Wirbeltiere mit rotem, kaltem
Blute, also die Schildkröten,
[* 2]
Krokodile,
[* 3] Eidechsen,
[* 4] Schlangen,
[* 5] Frösche,
[* 6] Kröten und Molche.
Es besteht jedoch ein großer Unterschied zwischen diesen
Tieren; Schildkröten,
Krokodile, Echsen und Schlangen, die sog.
beschupptenAmphibien, stehen nach Körperbau und besonders
Entwicklung den
Vögeln und Säugetieren nahe, während Frösche und Molche,
die sog. nackten den Fischen verwandt sind, mit denen sie
Huxley zu einer Unterabteilung der Wirbeltiere
als
Ichthyopsidae vereinigt.
Jene heißen heute Reptilien (s. d.), diese eigentliche Amphibien oder
Lurche
[* 7] (s. d.).
(grch.,
d. i. doppellebige, wegen des verschiedenen Aufenthalts von Larve und ausgebildetem
Insekt), eine
Unterordnung der Geradflügler
[* 9] (s. d.).
Die Vorderflügel der Amphibiotica sind gleich den hintern häutig, die Hinterflügel, wenigstens
in der Regel, nicht zusammenfaltbar, beide Paare von einem dichten Adernetz durchzogen.
Die Larven leben im Wasser und atmen
meist durch Tracheenkiemen (s.
Tracheen).
[* 10]
Die Amphibiotica zerfallen in die Familien der Libellen, Eintagsfliegen und
Afterfrühlingsfliegen. (S. die Einzelartikel.)
Pflanzen, krautartige, für gewöhnlich ganz im Wasser lebende und schwimmende oder untergetauchte
Blätter
besitzende Wasserpflanzen.
[* 11]
Sie vermögen unter Umständen auch auf dem
Lande zu vegetieren, modifizieren dabei ihre Organisation
(Wuchs und
Bau) den neuen Verhältnissen entsprechend, verändern ihre Landform jedoch wieder in die Wasserform, sobald
ihr
Standort wieder dauernd vom Wasser bedeckt wird.
eine Gruppe von
Mineralien,
[* 12] von denen einzelne
Glieder
[* 13] weitverbreitet und als Gemengteile mancher Felsarten
wichtig sind.
Chemisch sind alle Amphibole Bisilikate (neutrale Metasilikate) oder Mischungen mehrerer derselben, zusammengesetzt
nach der Formel RSiO3, worin R vorwiegend
Ca,
Mg, Fe, auch Na2, K2; in gewissen Gliedern spielen
auch Sesquioxyde
(Thonerde,
Eisenoxyd) eine Rolle. Daher ist die allgemeine Zusammensetzung mit derjenigen innerhalb der Pyroxengruppe
übereinstimmend.
Morphologisch unterscheiden sich aber die von den
Pyroxenen dadurch, daß sie einen Prismenwinkel von 124½° besitzen, dem
meist eine ausgezeichnete
Spaltbarkeit parallel geht. Säuren greifen diese
Mineralien nicht oder nur wenig
an. Künstlich geschmolzene Amphibole erstarren in den Formen der
Pyroxene (mit einem Prismenwinkel von etwa 87°). Die
Glieder der
Amphibolgruppe gehören zwei verschiedenen
Krystallsystemen an. Ein rhombischerAmphibol ist der nelkenbraune, radial-breitstenglige,
stark glasglänzende
Anthophyllit (uMgSiO3+FeSiO3, chemisch entsprechend dem
Bronzit der Pyroxengruppe) von Kongsberg
und Modum in
Norwegen.
[* 14]
MonoklineAmphibole sind: die Hornblende
[* 15] (s. d.) mit ihren verschiedenen
Varietäten;
der rabenschwarze, schon in der Lichtflamme
schmelzende
Arfvedsonit von Kangerdluarsuk in Grönland und Frederiksvärn in
Norwegen, ein an Natrium und
Eisen
[* 16] reicher Amphibol,
der
Krokydolith (s. d.), der
Glaukophan (s. d.).
Ein triklines
Glied
[* 17] der Amphibole, das dem Rhodonit der Pyroxengruppe
entsprechen würde, ist mit Sicherheit nicht bekannt. – AmphibolischeGesteine heißen als Felsarten auftretende Mineralaggregate,
in denen Amphibole (besonders die gemeine Hornblende) als wesentliche und charakteristische Gemengteile vorkommen.
Meist sind dieselben mit
irgend einem Feldspat oder mit Quarz, zuweilen aber auch noch mit
Glimmer oder Granat
[* 18] verbunden.
Lart., ein fossiles
Raubtier
[* 20] der Miocänstufe (s. Miocän) der
Tertiärformation
[* 21] aus der Gruppe der Caniden
oder hundeartigen
Tiere, welches als
Sohlengänger und durch die Form des Gebisses zu den bärenartigen
Tieren überleitet.
oder
amphotere Salze, eine von Berrzelius eingeführte Bezeichnung für diejenigen
Salze, welche nach der
alten
Ansicht aus dem
Oxyde eines Metalls
(Base) und dem
Oxyde eines negativen Radikals (Säure) zusammengesetzt sind.
Gleich
den
Oxyden bilden auch die
Sulfide, Selenide und Telluride positive und negative Radikale, Amphidsalze
Beispiele:
K2O•SO3;
ein
Athener, der nach der Sage seinen Schwiegervater Kranaos vertrieb, dann aber von Erichthonios gestürzt
wurde.
Man schreibt ihm die Übertragung des Dionysoskultus aus Eleutherä nach
Athen
[* 23] zu. Er ist ebenso
wie der gleichfalls Amphiktyon genannte
Stifter der pylisch-delphischen
Amphiktyonie ein mythischer
Vertreter einer solchen Kultverbindung
zwischen Eleutherä und
Athen.
Bund derAmphiktyonen, bei den alten Griechen ein
Bund verschiedener
Stämme, die sich zu regelmäßigen
Festfeiern bei dem Heiligtume einer bestimmten Gottheit vereinigten, dabei gemeinsame Angelegenheiten berieten und Streitigkeiten
zwischen den Bundesgliedern beilegten.
In den ältesten
Zeiten gab es mehrere von denen aber die meisten (die zu Delos, auf
der
Insel Kalauria bei
Argolis und zu Onchestus in
Böotien) früh ihre Bedeutung einbüßten; dagegen blieb
bis in spätere
Zeiten bedeutend der umfassendste
Bund die pylisch-delphischeAmphiktyonie, deren Teilnehmer schlechtweg
Amphiktyonen
genannt werden.
Wie die
Stiftung dieses
Bundes anscheinend von den hellen. Völkerschaften
Thessaliens und seiner südl. Grenzländer ausgegangen
war, so war auch der älteste Mittelpunkt das Heiligtum der Demeter
[* 24] Amphiktyonis in den Thermopylen bei der Ortschaft Anthela.
Dazu kam frühzeitig infolge der
Ausdehnung
[* 25] des
Bundes über das mittlere
Griechenland
[* 26] als zweiter Mittelpunkt
der
Tempel
[* 27] des
Apollon
[* 28] zu Delphi, der den von Anthela allmählich in den Schatten
[* 29] stellte. Mitglieder waren in älterer Zeit
die Thessaler, Perrhäber,
Magneten, Änianen, phthiotischen
Achäer,
Malier, Doloper, denen sich später die Lokrer, Phoker,
Dorer, Böotier und
Ionier (in
Attika und Euböa) anschlossen. JederStamm sandte zu den Versammlungen zwei
Vertreter (Hieromnemones), die zusammen den
Bundesrat (Synedrion) der
Amphiktyonen bildeten, in dem die Thessaler den Vorsitz
führten. Außerdem konnte jedes Bundesglied eine Anzahl Beigeordnete (Pylagoren) senden, die aber bei Verhandlungen des
Bundesrates nur beratende
Stimme hatten.
Die Zahl von 24 stimmberechtigten Mitgliedern des
Bundesrates blieb bis auf die Zeit des
Augustus, wenn
auch in Mitgliedschaft und Verteilung der
¶
mehr
Stimmen vielfache, durch die polit. Verhältnisse der griech. Staaten veranlaßte Veränderungen eintraten. So wurden (wahrscheinlich
zur Zeit des PeloponnesischenKrieges) die Delphier, deren Unabhängigkeit von den Phokern durch den Bund anerkannt wurde, als
Bundesglied aufgenommen; 346, nach Beendigung des Phokischen (sog. Dritten Heiligen) Krieges, wurden die Phoker und die Spartaner
aus dem Bunde ausgestoßen und statt ihrer die Macedonier aufgenommen, durch welche Maßregel der Bund zu einem Werkzeuge
[* 31] der
Politik König Philipps wurde.
Erst 278 wurden die Phoker wieder in den Bund aufgenommen; die Spartaner blieben auf immer ausgeschlossen. 338 traten statt
der westl. Lokrer die Ätoler in den Bund ein und machten sich zur Zeit ihrer größten Macht um 221 v. Chr.
für längere Zeit zu dessen Herren, indem sie die Mehrzahl der Stimmen im Bundesrate für sich in Anspruch nahmen, später
wurden sie wie die Macedonier, wahrscheinlich auf Veranlassung der Römer,
[* 32] wieder aus dem Bunde ausgeschlossen. Eine wesentliche
Umgestaltung erhielt der Bund durch Augustus nach der Schlacht bei Actium; er ordnete an, daß außer Macedonien
die von ihm gegründete Stadt Nikopolis in den Bund eintreten und der Bundesrat aus 30 stimmberechtigten Vertretern bestehen
sollte. In dieser Verfassung bestand der Bund, ohne jedwede polit. Bedeutung, bis zum gänzlichen Verfall des
delphischen Orakels fort. –