starb schon 522, und da beim
TodeTheodorichs 526
Athalarich erst acht Jahre zählte, so erhielt Amalasuntha die Regentschaft.
BeimTodeAthalarichs 534 versuchte sie sich durch
Erhebung ihres Vetters
Theodat zum Mitregenten und durch Anschluß an
Kaiser Justinian
zu halten, wurde aber alsbald durch
Theodat gefangen gesetzt und 534 getötet. Unter Amalasuntha begann die
Auflösung
des Ostgotenreichs.
ein nomadischer Volksstamm im Südwesten des alten
Palästinas. Da die Amalekiter vorübergehend im
Bündnis mit
den Edomitern (s. d.) gestanden haben, so wird ihr Stammvater
Amalek als Enkel Esaus bezeichnet.
das Herrschergeschlecht der
Ostgoten, das noch mehr von der Gelehrten- als von der Volkssage verherrlicht
und in die graue Vorzeit verfolgt worden ist.
Die ältesten Könige des Geschlechts sind wohl Ostrogotha um 240 n. Chr. und
Ermanrich, etwa 350-376, doch ist über dieselben wenig Sicheres festzustellen.
Seestadt im
Kreis
[* 3] Salerno der ital.
Provinz Salerno, am Golf von Salerno, steigt hinter dem engen Hafenquai
am Felsen empor, so daß die Häuser durch eingehauene
Treppen
[* 4] miteinander verbunden sind, während die Dächer als Gärten
dienen. Zwischen dem Gewirr von Häusern,
Treppen, Durchgängen,
Brücken,
[* 5] Felsen zeigt sich überall die
üppigste
Vegetation von
Wein, Orangen-, Citronen-, Öl- und Johannisbrotbäumen. Amalfi hat als Gemeinde (1881) 7409 (5.,
eine
KathedraleSanAndrea im normann.-byzant.
Stile, Seefahrt und Fischerei,
[* 6] besonders Fabrikation von Papier und von vortrefflichen
Maccaroni und ist durch eine großartige, in die Klippen
[* 7] der
Küste gesprengte, an manchen
Stellen auf
großen
Viadukten 30-150 m hoch über das
Meer führende, 15 km lange Kunststraße (1852 vollendet) mit
Vietri und Salerno verbunden,
ferner durch neue
Straßen mit
Sorrento und
Castellammare. - Amalfi, nach der Sage im 4. Jahrh. n. Chr.
von
Konstantin d. Gr. gegründet, war zur Langobardenzeit ein durch Seehandel reiches
und mächtiges Gemeinwesen mit republikanischer
Verfassung, obschon auf Lebenszeit von der Gemeinde gewählte Fürsten, die
zuerst Konsuln, dann
Grafen, zuletzt
Herzöge hießen, an der
Spitze standen.
Seit dem 9. Jahrh. regierte unter fortwährenden Kämpfen der
Herzöge im Innern und nach Außen mit Salerno,
von dem Amalfi eigentlich abhängig war, das Geschlecht der ältern
Herzöge von Amalfi, das mit Mansus Fusulus (892-908) beginnt.
Nach ihrem Aussterben kam Amalfi erst unter
Herzog Gisulf von Salerno, bis es Robert
Guiscard 1077 seinen Besitzungen
(Apulien und
Calabrien) einverleibte. Seitdem verfiel die Stadt, die zur Zeit ihrer
Blüte
[* 8] 50000 E. gezählt, allmählich,
bis sie infolge von Plünderungen durch die Pisaner 1135 und 1137 ihre Bedeutung gänzlich verlor. Das Herzogtum wurde später
zwar wiederhergestellt und damit der Fürst
Orsini
von Salerno, dann
Antonio Piecolomini, Neffe Papst
Pius' II., und Mitte des 17. Jahrh.
Ottavio Piccolomini belehnt; doch vermochte die Stadt sich nicht wieder zu erheben. Das Seerecht von
Amalfi (die
Tabula Amalphitana) galt früher in ganz
Italien.
[* 9] In Amalfi war auch die älteste Handschrift der
Pandekten.
(aus dem grch. málagma,
d. i.
Erweichung, gebildetes arab. Wort) bezeichnet die
Verbindung des
Quecksilbers mit
andern Metallen. Das bekannteste Amalgam ist die Folie der
Spiegel,
[* 10] Zinnamalgam. Das Amalgam aus 2
TeilenQuecksilber, 1
TeilZink und 1
Teil Zinn wird zu den Reibekissen der Elektrisiermaschinen (Kienmayers Amalgam), Kupfer-, Kadmium- und Zinnamalgame
werden als Zahnkitt verwendet;
Silberamalgam findet sich in der Natur (s.
Amalgamsilber). Das Amalgamieren geschieht in kleinerm
Maßstabe bei Goldarbeitern und
Gürtlern, die mit
GoldamalgamSilber,
Bronze,
[* 11]
Messing u. s. w. vergolden, indem sie es damit
belegen und dann das
Quecksilber im Ofen verflüchtigen, worauf das
Gold
[* 12] auf der metallischen Unterlage haftet und durch Politur
geglättet wird
(Feuervergoldung).
Über den Hüttenprozeß s.
Amalgamation.
[* 13]
ein Hüttenprozeß, bei dem die Gewinnung des
Silbers und
Goldes aus
Erzen und Hüttenprodukten
mit Hilfe von
Quecksilber erfolgt. Man unterscheidet die amerik. oder Haufenamalgamation und die europ.
oder Fässeramalgamation. Die Haufenamalgamation (Patioprozeß), 1557 von Bartolome de Medina in Mexiko
[* 14] eingeführt, besteht
darin, daß die zu amalgamierenden
Erze, nachdem sie auf Naßmühlen
(Amalgammühlen) fein gemahlen und
noch feucht im Amalgamierhofe (Patio) in Haufen (Montones) von 15 bis 30 Ctr. aufgestürzt worden sind, je nach ihrer Reichhaltigkeit
mit 2-20 Proz. Kochsalz
(Chlornatrium), sodann mit 1-6 Proz. Magistral, einem Gemenge von geröstetem Kupfer- und
Schwefelkies, und schließlich mit
Quecksilber von
Tieren oder
Menschen durchtreten (tituriert) werden.
Die schwefelsauren
Salze von Kupfer
[* 15] und
Eisen
[* 16] im Magistrat werden durch das Kochsalz in die entsprechenden
Chloride umgesetzt, während Natriumsulfat entsteht; Kupfer- und Eisenchlorid verwandeln das metallische und teilweise
auch vererzte
Silber in den
Erzen zu
Chlorsilber, das wieder durch
Quecksilber reduziert wird und mit diesem
Amalgam bildet. Diese
Art der Amalgamation eignet sich für Gegenden, wo hohe und gleichmäßige atmosphärische Wärme
[* 17] den Zersetzungsprozeß begünstigt und die Beschaffung von
Maschinen, Brennmaterial u. s. w. zu kostbar ist.
Getrennt von den Erzrückständen und weiter verarbeitet wird das
Amalgam auf ähnliche
Weise bei der Fässeramalgamation,
die im 18. Jahrh. von
Born in Europa
[* 18] eingeführt wurde. Bei derselben erfolgt die für beide Methoden
notwendige Chlorsilberbildung durch das Rösten der
Erze unter Zusatz von Kochsalz. Hauptbedingung für eine gute Röstung
und spätere Amalgamation ist das Fernsein von Wismut,
Blei
[* 19] und Kupfer sowie das Vorhandensein kiesiger (schwefelhaltiger)
Bestandteile.
Erstere Metalle verunreinigen das
Silberamalgam und veranlassen ein zu geringes Silberausbringen, die
kiesigen
Bestandteile aber befördern die Chlorsilberbildung und müssen, wenn es dem
Erze daran mangelt, durch Zuschläge
von Schwefelkies oder Rohstein ersetzt werden. Nach dem Rösten werden die
Erze auf Naßmühlen sehr fein gemahlen und sodann
angequickt, d. h. in rotierenden Fässern mit Wasser,
¶
mehr
Eisenstückchen und Quecksilber zusammengemengt. (Die nachstehende Abbildung stellt in
[* 13]
Fig. 1 den Längen-, in
[* 13]
Fig. 2 den
Querdurchschnitt dieser Fässer dar; amalgamation Quickfaß, b Fülltrichter, s Füll- und Entleerungsöffnnng, g Triebrad.) Hierbei
wird durch das metallische Eisen, unter Bildung von Eisenchlorid, das Chlorsilber zu Metall reduziert, das mit dem QuecksilberAmalgam bildet. Letzteres wird nach dem Entleeren der Fässer und dem Entfernen der Erzrückstände von dem überschüssigen
Quecksilber durch Pressen befreit und in Retorten oder sog. Tellerapparaten, d. h. unter einer eisernen
Glocke terrassenförmig übereinander gestellten eisernen Tellern, aufgeglüht, wobei Silber in Kuchen- oder auch in Tellerform
zurückbleibt, Tellersilber oder Ausglühmetall genannt, und das abdestillierte Quecksilber unter Wasser
aufgefangen wird.
Die Ausbildung der Schmelzprozesse, die Entdeckung besserer Methoden, Erze auf nassem Wege zu verarbeiten, hat in Europa die
Amalgamation, die namentlich auf dem Amalgamierwerk der Halsbrückner Hütten
[* 21] bei Freiberg
[* 22] in großartiger Weise betrieben wurde, verdrängt,
während man in Mittel-undSüdamerika
[* 23] die Haufenamalgamation als einen für dortige klimatische und andere
Verhältnisse passenden Prozeß noch zur Silbergewinnung
[* 24] anwendet. Golderze werden ohne vorherige Röstung amalgamiert, indem
man die Erze sehr fein mahlt und mit Quecksilber versetzt, welches das metallische Gold auflöst und mit ihm Amalgam bildet,
das wie das Silberamalgam weiter verarbeitet wird.