Trümmern eines maur. Kastells, hat (1887) 26 824 E., eine schöne got.
Kirche der Jungfrau in dem Kastell, 6 Pfarrkirchen, 7 Nonnen- und 11 ehemalige Mönchsklöster, stattliche Häuser, von denen
die ältern (in der obern Stadt) meist mit Wappenschildern verziert sind, Fabrikation von durch Feinheit und Farbe ausgezeichneten
Wollstoffen und Seife, viele Gerbereien, Seidenwebereien und etwas Handel mit Südfrüchten, Öl und Orseille.
Die Bevölkerung von Antequera besteht großenteils aus Hidalgos (s. d.), unter denen noch in neuerer Zeit die Blutrache Sitte war.
Das Guadalhorcethal ist hier von einer prächtigen Bega (Thalflur) eingenommen und mit Caserios (Meierhöfen) besät. In der
Umgegend werden gute Bausteine, namentlich bunter Marmor, gebrochen. Antequera wurde 712 von den Arabern besetzt
und denselben 1410 von dem Infanten Ferdinand, späterm Könige von Aragonien, wieder entrissen. Das Gebiet der Stadt, das
auf 450 qkm das obere Guadalhorcethal umfaßt, war seit jenen Zeiten von der übrigen Provinz getrennt und genoß manche
Vorrechte.
in der spätern griech. Mythologie der Gott der Gegenliebe, während Eros (lat.
Amor) der Gott der Liebe ist. In einem Relief im Gymnasium zu Elis sah man Eros und Anteros als Knaben dargestellt, die um einen
Palmzweig streiten.
Ähnliche Reliefs in den Museen zu Neapel, Rom u. s. w.
(lat.), in der Gynäkologie diejenige Lageveränderung der Gebärmutter, wobei die letztere mit ihrem Grund
nach vorwärts geneigt ist (s. Gebärmutterkrankheiten).
in der engl. Kirchenmusik der Ausdruck für kunstvolle Motetten oder Kantaten.
Wie die engl. Liturgie weit
mehr als die deutsch-evangelische auf der Psalmodie ruht, so ist auch das Anthem gewöhnlich über Psalmentexte komponiert.
Unter einer großen Zahl noch jetzt allbekannter Stücke dieser Art vom 16. bis 18. Jahrh. sind die berühmtesten
von Tallis, Bird, Purcell, Croft und Händel.
(grch.), ein meist mit aufrecht stehenden Blattornamenten verziertes Band, wie es namentlich am Hals der ion.
Säule vorkommt und als beliebtes Dekorationsmotiv auch bei andern Stilen als friesartiger Wandabschluß verwendet wird.
L., Hundskamille, Pflanzengattung aus der Familie der Kompositen (s. d.) mit gegen 80 Arten
in der nördlich gemäßigten Zone der Alten Welt, meist stark riechende, hohe Gewächse mit lebhaft gefärbten großen Blütenköpfchen,
deren Blütenboden nicht hohl (wie bei der echten Kamille) ist. Die bekannteste in Deutschland einheimische Art ist die Ackerkamille,
Anthemis arvensisL., ein überaus häufiges und lästiges Unkraut, welches allenthalben auf bebautem
und sandigem Boden, auf Schutt, an Wegen, Dämmen, Gräben u. s. w. wächst, niedergestreckte und aufsteigende, ästige Stengel,
mehrfach fiederschnittige Blätter und ziemlich große Blütenkörbchen mit gelber Scheibe und flach ausgebreitetem, weißem
Strahl besitzt.
Ferner ist zu erwähnen Anthemis nobilisL., die römische Kamille, eine südeuropäische, in Sachsen, Thüringen
und anderwärts als Arznei- und Ziergewächs mit gefüllten Blütenkörbchen gebaute Art, die einen ästigen, reich beblätterten
Stengel,
fein zerteilte, kahle Blätter und lang gestielte endständige Blütenkörbchen mit weißem Strahl und gelber Scheibe
besitzt. Ihre angenehm aromatisch duftenden Blüten waren als Flores Chamomillae Romanae offizinell und werden,
ähnlich wie die der Feldkamille, zu Thee, trocknen Umschlägen gegen Kolik, Verdauungsbeschwerden und als entzündungswidriges
Mittel benutzt.
Als Färbepflanze wurde früher vielfach benutzt: die Färberkamille, Anthemis tinctoriaL., eine an felsigen Orten
in sonniger Lage häufig wild wachsende Pflanze mit ansehnlichen Blütenkörbchen und goldgelben Strahl- und Scheibenblüten.
Letztere enthalten einen gelben Farbstoff, weshalb die Pflanze hier und da auch kultiviert wird. Desgleichen
findet man sie als Ziergewächs in Gärten. Verschiedene südeurop. und asiat. Arten werden hier und da als Zierpflanzen im
freien Lande kultiviert.
der über 220° siedende Teil des röm. Kamillenöls (ätherisches Öl von Anthemis nobilisL.), besteht
aus den Anthemolestern der Angelika- und Tiglinsäure, aus welchen Anthemol durch Verseifung als ein dickes kampferartig riechendes
Öl von 214° Siedepunkt und der Formel C10H10O gewonnen wird.
L., Zaunlilie, Graslilie, Pflanzengattung aus der Familie der Liliaceen (s.d.) mit gegen 50 Arten in Europa,
Afrika und Nordamerika; perennierende krautartige Gewächse mit grundständigen linealen Blättern und
meist lebhaft gefärbten regelmäßigen Blüten. In Deutschland wachsen zwei Arten auf trocknem, namentlich kalkhaltigem Boden
unter Gebüsch: Anthericum LiliagoL. mit einfachem, und Anthericum ramosumL. mit ästigem Stengel. Beide Arten waren früher offizinell und
werden jetzt häufig als Zierpflanzen im Garten kultiviert. Die meisten Arten wachsen am Kap der Guten Hoffnung,
und unter diesen giebt es schön blühende (z. B. fragrans und floribundum), die zu Zierpflanzen
der Gewächshäuser geworden sind.
(grch.), in der Botanik im allgemeinen die männlichen Organe bei den Kryptogamen, die eine geschlechtliche
Fortpflanzung besitzen, also bei sämtlichen Gefäßkryptogamen sowie Moosen, vielen Pilzen und Algen. Im
Antheridium werden die männlichen Geschlechtszellen, Spermatozoiden (s. d.), gebildet, die bei der Reife ausschwärmen oder
mechanisch vom Wasser fortgeführt werden und so zu den weiblichen Geschlechtszellen, den Eizellen (s. d.), gelangen.
Die
Antheridien sind bei den verschiedenen Gruppen der Kryptogamen sehr verschieden ausgebildet.
(grch.), das altgriech. Blumen- oder Frühlingsfest: Anthesterion, der Blütenmonat, der erste Monat im
attischen Jahre (vom 7. Febr. bis 8. März), s. Dionysos.
(spr. -tönes), Gentil Theodoor, vläm. Dichter,
geb. zu Oudenaarde, war anfangs Lehrer zu Oudenaarde und Dendermonde und ist seit 1860 Richter. Er
lebt jetzt in Brüssel. Anthennis ist einer der vorzüglichsten lyrischen Dichter in Flandern. Seine Gedichte zeichnen sich
durch Innigkeit und Wohlklang aus; viele sind in Musik gesetzt und populär geworden. Die beliebtesten Lieder sind: «Leutelied»,
Ih ken een lied", «Vergeefs», Getrouwe liefde". Sammlungen seiner Gedichte
erschienen u. d. T.: «Uit het hart»
(Leid. 1875) und «Leven, lieven, ziugen» (Haag 1879).