Amenophis
(ägypt. Amenhotep), vier Könige von Ägypten;
besonders bekannt ist Amenophis III. aus der 18. Dynastie, der in der sog. Memnonssäule (s. Memnon) bei Theben dargestellt ist, und sein Sohn Amenophis IV. (S. Ägypten, [* 2] S. 239.)
(ägypt. Amenhotep), vier Könige von Ägypten;
besonders bekannt ist Amenophis III. aus der 18. Dynastie, der in der sog. Memnonssäule (s. Memnon) bei Theben dargestellt ist, und sein Sohn Amenophis IV. (S. Ägypten, [* 2] S. 239.)
Amenie (grch.), das Ausbleiben der Menstruation (s. d.) in dem Falle, wo solche normalerweise erwartet werden darf. Das verspätete Auftreten der ersten Menstruation oder das Ausbleiben der schon eingetretenen bei einem Mädchen hängt meist von Allgemeinerkrankungen ab, als Bleichsucht, Skrofulose, Tuberkulose, weil bei diesen Zuständen die Geschlechtsteile in ihrer Entwicklung zurückbleiben, während das vorzeitige Erlöschen des Monatsflusses bei Frauen zwar auch durch tief eingreifende Allgemeinerkrankungen bedingt sein kann, aber doch immer den Verdacht begründet, daß Erkrankungen der Gebärmutter [* 3] oder der Eierstöcke zu Grunde liegen. Das plötzliche Stocken des schon fließenden Menstruationsblutes (Suppressio mensium) ist Folge akuter Krankheiten oder starker Erkältungen, auch heftiger Nervenerschütterungen (Schrecken u. s. w.). Die Behandlung der Amenorrhöe muß sich stets nach der Ursache richten und zerfällt bald in eine rein örtliche, bald in eine allgemeine, die Hebung des gesamten Kräftezustandes bezweckende.
mensa et thoro (lat.), vom Tisch und Bett [* 4] (geschieden; s. Scheidung von Tisch und Bett).
Ordnung aus der Gruppe der Dikotyledonen, Abteilung der Choripetalen, charakterisiert durch eingeschlechtige Blüten, von denen namentlich die männlichen in kätzchenartigen Blütenständen stehen. Die Blüten enthalten ein oft sehr rudimentäres Perigon; die Anzahl der Staubgefäße [* 5] ist verschieden. Der Fruchtknoten ist unter- oder oberständig, die Frucht meist einfächerig und einsamig. Die Ordnung umfaßt die Familien der Cupuliferen (s. d.), Juglandaceen (s. d.), Myricaceen (s. d.), Salicaceen (s. d.), Casuarinaceen (s. d.), Betulaceen (s. d.). Hierzu eine Tafel: Amentaceen. Zur Erklärung vgl. die Artikel Edelkastanie, Eiche, Nußbaum, Casnarina.
(ägypt. Amentet, d. i. das Westland), bei den Ägyptern die Unterwelt, vornehmlich im Totenbuch (s. d.) beschrieben und in Vignetten dargestellt.
Die Hauptstelle ist der Gerichtssaal des Totenrichters Osiris, [* 6] vor den der Verstorbene von der Göttin Mat [* 7] (die Gerechtigkeit) geführt wird, während Horus [* 8] und Anubis [* 9] seine Thaten abwägen.
(lat.), Verstandeslosigkeit, wenig mehr gebrauchter Ausdruck für gewisse Geisteskrankheiten, meist für Zustände der Verwirrtheit.
s. Kätzchen ^[= eine besondere Form der Ähre, von letzterer dadurch unterschieden, daß ihre die ...] und Blütenstand. [* 10]
s. Biesbosch. ^[= Binsenbusch, ein mit dem Meere in Verbindung stehender, inselreicher und verschlammter Busen ...]
auch Emmerpach, Johannes, hervorragender Baseler Buchdrucker und Buchhändler, geb. 1443 in Reutlingen, [* 11] widmete sich den Universitätsstudien und erwarb in Paris, [* 12] wo der um die Einführung der Typographie daselbst hochverdiente Humanist Johannes (Heynlin) de Lapide sein Gönner wurde, den Grad eines Magister artium. Gleich vielen andern Männern mit gelehrter Vorbildung wandte er sich, vielleicht durch Heynlin mit bestimmt, der neuen Kunst zu, war höchstwahrscheinlich für Ant. Koberger in Nürnberg [* 13] als Korrektor thätig und fing etwa um 1475 in Basel [* 14] selbst zu drucken an, wo außer dem lebhaften Handel das Aufblühen der 1460 eröffneten Universität mit humanistischer Richtung ihm besonders günstige Aussichten bot. 1478 erschien sein erster nachweisbarer Druck; in demselben Jahre besuchte er bereits die Frankfurter Messe; 1483 wurde er Bürger von Basel. Mit zahlreichen Gelehrten, wie Beatus Rhenanus, Konrad Pellikan, besonders aber Joh. de Lapide (gest. 1490 zu Basel), in Verkehr und von ihnen unterstützt, war er eifrig auf Herstellung kritisch zuverlässiger und korrekt gedruckter Texte bedacht. Seine Ausgaben gehören hauptsächlich der patristischen und humanistischen Litteratur an. Seit 1500 verband Amerbach sich zum Drucken mit Joh. Froben, seinem berühmten Nachfolger, dazu (seit 1503) mit Joh. Petri.
Mit Ant. Koberger, Adolf Rusch (in Straßburg) [* 15] und andern Buchhändlern stand er in lebhaftem Geschäftsverkehr; ersterer war wiederholt an seinem Verlage beteiligt. Er starb Sein Hauptwerk ist die erste Gesamtausgabe der Schriften Augustins (1500). Eine Ausgabe des Hieronymus erschien erst 1516 nach seinem Tode. Sein dritter Sohn, Bonifacius Amerbach (1495-1562), Professor der Rechte zu Basel, war befreundet mit Holbein [* 16] dem Jüngern. Sein berühmtes Porträt von des letztern Hand [* 17] (1519) befindet sich im Museum zu Basel. -
Vgl. Burckhard-Biedermann, Bonifacius und die Reformation (Bas. 1894).
s. Amelia.
Pills, s. Geheimmittel. ^[= (Arcana), wirkliche oder angebliche Arzneimittel, deren Zusammensetzung geheim gehalten wird. ...]
safety gas, s. Auroraöl. ^[= Petrolin, engl. Safety oil, auch Liquid gas, Danforth's oil und die flüchtigst ...]
Michelangelo, s. Caravaggio. ^[= # (spr. -wádscho), Michelangelo Amerighi da C., ital. Maler, Hauptmeister der naturalistischen ...]
Amerigo
Vespucci, s.
Vespucci, ^[= (spr. -puttschi), Amerigo, ein Italiener, nach dem Amerika genannt worden ist, geb. 9. März ...] Amerigo.
[* 18] Der Name Amerika wurde 1507 von dem deutschen Gelehrten Waldseemüller (oder Waltzemüller) zu St. Dié in Lothringen in einer Flugschrift, «Cosmographiae inductio», in der außer einer kurzgefaßten Erdbeschreibung auch eine lat. Übersetzung der Schiffahrten des Amerigo Vespucci (s. d.) enthalten war, vorgeschlagen, da Waldseemüller den Vespucci für den Entdecker des Festlandes von Südamerika [* 19] hielt. Der Name bürgerte sich trotz dieses Irrtums rasch ein und verdrängte schließlich auch den in Spanien [* 20] üblichen Namen «Neue Welt». Die erst in unserer Zeit aufgetretene Behauptung, der Name Amerika rühre von einer amerik. Landschaft her, oder gar die Ansicht, Vespucci habe sich erst nach seinen Reisen nach einer solchen Gegend Amerigo genannt, ist völlig unhaltbar.
Lage und Grenzen. [* 21] Das Festland der westl. Halbkugel oder der Neuen Welt wird umspült im W. vom Großen oder Stillen Ocean, im O. vom Atlantischen Ocean und im N. und S. von den Gewässern des Arktischen und des Antarktischen Polarmeers. Es nähert sich im NW. mit der Halbinsel Alaska dem Kontinente Asiens bis auf 92 km und nordöstlich durch das vorgelagerte Grönland Norwegen [* 22] auf 1500 km, mit dem Kap Charles in Labrador der Südwestspitze Englands auf 3200 km. Eine 3000 km weite Wasserstrecke trennt den Nordosten Südamerikas von der nächstgelegenen Küste Afrikas, und die Südspitze A.s ist von der Afrikas 87 Längengrade, von Tasmanien sogar 147 Längengrade entfernt.
Die äußersten Punkte des Festlandes sind: im N. Kap Murchison, auf der Halbinsel Boothia-Felix, 72° nördl. Br. und 93° 40' westl. L. von Greenwich;
im S. Kap. Froward, 53° 54' südl. Br. und 71° 20' westl. L., oder, wenn man den Feuerland-Archipel mit einrechnet, Kap Hoorn, 55° 59' südl.Br. und 67° 20' westl. L.;
im W. Kap Prince of Wales auf Alaska, 65° 33' nördl. Br. und 108° westl. L.;
im O. Kap Branco, 7° 8' südl. Br. und 34° 50' westl. L., etwas südlich von Kap San Roque in Brasilien. [* 23]
Diese ¶
Lage ergiebt für Amerika eine charakteristische Meridianerstreckung durch alle Zonen. Der Atlantische Ocean dringt in der Mitte der Ostküste A.s mit dem Mexikanischen Golf und Karibischen Meer tief nach W. ein, wodurch das Festland in die beiden dreieckgestalteten, nur durch die 46 km breite Landenge von Panama [* 25] und Darien im W. zusammengehaltenen Teile Nordamerika [* 26] (s. d.) und Südamerika (s. d.) zerlegt ist. Trennt man am Isthmus von Tehuantepec die Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika noch einmal ab, so erhält man zwischen dem genannten Isthmus und der Landenge von Darien Mittel- oder Centralamerika (s. d.). Im O. wird ein Übergang von Nordamerika zu Südamerika durch die Antillen (s. d.) hergestellt, deren Gesamtreihe Westindien [* 27] genannt wird.
Dadurch erhalten der Golf von Mexiko [* 28] und das von ihm durch die Reihe der Großen Antillen geschiedene Karibische Meer das Gepräge eines Binnenmeers. Der ganze Kontinent hat eine Längenausdehnung von fast 15000 km, die auf Nord- und Südamerika ziemlich gleich verteilt ist. Auch die größte Breite [* 29] beider ist gleich, nämlich etwa 5600 km, nur daß sie in Nordamerika in der mehr diagonalen Richtung zwischen Kap Prince of Wales und Kap Charles um ein Siebentel größer ist (6400 km), während Südamerika in derselben Richtung zwischen dem Isthmus und Kap Branco gleichfalls 5600 km mißt. Die Fläche des Erdteils zu bestimmen, hat bei der immer noch mangelhaften Kenntnis der arktischen Küstenumrisse und des Umfanges der Polarinseln große Schwierigkeiten. Nach den neuesten Berechnungen beträgt der Flächenraum von Nordamerika 19 812000 qkm (ohne das Arktische Amerika und Grönland), der von Centralamerika 547 300 qkm, der von Westindien 244 500 qkm, der von Südamerika 17 732000 qkm, zusammen also etwa 38 335 800 qkm.
Küsten. Die Küstenentwicklung A.s steht nur der von Europa [* 30] nach. Die Ausdehnung [* 31] der nördl. Küste wird zu 7850 km berechnet, die der gesamten Westküste am Stillen Ocean zu 31 072 km, die der Ostküste Nordamerikas am Atlantischen Ocean bis zum Golf von Darien zu 23 540 km, die der nördl. und östl. Küste Südamerikas zu 18 500 km, mithin insgesamt zu 80 962 km (wovon ungefähr 64 200 km zugänglich sind), so daß also bei dem, ohne die Inseln, zu 37 800000 qkm berechneten Gesamtflächenraum auf ungefähr 470 qkm 1 km Küstenlänge kommt. Dieses günstige Verhältnis fällt aber fast ganz auf Nord- und Mittelamerika. In Nordamerika, welches eine Küstenlänge von 49 462 km hat, kommen (abgesehen von den Inseln) bereits auf 410 qkm Flächenraum 1 km Küstenlänge; in Südamerika bei einer Küstenlänge von 31 500 Km (18.500 km am Antillenmeer und Atlantischen Ocean, 13000 am Stillen Ocean) erst auf ungefähr 540 qkm Flächenraum 1 km Küstenlänge.
In Südamerika scheidet die Landenge von Panama den gleichnamigen Golf vom Golf von Darien, dessen südliches Ende auch Golf von Uraba genannt wird. Nach Osten folgen der Golf von Maracaibo, der sich als Lagune vor Maracaibo ins Land erstreckt und von den Halbinseln Goajira und Paraguana umfaßt wird, und der Golf von Paria, den die Halbinsel von Paria nach N. abschließt. Ferner im O. die Mündungsbai des Amazonenstroms, die Allerheiligenbai, die La Plata-Trichtermündung, die Blanca-, San Matias- und San Jorge-Bai. An der Westküste der Südspitze bedingt das Auftreten von Fjorden eine größere Abwechselung derselben; es sind zu nennen der Golf von Penas und die Halbinsel Taytao. Weiter nördlich ist nur noch der Golf von Guayaquil für die Gestalt des Kontinents von Bedeutung.
Außer den zahlreichen Inseln, in welche die Südspitze aufgelöst ist, und unter welchen neben dem Feuerland die Insel Chiloe hervorragt, und den im Norden [* 32] vorgelagerten Antillen gehören zu Südamerika nur wenige, meist kleine Inseln oceanischen Charakters, so die Galapagosinseln mit der Kokosinsel und dem Malpelofels, den Inseln San Felix und San Ambrosio und den Juan-Fernandez-Inseln im Westen, die Falklandinseln, Trinidad, Martin Vaz und Fernando do Noronha im Osten. Die Insel Marajo in der Mündungsbai des Amazonenstroms ist zum Festland zu rechnen.
Ganz anders Nord- und Mittelamerika. Die Nordküste des Kontinents ist in ihrer westl. Hälfte einfach, von der Mackenziemündung ostwärts beginnt die Buchtenbildung und bald lagert sich der reichgegliederten Küste der Arktische Archipel vor (s. Nordpolarländer [* 33] und Eismeer), der durch die nordwestl. Durchfahrt (Davisstraße, Lancastersund, Barrowstraße, Melvillesund und Bankstraße) in zwei Teile geteilt wird, in seinen Einzelheiten aber noch unerforscht ist. Im SO. der Halbinseln Boothia Felix und Melville greift die Hudsonsbai, das zweitgrößte Binnenmeer der Erde, tief in das Land hinein und begrenzt das rings von Inseln umlagerte flache Labrador. An seiner Ostküste ragt aus der fischreichen Neufundlandbank die Insel Neufundland empor, die mit Kap Race den östlichsten Punkt Nordamerikas bildet.
An der Ostküste des Kontinents bezeichnen deutliche Vorsprünge (Kap Race, die abgeschnürte Halbinsel Neuschottland, Kap Cod, Kap Hatteras und die Halbinsel Florida) vier Stufen, die den St. Lorenzgolf mit den Inseln Anticosti, Prinz Edward und Kap Breton, die wichtigen Delaware- und Chesapeakebaien und die flache Longbai enthalten. Florida, Yucatan und die westind. Inselwelt begrenzen den tiefen Golf von Mexiko mit den Baien von Mobile und Galveston und dem Golfe von Campeche. Zu den Westindischen Inseln gehört außer den Bahamas der Bogen [* 34] der vier Großen und der Kleinen Antillen, welcher das Karibische Meer vom Ocean trennt.
Die Ostküste Mittelamerikas besitzt außer dem Golf von Campeche nördlich von Yucatan nur den Golf von Honduras [* 35] und die Mosquitobai ohne gute Häfen, während an der Westküste allein die Fonsecabai von Wichtigkeit ist. Diese Küste zieht in nordwestl. Richtung; bei Kap Corrientes (den vulkanischen Revilla-Gigedo-Inseln gegenüber) öffnet sich, durch die langgestreckte, schmale Halbinsel Kalifornien gebildet, der Golf von Kalifornien. Die ganze Westküste ist Steilküste und erhält von der Insel Vancouver, an der Juan-de-Fuca-Straße, Fjordcharakter, so daß die vorgelagerten Inselgruppen (Königin-Charlotte-Inseln, Prince-of-Wales-Inseln, Sitka u. a.) wie losgetrennte Stücke der Küstenketten erscheinen. Die Halbinsel Alaska, selbst im S. und W. reich an Buchten und Inseln, wird, im SW. spitz auslaufend, durch den vulkanischen Inselbogen der Alëuten nach dem ostasiat. Inselkranze hin fortgesetzt.
Während in Südamerika infolge der Geschlossenheit seines Umrisses sich der Stamm zu den Gliedern wie 79:1 verhält, und es in dieser Beziehung ¶