(grch.) oder
Analyse,
Auflösung, Zergliederung, in der
Philosophie Gegensatz der
Synthesis (s. d.). in der Mathematik
war bei den Alten eine Methode zur indirekten
Auflösung geometr. (mathematischer)
Aufgaben. Man betrachtet das Gesuchte als
gegeben und untersucht, wie durch dasselbe
Größen bestimmt werden, die gegebene Werte haben sollen,
um dann vermöge des erkannten Zusammenhangs aus dem Gegebenen das Gesuchte durch Konstruktion
(Synthesis) zu finden.
Diese geometrische Analysis ist nach
Diogenes Laertius und Proklus von der
Platonischen Schule (Eudorus u. a.) ausgebildet worden;
Bemerkungen darüber sind bei Euklides,
Archimedes,
Apollonius anzutreffen. Ebenso wurden die Rechnungsaufgaben
behandelt; man bildete gemäß der
AufgabeGleichungen zur Bestimmung der
Unbekannten und lernte die
Gleichungen auflösen. In
anderm
Sinne wird seit Erfindung der Differential- und Integralrechnung
[* 3] (s. d.)
durch Newton und
Leibniz der
Name mathematische Analysis des Unendlichkleinen wie des
Endlichen, für
Theorie der (analytischen) Funktionen
angewendet, in der man die Abhängigkeiten einer
Größe von andern
Größen untersucht, die durch
Gleichungen
für endliche
Größen oder für deren Differentiale vermittelt werden. (S.
Algebra.)
(grch.), nach
Aristoteles die Wissenschaft, die lehrt, wie eine gegebene, fertige Erkenntnis in die ersten
Elemente, aus denen sie gewonnen wurde, sich wieder auflösen läßt, wodurch also der innere, gesetzmäßige
Bau einer Wissenschaft klargestellt wird.
Aristoteles' Analytik war lange Zeit die allgemein anerkannte
Logik (s. d.). Vertieft ist
die
Aufgabe in Kants Vernunftkritik, deren gewichtigster
Bestandteil die transcendentale Analytik heißt, und die auch im ganzen
von Kant als Analytik des reinen Verstandes im Gegensatz zur altenOntologie bezeichnet wird. -
Über unbestimmte
s.
Algebra.
Unterricht,d. i. zergliedernder oder erläuternder Unterricht, ein Lehrverfahren, das darin besteht,
ein demSchüler dargebotenes Ganze, z. B. einen sinnlichen Gegenstand, eine bildliche
Darstellung, einen
Satz, ein Lesestück, eine Rechenaufgabe zu zergliedern, damit der
Schüler ein klares
Bild von den einzelnen
Bestandteilen gewinne,
bei
Bildung von
Begriffen aber vom Konkreten,
Speciellen, vom
Beispiele zum
Abstrakten,
Allgemeinen aufzusteigen. Die Herbart-Zillersche
Richtung der
Pädagogik bezeichnet mit vorzugsweise die Zerlegung, Ordnung und Berichtigung des im
Schüler
vorhandenen
Vorstellungs- und Gedankenkreises.
eine Gruppe kleiner
Inseln im Malaiischen Archipel, westlich von
Borneo und der Südspitze der Halbinsel
Malaka, zwischen 5° 27' 15" und 2° 50' 13" nördl.
Br., sowie 106° 13' 14" und 105° 38' 4" östl. L.
von Greenwich gelegen und noch wenig bekannt.
Die nördlichste, Pulo Mata (Groß-Anamba), hat einen guten
Hafen.
Die Bewohner
der Anamba-Inseln sind meist malaiische Fischer.
Die Anamba-Inseln bilden eine
Abteilung der Residentschaft Riouw oder Rio
[* 5] des
niederländ.-ind. Kolonialreichs.
ein sehr feinkörniges bis fast dichtes, grünlichgraues oder bräunlichschwarzes, im
Bruche schimmerndes
Eruptivgestein der
Tertiärformation,
[* 6] das aus einem mit dem bloßen
Auge
[* 7] kaum zu unterscheidenden Gemenge von
Augit,
[* 8] triklinem
Feldspat, etwas Magneteisen und oft
Olivin
[* 9] besteht und somit dieselben Gemengteile besitzt wie Dolerit und
Basalt, zwischen
denen es an Deutlichkeit der mineralischen Zusammensetzung in der Mitte steht (daher der
Name).
(grch.), eigentlich Blutlosigkeit, wird aber meist statt des korrektern
AusdrucksOligämie für
Blutarmut (s. d.)
gebraucht, und zwar in dem doppelten
Sinne, daß man sowohl die abnorme
Abnahme der Blutmenge überhaupt
als auch die krankhafte Verminderung der
Blutkörperchen
[* 12] und der
Eiweißstoffe im
Blute so bezeichnet.
Eine besondere Form der
Anämie ist die
Bleichsucht (s. d.).
in der
Medizin alle Mitteilungen, die derKranke selbst auf Befragen
des
Arztes über seinen Zustand macht, und welche den
Arzt in
Verbindung mit einer genauen objektiven Untersuchung zu einem
diagnostischen
Urteil gelangen lassen.
Die Kunst, aus den Angaben des
Kranken auf Sitz und Wesen der
Krankheit zu schließen,
heißt Anamnestik.
(grch.), eine nach optischen Gesetzen derart verzerrt gezeichnete
Darstellung eines Gegenstandes, daß
sie, von einem gewissen Standpunkte aus oder durch gewisse optische Hilfsmittel gesehen, richtig und ohne Verzerrung erscheint.
Wenn die Anamorphose so konstruiert sind, daß sie ohne Hilfe von
Instrumenten, nur von einem berechneten Standpunkte aus, richtige
Bilder geben, so heißen sie optische Anamorphose. Hierher gehören die Zerrschriften und
Zerrbilder, die nur bei
einer gewissen Haltung des
Auges richtig erscheinen, ferner die Streifenbilder, die coulissenartig aufgereiht, von vorn, von
links und von rechts betrachtet, je ein anderes
Bild geben. - Betrachtet man sich in einer cylindrischen spiegelnden
Fläche,
so wird das
Gesicht
[* 13] schmal und langgestreckt erscheinen.
Wenn man dagegen einem solchen Cylinderspiegel eine Zeichnung gegenüber hält, auf der ein
Gesicht so vielmal breiter gezeichnet
wäre, als es durch den
Spiegel
[* 14] verschmälert wird, so muß es im Cylinderspiegel richtig erscheinen; in ähnlicher
Weise verhält
es sich mit
Kegel- und Pyramidenspiegeln u. s. w. Derartige für Cylinder- und
Kegelspiegel konstruierte Anamorphose nennt man katoptrische. Leupold erfand (1714) für die Zeichnung solcher Anamorphose ein
eigenes
Instrument. Anamorphose, die durch Glaspolyeder gesehen richtige Zeichnungen geben, heißen dioptrische. (S. auch
Anorthoskop.)