Wirbeltiere mit rotem, kaltem Blute, also die Schildkröten, Krokodile, Eidechsen, Schlangen, Frösche, Kröten und Molche.
Es besteht jedoch ein großer Unterschied zwischen diesen Tieren; Schildkröten, Krokodile, Echsen und Schlangen, die sog.
beschuppten Amphibien, stehen nach Körperbau und besonders Entwicklung den Vögeln und Säugetieren nahe, während Frösche und Molche,
die sog. nackten den Fischen verwandt sind, mit denen sie Huxley zu einer Unterabteilung der Wirbeltiere
als Ichthyopsidae vereinigt. Jene heißen heute Reptilien (s. d.), diese eigentliche Amphibien oder
Lurche (s. d.).
(grch., d. i. doppellebige, wegen des verschiedenen Aufenthalts von Larve und ausgebildetem Insekt), eine
Unterordnung der Geradflügler (s. d.).
Die Vorderflügel der Amphibiotica sind gleich den hintern häutig, die Hinterflügel, wenigstens
in der Regel, nicht zusammenfaltbar, beide Paare von einem dichten Adernetz durchzogen.
Die Larven leben im Wasser und atmen
meist durch Tracheenkiemen (s. Tracheen).
Die Amphibiotica zerfallen in die Familien der Libellen, Eintagsfliegen und
Afterfrühlingsfliegen. (S. die Einzelartikel.)
Pflanzen, krautartige, für gewöhnlich ganz im Wasser lebende und schwimmende oder untergetauchte Blätter
besitzende Wasserpflanzen.
Sie vermögen unter Umständen auch auf dem Lande zu vegetieren, modifizieren dabei ihre Organisation
(Wuchs und Bau) den neuen Verhältnissen entsprechend, verändern ihre Landform jedoch wieder in die Wasserform, sobald
ihr Standort wieder dauernd vom Wasser bedeckt wird.
eine Gruppe von Mineralien, von denen einzelne Glieder weitverbreitet und als Gemengteile mancher Felsarten
wichtig sind. Chemisch sind alle Amphibole Bisilikate (neutrale Metasilikate) oder Mischungen mehrerer derselben, zusammengesetzt
nach der Formel RSiO3, worin R vorwiegend Ca, Mg, Fe, auch Na2, K2; in gewissen Gliedern spielen
auch Sesquioxyde (Thonerde, Eisenoxyd) eine Rolle. Daher ist die allgemeine Zusammensetzung mit derjenigen innerhalb der Pyroxengruppe
übereinstimmend.
Morphologisch unterscheiden sich aber die von den Pyroxenen dadurch, daß sie einen Prismenwinkel von 124½° besitzen, dem
meist eine ausgezeichnete Spaltbarkeit parallel geht. Säuren greifen diese Mineralien nicht oder nur wenig
an. Künstlich geschmolzene Amphibole erstarren in den Formen der Pyroxene (mit einem Prismenwinkel von etwa 87°). Die Glieder der
Amphibolgruppe gehören zwei verschiedenen Krystallsystemen an. Ein rhombischer Amphibol ist der nelkenbraune, radial-breitstenglige,
stark glasglänzende Anthophyllit (uMgSiO3+FeSiO3, chemisch entsprechend dem Bronzit der Pyroxengruppe) von Kongsberg
und Modum in Norwegen.
Monokline Amphibole sind: die Hornblende (s. d.) mit ihren verschiedenen Varietäten;
der rabenschwarze, schon in der Lichtflamme
schmelzende Arfvedsonit von Kangerdluarsuk in Grönland und Frederiksvärn in Norwegen, ein an Natrium und Eisen reicher Amphibol,
der Krokydolith (s. d.), der Glaukophan (s. d.).
Ein triklines Glied der Amphibole, das dem Rhodonit der Pyroxengruppe
entsprechen würde, ist mit Sicherheit nicht bekannt. – Amphibolische Gesteine heißen als Felsarten auftretende Mineralaggregate,
in denen Amphibole (besonders die gemeine Hornblende) als wesentliche und charakteristische Gemengteile vorkommen.
Meist sind dieselben mit
irgend einem Feldspat oder mit Quarz, zuweilen aber auch noch mit Glimmer oder Granat verbunden.
Lart., ein fossiles Raubtier der Miocänstufe (s. Miocän) der Tertiärformation aus der Gruppe der Caniden
oder hundeartigen Tiere, welches als Sohlengänger und durch die Form des Gebisses zu den bärenartigen
Tieren überleitet.
oder amphotere Salze, eine von Berrzelius eingeführte Bezeichnung für diejenigen Salze, welche nach der
alten Ansicht aus dem Oxyde eines Metalls (Base) und dem Oxyde eines negativen Radikals (Säure) zusammengesetzt sind.
Gleich
den Oxyden bilden auch die Sulfide, Selenide und Telluride positive und negative Radikale, Amphidsalze Beispiele:
K2O•SO3;
NaS•Sb2S5.
ein Athener, der nach der Sage seinen Schwiegervater Kranaos vertrieb, dann aber von Erichthonios gestürzt
wurde.
Man schreibt ihm die Übertragung des Dionysoskultus aus Eleutherä nach Athen zu. Er ist ebenso
wie der gleichfalls Amphiktyon genannte Stifter der pylisch-delphischen Amphiktyonie ein mythischer Vertreter einer solchen Kultverbindung
zwischen Eleutherä und Athen.
Bund der Amphiktyonen, bei den alten Griechen ein Bund verschiedener Stämme, die sich zu regelmäßigen
Festfeiern bei dem Heiligtume einer bestimmten Gottheit vereinigten, dabei gemeinsame Angelegenheiten berieten und Streitigkeiten
zwischen den Bundesgliedern beilegten. In den ältesten Zeiten gab es mehrere von denen aber die meisten (die zu Delos, auf
der Insel Kalauria bei Argolis und zu Onchestus in Böotien) früh ihre Bedeutung einbüßten; dagegen blieb bis in spätere
Zeiten bedeutend der umfassendste Bund die pylisch-delphische Amphiktyonie, deren Teilnehmer schlechtweg Amphiktyonen
genannt werden.
Wie die Stiftung dieses Bundes anscheinend von den hellen. Völkerschaften Thessaliens und seiner südl. Grenzländer ausgegangen
war, so war auch der älteste Mittelpunkt das Heiligtum der Demeter Amphiktyonis in den Thermopylen bei der Ortschaft Anthela.
Dazu kam frühzeitig infolge der Ausdehnung des Bundes über das mittlere Griechenland als zweiter Mittelpunkt
der Tempel des Apollon zu Delphi, der den von Anthela allmählich in den Schatten stellte. Mitglieder waren in älterer Zeit
die Thessaler, Perrhäber, Magneten, Änianen, phthiotischen Achäer, Malier, Doloper, denen sich später die Lokrer, Phoker,
Dorer, Böotier und Ionier (in Attika und Euböa) anschlossen. Jeder Stamm sandte zu den Versammlungen zwei
Vertreter (Hieromnemones), die zusammen den Bundesrat (Synedrion) der Amphiktyonen bildeten, in dem die Thessaler den Vorsitz
führten. Außerdem konnte jedes Bundesglied eine Anzahl Beigeordnete (Pylagoren) senden, die aber bei Verhandlungen des
Bundesrates nur beratende Stimme hatten.
Die Zahl von 24 stimmberechtigten Mitgliedern des Bundesrates blieb bis auf die Zeit des Augustus, wenn
auch in Mitgliedschaft und Verteilung der
mehr
Stimmen vielfache, durch die polit. Verhältnisse der griech. Staaten veranlaßte Veränderungen eintraten. So wurden (wahrscheinlich
zur Zeit des Peloponnesischen Krieges) die Delphier, deren Unabhängigkeit von den Phokern durch den Bund anerkannt wurde, als
Bundesglied aufgenommen; 346, nach Beendigung des Phokischen (sog. Dritten Heiligen) Krieges, wurden die Phoker und die Spartaner
aus dem Bunde ausgestoßen und statt ihrer die Macedonier aufgenommen, durch welche Maßregel der Bund zu einem Werkzeuge der
Politik König Philipps wurde.
Erst 278 wurden die Phoker wieder in den Bund aufgenommen; die Spartaner blieben auf immer ausgeschlossen. 338 traten statt
der westl. Lokrer die Ätoler in den Bund ein und machten sich zur Zeit ihrer größten Macht um 221 v. Chr.
für längere Zeit zu dessen Herren, indem sie die Mehrzahl der Stimmen im Bundesrate für sich in Anspruch nahmen, später
wurden sie wie die Macedonier, wahrscheinlich auf Veranlassung der Römer, wieder aus dem Bunde ausgeschlossen. Eine wesentliche
Umgestaltung erhielt der Bund durch Augustus nach der Schlacht bei Actium; er ordnete an, daß außer Macedonien
die von ihm gegründete Stadt Nikopolis in den Bund eintreten und der Bundesrat aus 30 stimmberechtigten Vertretern bestehen
sollte. In dieser Verfassung bestand der Bund, ohne jedwede polit. Bedeutung, bis zum gänzlichen Verfall des
delphischen Orakels fort. –
Vgl. Weiß, De foederis amphitctyonici disciplina (Dissertation, Berl. 1847);
Wescher, Étudesur le monument bilingue de Delphes (Par. 1868);
Bücher, Quaestionum Amphictyonicarum specimen (Bonn 1870);
Weil, De amphictyonumdelphicorum suffragiis (Berl. 1872);
Sauppe, Commentatio de amphictyonia delphica (Gött. 1873);
Bürgel, Die pyläisch-delphische
Amphiktyonie (Münch. 1877).