Annus carentĭae Jahr, für welches einem Pfründner oder Beamten sein Einkommen ganz oder teilweise
entzogen wird;
Annus civilis, bürgerliches Jahr;
Annus commūnis, gemeines Jahr;
Annus confusiōnis, Jahr der Verwirrung, das Jahr 46 v. Chr.,
in das Cäsar bei Einführung des Julianischen Kalenders noch zwei Monate einschaltete (s. Kalender);
Annus decretorĭus,
Normaljahr (s. d.);
Annus discretiōnis, Jahr der Mündigkeit;
Annus ecclesiastĭcus, Kirchenjahr;
Annus gratiae, Jahr der Gnade (üblich
im 12. Jahrh.);
Annus intercalāris, Schaltjahr. (S. auch Anni und Anno.)
(Anweiler), Stadt im Bezirksamt Bergzabern des bayr. Reg.-Bez. Pfalz, in 235 m
Höhe, an der Linie Landau-Zweibrücken der Pfalz. Eisenbahnen, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Landau), Zollamtes, einer
Aufschlageinnehmerei, Übergangssteuerstelle und Oberförsterei, hat (1890) 2588 E., darunter 573 Katholiken, Post, Telegraph,
Bezirksgremium, evang. und kath. Kirche, schönes Rathaus (1844 erbaut), Lateinschule mit Realkursus, 7 Volksschulen; Gerberei,
Tuchweberei, Färberei, Sägewerk mit Holzhandel, Fabrikation von Maßstäben, Metallwaren und Papier,
Wein- und Kastanienbau, Brüche von rotem, zu Prachtbauten verwendbarem Sandstein. 1219 von Kaiser Friedrich II. zur Reichsstadt
(Annewiler) erhoben, wurde Annweiler 1330 von Kaiser Ludwig IV. an den Pfalzgrafen verpfändet.
Das Annweiler Thal (Pfälzer Schweiz), eins der schönsten der Hardt, von der Queich durchflossen und von
belaubten Bergabhängen und nackten Buntsandsteinfelsen eingeschlossen, dehnt sich in seinem schönsten Teile 9 km westwärts
bis Wilgartswiesen. 5 Km südöstlich von Annweiler auf dem Sonnenberge (457 m) die Ruinen der Burg Trifels (s. d.).
(grch.), in der Medizin die schmerzstillenden Mittel. Da der Schmerz aus sehr verschiedenen Ursachen entsteht,
so sind auch die Mittel dagegen verschieden. Ist eine Entzündung die Ursache des Schmerzes, so sind entzündungswidrige
Mittel, rief ihn ein fremder Körper hervor, so ist Entfernung desselben schmerzstillend. Im engern Sinne nennt man daher Anodyna nur
solche Mittel, die durch ihre Wirkung auf das Nervensystem dessen Empfänglichkeit für den schmerzhaften Eindruck zu verringern
vermögen. Dies sind meist die das Gehirn betäubenden Narkotika (s. Narkotische Mittel), besonders Opium
und dessen Präparate, oder die das Gefühl in den empfindenden Nervenfasern aufhebenden Anästhetika (s. Anästhesie und Anästhesieren).
nannte Haidinger alle diejenigen Veränderungen der Gesteine, die unter dem Einflüsse der Atmosphärilien, also
an der
Erdoberfläche oder in der Nähe derselben von oben nach unten stattgefunden haben oder noch stattfinden.
Die wichtigsten anogenen Prozesse bestehen:
1) in der Umwandlung wasserfreier in wasserhaltige Gesteine (so wird Anhydrit durch Aufnahme von Wasser zu Gips), 2) in der
Oxydation gewisser gesteinbildender Mineralien (so wird Spateisenstein durch Aufnahme von Sauerstoff zu Brauneisenstein, Eisenkies
zu Eisenvitriol), 3) in der Bildung von Carbonaten durch Zersetzung von Silikaten, und zwar namentlich von Feldspaten. Auf diesem
Vorgange beruht die Verwitterung vieler in frischem Zustande sehr fester Gesteine, z. B.
des Granits und Basalts; er ist deshalb von der größten Tragweite für die ganze organische Welt und ermöglicht das
pflanzliche und tierische Leben auf der Erde, da durch ihn der solide Felsengrund zu Grus, sandigem Lehm und Ackerkrume umgestaltet
wird. Manche Geologen nahmen Umwandlungsvorgänge an (die sog. Plutonische Metamorphose), die in einer den anogenen Umwandlungen
entgegengesetzten Richtung, nämlich vom glutflüssigen Erdinnern herauf, sich bethätigen sollen, und nannten diese katogen.
[* ] (grch.), die Abweichung von der Regel, daher Anomalon, anomal, anomalisch oder auch abnorm, das von dem Regelmäßigen
Abweichende. In der Astronomie unterscheidet man zwischen wahrer, mittlerer und excentrischer Anomalie; alle
drei sind Winkel, die bei den Bahnberechnungen eine wichtige Rolle spielen. Unter der wahren Anomalie eines Planeten versteht man
den Winkel, den die Verbindungslinie zwischen Planet und Sonne mit der Apsidenlinie (s. Apsiden) bildet. Denkt man sich um den
Mittelpunkt der Bahnellipse des Planeten mit der halben großen Achse desselben einen Kreis beschrieben
und einen fingierten Planeten sich auf diesem gleichmäßig bewegend, mit gleicher Umlaufszeit und zu gleicher Zeit mit dem
wahren Planeten durch das Perihel gehend, so wird in einem gegebenen Zeitpunkt, wenn der wirkliche Planet eine bestimmte wahre
Anomalie erlangt hat, der fingierte Planet einen bestimmten Punkt in dieser Kreisbahn erreicht haben. Der Winkel,
den die Verbindungslinie zwischen diesem Punkte und dem Mittelpunkte der Bahnellipse mit der Apsidenlinie bildet, heißt die
mittlere Anomalie. Unter der excentrischen Anomalie endlich versteht man einen Hilfswinkel, der dazu dient,
aus der mittlern Anomalie die wahre zu berechnen. Da die mittlere der Zeit proportional ist, bieten
die Beziehungen zwischen den drei Anomalie das Mittel dar, um aus der Zeit die Stellung eines Planeten in seiner Bahn abzuleiten. -
In der Grammatik nennt man Anomala die Wortformen, deren Abwandlung (s. Flexion) von dem als regelmäßig
angenommenen Muster oder Schema abweicht. Die ältere Grammatik war in der Annahme anomaler Formen sehr freigebig.
Seitdem man aber die Sprachen genauer nach ihren lautlichen Gesetzen und ihrer Geschichte durchforscht, ist der Begriff der
Unregelmäßigkeit sehr beschränkt. Vieles, was früher als anomal galt, ist nur Rest einer einst weiter verbreiteten regelmäßigen
Bildungsweise.
eine Gruppe seltsam gestalteter Rieseneidechsen aus
mehr
wahrscheinlich triasischen Schichten von Südafrika.
Die Schädel sind teils krokodilartig, wie bei Galeosaurus und Cynodraco,
teils schildkrötenähnlich und dann mit einem gewaltigen obern Hauerpaar versehen (Dicynodon, s. d.),
oder auch ganz zahnlos (Udenodon);
eine vierte Gruppe, die Theriodonten, hat in Stellung und Größenverhältnis der Zähne Ähnlichkeit
mit den karnivoren Säugetieren (Lycosaurus, Leontodon).
Neben diesen Fossilien lagen Schädelreste des
Tritylodon aus der Klasse der Beutler.