Stimmen vielfache, durch die polit. Verhältnisse der griech.
Staaten veranlaßte
Veränderungen eintraten. So wurden (wahrscheinlich
zur Zeit des
PeloponnesischenKrieges) die Delphier, deren Unabhängigkeit von den Phokern durch den
Bund anerkannt wurde, als
Bundesglied aufgenommen; 346, nach Beendigung des Phokischen (sog. Dritten
Heiligen)
Krieges, wurden die Phoker und die Spartaner
aus dem
Bunde ausgestoßen und statt ihrer die Macedonier aufgenommen, durch welche Maßregel der
Bund zu einem Werkzeuge
[* 2] der
Politik König Philipps wurde.
Erst 278 wurden die Phoker wieder in den
Bund aufgenommen; die Spartaner blieben auf immer ausgeschlossen. 338 traten statt
der westl. Lokrer die Ätoler in denBund ein und machten sich zur Zeit ihrer größten Macht um 221
v. Chr.
für längere Zeit zu dessen Herren, indem sie die Mehrzahl der
Stimmen im
Bundesrate für sich in
Anspruch nahmen, später
wurden sie wie die Macedonier, wahrscheinlich auf Veranlassung der
Römer,
[* 3] wieder aus dem
Bunde ausgeschlossen. Eine wesentliche
Umgestaltung erhielt der
Bund durch
Augustus nach der
Schlacht bei
Actium; er ordnete an, daß außer Macedonien
die von ihm gegründete Stadt Nikopolis in den
Bund eintreten und der
Bundesrat aus 30 stimmberechtigten
Vertretern bestehen
sollte. In dieser
Verfassung bestand der
Bund, ohne jedwede polit. Bedeutung, bis zum gänzlichen
Verfall des
delphischen Orakels fort. –
in der griech. Sage der Sohn des
Amphiaraos und der
Eriphyle, der
Bruder des
Alkmaion (s. d.), dem er nach
einigen Sagen bei dem Muttermorde half, erscheint als Teilnehmer am Epigonenzuge gegen
Theben und am Zuge gegen
Troja.
[* 5] Von
da zurückgekehrt, gründete er
ArgosAmphilochikon am Ambracischen
Meerbusen, nach andern Erzählungen
ließ er sich mit Mopsos, der gleich ihm mit Seherkraft begabt war, in Cilicien nieder, wo er Mallos an der Mündung des
Flusses Pyramos gründete. Amphilochos ging von da nach
Argos, kehrte dann aber nach Cilicien zurück. Da Mopsos ihm die
Teilnahme an der
Herrschaft verweigerte, kam es zum Kampf, in dem beide fielen. Amphilochos hatte in
Sparta einen
Tempel
[* 6] (Heroon),
in
Athen
[* 7] einen
Altar,
[* 8] in Mallos ein berühmtes Orakel.
der Sohn des Zeus
[* 9] und der
Antiope (s. d.), Zwillingsbruder des Zethos, vom
Mythus als Tonkünstler charakterisiert.
Die
Zwillinge wurden von der
Mutter ausgesetzt und von Hirten erzogen, rächten aber
Antiope, als sie erfuhren,
daß diese ihre
Mutter sei, an deren Peinigerin Dirke (s.
Farnesischer Stier). Die
Zwillinge umgaben
Theben mit einer
Mauer, zu
der sich die
Steine, von
A.s Lyraspiel angelockt, von selbst verbanden.
A.s Gemahlin war Niobe (s. d.). Aus Betrübnis über
denVerlust seiner
Kinder erstach er sich selbst oder wurde,
weil er den
Tempel des
Apollon
[* 10] stürmen wollte,
von diesem und der
Artemis
[* 11] getötet.
Stadt nahe der Südküste
Thraziens,
im Gebiete der Edonen, am
Ausfluß
[* 13] des
Strymon aus dem See Cercinites. 436
v. Chr.
gründeten die
Athener unter
Führung des Hagnon,
Sohnes des
Nikias, hier eine dauernde
Niederlassung, die
als Stapelplatz für das obere
Thrazien sowie wegen des vortrefflichen Schiffbauholzes von Wichtigkeit war. Der
Hafen der Stadt
war das an der Mündung des
Strymon gelegene Eïon. Im
PeloponnesischenKriege fiel Amphipolis 424
v. Chr. von den Athenern
ab und behauptete in wiederholten Kämpfen seine Unabhängigkeit, unterwarf sich aber dem macedon. König Perdiklas. Philipp
von Macedonien erklärte 359 die Stadt für frei, eroberte sie jedoch im folgenden Jahre wieder. Sie blieb nun bei Macedonien
bis zur Römerzeit, wo sie Freistadt und Hauptstadt von Macedonia prima wurde: dieViaEgnatia führte
durch Amphipolis.
(grch.), ein
Tempel, an dessen beiden Schmalseiten sich eine Säulenreihe mit offener Vorhalle befand,
bei dem also die
Stirnmauern der Cella nicht bis vorn verlängert waren, wie beim Antentempel (s.
Anten).
Stadt der westl. (ozolischen) Lokrer im mittlern
Griechenland,
[* 15] 10 km nordwestlich von
Delphi am nördl. Ende einer noch jetzt sehr fruchtbaren Ebene, auf der
Stelle des jetzigen Salona. Weil nach der Zerstörung
von Krissa (s. d.) und dessen
Hafen Kirrha die Einwohner von den
Hafen wiederhergestellt und von den zur See nach Delphi
Pilgernden
Zölle erhoben, auch mit dem Fluche belegte Ländereien teilweise benutzt hatten, wurde die Stadt von Philipp von
Macedonien nach dem Beschlusse des Amphiktyonenrats 339
v. Chr. zerstört. Doch erfolgte bald ihre Wiederherstellung. Von
den
Römern wurde die Stadt mit dem
Rechte der
Steuerfreiheit beschenkt. Nach der
Schlacht bei
Actium erhielt
sie durch Einwanderung von Ätolern, die, um nicht nach dem von
Augustus gegründeten Nikopolis übersiedeln zu müssen, lieber
nach Lokris zogen, einen bedeutenden Zuwachs und stand noch zur Zeit der letzten röm.
Kaiser in
Blüte.
[* 16]
bei den
Römern das zu Tierkämpfen und Fechterspielen bestimmte
Theater.
[* 17] In seiner Mitte lag die mit Sand
überschüttete, meist elliptisch gestaltete, häufig mit starken Untermauerungen versehene
Arena (s. d.).
Rings um diese lief
eine massive
Mauer, auf der man ein
Gitter zum weitern Schutz gegen die
Tiere anzubringen pflegte. Hinter dieser erhoben sich,
treppenförmig emporsteigend, die um den ganzen Raum laufenden Sitzreihen, von denen die untern für
die Senatoren, Ritter u. s. w., die obern, mehr rückwärts gelegenen für das
Volk bestimmt waren.
Über einen oder mehrere
Gänge, welche das Amphitheater umzogen, gelangte man zu den verschiedenen
Treppen,
[* 18] die nach den Sitzreihen führten.
Früher als in
Rom
[* 19] wurden in
Campanien steinerne Amphitheater gebaut; das älteste erhaltene ist das von
Pompeji.
[* 20] In
Rom, wo bis dahin die Kampfspiele auf dem
Forum
[* 21] abgehalten wurden, ließ
Cäsar 44
v. Chr. das erste größere Amphitheater für Fechterspiele
errichten; es war von Holz
[* 22] und wurde nach beendigtem
Spiele abgetragen. Das unter
Augustus (29
v. Chr.) von Statilius
Taurus
errichtete steinerne Amphitheater war wenigstens zum
Teil noch aus Holz erbaut, denn es wurde unter Nero durch
Feuer
verzehrt. Dann erbauten Vespasian und
Titus¶