Staates Honduras, auf der Nordseite der
Insel Tigre (s. d.), ist 1838 gegründet und hat ungefähr 1000 E. Der Freihafen (seit 1868) verspricht wegen des gesunden Klimas
und der günstigen Lage als Stapelplatz für einen großen Teil von Salvador, Honduras und Nicaragua der wichtigste Platz an der
Südsee zwischen San Francisco und Panama zu werden.
Die Hauptausfuhrartikel sind Farbe- und Schmuckhölzer,
Tabak, Sassaparille, Ochsenhäute, Hirschfelle und edle Metalle aus Honduras, Indigo aus Salvador.
Pflanzenfamilie aus der Ordnung der Centrospermen (s. d.)
mit gegen 500 außer in den kalten Zonen über die ganze Erde verbreiteten Arten; meist Kräuter und Halbsträucher
mit gegen- oder wechselständigen, krautigen, fleischigen oder lederigen, einfachen und meist auch ganzrandigen Blättern
ohne Nebenblätter. Die kleinen Blüten sind völlig oder fast regelmäßig, zwitterig oder durch Verkümmerung des einen
Geschlechts einhäusig oder auch zweihäusig, stehen selten einzeln in den Blattachseln, meist in einfachen oder rispigen
Scheinähren, in Knäueln, Köpfchen u. s. w. in den Achseln hochblattartiger, häufig durchscheinender
Deckblättchen.
Das meist drei- bis fünfblätterige, am Grunde bisweilen verwachsene Perigon ist sehr häufig trockenhäutig, durchscheinend
und lange unverwelklich. Die ein bis fünf Staubgefäße stehen den Perigonblättchen gegenüber, ihre Staubfäden sind gewöhnlich
unter sich röhren- oder becherförmig mehr oder weniger hoch verwachsen und zeigen dann in den Buchten
zwischen sich oft eigentümlich gestaltete Anhängsel. Der oberständige, einfächerige Fruchtknoten trägt zwei bis drei
Griffel oder Narben und entwickelt sich zu einer meist schlauchartigen Frucht. Die Samen enthalten reichlich mehliges Eiweiß.
gestiftet 1653, von der Königin Christine von Schweden für 15 Ritter und 15 Damen
zur Erinnerung an ihre Zusammenkünfte mit dem span. Gesandten Don Pimantelli bei einer Wassermühle Amarante. Die Mitglieder
speisten jeden Sonntag mit der Königin. Wer unverheiratet eintrat, mußte ledig, wer verheiratet war, mußte, wenn der Gatte
starb, verwitwet bleiben. Das Zeichen des schon 1656, als die Königin katholisch wurde, wieder eingegangenen
Ordens war ein goldener Lorbeerkranz um zwei verschlungene umgekehrte A und ein blaues Band mit der in Gold gestickten Ordensdevise
Dolce nella memoria («Angenehm in der Erinnerung»).
Purpurholz, Luftholz, Violettholz (frz. bois d'amaranth; engl. purple wood), das
aus Westindien und Südamerika kommende Holz der zu den Cäsalpiniaceen gehörigen Copaïfera bracteata
Benth. Das Kernholz ist schwer, mäßig hart und von feinem, doch etwas porösem Gewebe. Auf frischem Schnitt sieht es rötlichgrau
aus, bei längerer Einwirkung der Luft nimmt es aber eine violette bis dunkelpurpurrote Farbe an, während der Splint hell
gefärbt bleibt. Das
Amarantholz findet namentlich in der feinen Kunsttischlerei Verwendung. Man
kann es leicht von andern ähnlichen, billigern Hölzern dadurch unterscheiden, daß es an siedendes Wasser keinen Farbstoff
abgiebt und daß es mit Salmiakgeist befeuchtet schmutzig grün wird.
L., Fuchsschwanz, Sammetblume, Pflanzengattung aus der Familie der Amarantaceen (s. d.) mit etwa 45 besonders
in den Tropen ziemlich weit verbreiteten Arten; einjährige, aufrechte oder niederliegende Kräuter mit abwechselnden, am Grunde
in den Blattstiel verschmälerten Blättern und kleinen, weißen, grünen, rosenroten oder purpurnen, in achselständigen Knäueln
oder in dichten, meist hängenden Scheinähren stehenden, einhäusig-vielehigen Blüten.
Deutschland zahlt drei Arten, von denen Amarantus Blitum L. als Unkraut auf bebautem Boden und an Wegen (meist in der
Nähe von Dörfern) zerstreut auftritt. Ähnlich verhält sich der gleichzeitig von Juli bis September und auch grün blühende
Amarantus retroflexusL. Bekannter sind die als Zierpflanzen gezogenen, Asien entstammenden Arten, von denen Amarantus tricolorL. (Papageifeder),
Amarantus caudatus L., Amarantus paniculatus L., Amarantus speciosus Sims., Amarantus melancholicus
Moq. und Amarantus salicifolius Veitch die wichtigsten sind.
Sie werden gewöhnlich im April in das Mistbeet gesät, später pikiert und gegen Ende Mai einzeln oder in Gruppen ausgepflanzt.
Die Blütezeit fällt von Juli bis Oktober. Auch als Gemüse- und Mehlpflanzen spielen manche Arten der
Gattung eine nicht unwichtige Rolle. Die Blätter des schon erwähnten, durch ganz Süd- und Mitteleuropa sowie in Ägypten,
Arabien und Ostindien verbreiteten Amarantus Blitum werden in Südeuropa vielfach als Gemüse gegessen und die Samen wie Hirse benutzt;
auch waren früher die Blätter als Herba Bliti albi offizinell. In gleicher Weise werden Amarantus silvestris
Desf.
(in Deutschland gar nicht, in Deutsch-Österreich nur bei Prag vorkommend) und Amarantus prostratus Balbis. (Euxolus deflexus Rafin.)
in Südeuropa verwendet. Amarantus oleraceusL. (Euxolus oleraceus Moq.), in Ostindien, Java und Ägypten zu Hause, wird in der Heimat,
wie bei uns Spinat, gegessen, und der 2 m hohe Amarantus frumentaceus Buchan. wird in Ostindien im großen gebaut,
da die Samen zu Mehl vermahlen und zu Brot verbacken werden u. s. w.
(engl. auch Ummerapoora, d. h. Stadt der Unsterblichen), ehemalige Haupt- und Residenzstadt des Reichs Birma
in Hinterindien, 2l° 57' nördl. Br., 73° 4' östl. L., liegt 6,5 km nordöstlich von der frühern Hauptstadt
Awa (s. d.), im Süden der durch den Irawadi und dessen Nebenflüsse Schwe-le und Mjit-nge gebildeten Halbinsel. Amarapura wurde 1783 als
neue Hauptstadt Birmas gegründet und hatte (1810) 170000 E., wurde jedoch 1810 durch Feuer zerstört; 1822 zog der Hof fort,
und 1839 litt Amarapura sehr durch ein Erdbeben, so daß die Bevölkerung bedeutend abnahm (1827: 30000 E.).
Von 1838 an war es wieder die Hauptstadt bis 1860, als der vorletzte König die Residenz nach Mandale (s. d.) verlegte. Die
eigentliche Stadt (ohne die Vorstädte) bildet ein Viereck mit hoher Mauer und einem tiefen Graben und
einem Erdwall mit Bastionen an der Innenseite. Den Mittelpunkt nimmt die ehemalige königl. Residenz ein,
mit dreifachem Wall und vier Thoren, deren östliches den öffentlichen Eingang zu dem eigentlichen Palaste Mje-Nan bildet.
Im Norden, 5 km von der berühmte Arakantempel oder
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Maha-Mjat-494 Mamii mit 250 m hohen Pfeilern aus vergoldetem Holz, ein sehr besuchter Wallfahrtsort, der eine (1784 als größte
Siegestrophäe aus Arakan hierher gebrachte) Kolossalstatue Buddhas einschließt.