Nahebei an steilem Felsen, 113 m über der
Ahr, die Ruinen der
Burg Altenahr oder
Are,
die im 10. Jahrh. durch die
GrafenAre erbaut und 1714 durch Kurfürst
Joseph Clemens von Köln
[* 2] geschleift wurde. -
Vgl. Mönch,
und seine Umgebung (Linz
[* 3] a./Rb. 1867).
Stadt im
Kreis
[* 4] Zellerfeld des preuß. Reg.-Bez. Hildesheim,
[* 5] 10 km östlich
von
Clausthal
[* 6] im Oberharz und am Fuß des Ackerbruchberges, in 500 in Höhe, an der
Oker, hat (1890) 2146 evang. E., Post,
Telegraph,
[* 7] Oberförsterei mit 4 Förstereien, schöne
Kirche,
Volksschule,
Bergbau
[* 8] auf
Silber,
Blei,
[* 9]
Eisen,
[* 10] Kupfer.
[* 11] Altenau ist
eine der sieben Bergstädte des Kreises und wird als
Sommerfrische besucht.
1) Altenberg im
Erzgebirge, Bergstadt in der
AmtshauptmannschaftDippoldiswalde der sächs. Kreishauptmannschaft
Dresden,
[* 16] 5 km von der
böhm. Grenze, in 747 in Höhe, hat (1890) 1888 evang. E.,
Amtsgericht (Landgericht
Dresden), Post,
Telegraph,
Zoll-, Untersteueramt,
Oberförsterei, evang.Kirche, Postgehilfenvorbereitungsanstalt,
Strohflechtschule,
Volksschule, reichhaltige
Stadtbibliothek, Wasserleitung,
[* 17] Vorschußverein, städtische
Sparkasse; Fabrikation von Cigarren, Holzwaren und Kisten, Sammetschneiderei,
Bergbau und einen Jahrmarkt. Im nahen Geisingberge das bedeutendste Zinnbergwerk
Sachsens mit einer Jahresausbeute von ungefähr 75000 kg
Zinn (gegen 350000 kg im 15. Jahrh.), 800 kg Wismut und 1750 kg Arsenmehl (Gewerkschaft «Vereinigt Feld
im Zwitterstock»). -
Vgl.
Meisner, Umständliche Nachricht von der Zinnbergstadt Altenberg
(Dresd. 1747).
2) Dorf im
KreisMülheim
[* 18] des preuß. Reg.-Bez. Köln, an der Dhün, 8 km von
Burscheid, hat (1890) 176 E. In der Nähe, 14 km nordöstlich von
Mülheim im ehemaligen Fürstentum
Berg, unweit des Dorfes
Odenthal, liegt die 1803 aufgehobene Cistercienserabtei Altenberg, die, einst durch ihren Reichtum
und Einfluss ausgezeichnet, 1133 vom
GrafenEberhard von
Berg durch Verwandlung seines Stammschlosses in ein
Kloster begründet
wurde. Die 1255 begonnene, 1379 eingeweihte und 1847 erneuerte
Kirche (118 in lang, 63 m breit, 30 m hoch), der «bergische
Dom», ist im reinsten got.
Stile erbaut und eins der bemerkenswertesten Baudenkmäler des Rheinlandes,
mit trefflichen alten
Glasmalereien. Viele Grabmäler der bis auf Wilhelm III. (gest. 1511) hier beigesetzten
Grafen und
Herzöge von
Berg sind noch gut erhalten. Die frühern Klostergebäude dienen jetzt als Fabrik. -
Vgl.
Schimmel,
[* 19] Die
CistercienserabteiAltenberg (Münst.
1832);
Montanus, Das
Kloster Altenberg im Dhünthal (Elberf. 1851).
Pfarrdorf im
AmtsbezirkWaltershausen des Herzogtums
Sachsen-Gotha, 2,5 km nordwestlich von Georgenthal,
hat 351 E. An
Stelle der Johanniskirche, die der Sage nach 724 vom heil. Bonifaz, in Wirklichkeit aber 1041 von
GrafLudwig dem Bärtigen auf einem nahen
Berge erbaut wurde, steht seit 1811 ein Sandsteindenkmal (9,5
m hoch), «der
Kandelaber»
[* 20] genannt. -
1) Herzogtum s.
Sachsen-Altenburg. - 2) Landratsamtsbezirk im Herzogtum
Sachsen-Altenburg, hat (1890) 656,76 qkm, 280 Gemeinden, 119861
(58042 männl., 61819 weibl.) E., 13877 bewohnte
Gebäude, 27535 Haushaltungen und Anstalten und umfasst die Amtsgerichtsbezirke
Altenburg, Schmölln
[* 26] und Ronneburg. Von der ortsanwesenden
Bevölkerung
[* 27] sind 110306
Evangelische, 921 Katholiken, 139 sonstigeChristen
und 33 Israeliten. - 3) Haupt- und Residenzstadt
des Herzogtums
Sachsen-Altenburg, im Ostkreise desselben, unter 50°59'6" nördl.Br. und 12°25'21" östl.
L. von Greenwich), 8 km von der preuß. und 5 km von der sächs.
Grenze, in 176-224 m Höhe, liegt in hügeliger und fruchtbarer Gegend und hat gut gebaute, zum
Teil steile
Straßen (bis 1:10 m
Steigung) und schattige Promenaden an drei großen
Teichen und (1890) 31439 E., darunter 599 Katholiken, 1979 Wohngebäude
und 7621 Haushaltungen; in Garnison das 1. und 4.
Bataillon des Infanterieregiments Nr. 96. Die jährliche Zunahme betrug
1885-90: 466, die Zahl der
Geburten (1894) 1122, der Todesfälle 776, der
Eheschließungen 261.
Kirchen. Von den sechs evang.
Kirchen sind erwähnenswert die 1411 erbaute spätgot. Schloßkirche (ursprünglich Marienkapelle
und 1413-1533 dem Kollegiatstift St.
Georg gehörig) mit dem Grabmal der Stammmutter des sächs. Hauses, Kurfürstin Margarete
(gest. 1486), die Bartholomäikirche (1089 erbaut und 1878 erneuert) und die Brüderkirche;
ferner die roten
Spitzen, ein 1172 von
KaiserFriedrich 1. gegründetes, 1533 aufgehobenes, 1872 erneuertes Augustinerkloster
mit dem Staatsarchiv.
WeltlicheGebäude. Das auf einem mächtigen, steilen Porphyrfelsen liegende herzogl. Schloß, eine
der schönsten und größten Residenzen (aus dem 11. Jahrh., nach den
Bränden von 1444, 1518, 1606, 1609, von 1706-44
neu gebaut, die 1865 und 1868 abgebrannten Flügel erneuert) mit neuem, prächtigem
Saale, einer Rüst- und Kunstkammer, schönem
Park und historisch merkwürdig durch den sächs. Prinzenraub (s.d.); das Rathaus am Markt,
1562-64 von
Nik.
Grohmann-Weimar in deutschem Renaissancestil erbaut,
das neue Museum (1877 erbaut) mit der Lindenauschen Gemäldegalerie
(166 ital. Originale, 76
Kopien nach
Raffael u. a.),
Skulpturen, Altertümern (300 alte
Vasen),
[* 28] Kunst- und
reicher Schmetterlingsammlung; die got. Fürstengruft (1840 erbaut),
das neue Hoftheater eröffnet),
das neue Ministerial-
und Landschaftsgebäude (1895), das Siegesdenkmal (1870/71, enthüllt), das
DenkmalKaiser Wilhelms I. (von
Bärwald
in
Berlin,
[* 29] enthüllt), beide am Fuße des Schloßbergs, und das
Brehm-Schlegeldenkmal.
Altenburg (Ungarisch-)
* 30 Seite 51.466.
VerwaltungundFinanzen. Die Stadt wird verwaltet von einem Oberbürgermeister (lebenslänglich, 7500 M.), einem
Bürgermeister
(lebenslänglich, 4500 M.), 9 Mitgliedern des Magistratskollegiums und 32 Stadtverordneten (Vorsteher
¶
Behörden. Altenburg ist der Sitz der Landesregierung, eines Landgerichts (Oberlandesgericht Jena)
[* 32] mit sechs Amtsgerichten (Altenburg, Schmölln,
Ronneburg, Eisenberg, Roda und Kahla), des Verwaltungsamtes für den altenburg. Ostkreis, eines Landratsamtes,
Hauptsteueramtes, Zollamtes und eines Bezirkskommandos.
Bildungs - und Vereinswesen. Das herzogl. Friedrichs-Gymnasium, Realprogymnasium mit Vorschule, Schullehrerseminar,
städtische höhere Mädchenschule (Karolinum), St. Magdalenenstift (1705 von HerzogFriedrich II. gegründet) für Adlige und
ein Privatinstitut für Mädchen, Kunst-, Handels- und Landwirtschaftsschule sowie acht Bürgerschulen;
ferner die Sammlungen des Museums, eine Bibliothek und das Hoftheater mit 1100 Zuschauerplätzen (interimistischer Intendant
Generalz. D. Excellenz von Scheffler). An Vereinen hat Altenburg:. Die geschichts- und altertumsforschende, die naturforschende, die
pomolog. Gesellschaft des Osterlandes, erstere mit Sammlungen, die Vereine für Erdkunde,
[* 33] Kunst, Kunstgewerbe und Gewerbe,
die Singakademie und die VereinigteKaufmannschaft.
Wohlthätigkeitsanstalten. Das Kranken und Siechenhaus (staatlich), das Hospital zum HeiligenGeist und das Gebrüder Reichenbach-Hospital,
die Amalienschule und das Kinderhospital.
Handel. Der Handel erstreckt sich auf Produkte der einheimischen Industrie, der Gärtnerei und Landwirtschaft
(besonders Getreide),
[* 37] auf Kolonialwaren, Wechsel- und Transitgeschäfte; der Buchhandel war besonders früher bedeutend durch
die Pierersche Hofbuchhandlung und -Buchdruckerei (s. Pierer). Die beiden Roßmärkte (Frühjahr und Herbst) sind sehr besucht.
Altenburg hat eine eine herzogliche vom Staate garantierte Landesbank (1792 als Kammerleihbank begründet, 1819 mit
jetziger Einrichtung versehen, 1837 mit den Geschäften einer Landrentenbank betraut; Überschuß 1894: 649 798 M.), Kreditverein
(Umsatz 1893-94: 3,151 Mill.M., Reingewinn 11 305 M., 5 Proz. Dividende), Hypothekenbank,
Immobilien- und Brandversicherungsanstalt (1890: Einnahme 455 049 M., Ausgabe 427 597 M.), Filiale der
AllgemeinenDeutschen Credit-Anstalt Leipzig,
[* 38] städtische Sparkasse (April 1895: 3 357 600 M. Einlage-Guthaben, Reingewinn 1893: 20 810 M.),
Aktien-Sparbank (1894: 48 436 M. Bruttogewinn, 7 Proz. Dividende).
Geschichte. Altenburg, zuerst 980 urkundlich erwähnt, wurde wahrscheinlich Mitte des 12. Jahrh.
Reichsstadt, worauf die Burggrafen von Altenburg neben dem kaiserl. Landrichter im Pleißenlande ihren Sitz
dort nahmen. Otto IV. hielt 1209 daselbst einen Reichstag ab. Nach der Schlacht bei Lucka (s. d.) besetzte
Landgraf Friedrich 1308 Stadt und Schloß nebst dem Pleißner Lande: 1324 erhielt es Landgraf Friedrich der Ernste vom Kaiser
in Pfand und 1329 in Lehn, ebenso 1329 das Burggrafenamt.
Von 1411 bis 1425 residierte hier Markgraf Wilhelm II., nach ihm sein BruderFriedrich der Streitbare bis 1428. Durch
die Hussiten 1430 niedergebrannt, kam es 1445 durch Erbteilung fast ganz an Kurfürst Friedrich den sanftmütigen, der hier
Hof
[* 39] hielt und dessen hinterlassene Gemahlin Margarete von Österreich
[* 40] bis 1486 ihren Witwensitz hier hatte. HerzogJohann residierte
in Altenburg 1592-1603: 1604-72 war die Stadt Residenz der ältern Altenburger Linie des Ernestinischen Hauses;
von 1826 an durch die Teilung infolge Aussterbens der sachsen-gothaischen Linie Sitz der neuen Altenburger Linie.
Litteratur. Huth, Geschichte der Stadt Altenburg zur Zeit ihrer Reichsunmittelbarkeit (Altenburg 1829);
1) Groß-Gemeinde und Amtssitz des ungar. Komitats Wieselburg, an der Einmündung der Leitha in die Kleine Donau, hat (1890) 3302 meist
kath. deutsche E. (1651 Magyaren), Post, Telegraph, Steueramt mit Fernsprechverbindung, ein Kollegium der Piaristen (seit 1736),
ein kath. Untergymnasium; Ackerbau, Getreide- und Viehhandel. Altenburg bildet nebst 28 andern Orten eine Herrschaft,
die als Majoratsgut an den HerzogAlbrecht von Sachsen-Teschen, als den Gemahl der Erzherzogin Christine, der Tochter der Maria
Theresia, gelangte.
Der Herzog errichtete hier ein philos. Lyceum und 1818 ein reich ausgestattetes landwirtschaftliches Institut, jetzt Königl.
UngarischeLandwirtschaftlicheAkademie mit botan. Garten.
[* 41] Die Herrschaft ist im Besitz des Erzherzogs Friedrich.
Zu ihr gehören ein schöner Park, eine Hofmühle und eine große Brauerei. Das Schloß zu Altenburg ist eins der ältesten Ungarns;
in ihm wurden 1809 die Friedensverhandlungen zwischen Champagny und Metternich eröffnet. - 2) Altenburg oder