immer der Hauptmarkt für
Kaschmirshawls. Der Gesamtwert der nach Europa
[* 2] ausgeführten Shawls beträgt jährlich durchschnittlich 4 085 890 M.,
von denen 1 634 360 M. auf die in Amritsar hergestellten Nachahmungen entfallen.
Der Handel geht nord- und westwärts nach Kaschmir,
[* 3] Kabul und
Buchara, süd- und ostwärts nach
Bombay,
[* 4] Kalkutta
[* 5] und andern ind.
Städten. Amritsar liegt an den
Eisenbahnlinien
Kalkutta-Pischawar, Amritsar-Multan-Karatschi sowie Amritsar-Pathan-kot. - Amritsar ward 1574 durch Ram-das, den vierten
Guru der Sikh, gegründet,
der 1581 auch den heiligen
Teich anlegte, und wurde die Hauptstadt der Sikh, bis
KaiserAhmad Schah 1761 die Stadt zerstörte
und den
Tempel
[* 6] sprengte. Der
Maharadscha Randschit Singh, der Amritsar seinem Gebiete einverleibte, verwendete
große
Summen auf die Wiederherstellung, namentlich des
Tempels, den er auch mit der goldenen
Kuppel versah (daher
«Goldener
[* 7] Tempel» genannt). 1846, nach Beendigung der
Kriege gegen die Sikh, wurde Amritsar britisch.
(Amrom), fries.
Insel in der Nordsee, an der Westküste
Schleswigs, zum
Kreis
[* 8]
Tondern gehörig, umfaßt 20 qkm, mit
Dünen im Westen bis zu 33 m Höhe. Den Hauptkörper bildet eine einförmige baumlose, mit
Heidekraut überzogene Hochfläche,
die Ostseite enthält einen schmalen
StreifenMarsch.
Ausgezeichnet ist Amrum durch großartige Erd- und Steindenkmale
(das Dünenthal Skalnas mit seinen merkwürdigen Steinsetzungen), die statt der heute ärmlichen Verhältnisse ein reiches
großes Land voraussetzen.
Die jetzt vorhandenen sechs Wohnstätten
(Leuchtturm, Nebel mit Vogelkoje, Norddorf, Steenodde und Süddorf) haben 657 Bewohner.
Der früher bedeutende Fischfang (Austernfang und Robbenschlag) liegt ganz danieder,
Ackerbau, und Schifffahrt
sind gering, der Fang in den beiden Vogelkojen mäßig. Infolge der
Auswanderung der jungen
Männer nach
Amerika
[* 9] überwiegt
die Zahl der Frauen bedeutend. Erst seit dem Jahre 1890, wo Badeanstalten (besonders Satteldüne und Wittdün) und zwei Seehospize
(Nebel und Norddorf) entstanden sind, beginnt der Verkehr sich zu heben und die
Insel mit dem benachbarten
Föhr, das man zur Ebbezeit zu Fuß und zu Wagen durch die
Watten erreichen kann, und mit
Sylt in Konkurrenz zu treten. -
in der
Religion der Parsen Bezeichnung der sieben höchsten
Geister, deren Gegensatz
Ahriman (s. d.) mit den obersten
Dämonen bildet. Das Wort lautet im jüngern
AvestaAmesha-Spenta und bedeutet «die Unsterblichen
Heiligen»; es sind ihrer sechs außer Ormuzd (s.d.), ihrem Schöpfer. Sie haben im
Avesta keine ausgeprägte Persönlichkeit
und sind von Haus aus nur schwache Personifikationen ethischer Ideen, gehören aber zum ältesten und
wichtigsten
Bestände der
Religion Zoroasters.
IhreNamen in den Gâthâs (s. Zendavesta) sind folgende:
1) Vohu-Manô, der gute
Geist; pers.
Bahman (s. d.);
2) Asha, das
Wahre, Gute und
Rechte, auch mit dem
Beiwort vahista, das beste; pers. Ardibehisht;
3) Khshathra, Macht, Herrschaft, im jüngern
Avesta mit dem
Beiwort vairja, die erwünschte, beste; pers.
Shahrêvar;
4) Armaiti, Gehorsam, Ergebung, auch mit dem
Beiwort spenta, heilig; pers. Spandârmad;
der schon zu
Luthers Lebzeiten jede Verständigung mit Gegnern hintertrieben hatte, war nach dessen
Tode ein Führer der streng
luth. Partei, lebte nun zwei Jahre in
Weimar
[* 18] und wirkte für die Gründung der streng luth.
UniversitätJena
[* 19] im Gegensatz gegen das Melanchthonische Wittenberg. Die heftige Opposition gegen das Interim (s. d.)
trieb ihn wieder nach
Magdeburg, wo er und Flacius (s. d.) die Führer der luth.
Orthodoxie waren. Nach der
ÜbergabeMagdeburgs
an
Moritz vonSachsen
[* 20] erhielt Amsdorf ein
Asyl zu Eisenach
[* 21] ohne bestimmtes
Amt als höchster Ratgeber in kirchlichen
Dingen für die Ernestinischen
Länder. Auf dem Wormser Kolloquium 1557 veranlaßte er die entschiedene
Absonderung der strengen
Lutheraner von
Melanchthon, blieb jedoch persönlich unangetastet, als 1561 die Flacianer entlassen wurden. Amsdorf starb zu
Eisenach. -
Vgl. E. J. Meier, Das Leben der Altväter der luth.
populäre Benennung für die Schwarzdrossel,
TurdusmerulaL. Dieser
Vogel ist im männlichen Geschlecht einfarbig
schwarz, hat einen orangegelben Schnabel; die Weibchen sind rußbraun mit schwarzem Schnabel. Das Fleisch
ist gut, wenn auch nicht so fein wie dasjenige der Krammetsvögel. Neuerdings ist die in
Verdacht gekommen, junge Nestvögel
zu vertilgen. Wegen ihres angenehmen, dem Nachtigallenschlag ähnlichen
Gesanges und ihrer Schönheit ist die Amsel auch als
Stubenvogel beliebt. Aus dem
Nest gehoben und aufgefüttert, lernt sie auch Lieder anderer
Vögel
[* 22] gut nachflöten.
Bei sorgsamer Pflege dauert sie viele Jahre gut aus. Preis wechselnd, von 3-12 M. für den Wildling, 25-50 M. für die «gelernte»
Amsel. - Die
Ringamsel hat nur unbedeutenden, leisen, wenn auch wechselvollen
Gesang und wird ihrer Schönheit und Seltenheit wegen
gehalten. Nur selten und gelegentlich gelangt sie in den
Handel und steht im Preis verhältnismäßig
hoch. Von fremdländischen Amsel hat der
Vogelhandel nur eine Art aufzuweisen.
serb. Kosovo polje, eine 52 km lange und 22 km breite, gut bevölkerte Hochebene
im türk.
Serbien
[* 23] (Wilajet Kosovo), ein alter Seeboden (Seehöhe in der Mitte an 550 m). Die
Gewässer sammelt die Sitnica, zum
Stromgebiet der Morava gehörig. Südlich vom
Becken ragt das hohe Schargebirge empor, durch
das der
Paß
[* 24] von Kačanik die
Verbindung nach Macedonien vermittelt. Die Landschaft diente als Knotenpunkt wichtiger
Straßen
oft als Schlachtfeld. Berühmt ist die
Schlacht am
Sankt
[* 25] Veitstage (serb. Vidov dau), zwischen
dem
SultanMurad I. und dem serb. Fürsten Lazar mit bosn. Hilfstruppen. Ein serb.
Edelmann
Milosch drang bis zum
Sultan vor und
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mehr
stieß ihn nieder; sofort wurde Murads Sohn Bajezid I. zum Sultan proklamiert, der die Schlacht alsbald gewann. Lazar fiel in
Gefangenschaft und wurde nebst vielen Edelleuten enthauptet. Eine spätere Sage schreibt die Niederlage dem Verrat des Schwiegersohnes
Lazars, dem serb. Teilfürsten Wuk Brankowitsch zu. Eine zweite Schlacht fand ebendort statt,
als der ungar. Reichsverweser Johs. Hunyady ohne Einverständnis mit dem damaligen Serbenfürsten GeorgBrankowitsch durch Serbien
gegen die Türken zog. Hunyady erlitt eine vollständige Niederlage, wurde auf der Flucht gefangen und erst nach langem Verhandlungen
freigelassen.