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Der Handel, besonders in Ausfuhr von Weizen bestehend, liegt in den Händen von Griechen.
Der Handel, besonders in Ausfuhr von Weizen bestehend, liegt in den Händen von Griechen.
(grch., d. i. der zurückgeschlagene oder umgedrehte [nämlich Daktylus], ein dreisilbiger Versfuß, aus zwei Kürzen und einer Länge bestehend: ͜ ͜ ͟, z. B. «in den Tod».
oder Naphi, altgrch. Anaphe, die südöstlichste der zu Griechenland [* 2] gehörigen Cykladen, 23 km östlich von Thira (Santorin), gehört zur Eparchie Thira des Nomos Cykladen und hat (1889)) 658 E. Die 47 qkm große, aus krystallinischen Gesteinen aufgebaute Insel ist im ganzen kahl, hat einige fruchtbare Thalschluchten, die etwas Getreide, [* 3] Wein, Öl und Feigen sowie im Überfluß Zwiebeln hervorbringen. Außerdem giebt es einiges Hornvieh, Schafe [* 4] und zahlreiche Rebhühner.
Der Hauptort liegt im westlichsten Teile der Insel; 5 km östlich davon, ungefähr in der Mitte der Insel, lag die alte Stadt Anaphe, von der eine gepflasterte Straße in südöstl. Richtung nach dem an der Südküste befindlichen Hafenplatze führte. Ungefähr 4 km östlich von diesem lag das bedeutendste Heiligtum der Insel, das des Apollon [* 5] Ägletes (oder Asgelatas), der nach der Sage auf das Flehen der Argonauten in finsterer Sturmesnacht die Insel als Zufluchtsort für dieselben aus dem Meere hatte auftauchen lassen.
(grch.), das laute Sprechen, besonders das zur Übung und Stärkung der Lungen.
(grch.) oder Anápher, die rhetorische Wiederholung eines Wortes oder einer Wendung zu Anfang mehrerer aufeinanderfolgender Sätze oder Satzteile, während die Wiederholung am Ende Epiphora oder Epistrophe heißt.
Beispiele: «Rührt dich nicht das Schicksal deines Vaterlandes? Rührt dich nicht der Zustand deiner Familie?»;
«Nicht deine Freunde, nicht deine Beschützer, nicht einmal deine Reichtümer werden dich retten».
Anaphroditismus (grch.), Zustand der verminderten oder erloschenen Geschlechtslust, beruht meist auf Lähmung der Nerven, [* 6] besonders Erkrankungen des Rückenmarks, aber auch auf Ausschweifungen, Nierenkrankheiten.
Anaphrodit, ein Zeugungsunfähiger.
(grch.), s. Plastische [* 7] Chirurgie. ^[= (grch., eigentlich "Handwirkung"), ein Teil der Medizin, deren Gebiet früher vorwiegend ...]
Anaplerose
(grch.), das Ausfüllen von Wunden durch nachwachsendes Fleisch.
(Anapus), ein Flüßchen an der südl. Ostküste von Sicilien, das sich in den großen Hafen von Siracusa durch Sümpfe ergießt, wegen der reichen Vegetation seiner von zahllosem Geflügel umschwärmten Ufer und wegen der hier 4-6 m hoch wachsenden Papyrusstaude merkwürdig.
(grch.), Herrschaftslosigkeit, der Zustand der Gesellschaft, wo die Herrschaft des Gesetzes und aller gesetzlichen Autoritäten aufhört.
(von Anarchie), diejenige Richtung innerhalb des öffentlichen Lebens, welche die Beseitigung jeder Herrschaft des einen Menschen über den andern und die Einführung unbeschränkter Selbständigkeit der Individuen in rechtlicher, socialer und wirtschaftlicher Beziehung erstrebt. In der Vernichtung des Staates und des Lohnsystems erblickt der Anarchismus die notwendige Vorbedingung einer befriedigenden Ordnung der gesellschaftlichen Zustände. Wenn auch bereits William Godwin in seinem 1793 erschienenen Werke «Enquiry concerning political justice» erklärt hat, daß jede obrigkeitliche Gewalt als ein Eingriff in die private Urteilskraft anzusehen sei, und der Einfluß der Regierung aus Gründen der Vernunft und der Menschlichkeit möglichst beseitigt werden müsse, so blieb doch diese erste Regung anarchistischer Tendenzen ohne irgendwelche praktische Bedeutung.
Die eigentliche Geschichte des Anarchismus beginnt mit P. J. Proudhon (s. d.). Die erste Darstellung seiner Anschauungen findet sich in dem 1840 u. d. T. Qu'est-ce que la propriété? ou recherches sur le principe du droit et du gouvernement" veröffentlichten Werke, in welchem Proudhon davon ausgeht, daß nur derjenige wirtschaftliche Verkehr als gerecht zu bezeichnen sei, in welchem ausschließlich gleichwertige, d. h. durch denselben Arbeitsaufwand hergestellte Güter miteinander ausgetauscht werden.
Mit diesem Grundsätze stehe aber das herrschende Wirtschaftssystem in schroffem Widerspruch, indem der Unternehmer kraft der ihm durch das Kapitaleigentum gewährleisteten Übermacht dem Arbeiter nicht den vollen Ertrag seiner Leistungen zukommen lasse und damit zum Diebe werde. Die Antwort auf die obige Frage lautet deshalb nach Proudhon: «La propriété c'est le vol», Eigentum ist Diebstahl. Da jede bisherige sociale Organisation nur dazu gedient hat, diesen ungerechten Zustand zu erhalten und zu befestigen, so fordert Proudhon die Beseitigung jeder gesellschaftlichen über- und Unterordnung, die Abschaffung des Eigentums, den Zustand der Anarchie.
Dann handelt jedes Individuum ganz nach freiem Ermessen und darf des seinen freiwilligen Leistungen vollauf entsprechenden Lohnes sicher sein. Die Unruhen der Februarrevolution (1848) bewogen Proudhon, eine praktische Anweisung zur Verwirklichung seiner Gedanken zu geben. Er entwickelte den Plan einer «Tauschbank», welche einem jeden die zur Eröffnung eines gewerblichen Betriebes erforderlichen Mittel in Gestalt von Tauschanweisungen (bons d'échange) so lange vorstrecken sollte, bis die eigene Produktion die (zinsfreie) Rückzahlung ermöglichen würde.
Dieser Vorschlag fand keinen Anklang, desto mehr aber sein weiteres Projekt zur Gründung einer «Volksbank», welche sich indessen, da Proudhon gerade damals (März 1849) zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt wurde, kurz nach ihrer Begründung wieder auflösen mußte. Bald darauf lieferte Proudhon in einer Schrift vom Jahre 1851: «Idée générale de la Révolution au XIXe siècle», eine eingehende Darstellung der von ihm erstrebten gesellschaftlichen Ordnung.
Auf Grund freien Vertrages sollen zum Zweck der gewerblichen Produktion Associationen gebildet werden, welche das jedem Menschen eigentümliche Gerechtigkeitsgefühl zusammenhält. Die Verwirklichung seiner Bestrebungen erwartet Proudhon nicht vom allgemeinen Stimmrecht, sondern von der überzeugenden Macht seiner Ideen und der Gewalt der Agitation. Die anarchistischen Lehren [* 8] Proudhons blieben jedoch zunächst ohne irgendwelchen Einfluß auf die breitern Schichten des franz. Volks, zumal Proudhon selbst in seinen spätern Lebensjahren wesentlich gemäßigtere Anschauungen vertrat, die Anarchie für ein Ideal erklärte, das nie verwirklicht werden könne, und in dem Princip des «Föderalismus» (s. d.) eine zweckmäßigere Organisationsform der Gesellschaft gefunden zu haben glaubte.
Bedeutender war der Einfluß, welchen der Proudhonsche Anarchismus während der vierziger Jahre in ¶
Deutschland [* 10] ausübte, wo Moses Heß (1812-72) und Karl Grün (1817-87) nicht nur in mehrern Schriften die Gedanken Proudhons selbständig fortbildeten, sondern auch als Führer der damaligen socialistischen Partei eine wirksame agitatorische Thätigkeit entfalteten. In der deutschen Schweiz [* 11] griff Wilhelm Marr vorübergehend (1812-45) in die dortige Arbeiterbewegung ein. Gleichzeitig suchte Max Stirner (Pseudonym für Kaspar Schmidt, 1806-56) in seinem Werke «Der Einzige und sein Eigentum» (1815), wie der Socialist Karl Marx von der Hegelschen Schule ausgehend, die unbedingte Berechtigung des einzelnen Individuums gegenüber jeder Art von Gemeinschaft nachzuweisen, wodurch er der Idee des Anarchismus eine philos. Stütze gab.
Alle diese anarchistischen Tendenzen waren jedoch ohne nachhaltige Wirkung. Auch sie schwanden mit der Unterdrückung der revolutionären polit. Bewegungen jener Zeit. Erst zu Beginn der sechziger Jahre schuf die wieder lebhafter werdende und einen internationalen Charakter annehmende Arbeiterbewegung einen günstigen Nährboden für den Anarchismus Derselbe trat damals in eine neue Phase, deren Beginn durch die Thätigkeit des Russen Michael Bakunin (s. d.) bezeichnet wird.
Von den Werken Proudhons angezogen, verstand er es, dieselben in geschickter Weise seiner agitatorischen Thätigkeit dienstbar zu machen. Bakunin ging namentlich insofern über seinen Meister hinaus, als er nur durch eine, den gewaltsamen Umsturz aller bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse herbeiführende Revolution die Ziele des Anarchismus erreichen zu können glaubt. Seine Lehren fanden nicht nur in den westeurop. Staaten, sondern auch in Rußland Anklang, wo Bakunin vor allem unter den Studenten einen starken Anhang hatte, welche seine Ideen für ihre nihilistischen Umtriebe zu verwerten suchten.
Die dem Nihilismus (s. Nihilisten) durch den Anarchismus zu teil gewordene Unterstützung äußerte sich vornehmlich in der Agitation, welche Sergei Netschajew auf Bakunins Veranlassung in Rußland betrieb. Während Bakunin sich stets als Gegner des Mordes bekannte, hielt Netschajew jedes Mittel, die heutige Gesellschaftsordnung und ihre Träger [* 12] zu vernichten, für berechtigt. Ja, er ging sogar so weit, Raubmorde und Attentate, auch ohne daß sie direkt zu irgend einem anarchistischen Ziele führten, allein aus dem Grunde für nützlich zu erklären, weil dadurch der Idee des Anarchismus neue Nahrung gegeben werde. Er stellte in der «Propaganda der That» zum erstenmal einen Grundsatz auf, welcher den ganzen neuern Anarchismus charakterisiert.
Wirklich gelang es Netschajew, 1869 eine über einen großen Teil Rußlands verbreitete Verschwörung anzustiften. Dieselbe wurde jedoch bald unterdrückt, Netschajew selbst ergriffen und vermutlich hingerichtet. Im Laufe der spätern Jahre ist der Anarchismus zu keiner erheblichen Bedeutung gelangt. Die in Rußland unter dem Namen des Nihilismus hervorgetretenen revolutionären Tendenzen richten sich nicht nur gegen die socialen und wirtschaftlichen Zustände, sondern berühren auch das politische, religiöse und philos. Gebiet.
Anders in den westeuropäischen Ländern. Hier hat der Anarchismus seit den siebziger Jahren wiederholt einen mächtigen Aufschwung genommen. Zunächst wurde noch ein vergeblicher Versuch gemacht, mit der von Karl Marx geleiteten Socialdemokratie eine dauernde Vereinigung herzustellen. 1868 nämlich hatte Bakunin eine internationale «Alliance de la démocratie socialiste» mit anarchistisch-nihilistischem Programm gegründet, welche viele Mitglieder zählte. Bereits im folgenden Jahre erfolgte auf den Vorschlag Bakunins die Aufnahme der Allianz in die Marxsche «Internationale Arbeiterassociation». Es kam jedoch sehr bald zu einem Gegensatz zwischen Marx und Bakunin, indem der letztere nicht nur gegen die straffe Organisation des Verbandes Widerspruch erhob, sondern auch jede Beteiligung am polit. Leben verpönte. Der 1872 nach dem Haag [* 13] zusammenberufene Kongreß brachte die Entscheidung. Bakunin wurde mit seinem Anhang von der Partei ausgeschlossen. Er gründete darauf eine neue internationale Vereinigung, die es aber zu keiner Bedeutung bringen konnte.
Nachdem Bakunin (1873) vom Schauplatz abgetreten war, schien die anarchistische Bewegung einige Jahre zu stocken. Zwar entfaltete Paul Brousse, einer der Führer der «Fédération jurassienne», welche in der franz. Schweiz die Ideen des fortgeschrittenen Anarchismus vertrat, vorübergehend eine eifrige publizistische und agitatorische Wirksamkeit, welche auch nach Deutschland übergriff. Hier hatte kurz vorher Mühlberger namentlich in seiner Schrift über die Wohnungsfrage (1872) den Anarchismus litterarisch vertreten, allerdings in wesentlich gemilderter Form, indem er wieder auf Proudhon zurückging.
Von den Schweizern angeregt suchte Reinsdorf die «Propaganda der That» in Deutschland zu verbreiten. Doch erst in Johann Most, wegen seiner allzu radikalen revolutionären Bestrebungen aus der socialdemokratischen Partei ausgestoßen, erstand wieder ein Agitator, der den Anarchismus zu neuem Leben zu entfachen vermochte. Seine seit 1878 von London, [* 14] seit 1882 von Amerika [* 15] aus verbreitete «Freiheit» predigte offen die Raubmorde und Attentate, ganz im Sinne Netschajews. Abschaffung des Grund- und Kapitaleigentums, Bildung freier Produktionsgruppen, Feststellung der Warenpreise durch Sachverständigenbureaus, vollkommene Gleichberechtigung von Mann und Frau, freie Eheschließung und -Lösung, Abschaffung aller Gesetze gehörten zu den Einzelheiten seines socialen Zukunftsprogramms. Zu welcher unmittelbaren Gefahr die anarchistischen Aufreizungen führten, zeigte u.a. der Plan Reinsdorfs, die deutschen Fürsten am Niederwalddenkmal zu ermorden (1883), sowie die Ermordung des Polizeirats Rumpff in Frankfurt [* 16] a. M. durch Lieske (1885). Wenn trotzdem die Mostsche Agitation in Deutschland nur geringe praktische Erfolge innerhalb der Arbeiterwelt zu verzeichnen hatte, so lag dies vor allem an der Entschiedenheit, mit welcher die deutsche socialdemokratische Partei den anarchistischen Bestrebungen entgegentrat.
Doch näherten sich die sog. unabhängigen Socialisten, die sich seit dem Erfurter Parteitag 1891 von der «fraktionellen» Socialdemokratie abgetrennt hatten, in ihren Anschauungen allmählich immer mehr den Anarchisten, die seit 1892 in Berlin [* 17] auch öffentlich aufzutreten anfingen, und 1893 erklärte der «Socialist», das Organ der Unabhängigen, offen, daß nur der Name die beiden Parteien scheide. Im Juni 1893 wurden vom Reichsgericht mehrere Anarchisten, welche als Agenten des Londoner Anarchistenklubs Autonomie thätig gewesen waren, zu Freiheitsstrafen verurteilt. Der immer zügelloser auftretende «Socialist» wurde 1895 unterdrückt. In Österreich [* 18] wandte sich umgekehrt gleich anfangs ein großer Teil der Arbeiter, unter denen die «Freiheit» weite Verbreitung gefunden hatte, ¶