Siebenbürgen,
Ungarn,
[* 2]
Transkaukasien, den ostasiat.
Inseln, namentlich aber in den
Anden verbreitet sind. Sie bestehen wesentlich
ans Plagioklas und
Amphibol oder
Pyroxen
(Augit,
[* 3]
Hypersthen) und werden nach dem Vorwalten der letztern
Mineralien
[* 4] in Amphibolandesit
(s.
Tafel:
Dünnschliffe in mikroskopischer Vergrößerung,
[* 1]
Fig. 6) und Pyroxenandesit geschieden; sie
enthalten zum
Teil auch Quarz, sowie Sanidin, denen sich
Tridymit,
Apatit,
[* 5] Magneteisen und
Magnesiaglimmer
zugesellen können. Diese Gemengteile bilden eine meist anscheinend dichte oder feinkörnige, gewöhnlich etwas
Glas
[* 6] führende
Grundmasse, in der Plagioklas-,
Amphibol- oder Pyroxenindividuen, zuweilen auch Quarzkörner porphyrisch ausgeschieden liegen.
Getreide- und
Gartenbau,
die durch künstliche Bewässerungskanäle (Aryken) sehr gefördert werden. - 2) Andidschan, Hauptstadt des
Bezirks Andidschan, an einer Aryka, hat (1887) 30 620 E., Post und
Telegraph;
[* 7]
viele Gärten, bedeutenden
Handel mit Rohprodukten und
Manufakturen, war bis zum 16. Jahrh. Hauptstadt von Ferghana und ist seit 1875 russisch.
im Versicherungsrecht die schriftliche Erklärung des Versicherten, welche er nach den
Hamburger Allgem.
Seeversicherungsbedingungen innerhalb bestimmter Fristen bei
Verlust seines
Anspruchs gegenüber dem Versicherer abzugeben
hat, daß er denselben auf Schadenvergütung in
Anspruch zu nehmen haben werde,
weil er dies infolge von Nachrichten über
den versicherten Gegenstand oder infolge des Ausbleibens aller Nachrichten weiß oder schließen zu müssen
glaubt. -
Über Andienen im Warenverkehr s.
Anbieten.
Lam., Pflanzengattung aus der Familie der
Leguminosen
[* 8] (s. d.),
Abteilung der Papilionaceen, mit 17 fast ausschließlich
im tropischen
Südamerika
[* 9] wachsenden
Arten.
Stadt im Kanton
[* 11]
Barr,
Kreis
[* 12] Schlettstadt
[* 13] des
BezirksUnterelsaß, an der links zur Ill gehenden am Fuße des Ungersberges
(910 m), hat (1890) 1704 meist kath. E., Postagentur,Telegraph, kath. Pfarrei und
Kirche (ehemalige
Abtei
aus dem 9. bis 12. Jahrh. (im 15. und 18. Jahrh. erneuert),
mit Reliquienschrein
[* 14] der heil. Richardis aus dem 14. Jahrh.;
Wollspinnerei, Zwirnerei, Färberei,
Tuch- und Holzschuhfabrikation,
Weinbau (159 ha
Weinberge),
Wein-, Getreide- und Viehhandel. Unweit nördlich die Ruinen Schloß Andlau (451 m) und
Speßburg (460 m), Stammsitze des Adelsgeschlechts von
Andlaw (s. d.). 10 km westlich im
Thal
[* 15] der der Luftkurort Hohwald (s. d.).
- Andlau verdankt seinen Ursprung dem von der heil. Richardis, Gemahlin
Karls des
Dicken, gegründeten Benediktinerinnenstift.
-
Vgl. Deharbe,Ste. Richarde et son abbaye d'Andlau (Par. 1874).
(spr. angdloh),GastonJosephHardouin,
Graf, franz.
General, geb. zu Nancy,
[* 16] besuchte die Militärschule
zu St. Cyr, wurde 1844 Offizier, 1845 in den Generalstab versetzt und zeichnete sich im Krimkriege vor Sewastopol
[* 17] aus. Er
wurde 1859 als Militärattache nach
Wien
[* 18] gesendet und war bei der Bestimmung der türk.-serb. Grenze 1863
Beauftragter
der franz. Regierung. 1870 gehörte Oberst Andlau zum Generalstabe der Rheinarmee,
nahm an den
Schlachten
[* 19] vor Metz
[* 20] teil, wurde nach der
Übergabe dieser Festung
[* 21] kriegsgefangen und in
Hamburg
[* 22] interniert.
Dort veröffentlichte er zwei
Schriften: «Lettre d'un colonel d'etat-major sur la capitulation de Metz»
(1871) und «Metz, campagne et négociations»
(anonym 1871; 9. Aufl. 1873), die dem Marschall
Bazaine die Schuld am
Verluste von Metz und der Rheinarmee beimaßen, auch
bei dem Prozeß
Bazaine nicht ohne Einfluß waren. Andlau wurde 1876 Senator, 1879 Brigadegeneral, 1886 in die Reserve der Generalität
versetzt Am Ordensschacher des
Generals Caffarel beteiligt, entzog er sich 1887 der Verhaftung durch die
Flucht und wurde in contumaciam zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Er starb Jan. 1892 in Neuorleans. Andlau schrieb
noch
«De la cavalerie dans le passé et dans l'avenir» (Par. 1869) und Organisation et tactique
de l'infanterie française depuis son origine" (ebd. 1872).
(ursprünglich
Andlau), altes deutsches Adelsgeschlecht, dessen Stammhaus
Burg und Stadt
Andlau im Elsaß ist.
In mehrern Linien in
Deutschland,
[* 23]
Frankreich und der
Schweiz
[* 24] ansässig.
Peter von Andlaw wurde 1460 Professor des kanonischen
Rechts
und Vicekanzler der
UniversitätBasel
[* 25] und verfaßte um 1460 ein Werk:
«De imperio
Romano-Germanico» (hg. von
Freher, Straßb. 1603 und 1612; Nürnb. 1657), das als der
erste Versuch einer
Theorie des deutschen
Staatsrechts angesehen wird. Gegenwärtig blühen im Mannsstamme nur noch zwei gräfl.
Linien:
1) die Linie zu
Klein-Landau, 1750 und 1802 in den franz. Grafenstand erhoben, in
Frankreich ansässig;
2) dieLinie zu
Homburg,
[* 26] in den österr. Grafenstand erhoben, gegenwärtig durch den
Grafen Camill
von Andlaw, geb. im Elsaß und
Baden
[* 27] vertreten. - Eine freiherrl. Linie, die sich nach ihrem Besitztum
Andlaw-Birseck
nannte (freiherrlich seit 1676), begründete um 1660 Ernst Friedr. von Andlaw. Dessen
Urenkel,Freiherr Konrad
KarlFriedrich von Andlaw (geb. gest.
trat in bad. Dienste
[* 28] und wurde vom
Großherzog mit diplomat. Missionen 1809 nach
Wien und 1810 nach
Paris
[* 29] betraut. 1810-13 war
er bad. Staatsminister des Innern, 1813 Hofrichter in Freiburg,
[* 30] dann Gouverneur der
Franche-Comté, von wo er 1817 nach
Baden zurückkehrte. Sein Sohn,
FranzXaver von
Andlaw-Birseck (s. d.), beschloß diese Linie.
FranzXaver,
Freiherr von,
Diplomat und Memoirenschriftsteller, geb. zu Freiburg
i. Br.,
studierte 1815-21 in Freiburg,
Landshut
[* 31] und
Heidelberg
[* 32] Rechtswissenschaft und trat 1824 in das Ministerium des
Auswärtigen zu
Karlsruhe
[* 33] ein. Nachdem er 1826-30 bei der bad. Gesandtschaft in
Wien, dann als Legationsrat in
Paris, 1832-35 wieder
in
Wien gewirkt hatte, wurde er 1836-37 als
Rat beim Ministerium des
Auswärtigen zu
Karlsruhe angestellt.
Bald kehrte er zur
diplomat. Thätigkeit zurück, ging 1838 als bad. Ministerresident nach
München,
[* 34] 1843 nach
¶
mehr
Paris, 1846 als außerordentlicher Gesandter nach Wien. 1856 trat er in den Ruhestand, lebte seitdem, vielfach litterarisch
thätig, meist in Baden-Baden
[* 36] und starb zu Bad
[* 37] Homburg. Er veröffentlichte: «Erinnerungsblätter aus den Papieren
eines Diplomaten» (Frankf. 1857),
«Die Frauen in der Geschichte» (2 Bde.,
Mainz
[* 38] 1861) und «Die byzant. Kaiser» (ebd. 1865). - Sein Bruder, HeinrichBernhard, Freiherr von Andlaw-Birseck, Politiker, geb.
trat nach vollendeten Universitätsstudien 1821 in ein bad. Dragonerregiment ein, das er 1825 wieder
verließ, um sich durch Reisen, vor allein in Frankreich und Italien,
[* 39] weiter zu bilden; nach vorübergehendem
Wirken im Staatsdienst zog er sich Jan. 1828 in das Privatleben zurück. Als Vertreter des grundherrlichen Adels oberhalb der
Murg (1835-66) in die bad. Erste Kammer gewählt, begann er seine kirchlich-polit.
Thätigkeit, die ihn 1848, wie nach Eintritt der neuen Ära in Baden (1860), in leidenschaftlicher Opposition
gegen die liberale Regierung (Bekk und Lamey) zeigte. Als ihm in einem rücksichtslosen Angriff auf Lamey das Wort entzogen
wurde, erklärte er seinen Austritt aus der Kammer. Um so größer war seine Einwirkung auf das Parteileben der Ultramontanen
in Deutschland, die besonders auf den Wanderversammlungen der kath. Vereine (seit 1818) hervortrat. Andlaw-Birseck starb
auf seinem Gute Hugstetten bei Freiburg Als Schriftsteller war er im kirchlich-konservativen Sinne mehrfach thätig, zuerst
in dem gegen Bekk gerichteten «Aufruhr und Umsturz in Baden, als eine natürliche Folge der Landesgesetzgebung» (4 Bde.,
Freiburg
1850-51),
dann in «Gedanken meiner Muße über den Einfluß der Kirche auf Familie, Gemeinde und Staat»
(ebd. 1859; Heft 1, 2. Aufl., Mainz 1861; Heft 2, ebd. 1860) und «Priestertum
und christl. Leben» als neue Folge der «Gedanken» (Freiburg
1865), sowie in polit. Flugschriften.