Altorf,
s. Altdorf. ^[= # . 1) Stadt im Bezirksamt Nürnberg des bayr. Reg.–Bez. Mittelfranken, 22 km südöstlich ...]
s. Altdorf. ^[= # . 1) Stadt im Bezirksamt Nürnberg des bayr. Reg.–Bez. Mittelfranken, 22 km südöstlich ...]
Albrecht, s. Altdorfer. ^[= Albrecht, Maler, Kupferstecher, Zeichner für den Holzschnitt und Baumeister, geb.vor 1480 in ...]
oder Alten-Ötting.
1) Bezirksamt im bayr. Reg.-Bez. Oberbayern (s. d.), hat (1890) 32742 (15887 männl., 16855 weibl.) E., 46 Gemeinden mit 1302 Ortschaften, darunter 2 Städte. – 2) Bezirksort im Bezirksamt Altötting, 85 km nordöstlich von München, [* 2] unweit der österr. Grenze, an der zum Inn gehenden Mörn, hat (1890) 3314 (1316 männl., 1998 weibl.) E., Amtsgericht (Landgericht Traunstein), Post, Telegraph, [* 3] königl. Kapellstiftungsadministration, Eich-, Forstamt, 2 Oberförstereien, geistliche Wallfahrtsinspektion und -Kustodie, 7 Kirchen und Kapellen, ein Fräuleinstift, Knaben-, Mädchenschule, Tillysches und Gottesackerbeneficium, Krankenhaus [* 4] und Bruderhaus. Es besteht eine Maschinenfabrik, Eisengießerei [* 5] sowie Handel mit Wallfahrtsgegenständen und Spezereiwaren.
Die heil. Kapelle, wahrscheinlich von den Römern erbaut, 696 vom heil. Rupert geweiht und 1464 durch eine kleine Kirche erweitert, enthält ein aus dem 6. bis 8. Jahrh. stammendes schwarzes Marienbild von Holz, [* 6] die Herzen der bayr. Landesfürsten seit Kurfürst Maximilian in silbernen Gefäßen, reiche Schätze an Gold [* 7] und Edelsteinen und wird alljährlich von mehrern Hunderttausenden von Pilgern besucht. In der Tilly- oder Peter-Pauls-Kapelle (1511 geweiht) liegen Tilly und mehrere Glieder [* 8] seiner Familie bestattet; in der ehemaligen Stifts-, jetzt Pfarrkirche (1511 zugleich mit der St. Michaeliskirche geweiht) das Grabmal des Königs Karlmann.
Die Magdalenakirche, 1593-96 in ion. und korinth. Stile erbaut, hat ein prächtiges Tonnengewölbe mit reicher Stuccatur und korinth. Hochaltar mit schönem Bild; die Kirche des Kapuzinerklosters St. Anna, 1655 von den Franziskanern erbaut, 1803 den Kapuzinern übergeben, 1863-66 in roman. Stile erneuert, hat ein Altarbild von dem Innsbrucker Maler Arnold (1845). Das Redemptoristenkollegium (1838), Haupthaus des Ordens in Deutschland, [* 9] fiel 1873 den Kapuzinern zu. In der Nähe der alkalischerdige St. Georgsbrunnen. –
Vgl. Pichlmaier, Altötting,. Kurze Geschichte des Ortes und der Wallfahrt (3. Aufl., Altötting 1890);
Altötting, dessen Geschichte und Sehenswürdigkeiten (neueste Ausg., ebd. 1894).
s. Paka. ^[= Neu-Paka, Stadt in der österr. Bezirkshauptmannschaft Jičin in Böhmen, an der Linie Chlumetz-Pars ...]
Sprache, [* 10] s. Iranische Sprachen ^[= eine Familie von Sprachen, die mit den nächst verwandten ind. Sprachen den arischen Zweig des ...] und Keilschrift.
bezeichnet als Name eines Staatsgebietes diejenigen Provinzen des Preuß.
Staates, welche schon vor 1815 oder auch schon vor 1806 unter dem preuß. Scepter gestanden haben, vorzugsweise aber Ost- und Westpreußen, [* 11] Pommern [* 12] und die Mark Brandenburg, im Gegensatz zu Neupreußen, den später hinzugekommenen Provinzen.
[* 1] Befestigungsmanier im 18. Jahrhundert, eine permanente Befestigung. Mit Walrawe (1728 Chef des preuß. Ingenieurkorps) und besonders unter Friedrich d. Gr. nahm der Festungsbau in Preußen [* 13] eine besondere Richtung an. Die von jenem ausgeführten Bauten in Stettin, [* 14] Magdeburg, [* 15] Glogau, [* 16] Neisse [* 17] zeigen meist (s. Fig. 1) einen Tenaillierten Grundriß (s. d.) mit schmalen, tiefen, zuweilen durch Reverskaponnieren flankierten Gräben, mit niedrigen Eskarpenmauern, hohen Kontereskarpenmauern mit davorliegender Enveloppe, deren Graben zugleich als gedeckter Weg dient, von Blockhäusern bestrichen wird und offensive Verteidigung gestattet. Zur sichern Unterbringung der Truppen dienten zahlreiche Kasematten. Die von Friedrich d. Gr. angeordneten Befestigungen (s. Fig. 2) von Neisse und Glatz [* 18] bilden einzelne, durch Wälle verbundene selbständige Werke verschiedener Form. Nirgends ist der reine Bastionierte Grundriß (s. d.) angewendet, dagegen finden sich niedere Grabenflankierung, kasemattierte Geschützstände, Einrichtung des Gedeckten Weges für angriffsweise Verteidigung, Abschnitte, Reduits, granatsichere Kasernen und vorgeschobene Forts. (S. Festungen.)
[* 1] Sprache, s. Litauische Sprache. ^[= der lautliche Ausdruck des Gedankens. Jeder Ausdruck von Gedanken, der nicht durch Laute geschieht, ...]
Pfarrdorf im preuß. Reg.-Bez. und Kreis [* 19] Merseburg, [* 20] bekannt durch den Frieden, den daselbst während des Nordischen Krieges (s. d.) August Ⅱ., Kurfürst von Sachsen [* 21] und König von Polen, mit König Karl ⅩⅡ. von Schweden [* 22] abschließen mußte. August verzichtete auf den poln. Thron [* 23] zu Gunsten seines Nebenbuhlers Stanislaus Leszczynski, entsagte jeder Verbindung mit den Gegnern Schwedens und lieferte den Livländer Patkul dem schwed. Blutgericht aus. Nach ¶
der Niederlage Karls XII. bei Poltawa erklärte August II. den Frieden von Altranstädt für ungültig. Im Vertrage von Altranstädt zu dem Karl XII., von den bedrückten schles. Protestanten um Hilfe gegen die intolerante österr. Regierung gebeten, den Kaiser Joseph I. nötigte, sicherte dieser dem Schwedenkönig Duldung und Gewissensfreiheit für die schles. Protestanten zu und versprach, ihnen eine größere Zahl von Kirchen zurückzugeben.