unterworfen, breiteten sich jedoch nach dem Falle des israel.
Reichs in den Landschaften östlich vom
Jordan aus und bewiesen
auch in den
Kriegen der
Chaldäer gegen das
ReichJuda sowie im Makkabäischen
Kriege (165) ihre Feindseligkeit. Erwähnt sind
die Ammoniter bis gegen Ende des 3. Jahrh. n. Chr.
in griech. und jüd.
Schriften. Ihr Gott hieß
Milkom.
eine
Verbindung von 1
AtomStickstoff mit 4
AtomenWasserstoff NH4, die bislang im freien Zustande noch nicht
hat dargestellt werden können, deren Existenz in
Verbindungen aber aus dem Vorhandensein einer sehr großen Zahl von Körpern
gefolgert werden muß, deren Eigenschaften dieAnnahme einer solchen Atomgruppe erheischt. Es verhält
sich in diesen Körpern das in allen
Beziehungen den
Alkalimetallen (s. d.) analog und kann als ein zusammengesetztes Metall
betrachtet werden. In
Verbindung mit
Quecksilber, als
Ammoniumamalgam, erhält man es, indem man Natriumamalgam mit Chlorammoniumlösung
übergießt, oder indem man eine Lösung von
Chlorammonium der
Elektrolyse
[* 2] unterwirft und dabei den negativen
Pol in
Quecksilber eintauchen läßt.
Das
Ammoniumamalgam, das etwa 0,1 Proz. Ammonium enthält, bildet eine schwammige, butterweiche,
in großer Kälte krystallinisch erstarrende
Masse, die bei gewöhnlicher
Temperatur, sobald sie dem Bereich des elektrischen
Stroms entzogen ist, sich in
Quecksilber,
Wasserstoff und
Ammoniak zersetzt, wobei auf 2
VolumenAmmoniak 1
VolumenWasserstoff frei wird. 2Hgx NH4 = 2xHg + 2 NH3 + H2 . Seine
Verbindungen leiten sich auf
einfachste
Weise vom
Ammoniak her, dessen wässerige Lösung als Ammoniumoxydhydrat betrachtet werden kann:
Diese Lösung verhält sich durchaus analog einer solchen von Kaliumoxydhydrat, sie reagiert stark alkalisch
und liefert mit Säuren
Salze, die in fast allen ihren Eigenschaften den Kaliumsalzen ähnlich sind und sich von diesen dadurch
unterscheiden, daß die aus ihnen abgeschiedene
Base sich in
Ammoniak und Wasser spaltet. Folgende Zusammenstellung der entsprechenden
Verbindungen wird den Zusammenhang derselben zeigen:
Die
Salze des A. entstehen auch durch direkte
Verbindung des Ammoniakgases mit den Säuren, so das
Chlorammonium
aus Chlorwasserstoffsäure und
Ammoniak:
HCl + NH3 = NH4Cl ,
das schwefelsaure A. aus Schwefelsäure
[* 3] und
Ammoniak:
Die Ammoniumverbindungen oder
Ammoniumsalze, vielfach auch
Ammoniakverbindungen oder
Ammoniaksalze genannt, sind fast ausnahmslos
in Wasser leicht löslich und gut krystallisierbar, nur das
Ammoniumplatinchlorid und das saure weinsaure
A. sind schwer löslich. Erkennbar und von den Kaliumverbindungen unterscheidbar sind sie sofort durch den stechenden Ammoniakgeruch,
der auf Zusatz irgendwelchen
Alkalis bemerkbar wird. Zu ihrer
Darstellung dient
Ammoniak, das man entweder in wässeriger Lösung
oder gasförmig auf die betreffenden Säuren wirken läßt. Das dazu nötige
Ammoniak wird heutzutage
fast ausschließlich als Nebenprodukt bei der Fabrikation des
Leuchtgases aus dem sog.
Ammoniakwasser oder
Gaswasser (s. d.)
gewonnen.
Ammon,
[* 4] bei den Alten die jetzige
OaseSiwah (s. d.) in der
Libyschen Wüste. Mit dem
Tempel
[* 5] des
Ammon, der wahrscheinlich vom äthiop.-ägypt.
Pharao Tahrako (Tirjaka, Tearkos) gegründet wurde, war ein berühmtes Orakel
verbunden. Noch jetzt ist auf den Tempelruinen das
Bild des thebanischen
Ammon (s. d.) mehrfach erhalten. Der Zug
des Kambyses
von
Theben aus nach der
Oase mißlang.
Alexander erreichte von Parätonium an der Meeresküste aus in acht
Tagen sein Ziel und wurde von den Priestern des Oasentempels als «Sohn des
Ammon» begrüßt. In der
Oase ist noch jetzt der «Sonnenquell» vorhanden, dessen (stets gleich
temperiertes) Wasser bei
Tage kalt, in den kalten Nächten dagegen warm erscheint, was Herodot als Merkwürdigkeit berichtet.
-
organische
Verbindungen, welche nicht, wie die
Ammoniakbasen (s. d.), dreiwertig,
sondern fünfwertig gebundenen
Stickstoff enthalten. Die tertiären
Amine verbinden sich mit Alkyljodiden zu jodwasserstoffsauren
Salzen der Ammoniumbasen, N(C2H5)3 ^[N(C2H5)3] + C2H5J = N(C2H5)4J
^[N(C2H5)4J] (Teträthylammoniumjodür), welche selbst durch
Kochen mit Kalilauge nicht verändert werden. Erst durch
die Einwirkung von feuchtem Silberoxyd werden die
Basen abgeschieden, z. B. Teträthylammoniumhydrat:
Die Ammoniumbasen oder
Ammoniumhydroxyde sind den Alkalimetallhydroxiden (NaOH, K0H) ähnlich, und es entspricht dabei die AmmoniumgruppeN(C2H5)4 ^[N(C2H5)4] einem Alkaliatom. Sie sind stark alkalisch, verseifen Fette, krystallisieren und zerfließen
an der Luft. Mit Säuren bilden sie sehr beständige
Salze, zerfallen aber beim Erhitzen für sich in
tertiäre Amine, Wasser und
Alkylene (s. d.), z. B.:
kohlensaures
Ammonium (Hirschhornsalz,Riechsalz, flüchtiges
Salz),
[* 8] wird durch Sublimieren von schwefelsaurem
Ammonium mit Kreide
[* 9]
(Calciumcarbonat) erhalten. Es entsteht schwefelsaures
Calcium und kohlensaures
Ammonium,
das sich in der
Vorlage als weiße krystallinische
Masse verdichtet. Das so gewonnene Handelsprodukt enthält neben neutralem
Ammoniumcarbonat, CO(ONH4)2 ^[(CONH2)ONH4], noch saures Ammoniumcarbonat, CO(ONH4)OH ^[CO(ONH4)OH],
und carbaminsaures
Ammonium, (CONH2)ONH4 ^[(CONH2)ONH4]. Es erleidet schon bei gewöhnlicher
Temperatur teilweise
Zersetzung unter
Abgabe von
Ammoniak und besitzt daher Ammoniakgeruch; bei längerer Aufbewahrung in mangelhaft
verschlossenen
Gefäßen verwandelt es sich in saures kohlensaures
Salz. Es wird in der
¶
mehr
Pharmacie, bei der Kuchenbäckerei u. s. w. verwendet. Unter dem Namen brenzlich-kohlensaures Ammoniumcarbonat (Ammonium carbonicum pyro-oleosum)
führte die ersteAusgabe der DeutschenPharmakopö (von 1872) noch eine Verreibung von 32 Teilen des vorigen Salzes mit 1 Teil
ätherischem Tieröl. In der 2. und 3. Auflage des «DeutschenArzneibuches» ist dieses Präparat nicht mehr
aufgeführt. Früher wurde dasselbe als Nebenprodukt bei der trocknen Destillation
[* 11] der Knochen
[* 12] zum Behuf der Knochenkohlebereitung
in stark mit empyreumatischen Ölen verunreinigten Zustande gewonnen und durch erneute Sublimation gereinigt. Das Ammoniumcarbonat wird
jetzt in Form von doppeltkohlensaurem Ammonium (Ammoniumbicarbonat) in bedeutenden Mengen in der Sodafabrikation (nach dem
Solvey-Verfahren) verbraucht, zu diesem Zwecke aber von den Sodafabrikanten meist selbst dargestellt
und auch wiedergewonnen. Das Ammoniumcarbonat muß in sehr gut verschlossenen Gefäßen aufbewahrt werden, da es sich an der Luft verflüchtigt.
- Die Einfuhr von in das Deutsche Reich
[* 13] betrug 1887: 989 500 kg, 1888: 1 215 500 kg und 1889: 1 529000
kg. Das Präparat kommt aus England, wird aber auch in Deutschland
[* 14] dargestellt; es kostet 66-72 M. pro 100 kg.