Stadt im
Kreis
[* 7] Randow des preuß. Reg.-Bez.
Stettin,
[* 8] 9 km südöstlich von
Stettin, an der Mündung der Plöne
in den Dammschen See, den Linien
Berlin-Stettin-Stargard und
Altdamm-Cammin (67 km) der
Preuß. Staatsbahnen
[* 9] und der Privatbahn Altdamm-Kolberg
(122,13 km), hat (1890) 5242 E., darunter 128 Katholiken, in Garnison (339 Mann) das Trainbataillon Nr.
2,
Amtsgericht (Landgericht
Stettin), Post zweiter
Klasse mit Zweigstelle und
Telegraph,
[* 10] zweites Traindepot, 3 Papierstoff-, 2 chem.
Fabriken, Mehl- und Dampfschneidemühlen, besuchten Leinwandmarkt, 12 wichtige Viehmärkte, Holz- und Gemüsehandel. Mit
Stettin, dessen befestigter
Brückenkopf es 1646–1873 war, ist Altdamm durch einen die sumpfige Oderniederung durchschneidenden
Steindamm seit 1299 verbunden, woher der
Name des Ortes rührt.
1) Stadt im
BezirksamtNürnberg
[* 13] des bayr. Reg.–Bez. Mittelfranken, 22 km südöstlich von
Nürnberg, an der
Schwarzach und der staatlichen Vicinalbahn Feucht-Altdorf (11,7 km), hat (1890) 2979 E., darunter 150 Katholiken,
Amtsgericht (Landgericht
Nürnberg), Post,
Telegraph, Forstamt, altes Schloß, drei
Kirchen, Lehrerseminar, Taubstummenschule,
Krankenhaus;
[* 14] Metallwarenfabrik,
Ringofenziegelei, Hopfenbau. – 7 km von Altdorf liegen bei Weißenbaum die
HöhleHeidenloch und die an Versteinerungen reiche
Teufelsgrube. Altdorf ist Geburtsort des Malers
Altdorfer (s. d.) und des Historikers Mannert (s. d.).
Ursprünglich Reichsdomäne, kam Altdorf 1505 an die freie Reichsstadt
Nürnberg und erhielt 1575 ein Gymnasium, das 1623
Universität
wurde.
Vgl. Will, Geschichte und
Beschreibung der nürnbergischen
Universität Altdorf (Nürnb.
1808);
Böhm, Kurze
Beschreibung und Geschichte der Stadt in Mittelfranken (ebd. 1888).
– 2) Dorf im
Bezirksamt Ettenheim des bad. Kreises Freiburg,
[* 17] hat (1890) 1106 E., Postagentur,
Telegraph, kath.
Pfarrkirche, Schloß,
Weinbau. – ^[] 3) Dorf im
Kreis und Kanton
[* 18]
Molsheim des elsaß-lothring.
BezirksUnterelsaß, an der
Breusch,
hat (1890) 806 kath. E., schöne
Kirche der berühmten, 1789 eingegangenen Benediktinerabtei, welche die Verwandten des Papstes
Leo Ⅸ. an
Stelle der 966 gegründeten
Kirche des heil.
Cyriacus errichten ließen,
Basilika
[* 19] im Übergangsstil, von der noch
drei Schiffe
[* 20] stehen, während
Chor und Querschiff im 18. Jahrh. umgebaut wurden. –
Vgl. Sattler, Kurze
Geschichte der Benediktinerabtei Altdorf (Straßb. 1887).
Marktflecken und Hauptort des schweiz. Kantons Uri,
3 km südöstlich vom Vierwaldstätter
See, in 468 m Höhe, in geschützter
Lage, am Fuße des Grünwaldes, dessen
Bannwald den Ort vor Verschüttung
durch
Bergstürze schützt, an der Linie Luzern-Chiasso der
Gotthardbahn und der Gotthardstraße, hat (1888) 2542 meist kath.
E., Post,
Telegraph, seit dem
Brande von 1799 breite gepflasterte
Straßen. Altdorf besitzt eine alte
Pfarrkirche mit Gemälden von
Van Dyck und Annibale
Caracci und einem Marmorrelief von Imhof, ein altes Rathaus mit schönem Ratssaal
und alten Schlachtenbannern, schönes Kantonsspital, neue
Strafanstalt,
Theater,
[* 21] Zeughaus, ein Nonnen- und das 1581 gestiftete
älteste Kapuzinerkloster der
Schweiz,
[* 22] mit sehr schöner
Kirche, Gymnasium und Realschule, Mädchenschule im
Kloster, Erziehungsanstalt
für verwahrloste
Kinder, kantonales Antiquitätenmuseum, Gewerbehalle,
Bibliothek, Wasserleitung,
[* 23]
Moor- und Mineralbäder;
der Ort hat etwas
Transit- (ital.Wein), jedoch wenig selbständigen
Handel und
Industrie
(Seiden- und Parkettfabriken),
Kunstmühle, Bierbrauereien. – Altdorf ist bekannt durch die Tellsage.
An der
Stelle, wo
Tell gezielt haben soll, wurde 1861 seine Kolossalstatue aus
Gips
[* 24] von Siegfried in Zürich
[* 25] errichtet, die 1895 durch
ein Marmorstandbild von Kißling ersetzt ist. 2 km südöstlich am Eingange des
Schächenthales, in 552 m
Höhe, das Dorf
Bürglen (s. d.), der
Geburts- und Wohnort
Tells; am See in 437 m Höhe der
Hafen und Landungsplatz Flüelen
(s. d.); südlich bei der Mündung des Schächenbachs in die Reuß
[* 26] das Dorf
Attinghausen (s. d.).
Albrecht,
Maler, Kupferstecher, Zeichner für den Holzschnitt und
Baumeister, geb.vor 1480 in
Altdorf, lebte seit 1505 in
Regensburg,
[* 27] wo er 1538 starb. 1526 in den
Rat der Stadt gewählt, baute er dort u. a. das noch erhaltene
Schlachthaus (1527) und Befestigungswerke. Als
Maler erfuhr er den Einfluß
Dürers und Grünewalds. Die besondern Vorzüge
seiner Gemälde, Kupferstiche und Holzschnitte beruhen in den landschaftlichen
Schilderungen; zugleich
aber zeigen sie eine eigenartige Phantastik in
Komposition und
Beleuchtung.
[* 28] Seine bedeutendsten Gemälde sind: Ruhe auf der
Flucht
(Berlin,
[* 29] Museum) und
AlexandersSieg über
Darius
(München,
[* 30]
Pinakothek). Seine
Schilderung des
Sündenfalls und der
Erlösung
des Menschengeschlechts in 40 kleinen Holzschnitten gab G. Hirth neuerdings heraus
(Münch. 1888). –
Stadt im Distrikt Callosa de Ensarria der span.
ProvinzAlicante, unweit der
Bai Ensenada de Altea, auf einem Hügel,
ist Sitz eines deutschen
Konsularagenten
(KonsulatAlicante), hat (1887) 5790 E., einen
Hafen und Rosinenausfuhr.
Auf der südwestlich
die Ensenada de Altea abschließenden Landspitze der
LeuchtturmTorreBombarda.
Staatsbahnen auf einer
Dampffähre überschreitet, hat etwa 900 E., Post, Telegraph, Personen-Dampferstation, evang. Kirche, Kurhaus mit hübschen
Anlagen, Fischerei
[* 33] und wird in neuerer Zeit als Seebad besucht.