Armeekorps ernannt, das an der
Entscheidung der ersten Kämpfe einen Hauptanteil hatte, faßte sodann selbständig den für
das
Schicksal der franz. Rheinarmee verhängnisvollen Entschluß, mit dem 3.
Armeekorps16. Aug. die bei Bionville und
Mars-la-Tour
wahrgenommenen feindlichen Streitkräfte anzugreifen, und führte diesen Entschluß erfolgreich durch, so daß das feindliche
Heer westlich von Metz
[* 2] zum Stehen gebracht wurde. Ferner war Alvensleben an der
Schlacht von Gravelotte beteiligt
und führte nach der
Übergabe von Metz sein Korps gegen die Loirearmee. Während des Winterfeldzugs 1870 und 1871 nahm er
an den
Schlachten
[* 3] von
Beaune-la-Rolande,
Orléans,
[* 4]
Vendôme und Le
[* 5]
Mans
[* 6] hervorragenden Anteil. Er wurde 1873 als
General der Infanterie zur
Disposition gestellt und starb, nachdem er kurz zuvor den
SchwarzenAdlerorden erhalten hatte, Das
ehemalige
Fort Plappeville bei Metz führt seit 1873 seinen
Namen.
(spr. alwäng),Ludw.Jos., belg. Dichter und Kunstkritiker,
geb. zu
Cambrai, wurde 1826 Professor am Gymnasium zu
Lüttich,
[* 8] 1830 Sekretär,
[* 9] dann Abteilungschef
im Unterrichtsministerium, 1845 Mitglied der belg.
Akademie und 1850 Oberbibliothekar der Staatsbibliothek zu
Brüssel.
[* 10] Er
starb zu Elsene bei
Brüssel. Von seinen Werken sind zu nennen: die
Tragödie «Sardanapale» (Brüss. 1834),
das
Lustspiel «Le Folliculaire anonyme» (ebd. 1835),
«Souvenier de ma vie littéraire» (ebd. 1843),
«Les nielles de la bibliothèque royale de Belgique» (ebd. 1857),
(Unter-Winz), Marktflecken im Unter-Weißenburger
Komitat in Siebenbürgen, links von der
Maros, an der Linie
Arad-Tövis der
Ungar. Staatsbahnen,
[* 11] hat (1890) 3740 E., meist Walachen und Magyaren, Post,
Telegraph;
[* 12]
Wein- und Getreidebau,
Spiritusfabrikation
[* 13] und lebhaften
Handel. Im Schloß der
Grafen Rhédey, ebedem bischöfl. Kastell, wurde 1551 der Kardinal
Martinuzzi ermordet, und saß der Woiwode Aron 1595-97 gefangen. Auch befindet sich hier das Stammschloß der ehedem
fürstl. Familie Barcsay. Alvincz wurde im 12. Jahrh. von deutschen Ansiedlern gegründet,
verlor aber später seine deutsche
Bevölkerung.
[* 14] 1690 wurde hier eine Bulgarenkolonie angesiedelt. Gegenüber von der berühmte
Weinort
Borberek rechts von der
Maros mit 1351 rumän. E.
(spr. állwinzi),Jos.,Freiherr von Barberek, österr. Feldmarschall, geb. auf dem
Schlosse
Alvincz in Siebenbürgen, zeichnete sich im Siebenjährigen
Kriege als
Hauptmann und Major aus, avancierte zum Obersten
und Inhaber des 29. Infanterieregiments und that sich 1779 bei dem
Überfall von
Habelschwerdt hervor.
Joseph II. ernannte ihn
zum Generalmajor und zum
Lehrer des nachmaligen
KaisersFranz II. in der
Taktik. Unter Laudon beteiligte
sich am Feldzuge gegen die
Türken, währenddessen er 1789 zum Feldmarschalllieutenant avancierte, obgleich der
Sturm auf
Belgrad,
[* 15] den er befehligte, scheiterte. 1790 übernahm er den
Befehl über die gegen den belg.
Aufstand gerichteten Streitkräfte, befehligte
1792-93 eine Division und zeichnete sich in derSchlacht bei Neerwinden aus. Er wurde dem
Herzog von
York
zu Hilfe geschickt, jedoch 7. Sept. 1793 bei Hondschoote geschlagen. Im Feldzuge von 1794 führte er ein anderes großes
Hilfskorps und wurde zum Feldzeugmeister erhoben. Im April 1795 übernahm Alvinczy das Oberkommando am Oberrhein,
ward aber vor Beginn des Feldzugs von 1796 von
Franz II. nach
Wien
[* 16] in den Hofkriegsrat berufen.
Das Unglück der österr. Waffen
[* 17] führte ihn bald auf das Schlachtfeld zurück. Nachdem er in
Tirol
[* 18] die zertrümmerte
ArmeeBeaulieus und den Landsturm geordnet, übernahm er im Spätherbst 1796 den Oberbefehl über das
Heer in
Italien,
[* 19] um den in Mantua
[* 20] eingeschlossenen Wurmser zu entsetzen. Nach den siegreichen
Gefechten in Scalda-Ferro,
Bassano und Vicenza ward er von
Bonaparte 15. bis bei
Arcole, bei Rivoli gänzlich geschlagen. Der
Kaiser rief ihn zurück und ernannte ihn zum Kommandierenden in
Ungarn.
[* 21] Alvinczy erhielt noch 1808 den
Titel eines Feldmarschalls und eine Herrschaft im
Banat und starb zu
Ofen. Mit ihm erlosch die Familie von Barberek.
1) Indo-brit.Vasallenstaat unter der Agentschaft Radschputana (s. d.),
grenzt im N. an den brit. Distrikt Gurgaon und die
Staaten Rabha und Dschaipur, im O. an den
StaatBharatpur
und den Distrikt Gurgaon, im
S. und
W. an Dschaipur, hat 7832 qkm, (1891) 767 786 E. (1881: 682 926 E., darunter 526 115
Hindu, 151 727 Mohammedaner, 4994
Dschain, 90
Christen).
Felsige
Berge durchziehen das Land; doch ist es nach N. und O. hin offen und flach, sehr fruchtbar und
in einem vorzüglichen
Kulturzustande; in dem westl.
Teile am
Ausläufer des Arawaligebirges jedoch weniger fruchtbar und angebaut.
- 2) Alwar, befestigte Hauptstadt des
Staates Alwar, 27° 34' nördl.
Br., 76° 38 1/2' östl. L., in schöner Umgebung, 14,5 km
nordöstlich vom fischreichen See Silißerh, von dem ein
Aquädukt zur Stadt führt, an der Eisenbahn
Dehli-Dschaipur, hat (1891) 52 398 E., einen Königspalast, das
Kenotaph des
Maharadscha Bachtawar Singh, einen
Tempel
[* 22] des
GottesDschagannath, ein altes Grabmal «Tripolia», das mohammed.
Bhikan-Heiligtum und fünf
Dschain-Tempel. Das
Fort von Alwar liegt 305 m über der Tripolia.
Joh. Bapt. von,
Dichter, geb. zu
Wien, studierte die
Rechte und wurde
Hofagent, 1794 Sekretär des
Burgtheaters und geadelt. Er starb Seine
«Gedichte»
(Halle
[* 23] 1780; Klagenf. 1788;
Wien 1794) zeigen in gefälliger
Darstellung den freien
Sinn der Josephinischen Strömung.
Mehr
Verbreitung fanden die Ritterepen inWielands Art: «Doolin von Maynz» (Lpz. 1787; 3. Aufl.
1861) und «Bliomberis» (ebd. 1791; 3. Aufl.
1861).
A.s «Sämtliche
Schriften» erschienen 1812 zu
Wien (10 Bde.),
eine Auswahl in Kürschners
«Deutscher Nationallitteratur»,
Bd. 107,¶