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[* ] ^[Abb.: Wappen von Ansbach] (Oberlandesgericht Nürnberg) mit einer Kammer für Handelssachen und 11 Amtsgerichten (Ansbach, Dinkelsbühl, Feuchtwangen, Gunzenhausen, Heidenheim, Heilsbronn, Herrieden, Rothenburg, Schillingsfürst, Uffenheim, Wassertrüdingen), Amtsgerichts, Bezirks-, Zoll-, Forst-, Rentamtes, Land-, Straßen- und Flußbauamtes, Bezirksgremiums und Bezirkskommandos und hat (1890) 14258 (6904 männl., 7354 weibl.) E., darunter 2059 Katholiken und 270 Israeliten, in Garnison das 2. bayr. Ulanenregiment König, Postamt erster Klasse, Telegraph.
Die spätgot. Johanniskirche (1441 erbaut, 1872 erneuert) enthält die Gruft der Markgrafen von Ansbach aus dem Hause Hohenzollern mit 25 Zinnsärgen; die roman. Gumbertuskirche (Stiftskirche) aus dem 12. Jahrh. mit drei got. Türmen (1483 - 93 und 1597) und spätgot. Chor (1523) die schöne St. Georgs- oder Ritterkapelle, die Kurfürst Albrecht Achilles von Brandenburg dem Schwanenorden anwies, 12 Steindenkmäler von Schwanenrittern, einen Schwanenordens-Hauptaltar (1888 erneuert) mit Schnitzereien und Bildern von M. Wohlgemuth und alte erbeutete Fahnen; an der Nordseite der Kirche die ehemalige Hofkanzlei von 1563, mit schönen Giebeln, jetzt Gerichtsgebäude.
Die kath. Ludwigskirche (1840) im dor. Stil hat 4 aus dem Metall der in der Seeschlacht bei Navarin (1827) erbeuteten türk. Kanonen gegossene Glocken, die nach den Söhnen des Königs Ludwig I. getauft sind. Die Synagoge ist 1743 - 49 erbaut. Vor dem schönen, in ital. Stil 1713 - 32 von Gabrieli, Retti und Zocha erbauten Schlosse, jetzt Regierungsgebäude, die von Halbig modellierte, von Miller gegossene Statue des Dichters Grafen Platen und in der Nähe der Hofgarten, ein großer Park mit alten Bäumen, einem Pavillon (Heideloffsche Fresken), einer großen Orangerie, der Kolossalbüste des Dichters Uz von Heideloff (1835 errichtet) und dem Denkmal Kaspar Hausers (s. d.). Auf dem Markte ein Brunnen mit dem Erzstandbild des Markgrafen Georg des Frommen (1515). Ferner hat Ansbach eine königliche prot.
Studienanstalt (Gymnasium und Lateinschule mit Alumnat für 30 Zöglinge, 1528 gestiftet, Rektor, 23 Lehrer, 320 Schüler), Realschule (Rektor, 15 Lehrer, 174 Schüler), höhere Mädchenschule (Theresien-Institut), Mädchen- und Knabenfortbildungs-, Frauenarbeits-, Taubstummenschule, prot. Volksschulen (27 Klassen), 5 kath., 1 israel. Volksschule; Schloßbibliothek, eine markgräfl. Stiftung, reich an histor. Werken; einen histor. Verein für Mittelfranken, Gewerbeverein, königl. Schloßtheater (Eigentum der Stadt und von derselben jährlich verpachtet) mit 400 Zuschauerplätzen, nur im Winter benutzt; Armenbeschäftigungsanstalt, Reichenspital, Kranken- und Witwenhaus, Konsumverein, Leih-, Aussteuer-, Bade- (1889), Aichanstalt, Schlachthaus.
Die Industrie umfaßt Eisengießerei, Buchdruckerei, Fabrikation von Maschinen, Strohmosaik, Liqueuren, Konserven, Gold-, Silber- und Spielwaren, Kinderwagen, Bürsten, Pinseln, Preßhefe, Stärke, Möbeln, Gewehren, Nähseide, Beindreherei, Bierbrauereien, Gold- und Silberstickerei, mechan. Werkstätten, Spinnerei, Färberei. Der Handel erstreckt sich auf Vieh, Wein, Konditorei-, Spezerei-, Bein- und Eisenwaren, Tapeten und Teppiche. ^[] Es bestehen 4 Messen, Viehmärkte, 3 Roßmärkte, königl. Filialbank, landwirtschaftlicher Kreditverein für Mittelfranken, städtische Sparkasse. Ansbach ist Geburtsort der Dichter Cronegk, Uz, Platen, des Bildhauers Bandel, des preuß. Generalpostmeisters Nagler, des preuß. Ministers Altenstein. - Ihre Entstehung verdankt die Stadt dem im 8. Jahrh. vom heil. Gumbertus gegründeten Benediktinerkloster, das 1057 in ein Kollegiatstift verwandelt und 1560 aufgehoben wurde. Nach Aussterben der Vögte von Dornberg, der Schirmherren des Stifts, kam es 1288 an die Grafen von Öttingen, die es 1331 an die Burggrafen von Nürnberg verkauften. -
Vgl. Haenle, Geschichte der Stadt Ansbach (Ansb. 1865);
J. Meyer, A.s Sehenswürdigkeiten (ebd. 1890).