dem sich anschloß «Historie de la littérature française au
moyen âge, comparée
aux litératures étrangères» mit der Einleitung «Histoire de la formation
de la langue française» (1841; letztere in 3. Aufl. 1871). Ampère hat in der franz.
Litteraturgeschichte den klassizistischen
Bann durchbrochen und eine geschichtliche
Auffassung, die sich auf die
Thatsachen
und deren Bedingtheit durch Ort, Zeit und Nationalität gründet, an die
Stelle gesetzt. Er wurde 1847 Mitglied der
Académie française
und wandte sich nun der röm. Geschichte zu. Theoretischer Republikaner, ohne sich je in Politik
zu mischen, und vertrauter Freund
Tocquevilles, verließ Ampère nach Errichtung des Kaiserreichs das Vaterland
und lebte meist in
Rom.
[* 2] Die lebendige und gelehrte, bisweilen durch
Mangel an Kritik und grillenhaften Haß gegen den
Imperialismus
merkwürdige röm. Geschichte («L'historie romaine
à
Rome», 4 Tle., 1861-64; 4. Aufl. 1870; und «L'empire
romain àRome», 2 Bde., 1867) ist sein bedeutendstes Werk aus
dieser Zeit. Außerdem sind zu nennen: «La Grèce,
Rome et
Dante» (1848; 9. Aufl. 1884) und «La science
et les lettres en
Orient» (1865). Ampère starb in Pau.
[* 3] -
Vgl. Tamisier, J. J. Ampère (Marseille
[* 4] 1864);
Regel,Regel zur Bestimmung der Ablenkungsrichtung einer von einem elektrischenStrom
beeinflußten
Magnetnadel;
am besten so zu fassen: Denkt man sich mit dem elektrischen
Strom schwimmend, das
Gesicht
[* 7] der
Nadel
zugewendet, so wird der Nordpol nach links abgelenkt.
Windungsampere oder Schraubenampère, die Einheit für das neben
Masse und Form
des
Kerns und den magnetischen Eigenschaften des zu diesem verwendeten
Eisens die
Stärke
[* 9] eines
Elektromagneten bestimmende Produkt
aus der Zahl der den
Kern umgebenden Windungen und der
Stromstärke des diese durchfließenden
Stroms.
1) Die im südl.
Tirol
[* 10] gelegene oberste Thalstufe der Boïta, die sich bei Perarolo, 5 km südlich von
Pieve di
Cadore, in die
Piave ergießt. Das
Thal
[* 11] bildet einen eigenen Gerichtsbezirk; die Mundart der Bewohner steht zwischen
dem Ladin des Enneberg und dem
Italienischen in der Mitte; ihr Haupterwerbszweig ist Alpenwirtschaft und Holzhandel
nach
Italien.
[* 12] Das eigentliche Ampezzothal erstreckt sich etwa 15 km in südl.
Richtung von der
PeutelsteinerKlamm bis zur ital.
Grenze.
Links und rechts von den kühnen Berggestalten der Dolomitalpen umschlossen, von N. und S. auf guten Fahrstraßen leicht
zugänglich, wird es von Jahr zu Jahr mehr von Reisenden besucht und ist gegenwärtig einer der beliebtesten
Ausgangspunkte für
Bergfahrten in den Dolomiten Südtirols. Die treffliche Poststraße (Strada d'Allemagna), die das
Thal
durchzieht, von
Toblach bis
Conegliano 112 km lang, zweigt unmittelbar bei
der
StationToblach der Österr.
Südbahn (1204 m)
südlich aus dem Pusterthale in das von der Rienz durchflossene Höhlensteinerthal ab, erreicht am dunkeln
kleinen
Toblacher See (1233 m) Landro (Höhlenstein 1407 m). Von Landro aus, das jetzt sehr viel als
Sommerfrische benutzt wird, führt die
Straße an dem hellgrünen Dürrensee vorüber, der mit dem Monte-Cristallo im Hintergrunde
eins der schönsten
Bilder der
Alpen
[* 13] gewährt.
Von hier aus erreicht die
Straße über
Schluderbach (1441 m, beliebte
Sommerfrische und Ausgangspunkt für
die Hochtouren auf den Monte-Cristallo, Sorapitz und zu dem herrlichen Misurinasee, 1796 m) das Gemerk (1522 m), die
Wasserscheide
zwischen der Rienz und der Boita, und tritt, an dem ehemaligen Hospiz Ospitale (1481 m) vorüber, bei der nnn abgetragenen
Feste
Peutelstein (Poddestagno) in das eigentliche Ampezzo ein. Auf der ital. Seite führt
sie über Benas (883 m), Longarone (449 m) nach
Belluno und
Conegliano, wo sie an die
Bahn von
Triest
[* 14] nach
Venedig
[* 15] anschließt.
In die benachbarten
Thäler Enneberg (s. d.),
Abteithal,
Buchenstein (s. d.) und
Auronzo führen mehrere leicht gangbare
Fuß- und Saumpfade. - 2) Bezirkshauptmannschaft in
Tirol, hat 369,45 qkm und (1890) 6074 kath. E., 853 Häuser und 1244 Wohnparteien, 3 Gemeinden
mit 56 Ortschaften und umfaßt die Gerichtsbezirke und
Buchenstein. - 3) Ampezzo oder Cortina d'A., Hauptort des
Thals und der Bezirkshauptmannschaft
in 1219 m Höhe in weitem
Thale, von schönen Bergweiden und großartigen
Gebirgen, Monte-Cristallo (3199
m), Sorapitz (3310 m),
Antelao (3263 m), Monte-Pelmo (3168 m), Croda del
Lago (2087 m, Nuvolau (2648 m),
Tosana (3215 m), Seekofl
(2808 m), umgeben, links der von hier an flößbaren Boita, hat (1890) 619, als Gemeinde (mit den 37 andern
Ortschaften des Thalgrundes) 3032 E.,
Bezirksgericht,
Kirche mit freistehendem
Glockenturm (60 m) mit prachtvoller Rundsicht,
bedeutenden Holzhandel, Schule für Holzschnitzerei und Silberfiligranarbeiten, die hier geschickt ausgeführt werden. -
nach der griech.
Heldensage Sohn des Oikles und der
Hypermnestra, war von den
Göttern mit Seherkraft begabt
und wird als Teilnehmer an der Kalydonischen Jagd und am Argonautenzuge genannt. Seine Hauptrolle spielt Amphiaraos aber
in dem sog. Zug
der sieben
Helden gegen
Theben. Amphiaraos wußte voraus, daß außer
Adrastos alle Teilnehmer umkommen
würden, deshalb weigerte er sich anfangs mitzuziehen.
Endlich aber von seiner bestochenen Gemahlin
Eriphyle dazu bestimmt
oder, wie andere erzählen, nachdem sein Versteck von dieser verraten war, schloß er sich dem Zuge an. Nach der
Niederlage des
Heers wurde den Periklymenos verfolgte, von der durch den
Blitz des Zeus
[* 16] gespaltenen Erde samt Wagen und Wagenlenker
verschlungen. Amphiaraos hatte an dieser
Stelle einen
Tempel
[* 17] mit einem Traumorakel, das in großem Ansehen stand. Reste dieses Heiligtums
sind an dem jetzt Mavrodilissi genannten Platze, 6 km südöstlich von Oropos, aufgefunden worden.
(Amphibia), früher allgemeiner
Name für alle lungenatmenden, meist eierlegenden
¶
mehr
Wirbeltiere mit rotem, kaltem Blute, also die Schildkröten,
[* 19] Krokodile,
[* 20] Eidechsen,
[* 21] Schlangen,
[* 22] Frösche,
[* 23] Kröten und Molche.
Es besteht jedoch ein großer Unterschied zwischen diesen Tieren; Schildkröten, Krokodile, Echsen und Schlangen, die sog.
beschuppten Amphibien, stehen nach Körperbau und besonders Entwicklung den Vögeln und Säugetieren nahe, während Frösche und Molche,
die sog. nackten den Fischen verwandt sind, mit denen sie Huxley zu einer Unterabteilung der Wirbeltiere
als Ichthyopsidae vereinigt. Jene heißen heute Reptilien (s. d.), diese eigentliche Amphibien oder
Lurche
[* 24] (s. d.).