Anna (Königin von Großbritannien) - Anna (Kurfürstin von Sachsen)
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Mazarin, zu, der, gestützt auf
A.s feste
Treue, die ministerielle Allgewalt noch fester als sein Vorgänger begründete. Es
ist unzweifelhaft, daß eine heiße und schwerlich nur geistige Liebe (nicht
Ehe, wie man behauptet hat) sie an den feinen
und glänzenden Mann band. Anna überlebte ihren Freund 5 Jahre, die sie in ihrer Klosterstiftung
Val-de-Grace und am
Hofe zubrachte. Sie starb -
Königin von
Großbritannien
[* 2] und
Irland (1702-14), war geboren im St.
James'-Palast zu
London
[* 3] als
zweite Tochter des
Herzogs von
York, spätern
Jakobs II. aus seiner ersten
Ehe mit
Anna Hyde. Im
Glauben der anglikan.
Kirche erzogen,
wurde sie 1683 mit dem Prinzen
Georg von
Dänemark
[* 4] verheiratet. Die zahlreichen
Kinder aus dieser
Ehe starben aber sämtlich
vor
A.s Thronbesteigung. Bei der Revolution von 1688, die ihren
Vater stürzte, trat sie auf die Seite
des Gatten ihrer ältern Schwester Maria, des Prinzen von
Oranien, der dann als Wilhelm III. mit Maria zusammen auf den
Thron
[* 5] erhoben wurde.
Nach beider kinderlosem
Tode folgte am Ihre Regierung erhielt eine außerordentliche Bedeutung für England
durch dessen
Teilnahme amSpanischen Erbfolgekrieg gegen
Frankreich; aber
A.s Verdienste dabei waren äußerst gering. Sie war
eine beschränkte, eigenwillige, durch die kleinlichsten
Intriguen bestimmbare Frau; dabei aber wohlwollend, fromm und mildthätig.
Die
Größe ihrer Zeit beruht auf dem Wirken ihrer langjährigen Chefminister
Marlborough (s. d.) und Godolphin, die ihreStellung
bei der Königin vornehmlich dem beherrschenden Einfluß von
Marlboroughs whiggistisch gesinnter Gattin Sarah, der Oberhofmeisterin
A.s, zu verdanken hatten.
Widerwillig entschloß sich 1708 die toryistisch gesinnte Königin zu der notwendig werdenden whiggistischen Umgestaltung
des Ministeriums; nach einem Wandel zu Gunsten der
Tories 1710 mußten
Marlborough und Godolphin weichen,
Harley und
neben ihm St. John (s.
Bolingbroke) traten an ihre
Stelle. Den
Krieg gegen
Frankreich beendeten diese baldmöglichst, nachdem
sie durch den
Utrechter Frieden (s. d.) April 1713 den Gewinn für England in Sicherheit
gebracht hatten. Der
Verdacht, daß vom Ministerium aus
Umtriebe für die
Nachfolge der vertriebenen
Stuarts geschähen, veranlaßte
die führenden Lords der
Whigpartei, der auf dem Sterbelager liegenden Königin die
Berufung eines
Whig
an die leitende
Stelle abzutrotzen. Anna, das letzte in England regierende
Glied
[* 6] des Hauses
Stuart, starb -
Vgl.
Stanhope,
History of England comprising the reign of
QueenAnne until the peace ofUtrecht
[* 7] (4. Aufl., Lond. 1873);
Burton, History of the reign of
QueenAnne (3 Bde., Edinb. 1880);
Ranke, Engl. Geschichte, Bd. 7; von Noorden, Europ.
Geschichte im 18. Jahrh. (Bd.
1-3, Düsseld. und Lpz. 1870-82).
Iwanowna,Kaiserin von
Rußland (1730-40), geb. die zweite Tochter
Iwans III. (V.),
des ältern HalbbrudersPeters d. Gr., vermählte sich 1710 mit dem
HerzogeFriedrich Wilhelm von
Kurland,
[* 8] ward aber schon 1711
Witwe
und lebte seitdem in Mitau,
[* 9] wo ihr Kammerherr
Biron (s. d.) sich ihre besondere Gunst erwarb. Als
Peter II. starb,
beschlossen die mächtigen Fürsten Dolgoruki im
Verein mit dem Senat und den
in
Moskau
[* 10] versammelten
Großen,
die Herzogin von
Kurland mit
Übergehung der
TöchterPeters d. Gr. unter der
Bedingung zur Kaiserin zu erheben, daß
sie der absoluten
Gewalt der
Zaren entsage und nichts ohne Mitwirkung des aus den Mitgliedern der russ.
Aristokratie bestehenden Reichsrats unternehme.
erklärte sich dazu bereit, hatte aber kaum den
Thron bestiegen, als sie, von der Geistlichkeit, dem
kleinen
Adel und den Garden unterstützt, die von ihr unterzeichnete
Urkunde vernichtete und sich als Selbstherrscherin aller
Reußen ankündigte. In ihrem
Namen regierte jetzt
Biron mit furchtbarer Härte.
Die Dolgorukis und die andern Häupter der Bojarenpartei wurden hingerichtet und viele andere nach
Sibirien
verbannt. Die auswärtigen Angelegenheiten leitete
Biron mit Kraft
[* 11] und Umsicht, zwang 1733 die
Polen,
August III. an
StelleStanislaus
Leszczynskis zum König zu wählen, und führte 1736-39 durch Münnich einen siegreichen
Krieg mit den
Türken. Den Kurländern
ward
Biron von zum
Herzog aufgedrängt; sterbend ernannte sie ihn zum
Regenten für ihren minderjährigen
Großneffen
Iwan. Sie starb -
Vgl. Manstein, Histor. und polit.
Nachrichten von
Rußland (Berl. 1771);
Barthold
in Raumers «Histor.
Taschenbuch», Bd. 7 (Lpz.
1836); Schtschebalskij, Vstuplenie na prestol Imp. Anny (Mosk. 1859); Korssakow, (russ.,
Kasan
[* 12] 1880).
Allein schon wurde
Biron durch den Feldmarschall Münnich im Einverständnis mitAnna Leopoldowna gestürzt, worauf diese
sich zur Großfürstin von
Rußland und Regentin während der Minderjährigkeit ihres
Sohnes erklärte.
Die Regentin zeigte sich ihrer
Stellung nicht gewachsen, kümmerte sich mehr um Liebesverhältnisse als um Staatsangelegenheiten,
so daß sich eine Verschwörung bildete, die ihrer Regentschaft in der Nacht vom 5. zum ein Ende machte und Elisabeth
(s. d.), die TochterPeters d. Gr., auf den
Thron brachte. Der junge
Iwan wurde nach Schlüsselburg gebracht,
wo er 1764 ermordet wurde.Anna Leopoldowna erhielt nebst ihrem Gemahl die kleine Stadt
Cholmogory auf einer
Dwina-Insel am
WeißenMeere
zum lebenslänglichen Aufenthalt angewiesen. Dort starb sie -
Gemahlin Kurfürst
Augusts von
Sachsen,
[* 15] Tochter
Christians III. von
Dänemark, geb.
in
Sachsen wegen ihres Wohlthätigkeitssinns noch jetzt als
«Mutter Anna» bekannt, war bei ihrer Klugheit und Sparsamkeit eine
treffliche Gattin für den haushälterischen Fürsten. Auch seine Neigung zu der Naturwissenschaft teilte sie und hat sogar
ein «Erzneibüchlein» hinterlassen, mehrere Heilmittel
erfunden und die Hofapotheke zu
Dresden
[* 16] (1581) gestiftet. Doch war sie auch als streng orthodoxe Lutheranerin an den harten
Maßregeln des Kurfürsten gegen die
Kryptocalvinisten (s. d.) beteiligt. Seit mit
August vermählt, gebar sie
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