(Chrysotis Swains., Androglossa Vig.), Unterfamilie der Papageien. (S. Tafel: Papageien III,
[* ]
Fig. 5, Chrysotis
amazonica L.) Gestalt kräftig, gedrungen, mit großem, stark gebogenem Schnabel, breiten, langen Flügeln
und mittellangem, gerundetem Schwanz. Gefieder grün, mit roten und blauen, gelben oder weißen Abzeichen. Heimat Südamerika,
besonders Brasilien, wo sie in den Urwäldern am Amazonenstrom, von welchem sie den Namen tragen, in großen Schwärmen leben.
Alle Amazonen sind sprachbegabt. Als kluge Vögel gewinnen sie für die Worte bedeutendes Verständnis und lernen
Personen, Dinge und Zeit unterscheiden. Von etwa vierzig bekannten Arten gelangen einige dreißig lebend in den Handel; manche
sind gemein, einzelne äußerst selten. Überaus beliebt als Stubenvögel, werden sie teils im Käfig, teils auf dem Papageienständer,
angekettet an einem Fuße, gehalten. Bei richtiger Pflege erhalten sie sich 20 - 30 Jahre und viel länger
vortrefflich.
Ihre Preise wechseln zwischen 20 - 30 M. für rohe, frisch eingeführte und 75 - 300 M. und weit darüber für gut abgerichtete
Sprecher. Begabteste und wertvollste Arten: der Amazonenpapagei mit rotem Flügelbug (Chrysotis aestiva
Lath.),
als eigentliche, gemeine oder blaustirnige am häufigsten
im Handel, zugleich eine der gelehrigsten;
der große gelbköpfige Amazonenpapagei (Chrysotis Levaillanti Gr.), doppelter Gelbkopf
der Händler, an Sprachbegabung der hervorragendste, soll den Graupapagei (s. d.) fast übertreffen, weshalb er auch am höchsten
im Preise steht;
der gelbschulterige Amazonenpapagei (Chrysotis ochroptera Gmel.),
kleiner Gelbkopf oder Sonnenpapagei, gleichfalls sehr geschätzt, weil zuweilen reich begabt;
der bepuderte Amazonenpapagei
(Chrysotis farinosa Bodd.) oder die Mülleramazone;
der gelbnackige Amazonenpapagei (Chrysotis auripalliata Less.), Gold- oder
Gelbnacken;
der gelbscheitelige Amazonenpapagei (Chrysotis ochrocephala Gmel.)
oder die Surinamamazone. -
Vgl. namentlich Ruß, Die Papageien, ihre Naturgeschichte, Pflege, Züchtung
und Abrichtung (Hannov. 1881);
ders., Die sprechenden Papageien (Magdeb. 1887).
[* ] Rio das Amazonas, mit Einrechnung seines Nebenflusses Ucayali der drittlängste Strom der Erde, in seinem
Oberlaufe bis Tabatinga auch Tunguragua und Marañon, dann bis zum Rio Negro Solimões genannt. (S. die
Karten: Brasilien und Columbia u. s. w.) Er entspringt in Peru unter 10° 30' südl. Br., etwa 230 km im NO. von Lima, aus dem
See von Lauricocha, auf dem zwischen der West- und Ostcordillere ausgebreiteten, 4300 m hohen Plateau am Nordabfall des Cerro de Pasco.
Sein Oberlauf, gegen NNW. gerichtet, geht anfangs vielfach gewunden durch ein 220 km langes, schmales
und tief eingeschnittenes Felsthal, in dem er eine ununterbrochene Reihe von Stromschnellen und Fällen bildet. Dann erweitert
sich das Thal bis zu 30 km und senkt sich zu 1000 - 600 m Höhe. Erst bei Jaen de Bracamoras wird der Strom,
bereits 700 km lang, für 2 m tief gehende Fahrzeuge schiffbar. Er beschreibt nun einen 250 km langen Bogen gegen NO. und O.
und durchbricht die Ostcordillere in 13 Stromschnellen oder Pongos (Thoren), deren letzte und bedeutendste, der Pongo von Manseriche
bei San Borja, den durch zahlreiche Gebirgswasser schon bis zu 500 m Breite angewachsenen Strom plötzlich
zwischen senkrechten Felswänden 10 km weit auf 50 m zusammendrängt.
Unterhalb dieses Durchbruchs, bei Rentema, fließt der Strom in 378 m Höhe und erreicht eine Breite von fast 1600 m. Er tritt
hier, nach 950 km Lauf innerhalb der Anden, in die ungeheure, steinlose Waldebene des tropischen Südamerikas
ein, in der er ohne weitere Hindernisse der Schiffahrt, erst bis Tabatinga (200 m hoch) noch auf peruanischem, dann bis zur
Mündung auf brasil. Gebiete noch 3650 km zurückzulegen hat, um die auf seinem über 5000 km
langen Laufe bis ins
[* ]
^[Abb: Amazone des Polyklet]
mehr
Ungeheure angeschwellte Wassermasse dem Atlantischen Ocean zuzuführen. In der Enge von Obidos wird der gewaltige Strom auf
1,5 km eingeengt (bei einer Tiefe von 70 m), während er bei Tabatinga über 2,5 und bei Villanova 3 km breit war. Von Santarem
abwärts erweitert er sich bis 15 km und wendet sich von Porto de Moz ab, von vielen Inseln geteilt, gegen
NO., mehrfach bis zu 80 km breit. - Die Mündung besteht aus drei Hauptarmen, die die Inseln Caviana und Mixiana umschließen,
und hat vom Kap Raso do Norte bis zum Reiherkap (Cabo de Magoari) auf der Insel Marajo eine Breite von über 250 km.
Vor den Hauptmündungen, Canal do Norte und Canal do Sul genannt, gehen mehrere Arme, deren größter Tajipuru heißt, nach S.,
vereinigen sich dann ostwärts gewendet mit dem Tocantins zu dem breiten Ästuar des Rio Para, dessen Gewässer dann ebenfalls
nordöstlich ins Meer fließen.
Der Rio Para darf aber nicht als Mündungsarm des Amazonenstrom, sondern des Tocantins-Araguaya aufgefaßt werden;
dies beweisen die Verschiedenheit in der Farbe des Wassers, der Form der Ufer und ihrer Vegetation, sowie der Umstand, daß
man zwar im Hauptstrome die Ebbe und Flut des Meers bis Obidos hinauf spürt, aber nur durch eine Beschleunigung
oder Hemmung der Strömung, während in den Rio Para das Meerwasser eindringt und ihn schwach brackisch macht. Die Süßwassermassen
des Hauptstroms drängen das Meerwasser zur Ebbezeit über 200 km weit von der Küste zurück und geben sogar der an der brasil.
Küste nordwestlich fließenden Strömung auf eine weite Strecke eine andere Richtung.
Die zwischen beiden Hauptmündungen liegende Insel Marajo hat eine Fläche von 19270 qkm (fast ebenso groß wie die Provinz Westpreußen).
Eine Deltabildung ist an der Mündung des Amazonenstrom nicht vorhanden, obgleich er gewaltige Massen von seinen Ufern und seinem Grunde
fortspült; denn diese werden durch eine Meeresströmung nach der Küste Guayanas fortgeschafft. Der Amazonenstrom hat
sogar einzelne kleinere Inseln in der Mündung allmählich fortgerissen. Die vielen Sandbänke ändern ihre Lage sehr schnell.
An der Mündung beträgt die vom Amazonenstrom bewegte Wassermasse 35000 cbm in der Sekunde. - Der Amazonenstrom nimmt
über 200 Nebenflüsse, darunter 100 schiffbare, und zwar 17 Ströme ersten Ranges von 1500 - 3500 km
Länge auf, die sein Stromgebiet auf 5600000 qkm (mehr als die Hälfte des Inhalts von ganz Europa) und mit dem großen Tocantins-Araguaya
(s. d.) auf 6500000 qkm erweitern, so daß es das größte der Erde ist.
Vom 2.° nördl. Br. bis zum 20.° südl. Br. sendet der Ostabhang der Anden seine Gewässer in den Amazonenstrom. Unter
den Nebenflüssen sind sechs, die den Rhein an Länge und Wassermasse übertreffen, und doch sind selbst die beiden größten
von ihnen, der Rio Negro und der Madeira, nicht im stande, bei ihrer Einmündung einen merklichen Eindruck
auf die Strömung des in der Mitte zu machen. Ihre Gewässer, die durch den Unterschied der Farbe noch eine Strecke lang kenntlich
bleiben, werden in ziemlich schmaler Linie am Ufer entlang gewälzt, bis sie in der Gesamtmasse verschwinden.
Die meisten dieser Nebenflüsse bilden bei ihrer Einmündung Deltalandschaften und außerdem gehen mehrfach
oberhalb derselben vom Hauptstrome Arme aus, die in die Nebenflüsse ausmünden, so daß ein unentwirrbares Gewebe von Flußarmen
und Inseln entsteht; man kann in Booten von Santarem bis Obidos hinauffahren, ohne
ein einziges Mal den Hauptstrom zu berühren.
Durch Abzweigung eines Seitenarms des Madeira, der sich erst nach 350 km wieder mit dem Amazonenstrom vereinigt,
wird die größte von dessen Inseln gebildet, die 14300 qkm große Ilha dos Tumpinambaranas, auf der sich die letzten Reste
des einst mächtigen Volks der Tumpinambas erhalten haben. Die bedeutendsten Nebenflüsse sind von rechts: der Huallaga, Ucayali,
Javari, Jutahi, Jurua, Coary, Purus, Madeira, Tapajoz oder Rio Preto, Xingu und Tocantins;
links der Santiago,
Moroña, Pastaza, Tigre, Napo, Putumayo oder Iça, Caqueta oder Yapura, der Rio Negro mit dem Casiquiare und Rio Branco, der Jamunda,
Trombetas, Paru und Jary. - Das Gebiet des Amazonenstrom muß zur Kreidezeit eine weite Bucht gewesen sein, die von
ältern Gesteinen umlagert wurde.
Wahrscheinlich war schon in der ältern Tertiärzeit nahe den Anden eine Deltabildung des
Amazonenstrom an der Mündung in die genannte Bucht vorhanden; wenigstens sind bei Pebas nahe der Mündung des Ambiyacu blaue Thone mit
brackischer Fauna gefunden worden, wie, sie an den Mündungen der Ströme vorkommt. Seitdem ist die ganze
Bucht allmählich mit dem Anschwemmungsmaterial des und seiner Nebenflüsse ausgefüllt worden und wir sehen nun in dem
Tiefland des Amazonenstrom eine der größten Alluvialbildungen der Erde. - Die Einfahrt in den Amazonenstrom ist wegen der den Mündungen vorgelagerten
Sandbänke äußerst gefährlich; dazu tritt die Naturerscheinung der berüchtigten Pororoca, einer mit
wallartiger Front stromaufwärts laufenden, nach vorn überstürzenden, an den flachen Ufern und den Sandbänken strandenden
Flutwelle, die durch plötzliche Verringerung der Wassertiefe im Flußbette oder durch starke seitliche Verengung und scharfe
Biegung des Bettes entsteht.
Als Tropenstrom ist der Amazonenstrom das Gegenteil vom Nil, indem er nicht durch verschiedene Zonen, sondern fast
in seiner ganzen Länge dem Äquator zur Seite hinfließt, und daher seine alles Ähnliche überbietende Anschwellung durch
Regen in der ganzen Ausdehnung fast gleichzeitig erhält. Der und sämtliche südl. Nebenflüsse haben ihre Regenzeit
im Januar bis März, und dadurch steigt der Strom 10 - 15 m, verwandelt das Land meilenweit in eine Wasserwüste
und gießt sein Gewässer oft durch Seitenkanäle in die Betten der Nebenflüsse aus, um dasselbe weiter unten wieder zu erhalten.
Auf ähnliche Weise teilen sich die Nebenflüsse ihr Wasser mit, und so entstehen auf der fast wagerechten
Tiefebene viele periodische Bifurkationen. Das Steigen des Wassers dauert ungefähr 120 Tage. Während dieser Zeit ist das Wasser
des von N. kommenden Rio Negro auf mehrern hundert Kilometern stehend oder gar rückläufig. Sechs bis acht Wochen nach dem
höchsten Wasserstande treten die mit Schlamm überzogenen Waldflächen wieder hervor und die geflohenen
Tiere kehren zurück.
Erst wenn die Hochflut des Stroms sinkt, beginnt das Wasser am Hauptstrome wie in den Nebenflüssen sein großartiges Vernichtungswerk
gegen die Ufer. Die aufgeweichten Lehmwände, von dichtem Urwald belastet, senken sich. Ganze Waldpartien schweben über dem
Wasser und stürzen bei irgend einer Erschütterung mit Getöse in das Wasserchaos. Ungeheure Massen von
Treibholz werden in den Nebenflüssen herabgeführt; doch gelangt nicht alles bis zum Meere. Vieles strandet an den Sandbänken
und den zahlreichen Inseln; anderes häuft
mehr
sich all dem Uferrande zu mächtigen Holzbollwerken zusammen; zahllose Stämme sinken nieder und bilden bei der trüben Beschaffenheit
des Wassers eine große Gefahr für die Schiffahrt. Der die Stromufer begleitende Urwald bietet in Vegetation und Tierwelt die
ganze Mannigfaltigkeit der Tropenländer. Durch den Hauptstrom, den Rio Negro und Madeira zerfällt das
ganze Gebiet in vier Abteilungen, die in Flora (s. Brasilien) und Fauna verschieden sind. Sehr reich ist die Fauna an Insekten,
namentlich an Schmetterlingen und Ameisen.
Dagegen sind die Säugetiere, außer den Affen, nur wenig zahlreich vertreten. Der Amazonenstrom selbst ist überaus reich an Wasserpflanzen
und Wassertieren. Es finden sich in ihm neben Lamantinen, Delphinen, Kaimans zahlreiche Schildkröten,
deren Fleisch und Eier für die Anwohner sehr wichtig sind. Aus den Eiern wird Öl bereitet, und Bates berechnet, daß jährlich
etwa 40 Mill. Eier, die von 400000 Schildkröten gelegt werden, vernichtet würden. Ein anderes Reptil des Amazonenstrom ist
die Anaconda genannte Riesenschlange (Eunectes murinus Wagl.).
An Fischen ist der der reichste Strom der Welt, und die Zahl der Arten, die ihn bewohnen, wird auf 2000 geschätzt. Der größte
hier vorkommende Fisch ist der Arapaima oder Piaruru (Arapaima gigas Cuv.), der bis 5 m lang wird und ein Gewicht bis
zu 250 kg erreicht. Sein wenig wohlschmeckendes Fleisch bildet gesalzen, geräuchert oder gedörrt einen wichtigen Handelsartikel.
Bemerkenswert ist, daß außer Delphinen auch noch andere typische Meertiere, aber in eigenen Arten im A. vorkommen, z. B.
Rochen.
Der Schiffahrt bietet der Amazonenstrom ein Netz von Wasserstraßen, wie kein anderer Strom der Erde. Von der Mündung
bis an die Abhänge der Anden bildet er eine ununterbrochene Straße, und bei Tabatinga beträgt seine Tiefe schon 13 m, so daß
ihn die größten Schiffe befahren können. Hierzu kommt, daß er auch nahe den Ufern schon eine große Tiefe besitzt. Die
mächtige Strömung ist auch für Segelschiffe verhältnismäßig leicht zu überwinden, da den größten
Teil des Jahres hindurch der Passat stromaufwärts weht.
Ein großer Teil seiner Nebenflüsse ist ebenfalls auf mehrere hundert Kilometer schiffbar. Doch sind sie auf der Südseite
meist dort durch starke Stromschnellen unterbrochen, wo sie aus dem brasil. Hochlande in das Tiefland des
Amazonenstrom eintreten. Aber oberhalb dieser Stellen finden sich vielfach noch große schiffbare Strecken. Namentlich bietet der Mamoré
in Bolivia, ein Quellstrom des Madeira, eine gute Wasserstraße, und man verbindet jetzt den schiffbaren Teil des Madeira mit
dem Mamoré durch eine Eisenbahn, wodurch ein bequemer Handelsweg vom Atlantischen Ocean bis ins Herz
Bolivias eröffnet wird. Die Gesamtlänge der von brasil. Dampfern befahrenen Wasserläufe
im Gebiete des Amazonenstrom betrug 1873 schon 9900 km.
Der Amazonenstrom wurde an seiner Mündung 1500 von Vicente Yañez Pinzon, an seiner Quelle 1535 von den Spaniern entdeckt. Befahren ward
der Strom zuerst, und zwar vom Napo abwärts, durch Pizarros Gefährten Francisco de Orellana (1540 -
41), der auch die Fabel von einem Lande der Amazonen und dem Goldlande oder Eldorado aufbrachte. Unter denen, die sich in der
Folgezeit um die Erforschung des Stromlaufs verdient machten, sind besonders Pedro Teixeira (1637 - 39), der Jesuitenpater
Samuel Fritz («der Apostel des Amazonenstrom»),
Condamine (1743 - 44), später Spix und Martius (1820),
Maw (1829),
Pöppig (1831 - 32), der Prinz Adalbert von Preußen (1842), der Graf Castelnau (1846) zu nennen. Von besonderer Wichtigkeit wurde
jedoch die im Auftrage der nordamerik. Union unternommene Expedition von Herndon und Gibbon (1850 - 52),
die Forschungsreisen Agassiz' im Auftrage der brasil. Regierung (1865), ferner Chaudleß' (1862 - 69) und Ortons (1867 - 76).
Der Kulturbau der Spanier und Portugiesen an den Ufern des und seinen Nebenflüssen stürzte zum großen Teil schon bei Vertreibung
der Jesuiten und dann später, als sich Brasilien von Portugal losriß, zusammen.
Doch erhob sich aus diesen jesuitisch-portug. Ruinen bereits wieder, wenn auch nur langsam,
eine freiere Entwicklung. Die brasil. Regierung unterhält acht Dampfer, die monatlich zwischen Para und Manaos, Para und Obidos,
Manaos und Tabatinga fahren. In Tabatinga schließt sich ein peruan. Dampfer an, der den A.und Huallaga aufwärts
bis Yurimagua, dem Hafen von Moyobamba fährt, wo sich ein allerdings höchst schwieriger Landweg nach Moyobamba und weiter
über Cajamarquilla nach Trujillo an der Südsee anschließt.
Außerdem giebt es noch mehrere Gesellschaften, die den und einzelne Nebenflüsse befahren. Seit 1867 ist endlich die Schiffahrt
auf dem Amazonenstrom für alle Flaggen freigegeben (Küstenfahrt ausgenommen), doch sind vorläufig fremde Schiffe
noch nicht im stande, mit den reichlich vom Staate unterstützten brasil. Dampfern in Wettbewerb zu treten. (S. Para.) Sonach
vermittelt der Amazonenstrom mit seinen Wasserstraßen bis in die Cordilleren hinauf die Verbindung des Atlantischen Oceans mit der Südsee.
Wenn auch die Besiedelung der Uferländer des Amazonenstrom wegen klimatischer und anderer Schwierigkeiten
nur langsam vor sich gehen kann, so bietet doch hier jetzt schon und unter allen Umständen die Natur eine Menge von für
die Menschheit wichtigen Produkten.
Litteratur. Acuña, Nuevo descrubimiento del Gran Rio de las Amazonas (Madr. 1641; französisch, 2 Bde.,
Par. 1682);
Martius, Reise in Brasilien, Bd. 3 (Münch. 1823 - 31);
Pöppig, Reise in Chile, Peru und auf dem Amazonenstrom 1827 - 32 (Lpz.
1835);
Maury, The Amazon and the Atlantic shores of South-America (Washingt. 1853);
Markham, Expedition into the valley of the
Amazonas (Lond. 1859);
Avé-Lallemant, Reise durch Nordbrasilien (2 Bde., Lpz.
1860);
Bates, The naturalist on the River Amazonas (2. Aufl., Lond. 1864; deutsch Lpz.
1866);
Marcoy, Voyage à travers l'Amérique du Sud, de l'Océan Pacifique à l'Océan Atlantique (2 Bde.,
Par. 1869);
Agassiz, Voyage au Brésil (ebd. 1869);
Wallace, Narrative of travels on the Amazon and Rio
negro (Lond. 1870): Keller-Leuzinger, Vom Amazonas und Madeira (Stuttg. 1874);
Orton, The Andes and the Amazon (Neuyork 1876);
Brown und Lidstone, Fifteen thausand miles on the Amazon and its tributaries (Lond. 1878);
Mathews, Up the Amazon and Madeira
rivers (ebd. 1879);
von Schütz-Holzhausen, Der Amazonas (Freiburg
1883);
Do Rio de Janeiro al Amazonas e alto Madeira
(Rio de Janeiro 1885);
Pinkas, Commissão de estudos da estrade de ferro do Madeira e Mamore (ebd. 1885);
Rodriguez, Rio
Tanapery, Pacificação dos Crichanas (ebd. 1886);
von den Steinen, Durch Central-Brasilien (Lpz. 1886);
Guillaume, The Amazon
Provinces of Peru (Lond. 1888);
Schichtel, Der Amazonenstrom (Straßb. 1893).
(S. auch Brasilien.)