(Monatsblatt" seit 1884) und
München
[* 2] (seit 1870),
deren Vereinigungspunkt jetzt die «Deutsche
[* 3] Gesellschaft für
Anthropologie,
Ethnologie und
Urgeschichte»
(«Archiv für
Anthropologie» und «Correspondenzblatt») bildet, thatkräftig
zur Seite.
In der
Schweiz
[* 4] nimmt die von Ferd.
Keller, dem Entdecker der
Pfahlbauten,
[* 5] gegründete «Antiquarische Gesellschaft» zu Zürich
[* 6] («Mitteilungen»)
die ersteStelle ein. Besonders reich an Altertums-und Museumsvereinen ist
Österreich.
[* 7] Erwähnt seien das
Johanneum in Graz
[* 8] (seit 1810),
das Ferdinandeum zu
Innsbruck
[* 10] (1823), das Francisceum
zu
Brünn,
[* 11] der steirische Provinzialverein zu Graz, der kärntnerische zu Klagenfurt
[* 12] («Carinthia»
und
«Neue Carinthia»),
vor allem aber die durch ihre zahlreichen wertvollen Veröffentlichungen hervorragende
«K. k. Centralkommission zur
Erhaltung und Erforschung der Baudenkmäler» in
Wien,
[* 13] deren Thätigkeit sich neuerdings auf die
gesamten Kunst- und Altertumsdenkmäler ausgedehnt hat.
In dem an Rittertümern überreichen
Skandinavien ist zu nennen die
«Königl. Gesellschaft für Nordische
Altertumskunde» in Kopenhagen
[* 14] (seit 1825). Die ältesten Altertumsvereine hat England aufzuweisen,
wo bereits 1572 die
«Society of antiquaries» gestiftet, 1707 von neuem begründet und 1751 von
Georg II. anerkannt wurde.
Seit 1771 giebt sie die namentlich für die angelsächs. Zeit bedeutungsvollen, reich
illustrierten Quartbände der «Archaeologia» heraus. Ähnliche Ziele verfolgt
für
Schottland die «Scottish
Society of Antiquaries» in Edinburgh (seit 1789),
für
Irland die «Royal
IrishAcademy» in Dublin
[* 15] (seit 1786). Unter den antiquarischen Gesellschaften
Frankreichs, die zahlreicher als in irgend einem andern
Lande sind, leistet Bedeutenderes die
Pariser«Société des antiquaires de
France», 1814 gestiftet («Mémoires») und die «Commission
des monuments historiques». (S. Historische
Vereine.)
vomBerge, auf Mißverständnis des Wortes «Scheich»
beruhende falsche
Übersetzung des
Titels «Scheich al-Dschebel», d. h. «Gebieter
des
Gebirges», welchen man dem Oberhaupt der syr.
Assassinen (s. d.), Raschid al-din Sinân, beilegte.
Land, fruchtbare Marschebene (120 qkm) im
Kreis
[* 16]
Jork des preuß. Reg.-Bez.
Stade
[* 17] an der
Elbe, zwischen
Buxtehude
und
Stade, durchströmt von der schiffbaren
Este und der Lühe, wurde im 12. Jahrh. von
Niederländern urbar
gemacht, und bildet gegenwärtig das
AmtJork. Seine Bewohner unterscheiden sich noch jetzt durch ihre der niederländischen
ähnliche
Tracht sowie durch
Sitten und Gebräuche, selbst durch die Bauart ihrer Häuser von der fries. und niedersächs.
Bevölkerung
[* 18] anderer
Marschen. Das Dorf
Jork (s. d.) ist der Hauptort der
Marsch, deren übrige Bewohner
in langen Reihen freundlicher, einstöckiger Häuser wohnen. Die Erzeugnisse des
Landes, Getreide
[* 19] und Obst, gehen nach
Hamburg,
[* 20] Holstein und Hannover;
[* 21]
Pferde
[* 22] und besonders fettes Schlachtvieh in großen
Massen nach
Hamburg und England.
Welt, in räumlicher Hinsicht die seit dem Beginn der histor.
Zeiten bekannten drei
Weltteile der östl. Halbkugel:
Afrika,
[* 24] Europa
[* 25] und
Asien
[* 26] (Eurasien), im Gegensatze zu den beiden erst später entdeckten
Amerika
[* 27] und
Australien,
[* 28] die man
als
Neue Welt bezeichnet. In
Beziehung auf Zeit versteht man unter den Völkern der Alte Welt die Nationen, die in
Asien,
Afrika
und Europa vor dem Erscheinen des
Christentums auftraten. Man spricht so von einer Geschichte, einer Geographie, einem
Atlas
[* 29] u. s. w. der Alte Welt Zuweilen begreift man auch unter dem
Ausdrucke Alte Welt das gesamte Kulturleben jener alten
Völker, im Gegensatze zu der neuen Kultur oder
Neuen Welt, die sich mit
dem Auftreten des
Christentums und der german.
Völker entwickelte.
Häuser, zur Zeit des frühern
DeutschenReichs diejenigen Fürstenhäuser, welche schon auf dem
Reichstage
von
Augsburg
[* 30] 1582 unter den Fürsten gesessen hatten, und die man im Range höher hielt als die später
gefürsteten, weil sie eine Virilstimme auf dem
Reichstage führten (die später gefürsteten nicht ohne Genehmigung der
Stände).
Zu den gehörten u. a.: die Erzherzöge von
Österreich, die Pfalzgrafen bei Rhein, die
Herzöge von
Sachsen,
[* 31] die Markgrafen
zu
Brandenburg
[* 32] (nicht aber die Fürsten von Hohenzollern),
[* 33] die
Herzöge zu
Braunschweig,
[* 34] die zu
Württemberg,
die Landgrafen zu Hessen,
[* 35] die Markgrafen zu
Baden,
[* 36] die
Herzöge zu
Mecklenburg,
[* 37] die zu Holstein, die Fürsten zu
Anhalt,
[* 38] die
Fürsten zu
Aremberg.
Auch die Fürsten von Ligne wurden dazu gezählt, obgleich sie erst 1592 gefürstet wurden. Die übrigen Häuser hießen
neufürstliche und man unterschied unter ihnen wieder solche, die Sitz und
Stimme auf den
Reichstagen hatten,
wie die Hohenzollern, Lobkowitz, Salm, Dietrichstein, Nassau,
Auersperg, Fürstenberg,
Schwarzenberg, Liechtenstein,
[* 39]
Thurn und
Taxis,
Schwarzburg,
[* 40] und solche, die auf dem
Reichstage nicht im Fürstenkollegium saßen, worunter sich die Waldeck
[* 41] und die
Reuß
[* 42] befanden.
L.,Althee, Pflanzengattung aus der Familie der Malvaceen (s. d.) mit 12 in der
nördl. gemäßigten Zone der
Alten Welt vorkommenden
Arten. Es sind einjährige, zweijährige oder ausdauernde,
meist hohe Kräuter mit bandförmig-gelappten oder -geteilten
Blättern und einzeln oder in
Büscheln achselständigen, meist
ansehnlichen
Blüten, die bisweilen zu einer endständigen
Traube zusammengedrängt sind. In
Deutschland
[* 43] kommen nur zwei
Arten
wild vor: die einjährige AlthaeahirsutaL. mit blaßvioletten
Blüten und die ausdauernde Althaea officinalisL.,Eibisch (s.
Tafel: Columniferen,
[* 1]
Fig. 3), 1-1,25 m hoch;
ihr
Stengel
[* 44] ist filzigzottig, die beiderseits sammetartig-filzigen
Blätter sind eiförmig, spitz, schwach 3-5lappig und am
Grunde oft etwas herzförmig, die mittelgroßen, rötlichweißen
Blüten
stehen büschelartig gehäuft, und die
Büschel¶
mehr
sind kürzer als das zugehörige Blatt.
[* 46] Die im Juli und August blühende Pflanze wächst an Gräben und auf feuchten Wiesen,
besonders auf salzhaltigem Boden, wird aber auch als Arzneipflanze
[* 47] im großen (z. B. zwischen Nürnberg
[* 48] und Bamberg,
[* 49] bei Schweinfurt)
[* 50] gebaut. Der mehrköpfige Wurzelstock trägt senkrecht absteigende, außen graugelbliche, innen weiße und
schleimig-fleischige Wurzeln, von denen vorzugsweise die zweijährigen der kultivierten Pflanze als Eibischwurzel oder Altheewurzel
(s. d.) offizinell sind.
Auch die Blätter sind als Eibischblätter (Folia Althaeae) offizinell. Eine dritte Art ist die in vielen Farbenvarietäten
(Stockrose, Stockmalve, Herbstrose, Pappelrose u. s. w.) als Zierpflanze gezogene Althaea roseaL., eine zweijährige, 1,5 bis 2,5 m hohe Staude mit rundlichen, beiderseits steifhaarig-filzigen Blättern
und großen Blüten, die wegen Verkümmerung ihrer Tragblätter zu einer langen Traube geordnet sind. Von dieser Pflanze sind
die Blüten der dunkel blühenden (besonders der schwärzlichvioletten) Varietäten ebenfalls als Flores Malvae arboreae offizinell;
die schwarzvioletten Blüten werden zum Färben von Wein, Essig u. s. w. benutzt.