Sömmerring und ganz vorzüglich durch Blumenbach begründet
worden war, in der Folge durch Morton, Retzius, Meigs, C. G. Carus, van der Hoeven, Huschke, Virchow u. a., sowie namentlich
auch durch die in Paris
[* 19] und London
[* 20] bestehenden anthropol. und ethnolog. Gesellschaften manche Bereicherung
gewonnen hatte, begann um das J. 1860 in Deutschland eine erhöhte Thätigkeit in diesem Fache. 1869 wurde die Berliner
[* 21] Gesellschaft
für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte begründet und schon 1870 folgte die Gründung einer Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie
und Urgeschichte, welche durch ihre alljährlich abgehaltenen Wanderversammlungen das Interesse für
die Anthropologie über das ganze Deutschland ausgebreitet und eine große Anzahl von höchst rührigen Lokalvereinen ins Leben gerufen
hat.
Als Organ der Berliner Gesellschaft erscheint seit 1869 die von Anthropologie Bastian und R. Hartmann begründete Zeitschrift für Ethnologie,
als Organ der Deutschen Gesellschaft wurde das bereits 1861 von Ecker und Lindenschmit begründete Archiv
für Anthropologie (jetzt hg. von Lindenschmit und Ranke) übernommen. Der internationale Verkehr der Anthropologen wird durch die in
ungefähr zweijährigen Zwischenräumen stattfindende Abhaltung eines Congrès international d'Anthropologie et d'Archéologie
préhistoriques unterhalten.
Eine Übersicht über das gesamte Gebiet der Anthropologie giebt Joh. Ranke, «Der
Mensch» (2 Bde., 2. Aufl.,
Lpz. 1893 - 94). Weitere Litteratur s. Mensch, Ethnographie, Ethnologie, Urgeschichte, Psychologie, Völkerpsychologie.