Landschaft Halland, etwa 37 km von den beiderseitigen Festlandsküsten entfernt, gehört zum dän.
Amte Randers in Jütland und ist 11 km lang, bis zu 7 km breit und ungefähr 20 qkm groß. Ehemals war die
Insel bewaldet,
jetzt ist sie jedoch meist mit Flugsand bedeckt und läßt nur an einzelnen
Stellen der Westküste
Ackerbau
zu. Die (1890) 170 E. sind auf Fischfang angewiesen. Zur Warnung für die Seefahrer vor den vielen gefährlichen
Untiefen
und
Riffen in der Nähe wurde auf der Ostspitze des Eilandes 1836 ein 37 m hoher
Leuchtturm eingerichtet. Weiter nach außen
liegt ein
Feuerschiff. Anholt gehörte 1809–14 den Engländern.
oder anhydrischeOxyde nennt man in der
Chemie im Gegensatz zu den
Wasserstoff enthaltenden
Hydraten (s. d.)
die wasserstofffreien
Oxyde der Elementarstoffe. Sie entstehen teilweise aus den Elementen durch direkte
Oxydation, aus den
Hydraten oft durch Abspaltung von Wasser in der Wärme.
[* 2] Viele Anhydride verbinden sich beim
Zusammentreffen mit Wasser wieder mit letzterm und liefern wieder
Hydrate. So ist z. B. der beim
Glühen von Kalkstein zurückbleibende
gebrannte Kalk das anhydrische
Oxyd des Metalls
Calcium.
Durch das
Löschen mit Wasser (s. Kalk) wird es in das
Calciumhydrat verwandelt:
CaO + H2O = Ca(OH)2,
das beim
Glühen das Wasser wieder abgiebt und abermals zu Anhydrid wird. Bei mehrwertigen Elementen bildet oft das Anhydrid
mit Wasser mehrere
Hydrate, von denen diejenigen, die nicht das Maximum von Wasser gebunden enthalten,
Anhydrohydrate heißen.
Zwischen dem vollkommenen
Hydrat des
Eisens, Fe2(OH)6, und seinem Anhydrid, Fe2O3, liegen
Anhydrohydrate,
von denen die einfachst zusammengesetzten Fe2O(OH)4 und Fe2O2(OH)4 sind. Schwefelsäureanhydrid, SO3, ferner
verbindet sich mit 1
Molekül Wasser zu H2SO4 oder SO(OH)2, mit 2
Molekülen zu H4SO5 oder SO(OH)4. Beide
sind
Anhydrohydrate; zur
Bildung des vollkommenen Hydrats muß das Anhydrid 3
Moleküle Wasser aufnehmen: SO3 + 3 H2O
= S(OH)6.
oder
Karstenit, ein Mineral, das aus wasserfreiem schwefelsaurem Kalk, CaSO4 (41 Proz. Kalk, 59 Proz.
Schwefelsäure),
[* 3] besteht und sowohl in ausgezeichneten
Krystallen als strahlig, faserig, schuppig-körnig und dicht vorkommt.
Die
Krystalle desselben gehören zum rhombischen
System und besitzen drei verschieden vollkommene Spaltbarkeitsrichtungen,
die sich rechtwinklig schneiden. Der Anhydrit ist gewöhnlich von weißer
Farbe, auch wohl durch bituminöse
Substanzen blau, grau oder rötlich gefärbt. Er steht in einer eigentümlichen
Beziehung zum
Gips,
[* 4] von dem er sich durch größere
Härte (3–3,5) und
Schwere (2,3–3) unterscheidet, insofern er nur eine gewisse Menge Wasser aufzunehmen braucht, um in
dieses letztere Mineral umgewandelt zu werden.
Deshalb findet man auch gewöhnlich da, wo in größern
Massen auftritt, wie am südl. Harzrande bei Osterode,
[* 5] zu
Bex in der
Schweiz,
[* 6] die Oberfläche bis zu einer gewissen
Tiefe in
Gips übergegangen. Vorzüglich tritt der Anhydrit als
Glied
[* 7] einiger Sedimentformationen
auf, so namentlich in der Dyas- und
Triasformation,
[* 8] hier oft mit
Steinsalz vergesellschaftet und von
Adern
steinsalzhaltigen
Thons durchzogen. Er wird zu verschiedenen Zwecken verwandt. Als Baumaterial ist er nicht besonders zu empfehlen,
weil
seine Neigung, sich in
Gips umzuwandeln, wobei er leicht birst, sich biegt u. s. w., von nachteiligen Folgen
ist. Wo er von schönenFarben oder, wie zu Vulpino
(Vulpinit) in Oberitalien,
[* 9] in fester, schuppig-körniger
Form auftritt, benutzt man ihn zu Bildhauerarbeiten. Gebrannt, pulverisiert und mit Wasser angerührt, erhärtet er nicht
wie
Gips. In der
Landwirtschaft dient er wie der
Gips zur Düngung von Wiesen, Kleefeldern u. s. w.
im Mittelalter einer der prächtigsten Königssitze des vordern
Asien,
[* 10] im jetzigen russ.
Armenien am Arpatschaï
(Akhourian) zwischen Felswänden gelegen, war im 5. Jahrh. noch ein kleines
Fort, das jedoch im 8. Jahrh. von einem armenischen
Fürsten aus der Dynastie der
Bagratiden zur Aufbewahrung seiner Schätze und 961 von den
Bagratiden zur
Residenz erwählt wurde. Sehr bald wurde Ani so erweitert, befestigt und mit
Palästen und
Kirchen geschmückt, daß es bereits
im 11. Jahrh. 100000 E. und 1000
Kirchen gehabt haben soll.
Die Stadt wurde 1046 von dem
ByzantinerKonstantin Monomach erobert; später gelangte sie in die
Hände derSeldschuken,
dann in die der kurdischen
Beni-Scheddas. Von 1124 bis 1209 wurde sie fünfmal von den
Georgiern erobert, 1239 von den Mongolen
zerstört, die alle Einwohner niedermetzelten; 1319 vollendete ein
Erdbeben
[* 11] die Zerstörung der Stadt. Jetzt bezeugen ihre
einstige
Größe nur noch Ruinen, die einen Raum von 7 km im Umkreis bedecken. Die noch stehenden
Mauern
des
Palastes zeigen eine vollendete Bauweise und sind bedeckt mit sehr sorgfältig ausgeführten Ornamenten und Mosaiken.
Zwei noch vorhandene Moscheen enthalten
Arabesken, die denen der
Alhambra zur Seite zu stellen sind. Oberhalb der über einen
Abgrund führenden
Brücke
[* 12] steht eine der vier noch erhaltenenKirchen, in deren Innern in völlig unverminderter
Farbenpracht der Einzug Christi in
Jerusalem,
[* 13] die
Jungfrau Maria an Christi
Grabe u. s. w. dargestellt ist. Die Reste der großartigen
Kirchen bieten für die Geschichte des christl.
Baustils im
Orient reichliche
Ausbeute. Die Felswände in der Umgegend sind voll
Höhlen und
Grotten, die einst bewohnt waren und eine eigene troglodytische Stadt bildeten. –
Vgl. Brosset,Rapport sur un voyage archéologique dans laGéorgieet l'Arménie (3 Bde., Petersb.
1849–51, mit
Atlas);
[* 14]
(spr. anißeh-burschŏá),Auguste, franz. Theaterdichter, geb. inParis,
[* 16] war Schreiber bei einem
PariserAnwalt, als der Erfolg eines Melodramas, «Gustave ou le Napolitain»,
das er mit 19 Jahren im
PariserGaité-Theater zur Aufführung brachte, ihn bestimmte, Schriftsteller zu werden. Er verfaßte,
teilweise mit andern, beinahe 200
Stücke. Virtuose der dramat.
Technik, wurde er anerkannter
Meister des «Mélodrame»
und einer der beliebtesten Dichter der Boulevardtheater. Seine letzten Jahre brachten fast nur
Texte zu großen Ausstattungsstücken.
Er starb zu
Paris. An
Vaudevilles und
Lustspielen lieferte er u. a.: «Pèreet parrain» (1834),
d'aujourd'hui» (1861). Bei diesen waren Decourcelle, Lockroy, Brisebarre und Labiche Mitarbeiter. Allein verfaßte er die
Dramen: «La Vénitienne» (1834),
eine seiner besten Leistungen;
«La pauvre fille» (1838),
«Stella» (1843);
mit Barbier, Ducange,
Cornu, Lockroy, Dennery, Masson, Maillan, Dugué, Paul Féval u. a. die Melodramen «Le couvent
de Tonnington» (1830),