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Maha-Mjat-494 Mamii mit 250 m hohen Pfeilern aus vergoldetem Holz, [* 2] ein sehr besuchter Wallfahrtsort, der eine (1784 als größte Siegestrophäe aus Arakan hierher gebrachte) Kolossalstatue Buddhas einschließt.
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Maha-Mjat-494 Mamii mit 250 m hohen Pfeilern aus vergoldetem Holz, [* 2] ein sehr besuchter Wallfahrtsort, der eine (1784 als größte Siegestrophäe aus Arakan hierher gebrachte) Kolossalstatue Buddhas einschließt.
s. Kirsche.
Amari,
Emerico, ital. Publizist, geb. in Palermo, [* 3] studierte Rechts- und Volkswirtschaft und gründete mit Fr. Ferrara [* 4] 1838 in Palermo ein «Giornale di Statistica», ward 1841 Professor des Strafrechts und veröffentlichte «Trattato sulla teoria del progresso». Seit 1842 Direktor der dortigen Strafanstalt, beteiligte er sich 1847–48 an der republikanischen Bewegung. Ins Parlament gewählt, ward er Vicepräsident und gehörte zu den tüchtigsten Rednern.
Als neue Feindseligkeiten zwischen den neapolit. Truppen und Sicilien ausbrachen eilte er in die Heimat zurück, mußte aber bald fliehen. Er zog sich ins Königreich Sardinien [* 5] zurück, wo er als Professor an der Universität Genua [* 6] sein Hauptwerk «Critica di una scienza delle legislazioni comparate» (Genua 1857) schrieb. 1861 kehrte er heim, trat in die Statthalterei Siciliens und 1867 ins ital. Parlament. Er starb in Palermo. –
Vgl. Sampolo, Commemorazione di E. Amari
(Palermo 1871).
Amari,
Michele, ital. Staatsmann, Geschichtschreiber und
Orientalist, geb. zu Palermo, widmete sich früh
dem
Studium der Geschichte
Siciliens, als dessen
Frucht 1834 «Fondazione della Monarchia dei Normanni in
Sicilia» erschien.
Bald darauf siedelte Amari
als Justizbeamter nach Neapel
[* 7] über. Sein Hauptwerk «Un
periodo delle istorie siciliane nel secolo XIII» (Palermo 1841) zog ihm durch die patriotische
Tendenz Verfolgung zu, weshalb
er nach
Paris
[* 8] floh und es hier 1843 als «La guerra del Vespro
Siciliano» (9. Aufl., 3 Bde.,
Mail. 1885; deutsch von Schröder, 2 Bde.,
Lpz. 1851) neu drucken ließ.
Später erschien «Altre narrazioni del Vespro
Siciliano» (Mail. 1886). Die Revolution von 1848 führte ihn zurück; er wurde
Mitglied des Parlaments, ging mit diplomat.
Aufträgen nach
Frankreich und England, mußte aber 1849 beim
Siege
der bourbonischen Reaktion über
Malta nach
Paris fliehen. Hier setzte er seine Forschungen fort und ergänzte sie durch
Studien
der arab. Litteratur. Als deren
Frucht veröffentlichte Amari
sein zweites Hauptwerk: «Istoria dei
Musulmanni in Sicilia» (3 Bde., Flor.
1854–72). Von der Provisorischen Regierung von
Toscana ward er 1859 als Professor des
Arabischen nach
Pisa
[* 9] und
Florenz
[* 10] berufen, von Garibaldi 1860 mit dem sicil.
Ministerium des Auswärtigen betraut. 1861 zum Senator des Königreichs Italien [* 11] ernannt, war er 1862–64 Unterrichtsminister und übernahm dann wieder seine arab. Professur in Florenz. Später siedelte er nach Rom [* 12] über. Er präsidierte 1876 dem Florentiner [* 13] Orientalistenkongreß und wurde 1882 beim 600. Jahrestage der Sicilianischen Vesper mit Ehren überschüttet. Er starb in Rom. Eine große Sammlung von arab. Quellen zur Geschichte der moslem. Herrschaft in Sicilien hat in der «Biblioteca Arabo-Sicula», Bd. 1–3 (Lpz. 1855–57; Appendici 1875, 1887 und 1889),
veröffentlicht, dazu «Diplomi arabi del Regio Archivio Fiorentino» (Flor. 1864; Appendice 1867) und «Traduzione della Biblioteca Arabo-Sicula» (2 Bde., Tur. und Rom 1880–81); ferner sind von seinen Arbeiten zur arab. Litteratur noch zu nennen: «Voyage en Sicile de Mohammed Ebu Djobair» (Par. 1846),
Ibn Haukals «Description de Palerme an milieu du Xe siècle» (ebd. 1848) und die Ausgabe und engl. Übersetzung von Ibn Zafrs «Solwán, or Waters comfort» (2 Bde., Lond. 1851).
C21H18N2, organische
Base, entsteht durch Einwirkung von
Ammoniak auf
Benzaldehyd und Erhitzen des
zuerst entstehenden mit Amarin
isomeren Hydrobenzamids auf 120°.
Amarin,
Sankt, [* 14] Stadt und Hauptort des Kantons Amarin (166,78 qkm; 16148 E., 7599 männl., 8549 weibl., 16 Gemeinden) im Kreis [* 15] Thann des Bezirks Oberelsaß, im St. Amarinthale, an der Thur und der Linie Lutterbach-Wesserling der Elsaß-Lothr. Eisenbahnen, hat (1890) 2179 E. (74 Evangelische), Amtsgericht (Landgericht Mülhausen), [* 16] Post, Telegraph, [* 17] Oberförsterei und kath. Dekanat; Baumwolllwebereien und -Druckereien, Bleichereien, Färbereien, Seidenspinnerei, Sägemühlen. – Amarin, ursprünglich Benediktinerkloster, führt seine Gründung auf den heil. Amarinus (Marinus) zurück, der im 7. Jahrh. im Thale gelebt haben soll. Das ganze Thal, [* 18] seit Karl d. Gr. im Besitz der Abtei Murbach (s. d.), von der es die Habsburger zu Lehn hatten, kam mit der letztern Gesamtbesitz im Elsaß 1648 an Frankreich.
ind. Lyriker, dessen Zeit unbekannt ist. A.s Werk, das Amarūçatakam, «Hundert Strophen des Amaru», besteht aus 100 Strophen erotischen Inhalts, die ursprünglich Musterbeispiele zu einem größern rhetorischen Werke waren, und ist stark interpoliert. Eine Auswahl gab Chézy (Pseudonym Apudy) mit franz. Übersetzung heraus (Par. 1831). Eine Gesamtausgabe bei Häberlin, «Kāvyasamgraha» (Kalkutta [* 19] 1847; neue Ausg. in der «Kāvyamāla» Nr. 18, Bombay [* 20] 1889). Vollständig verdeutscht sind die Strophen in Böhtlingks «Indischen Sprüchen» (3 Tle., 2. Aufl., Petersb. 1870–74). –
monokotyledonische Pflanzenfamilie aus der Ordnung der Liliifloren [* 22] (s. d.) mit gegen 600 Arten in den Tropen und wärmern Gegenden der gemäßigten Zonen über die ganze Erde verbreitet; fast durchgängig krautartige Gewächse, seltener Sträucher. Ihre Blüten haben mit denen der Liliaceen (s.d.) große Ähnlichkeit, [* 23] nur ist der Fruchtknoten bei den Amaryllidaceen unterständig. Zahlreiche Amaryllidaceen werden als Zierpflanzen kultiviert, besonders Arten der Gattungen Amaryllis, Narcissus, Galanthus, Leucojum. Die Stammorgane der meisten Amaryllidaceen sind zwiebelartig entwickelt, andere tragen mächtige Rosetten dickfleischiger Blätter, wie z. B. die Arten der Gattung Agave (s. d.).
L., Pflanzengattung aus der Familie der Amaryllidaceen (s. d.) mit eigentlich nur wenigen Arten, doch wird von den Gärtnern eine ziemliche Anzahl Formen, die wohl besser zu andern Amaryllidaceengattungen zu stellen wären, unter Amaryllis aufgeführt. Es sind sämtlich schönblühende Gewächse, die in den tropischen und subtropischen Gegenden der Alten und Neuen Welt ausgedehnte Verbreitung besitzen. Verschiedene Arten gehören zu den beliebtesten Zierpflanzen für Zimmer und Gewächshäuser; einzelne halten bei guter Decke [* 24] im Winter bei uns auch im Freien aus. Von letztern Arten ist die am Kap heimische Amaryllis Belladonna L. (Coburgia Belladonna Herb.) zu erwähnen, deren angenehm duftende, rosenrote, hängende, glockig-trichterförmige Blüten sich zu 8–12 an der Spitze der Schäfte und längere Zeit vor den Blättern entwickeln. Amaryllis sarniensis L. (Nerine sarniensis Herb.), in Japan [* 25] und ¶
495 am Kap zu Hause, auf der Insel Guernsey verwildert (Guernsey-Lilie), zeigt die kirschroten Blüten in voller Entwicklung, wenn die Blätter eben aus dem Boden hervorbrechen. Sie wird in Töpfen mit sandiger Heideerde kultiviert, zuerst im Mistbeetkasten, weiter im Zimmer erst dann, wenn der Blütenschaft sich entwickelt hat. Die aus Südamerika [* 27] stammende Amaryllis vittata Willd. (Hippeastrum vittatum Herb.) wird ebenfalls als Topfgewächs (in Lauberde mit etwas lehmiger Rasenerde und Sand) im Gewächshause oder im Zimmer kultiviert, entwickelt die Blätter vor den Blüten und trägt letztere zu zwei bis sechs am bis 60 cm hohen Schafte; das Perigon ist am Grunde grünlich und oft rot gefleckt, während seine ungleich größern, wellig gerandeten Lappen, jeder auf weißem oder hellrosafarbenem Grunde, drei dunkelrote Streifen besitzen. Durch Kreuzungen zwischen letztgenannter und verschiedenen andern Arten, wie Amaryllis robusta Otto et Dietr., aulica Gawl., crocata Ker., psittacina Ker. u. a., sind eine große Anzahl für die Gärten höchst wertvolle Hybriden (s. Amaryllis hybrida der Tafel: Warmhauspflanzen, [* 26] Fig. 1) von herrlichem Farbenspiel der Blumen entstanden, die zu den beliebtesten und schönblühendsten Zwiebelgewächsen der Warmhäuser gehören.
Die einzelnen Sorten werden durch Brutzwiebeln vermehrt und neue durch aus Kreuzung gewonnenem Samen [* 28] angezogen. Nach dem Abblühen im Frühjahr kultiviert man die Zwiebeln bis zum Herbste im Mistbeet, entweder ausgepflanzt oder in Töpfen stehend und überwintert sie im Warmhause oder geheiztem Zimmer. Amaryllis formosissima L. (Sprekelia formosissima Heist., Jakobslilie, Lilie von St. Jago) aus Südamerika ist durch die meist einzeln am Schaftende stehenden, stark zweilippigen, sammetartig dunkelpurpurroten Blüten ausgezeichnet.
Auch diese letztere Art wird in Töpfen gezogen, häufig aber auch im Mai auf ein lockererdiges Beet in sonniger Lage ins Freie gepflanzt, damit die Zwiebeln recht stark und blühbar werden; im Herbste setzt man sie in die Töpfe zurück, hält die Pflanze zunächst trocken im frostfreien Raume und bringt sie im Februar ins Zimmer, wo sich dann Blätter und Blüten gleichzeitig entwickeln. Die Zwiebeln mehrerer Amaryllisarten sind durch Schärfe ausgezeichnet. So wirken die der Amaryllis Belladonna in kleinen Gaben als Brechmittel, in größern als heftiges Gift; ihre Blüten sollen krampfstillend wirken.