Tode
(Alcala 1530; Par. 1536) herauskam. Es behandelt die Entdeckung
Amerikas von Columbus bis 1525. Sein
«Opus epistolarum»
(Alcala 1530; Amsterd. 1670) enthält vieles Interessante zur Geschichte von 1488 bis 1525,
besonders des span.
Hofs, sowie auch über Columbus. Die Zustände
Ägyptens schilderte in den «Legationis
Babylonicae libri
tres», die zuerst in seinen
«Opera»
(Alcala 1511),
dann mehrmals mit den
«Dekaden» gedruckt wurden. -
Gelehrter und Dichter, geb. um 740, ward am fränk.
Hof
[* 4] erzogen, begleitete Pippin, den Sohn
Karls d. Gr., nach
Italien, ward nach seiner Rückkehr von
Karl d. Gr. wiederholt mit
diplomat. Sendungen betraut, erhielt 790 die
Abtei von Centula (später St. Riquier) in der Picardie, lebte aber meist am
Hofe, wo er, mit
Alkuin eng befreundet, der schola palatina, unter dem
NamenHomer angehörte. Er starb 18. Febr. 814. Unter
seinen lat. Gedichten (in Mignes «Patrologia»,
Bd. 99) befindet sich das Fragment eines Epos über
Karl d. Gr., worin eine Begegnung
Karls mit Papst
Leo III. geschildert wird.
Angilbert ist
Vater des Geschichtschreibers Rithard (s. d.) vonKarls d. Gr. Tochter
Bertha. Das Verhältnis
A.s
zu
Bertha scheint Grundlage der Sage von
Eginhard und Emma (s. Einhard) zu sein.
(grch.,
Gefäßgeschwulst), eine
Geschwulst, welche fast ausschließlich aus neugebildeten
Blutgefäßen (eigentliches oder echtes Angiom) oder aus Lymphräumen
(Lymphangiom) besteht. Die blutführenden Gefäßgeschwülste
sind entweder einfache Angiom
(Teleangiektasien), welche sich als flächenhafte, dunkelkirschrote bis stahlbläuliche Neubildungen
von der
Größe eines Stecknadelkopfs bis zu der eines Handtellers in der
Haut,
[* 7] besonders an
Stirn und
Wangen finden, und von
den Laien als
Feuer- oder
Muttermale bezeichnet werden, oder cavernöse Gefäßgeschwülste, welche dunkelblaurote
erektile, mitunter pulsierende
Geschwülste darstellen. Die Angiom können
Anlaß zu heftigen
Blutungen geben und werden am besten
durch
Ätzen,
Abbinden,
[* 8]
Galvanokaustik oder Exstirpation mit dem
Messer
[* 9] entfernt. -
(grch.),
Nervenkrankheiten, welche eine krankhafte Erweiterung oder Verengerung der
Blutgefäße und dadurch
bedingte Ernährungsstörungen der Organe zur Folge haben.
Hoffm., Farngattung aus der Familie der
Marattiaceen (s. d.) mit nur wenigen
Arten in
Ostindien
[* 10] und auf den
Südsee-Inseln. Sie
gehören mit zu den größten existierenden
Farnkräutern, ihre Wedel erreichen eine Länge
von 5 m und darüber, ihre
Stämme einen
Umfang von etwa 2 m. Eine Art, Angiopteris evecta Hoffm.
(s.
Tafel:
Gefäßkryptogamen,
[* 1]
Fig. 3) wird in Warmhäusern wegen ihrer riesenhaften Formen kultiviert.
In den Fruchthäuschen sind mehrere Sporangien miteinander vereinigt, so daß ein einfächeriges Gebilde entsteht, das
sich mit einem Längsrisse öffnet.
(grch.),
Bedecktsamige, den Gymnospermen (s. d.) gegenüber die
Phanerogamen, deren Samenknospen in einen
Fruchtknoten eingeschlossen sind und in dessen Innern sich zu reifen Samen
[* 11] weiter entwickeln. Die Angiospermen stellen
eine der beiden großen
Klassen der
Phanerogamen dar, und zwar die, welche in der phylogenetischen Entwicklungsreihe am höchsten
steht. Sie sind mit gegen 100000
Arten zugleich die umfangreichste
Abteilung des
Pflanzenreichs. Die Angiospermen zerfallen
in die zwei großen Gruppen der Monokotyleoonen (s. d.) und Dikotyledonen (s. d.),
die sich durch die Anzahl der Samenlappen (Kotyledonen) am
Keimling sowie durch eine Reihe anderer
Merkmale unterscheiden.
Beiden ist jedoch gemeinsam die Ausbildung desFruchtknotens; während bei den Gymnospermen kein eigentlicher
Fruchtknoten sich entwickelt, sondern bloß einzelne Fruchtblätter mit unbedeckten Samenknospen vorhanden sind, findet
sich bei den Angiospermen stets ein aus einem einzigen oder aus mehrern miteinander verwachsenen Fruchtblättern gebildeter
Fruchtknoten, der die auf den Fruchtblättern sitzenden Samenknospen vollständig umhüllt, bis sie zu reifen Samen
sich weiter entwickelt haben.
Das Eindringen des Pollenschlauchs in die Fruchtknotenhöhlung zu den Samenknospen wird dadurch ermöglicht, daß bestimmte
Teile der Fruchtblätter sich zu Griffel und Narbe umwandeln und infolge ihres lockern Gewebes dem keimenden Pollenschlauch
beim Weiterwachsen keinen
Widerstand entgegensetzen. (S.
Befruchtung.)
[* 12] Vor dem
Anlegen des Pollenschlauchs an den Scheitel
des Knospenkerns findet bei den in dem
Embryosacke keine solche Gewebebildung statt, wie dies bei den Gymnospermen der Fall
ist.
Daß die Angiospermen die am höchsten stehende
Abteilung der
Phanerogamen sind, geht auch aus den paläontologischen Befunden hervor.
Die ersten Angiospermen finden sich in der Kreideformation,
[* 13] in dem darauf folgenden
Tertiär erreichen sie schon
eine weite
Verbreitung, sodaß die
Gefäßkryptogamen und Gymnospermen immer mehr zurückgedrängt werden,
bis in den jüngsten
Perioden die Artenzahl der Angiospermen gegenüber der der beiden andern
Klassen eine unverhältnismäßig große geworden ist.
oder Ongkor,
Name einer bedeutenden Ruinenstätte in Kambodscha, nahe demTale-sah oder
Großen
See an der Grenze von Siam, im NW. der Stadt Siem-reap oder Siemrab. Es sind Reste von Bauwerken,
die von den Khmer (s. d.) nach ihrer
Niederlassung in diesem
Lande errichtet wurden. Bemerkenswert ist besonders der Angkor-Vat
oder
Nakhon-Vat genannte teilweise erhaltene
Tempel
[* 14] inmitten eines
Parks, der selbst von einem ungeheuern
Bauwerk umgeben ist, mit einer Menge
Türme,
Statuen, seltsamer Tiergestalten,
Galerien,
Basreliefs, Ornamenten und auf die
Mythen
des
Brahmanismus bezüglicher
Inschriften. Es ist ein stark besuchter Wallfahrtsort der Buddhisten. Angkor-Thom oder
Nakhon-Thom
ist ein Riesenbau von bedeutendem
Umfang mit zahlreichen
Terrassen,
¶
mehr
Türmen, Tierfiguren und einem großen Tempel in der Mitte, ein Rest der alten Hauptstadt des Landes, das beste Zeugnis für
die Höhe der in vorgeschichtlicher Zeit dort entwickelten Civilisation. –