und Ferdinand
Friedrich Ludolf, geb. gest. von
Friedrich Wilhelm IV. den Grafentitel
nach dem
Recht der Erstgeburt, der für den Erstgenannten jedoch wegen nicht erfüllter
Bedingungen auf seine
Person beschränkt
blieb. -
Vgl. Wohlbrück, Geschichtliche Nachrichten von dem Geschlechte von Alvensleben (3 Bde.,
Berl. 1819-29);
Albr.,Graf von, preuß. Staatsminister, geb. zu Halberstadt
[* 2] als ältester Sohn des nachmaligen braunschw. Ministers
Grafen Ernst von Alvensleben, studierte 1811 in
Berlin
[* 3] die
Rechte, trat nach dem
Ausbruch der
Befreiungskriege als Freiwilliger in die Gardekavallerie ein und machte den Feldzug von 1815 als
Sekondelieutenant mit. Nach dem Frieden begann er 1817 als
Auskultator beim Stadtgericht zu
Berlin seine jurist. Laufbahn und
wurde 1826 Kammergerichtsrat.
Nach dem
Tode seinesVaters (1827) nahm er den
Abschied, um seine zahlreichen
Güter zu verwalten; aber schon
im Nov. 1833 ward er zum
Geh. Justizrat und zum Mitglied des
Staatsrates ernannt und 1834 als zweiter preuß. Abgeordneter
zu den
Wiener Konferenzen gesandt. Die
Notwendigkeit der
Erhaltung der Freundschaft zwischen
Österreich
[* 4] und
Preußen
[* 5] imGeiste
der
Verträge von 1815 bildete das Grundelement seiner polit.
Anschauungen. 1835 erhielt Alvensleben das Finanzministerium. In dieser
Stellung erwarb er sich namentlich Verdienste um die
Entwicklung des
Deutschen Zollvereins. Er legte 1842 sein
Portefeuille nieder,
behielt aber als
Kabinettsminister einen
Teil der Vorträge beim Könige in allgemeinen Landesangelegenheiten bis 1844 und
lebte sodann in seinem Schlosse zu
Erxleben. 1819 wählte ihn sein
Kreis
[* 6] zum Mitgliede der Ersten Kammer, wo er eine besondere
Fraktion leitete, deren
Aufgabe sein sollte, die octroyierte Verfassungsurkunde so zu gestalten, daß es möglich würde, damit
im
Sinne der alten preuß.
Verwaltung zu regieren. Als preuß.Bevollmächtigter bei den
Dresdener Konferenzen
1850/51 wirkte er für Rückkehr zum alten
Bundestage. 1851 sandte ihn der König nach
Wien,
[* 7] um auf
Österreichs Vorgehen gegen
Rußland einen mäßigenden Einfluß auszuüben. Er wurde in demselben Jahre zum Mitglied des Herrenhauses auf Lebenszeit
ernannt und starb in
Berlin.
Gust. von, preuß.
General der Infanterie, geb. zu Eichenbarleben in der preuß.
ProvinzSachsen,
[* 18] wurde im Kadettenkorps erzogen, trat 1821 als Offizier in das
Alexander-Garderegiment,
wurde 1841 Hauptmann, 1847 unter Versetzung in den
Großen Generalstab Major, 1849
Chef des
Stabes beim Kommando des mobilen
Armeekorps in
Baden
[* 19] und verblieb in dieser
Stellung während des pfälzisch-bad. Feldzugs. Vom J. 1850 an war Alvensleben Generalstabschef
des 8.
Armeekorps. 1854 wurde er zum Generalstabschef beim Militärgouvernement der Rheinprovinz
[* 20] und Westfalens
ernannt. 1855 zum Oberst avanciert, wurde Alvensleben 1858 zur Dienstleistung beim Prinzen von
Preußen kommandiert und dann zum Generalmajor
befördert.
Bereits 1861 aber zum
Generaladjutanten des Königs und 1863 zum Generallieutenant ernannt, wohnte er dem Feldzuge 1866 im
Hauptquartier des Königs bei, übernahm 30. Okt. das Kommando des 4.
Armeekorps und wurde 1868
General der
Infanterie. Im
Deutsch-FranzösischenKriege von 1870 und 1871 führte Alvensleben das 4.
Armeekorps und nahm an den schlachten von
Beaumont
und
Sedan
[* 21] sowie an den Kämpfen vor
Paris
[* 22] in hervorragender
Weise Anteil. Am wurde ihm der nachgesuchte
Abschied bewilligt. Alvensleben starb zu
Gernrode.
Gustav
Hermann von, preuß.
General der
Kavallerie, geb. zu Rathenow,
[* 23] trat 1844 als Sekondelieutenant
in das 6. Kürassierregiment ein, wurde 1857 zum Topographischen
Bureau und im Mai 1858 als
Adjutant zum Prinzen
FriedrichKarl vonPreußen kommandiert. Im Febr. 1859 wurde Alvensleben Hauptmann im Generalstabe, 1861 in das 3. Garde-Ulanenregiment
versetzt, im März 1863 in den Generalstab zurückversetzt und zum Major befördert. Im Feldzug gegen
Dänemark
[* 24] 1864 nahm
Alvensleben an der Erstürmung der Düppeler Schanzen teil, 1866 war er in
Böhmen
[* 25] als Generalstabsoffizier beim
Kavalleriekorps der Ersten
Armee und focht bei Münchengrätz,
Gitschin und Königgrätz,
[* 26] wurde im September zum
Großen Generalstabe
versetzt, aber 30. Okt. zum Commandeur des neuerrichteten schleswig-holstein. Ulanenregiments
Nr. 15 ernannt und im Juli 1870 zum Oberst befördert. Alvensleben führte dieses
Regiment im
Deutsch-FranzösischenKriege mit Auszeichnung in den
Schlachten
[* 27] von Colombey-Nouilly, Bionville
und Gravelotte, wurde bei Epernon verwundet, empfing das
Eiserne Kreuz
[* 28] erster
Klasse und den
Orden
[* 29] pour le merite und erwarb
sich den Ruf eines hervorragend tüchtigen Kavallerieoffiziers. Er wurde 1873 Commandeur der 19. Kavalleriebrigade in Hannover
[* 30] und 1874 Generalmajor, im Febr. 1880 Generallieutenant und Commandeur der 10. Division in
Posen,
[* 31] März 1886 kommandierender
General des 5. und Mai 1886 kommandierender
General des 13. (württemb.)
Armeekorps. 1887 wurde er
General der
Kavallerie. Okt. 1890 von
seinem Kommando abberufen, lebt Alvensleben seitdem in
Jagsthausen
(Württemberg)
[* 32] und in
Berlin.
Konstant. von, preuß.
General der Infanterie,
Bruder von Gustav von Alvensleben, geb. zu
Eichenbarleben in der preuß.
ProvinzSachsen, trat 1827 aus dem Kadettenkorps als Sekondelieutenant in das Alexanderregiment
ein, in welchem er nach 26 Jahren bis zum Major aufstieg. 1858 zum
Oberstlieutenant befördert, wurde Alvensleben 1860
Chef der
Abteilung
für die Armeeangelegenheiten im Kriegsministerium, in demselben Jahre Oberst und 1861 Commandeur des
Kaiser-Alexander-Garde-Grenadierregiments. Nach dem
DänischenKriege von 1864 wurde er Generalmajor, nach dem
DeutschenKriege
von 1866, in welchem er die 2. Gardebrigade und dann die 1. Gardedivision ruhmvoll führte, avancierte er zum Generallieutnant.
BeimAusbruche des
Deutsch-FranzösischenKrieges von 1870 wurde Alvensleben zum kommandierenden
General des 3.
¶
mehr
Armeekorps ernannt, das an der Entscheidung der ersten Kämpfe einen Hauptanteil hatte, faßte sodann selbständig den für
das Schicksal der franz. Rheinarmee verhängnisvollen Entschluß, mit dem 3. Armeekorps16. Aug. die bei Bionville und Mars-la-Tour
wahrgenommenen feindlichen Streitkräfte anzugreifen, und führte diesen Entschluß erfolgreich durch, so daß das feindliche
Heer westlich von Metz
[* 34] zum Stehen gebracht wurde. Ferner war Alvensleben an der Schlacht von Gravelotte beteiligt
und führte nach der Übergabe von Metz sein Korps gegen die Loirearmee. Während des Winterfeldzugs 1870 und 1871 nahm er
an den Schlachten von Beaune-la-Rolande, Orléans,
[* 35] Vendôme und Le
[* 36] Mans
[* 37] hervorragenden Anteil. Er wurde 1873 als
General der Infanterie zur Disposition gestellt und starb, nachdem er kurz zuvor den SchwarzenAdlerorden erhalten hatte, Das
ehemalige Fort Plappeville bei Metz führt seit 1873 seinen Namen.