sind kürzer als das zugehörige
Blatt.
[* 2] Die im Juli und
August blühende
Pflanze wächst an
Gräben und auf feuchten Wiesen,
besonders auf salzhaltigem
Boden, wird aber auch als
Arzneipflanze
[* 3] im großen (z. B. zwischen
Nürnberg
[* 4] und
Bamberg,
[* 5] bei
Schweinfurt)
[* 6] gebaut. Der mehrköpfige Wurzelstock trägt senkrecht absteigende, außen graugelbliche, innen weiße und
schleimig-fleischige
Wurzeln, von denen vorzugsweise die zweijährigen der kultivierten
Pflanze als
Eibischwurzel oder
Altheewurzel
(s. d.) offizinell sind.
Auch die
Blätter sind als Eibischblätter (Folia Althaeae) offizinell. Eine dritte
Art ist die in vielen Farbenvarietäten
(Stockrose,
Stockmalve, Herbstrose, Pappelrose u. s. w.) als Zierpflanze gezogene Althaea roseaL., eine zweijährige, 1,5 bis 2,5 m hohe
Staude mit rundlichen, beiderseits steifhaarig-filzigen
Blättern
und großen
Blüten, die wegen Verkümmerung ihrer Tragblätter zu einer langen
Traube geordnet sind. Von dieser
Pflanze sind
die
Blüten der dunkel blühenden (besonders der schwärzlichvioletten)
Varietäten ebenfalls als
Flores Malvae arboreae offizinell;
die schwarzvioletten
Blüten werden zum
Färben von
Wein, Essig u. s. w. benutzt.
Theodor, polit. Schriftsteller, geb. zu
Detmold,
[* 12] studierte in
Bonn,
[* 13]
Jena
[* 14] und
Berlin
[* 15]
Theologie und
Philosophie,
wandte sich aber in
Leipzig
[* 16] der Schriftstellerei zu. Seit März 1848 wirkte er in radikal-demokratischem
Sinne journalistisch in
Bremen
[* 17] und Hannover,
[* 18] saß Nov. 1849 bis Mai 1850 wegen eines
Artikels in Haft zu Hildesheim,
[* 19] wurde,
zum
Lehrer der
Freien Gemeinde nach
Hamburg
[* 20] berufen, ausgewiesen und starb zu Gotha.
[* 21] Er schrieb: «Märchen aus der
Gegenwart» (Lpz. 1848; Neudruck, ebd. 1888),
welches
Buch Althaus' auf kosmopolitische und stark
socialistische
Humanität aufgebaute Staatstheorie, Charakteristiken und Gedichte enthält;
letztere ergänzte ein Privatdruck
für die Familie 1853. «Theod. Althaus. Ein Lebensbild»
(Bonn 1888) schrieb sein
BruderFriedrich Althaus. Dieser, geb. zu
Detmold, lebt als
Arzt in
London
[* 22] und
ist Mitarbeiter deutscher Zeitschriften. Er schrieb «Engl. Charakterbilder»
(2 Bde., Berl. 1870),
Gummipasta, weißer Lederzucker (Pasta gummosa), eine weiße lederartige oder brüchige
Masse, wurde ursprünglich
unter Zusatz von
Eibischwurzel-Abkochung bereitet.
Jetzt wird sie dargestellt aus Arabischem
Gummi, Zucker,
[* 23]
Eiweiß und Pomeranzenblütenölzucker.
(S. Pasta.)
Eibischwurzel (RadixAlthaeae), die getrocknete
Wurzel
[* 24] von
AlthaeaofficinalisL. (s.
Althaea), lange, fingerdicke,
nach dem Abschälen der äußern Rinde weiße
Wurzel; mit etwas dicker, stark faseriger und biegsamer Innenrinde, mit fleischigem,
zerbrechlichem, mehligem Holz,
[* 25] von süßlichem
Geschmack. Die
Wurzel ist reich an
Stärkemehl (30 Proz.),
enthält außerdem Pflanzenschleim,
Pektinstoffe,
Eiweiß, Zucker, wenig fettes Öl, ferner
Asparagin (s. d.), Holzfaser und
Salze verschiedener Säuren.
Beim Übergießen mit warmem Wasser giebt sie ein schleimiges Infusum und wird in dieser Form
als
Arzneimittel verwandt.
Im
Handel unterscheidet man bayrische, französische und belgische Altheewurzel; die bayrische
ist zwar von Aussehen weniger weiß und markig als die französische, wird aber hinsichtlich ihrer Wirkung mehr geschätzt;
die belgische kommt seltener nach
Deutschland.
[* 26] Die Altheewurzel wird namentlich in der Gegend von
Schweinfurt,
Bamberg und
Nürnberg angebaut;
der jährliche Ertrag wird auf 200000 - 250000 kg geschätzt. Man verkauft die
Wurzel auch geschnitten
(Radix althaeae concisa) und als Pulver.
eine seit dem 12. Jahrh. genannte röm. Fürstenfamilie.
Ihr entstammt Emilio Carlo der als Clemens X. (s. d.) den päpstl.
Stuhl innehatte und mit welchem die Altieri erloschen.
Name und
Besitz der Altieri ging über auf den Gemahl von Clemens' X. Nichte Laura
Caterina, den Marchese Palucio Paluzzi degli
Albertoni aus einer alten röm. Familie. Von ältern Altieri ist zu nennen: Marcantonio
Altieri, geb. 1450, gest. 1532,
Humanist;
von ihm sind die zu
Rom
[* 29] 1873 gedruckten und für die Sittengeschichte
seiner Zeit wichtigen «Nuptiali».
Von neuern Altieri ist hervorzuheben: Luigi Altieri, Sohn des
Don Paluzzo Altieri, Senators von
Rom, geb.
war seit 1836 päpstl.
Nuntius in
Wien
[* 30] und wurde, 1845 zum Kardinal erhoben, eine der einflußreichsten Persönlichkeiten
an der Kurie. Nach der Einnahme
Roms durch Oudinot (im Juli 1849) übernahm er mit den Kardinälen della Genga und Vanicelli-Casoni
für den noch in Gaeta weilenden
Pius IX. die Regierung; er blieb bis zum
Tode in hohen päpstl. Ämtern.
[* 32]Befestigungsmanier, begründet durch den Kriegsbaumeister Sanmicheli (s. d.),
der 1527 den Umbau der Befestigungen seiner Vaterstadt Verona
[* 33] nach der neuern
Manier begann. Diese legte die Hauptaufstellung
wie in der alten Städtebefestigung auf die langen Linien (Kurtinen) und gab den flankierenden
Basteien
(vergrößerte
Türme) fünfeckige Form, um Eskarpe und Kurtine besser bestreichen zu können; diese umgestalteten
Bollwerke
erhielten den
NamenBastione. Dieselben waren auf Kanonenschußweite (4-500 m) voneinander entfernt, die Flanken standen senkrecht
zur Kurtine. Die Flankengeschütze sicherte man durch
¶
mehr
Orillons (s. Flanke) oder Kasematten. Das Eskarpenmauerwerk ging bis zur äußern Brustwehrkante herauf. Vor dem Graben lag
ein schmaler Rondengang mit Glacis, aber ohne Waffenplätze.
[* 35] (S. Figur.)