rechter Flügel stand zwischen
Boves und Dury. Der linke preuß. Flügel (8.
Armeekorps) begann am Morgen den
Angriff in nördl.
Richtung und warf den Feind, der hauptsächlich mit Infanterie auftrat, von
Abschnitt zu
Abschnitt. Der rechte preuß. Flügel
sollte die
Höhen von Gentelles und Villers-Bretonneux nehmen und wurde selbst von einem feindlichen Korps
angegriffen, das zur
Deckung von Corbie aufgestellt war. Die
Franzosen leisteten energischen
Widerstand, und die
Preußen
[* 2] konnten
nur langsam
Terrain gewinnen.
Die Erstürmung einer starken Schanze bei Villers-Bretonneux durch das 44. Infanterieregiment brachte hier den Kampf zur
Entscheidung. Nach zehnstündigem Kampfe sahen sich die
Franzosen auf Amiens
[* 3] zurückgeworfen, das sie noch
in der Nacht räumten; sie verloren 1800 Mann an
Toten und Verwundeten und 800 Gefangene. Am 28. Nov. besetzte
General von
Goeben
die Stadt ohne Kampf, und 30. Nov. ergab sich nach kurzem
Gefecht die Citadelle mit 11 Offizieren, 400 Mann und 30
Geschützen.
DiePreußen hatten an
Toten und Verwundeten 74 Offiziere und 1300 Mann verloren.
Paullus,Lucius, röm. Feldherr aus dem Geschlecht der Ämilier, war 219
v. Chr. siegreich
gegen König Demetrius von der
InselPharus an der dalmat.
Küste, fiel als Konsul in der gegen seinen Willen begonnenen
Schlacht
bei
Cannä 216 v.Chr.
Sein Sohn
Lucius Macedonicus erhielt 182
v. Chr. zum erstenmal, 168 zum zweitenmal das
Konsulat, überwand in der
Schlacht
bei Pydna22. Juni 168
v. Chr. den
Perseus,
[* 5] König von Macedonien, und brachte eine
Beute von 200 Mill. Sesterzien
in den
Staatsschatz, so daß die regelmäßige
Steuer, das Tributum, seitdem für die
Bürger aufhören konnte. Den während
des Siegesfestes erfolgten
Tod zweier
Söhne ertrug er mit Standhaftigkeit, ja er dankte den
Göttern, daß
sie dieselben zum Opfer gewählt, um den Wechsel des röm.
Glücks abzuwenden. Er starb 160
v. Chr. Sein dritter Sohn war der
jüngere Publius
Cornelius Scipio
Africanus (s. Scipio).
Karl Konr. Ferd. Maria von, Jurist und
Germanist, geb. zu
Aschaffenburg,
[* 6] studierte die
Rechte in
München,
[* 7] habilitierte sich daselbst 1874 und ward 1875 in Freiburg
[* 8] i. Br. ord.
Professor des deutschen
Rechts; 1893 folgte er einem Rufe nach
München. Er schrieb «Das altnorweg. Vollstreckungsverfahren»
(Münch. 1874),
«Erbenfolge und Verwandtschaftsgliederung nach den altniederdeutschen
Rechten» (ebd. 1874),
«über Zweck und
Mittel der german. Rechtsgeschichte» (ebd. 1876),
auch
Admiralitätsinseln (Almiranten der Engländer, welche sie 1811 besetzten), ehemals Joan-Martins-Inseln,
eine Gruppe afrik.
Koralleninseln im
Indischen Ocean, im
SW. der Seychellen zwischen 5° und 6° südl.
Br., aus 11 Eilanden bestehend, die 83 qkm mit ungefähr 100 E. umfassen, sämtlich niedrig, zum
Teil bewaldet und von Ziegen
und Schweinen bevölkert sind. Sie dienen als Stationsplätze für den Fisch- und Schildkrötenfang. Die
Aufsicht führt der
brit. Gouverneur von
Mauritius, welcher die
Inseln verpachtet. Die Bewohner sind Mischlinge
(Neger und
Weiße)
und sprechen französisch. Die Amiranten sind nicht zu verwechseln mit den austral.
Admiralitätsinseln (s. d.).
auch Samisus genannt, alte Stadt in Kappadocien am
SchwarzenMeer, an der
Stelle des heutigen Samsun, eine
Kolonie von
Milet, war eine der wichtigsten
Städte des Königreichs
Pontus.
Von den
Kriegen der
Römer
[* 11] mit
Mithridates
und in den röm. Bürgerkriegen hart betroffen, erholte es sich in der Kaiserzeit und gehörte
zu den als frei anerkannten, wenn auch thatsächlich unter röm. Oberherrlichkeit stehenden
Städten.
(spr. ämmluk) oder Amlwich, Hafenort an der Nordküste der
engl.
InselAnglesey, war bis zur Entdeckung der Kupferminen des 3 km entfernten Parys-Berges 1768 ein ödes Fischerdorf, wuchs
aber dann rasch zu einer belebten Stadt an und hat (1891) 5567 E., die großenteils vom
Bergbau
[* 12] und der Verschiffung des Kupfers
leben.
Der gute
Hafen ist von der Bergwerksgesellschaft aus dem Felsen gesprengt.
Der Ertrag der Kupfergruben
(früher jährlich 3000 t) ist jetzt nur 500 t.
bedeutende Trümmerstätte im Ostjordanlande, 40 km östlich vom
Jordan, teils aus vorhistor. Zeit
(Dolmen und
Malsteine), teils aus der vorröm.
(Gräber nach jüd. Art), teils aus der mohammed.Periode (Moschee,
Schloß) stammend. Ammân heißt in der
Bibel
[* 13] Rabba(th) der
KinderAmmon
[* 14] oder auch kurzweg
Rabba,
d. i. Hauptstadt
(2 Sam. 10-12).
Durch
Ptolemäus Philadelphus von
Ägypten
[* 15] hellenisiert, erhielt die Stadt vorübergehend den
NamenPhiladelphia.
[* 16] Die Zeit der
Zerstörung ist unbekannt. Nach dem Russisch-Türkischen
Kriege von 1877 bis 1878 hat die türk. Regierung
einige tscherkess. Familien in Ammân angesiedelt.
Joh. Konr., Taubstummenlehrer, geb. 1669 zu
Schaffhausen,
[* 17] studierte zu Basel
[* 18] und ließ sich als
Arzt und Taubstummen-Sprachlehrer in
Amsterdam
[* 19] nieder.
Später privatisierte er auf seinem
bei
Leiden
[* 20] gelegenen Landgute Warmond, wo er 1724 starb.
Seine
Schriften «Surdus loquens» («Der
redende
Taube», Amsterd. 1692; engl. 1694; deutsch Prenzlau
[* 21] 1747;
von Graßhoff, Berl. 1828) und «Dissertatio de loquela»
(Amsterd. 1700) dienten spätern Taubstummenlehrern, namentlich Heinicke (s. d.),
als Grundlage ihrer Bestrebungen.
Jost,Maler, Kupferstecher und Formschneider, geb. 1539 zu Zürich,
[* 22] gest. 1591 zu
Nürnberg,
[* 23] fertigte treffliche, kulturhistorisch interessante Holzschnitte und verfaßte kunsttechnische
und kunsttheoretische
Schriften. In neuen
Ausgaben erschienen seine
Stände und Handwerker von 1568 (Lpz. 1884), sein Frauentrachtenbuch
von 1586 (ebd. 1880), sein Kartenspielbuch von 1588 (ebd. 1880) und
A.s Wappen- und
Stammbuch von 1589
(Görlitz
[* 24] 1877
u. Lpz.
1881). -