Alpine
Club, s. Alpenvereine. ^[= Alpenklubs, Vereine, die die Durchforschung der Alpenwelt zum Ziele haben. Der erste derselben ...]
Club, s. Alpenvereine. ^[= Alpenklubs, Vereine, die die Durchforschung der Alpenwelt zum Ziele haben. Der erste derselben ...]
Trias, s. Trias. ^[= (grch.), die Dreiheit, der Dreiklang; auch in der Politik, z.B. die deutsche T., wonach Deutschland ...]
Prosper, gewöhnlich Alpinus, ital. Arzt und Botaniker, geb. zu Marostica im Venetianischen, studierte zu Padua [* 2] und folgte 1581 als Arzt dem venet. Konsul nach Ägypten. [* 3] Nach seiner Rückkehr wurde er 1584 Marinearzt auf der Flotte des Andreas Doria und nachher Professor der Botanik zu Padua, wo er starb. Er schrieb: «De plantis exoticis» (Vened. 1627 u. ö.; hg. von seinem Sohne),
«De plantis Aegypti» (ebd. 1592; Pad. 1640),
«Historia Aegypti naturalis» (2 Bde., Leid. 1735) und «De medicina Aegyptiorum» (Vened. 1591; Leid. 1745). Unter A.s mediz. Werken sind bedeutend: «De praesagienda vita et morte aegrotantium» (Vened. 1601; hg. von Boerhaave, Leid. 1733) und «De medicina methodica» (Pad. 1611). Alpini lieferte zuerst genauere Beschreibungen des Kaffeebaums.
L., Pflanzengattung aus der Familie der Zingiberaceen (s. d.) mit gegen 40 Arten in den Tropen der Alten Welt und auf manchen Inseln des Stillen Oceans; ausdauernde krautartige Gewächse mit kriechendem Wurzelstocke. Am bekanntesten ist die in Ostindien [* 4] wildwachsende und auch vielfach daselbst kultivierte Stammpflanze der sog. Galgantwurzel, Alpinia Galanga Sw., deren Rhizom [* 5] einen angenehmen aromatischen Geschmack und Geruch besitzt und deshalb vielfach als Gewürz dient. Die Galgantwurzel war früher als Rhizoma Galangae auch offizinell und wurde insbesondere als Magenmittel in der sog. Tinctura aromatica verwendet.
s. Alpini, ^[= Prosper, gewöhnlich ital. Arzt und Botaniker, geb. 23. Nov. 1553 zu Marostica im Venetiani ...] Prosper.
Stadt im Oberamt Oberndorf des württemb. Schwarzwaldkreises, in 408 m Höhe, an der Kinzig und der Linie Stuttgart-Eutingen-Schiltach der Württemb. Staatsbahnen, [* 6] hat (1890) 1224 evang. E., Post, Telegraph, [* 7] Realschule, Spar- und Vorschußbank; Brauereien, Wollspinnerei, Tricotweberei, Kunstdüngerfabrik und Holzhandel. In der Nähe Luftkurort Krähenbad. Die Benediktinerabtei (1563 mit luth. Abt besetzt) mit schöner roman. Kirche wurde 1095 vom Grafen Adalbert von Zollern gegründet, wobei der Name Zollern zum erstenmal urkundlich genannt wird. –
Vgl. Glatz, [* 8] Geschichte des Klosters Alpirsbach (Straßb. 1877).
oder Alpnacht, Kirchgemeinde im schweiz. Kanton [* 9] Unterwalden ob dem Wald, hat (1888) 1901 E., darunter 158 Evangelische, und besteht aus den Dörfern und Stad und mehrern Weilern. Das eigentliche Alpnach, ein stattliches Dorf mit hübscher Kirche, liegt 466 m ü. d. M, 6 km nördlich von Sarnen auf der linken Thalseite über dem sumpfigen Wiesengrund der Sarner Aa; 2 km weiter nach Norden, [* 10] in 440 m Höhe, am Südfuß des Pilatus und am obern Ende des Alpnacher Sees das Dorf Alpnach-Stad (Gestad), das als Landungsplatz der Dampfboote, als Station der Linie Brienz-Luzern (Brünigbahn) und als Ausgangspunkt für die Besteigung des Pilatus (3½ Stunden) und der Pilatusbahn (s. d.) sehr lebhaften Fremdenverkehr besitzt.
Der Alpnacher See, der südwestlichste Arm des Vierwaldstätter Sees (s. d., 5,5 km lang, bis 1,5 km breit), erstreckt sich, links und rechts von waldigen Höhen eingefaßt, als stiller, schilfiger Wasserspiegel von der Mündung der Sarner Aa nordöstlich bis zu der kaum 400 m breiten See-Enge «im Acher» bei Stansstad, durch die er mit dem Vierwaldstätter See in Verbindung steht und die seit 1861 durch einen gemauerten Damm und eine sich daran anschließende aufdrehbare Gitterbrücke überbrückt ist. Entlang seinem linken Ufer ziehen sich die Brünigstraße und Brünigbahn nach Luzern. [* 11] Am östl. Ufer liegt am Fuße des Rotzbergs (675 m, mit den Trümmern einer Burg) die Kuranstalt Rotzloch mit alkalisch-salinischer Schwefelquelle.
schweiz. Dorf, s. Alpnach. ^[= oder Alpnacht, Kirchgemeinde im schweiz. Kanton Unterwalden ob dem Wald, hat (1888) 1901 E., ...]
(spr. -puchár-), Las Alpujarras oder Alpuxuarras (arab. Albuscharat), Name einer andalus. Gebirgslandschaft, die der Sierra Nevada südlich bis zum Mittelmeer in einer Breite [* 12] von 40 km vorgelagert ist und sich von Motril bis Almeria in westöstl. Richtung über 94 km Länge hin erstreckt. Die Alpujarras bestehen aus zahlreichen, tief einschneidenden, warmen Thälern und steilwandigen, vielfach zerrissenen und verzweigten Kalkbergen, die sich in mehrern Absätzen gegen das Mittelmeer senken und in ihrer Gestalt und grauweißen Färbung scharf abstechen gegen das alte krystallinische Schiefergebirge der Sierra Nevada.
Als besondere Teile der Alpujarras unterscheidet man die Sierra de Alhamilla ostwärts und die Sierra de Gador westlich vom Rio [* 13] de Almeria bis zum Rio de Adra, ferner von hier bis zum Rio Guadalfeo bei Motril die Sierra de Contraviesa. Die alpine Region der Alpujarras, insbesondere die Gegend von Lanjaron, ferner der Blick von Salobreña westlich von Motril durch die Schluchten nach dem schneebedeckten Mulhacen, gehören zu den schönsten Landschaftsbildern Spaniens. Die höhern, zu der Schieferkette der Sierra Nevada emporragenden Regionen der Ausweitungen der Hauptthäler (seltener auch der Barrancos, d. h. Nebenthäler) erscheinen oft als sehr tiefe Lagunen oder kleine Seen mit äußerst klarem Wasser, die, meist in der Höhe von ungefähr 3000 m gelegen und die höchsten Alpenteiche Europas bildend, den größten Teil des Jahres gefroren sind, während die Thäler der südlichern, tiefern Terrasse ein sehr warmes Klima [* 14] besitzen und überaus fruchtbar sind. So haben die in ihrem reichen Pflanzenwuchs die Vertreter aller europ. Pflanzenregionen in dichtgedrängter Folge aufzuweisen. Die Bewohner der höchsten Alpujarrasthäler sind unzweifelhaft Moriscos (s. Mauren). Alle Ortschaften der hohen Alpujarras haben ganz afrik. Bauart. Der Hauptort der westlichen Alpujarras ist Orgiva (s. d.), der Hauptort der östlichen Alpujarras Ugijar (s. d.).
(spr. -këire), die Einheit des frühern portug.und brasil. Getreidemaßes, womit die meisten schüttbaren Körper gemessen wurden. Der Alqueire wurde in 2 Meios Alqueires (halbe Alqueire) zu 2 Quartas zu 2 Outavas oder Oitavas eingeteilt; die Outava zerfiel in 2 Meios Outavas oder Salamins. 4 Alqueire bildeten 1 Fanga, 15 Fangas oder 60 Alqueire hießen 1 Moio. Der Alqueire war an den einzelnen Orten von sehr verschiedener Größe, in Lissabon [* 15] = 13,841 l, in Oporto [* 16] = 17,465 l; in Rio de Janeiro hatte der Alqueire etwa 40 l, und man rechnete 1 A. von Rio de Janeiro = 3 von Lissabon; in Bahia [* 17] dagegen war 1 A. = etwa 30 l, und man rechnete diesen Alqueire = 2¼ von Lissabon. – Auch ein portug. Flüssigkeitsmaß, der Pote von ½ Almude, hieß Alqueire.
(spr. -kifúh), Glasurerz, s. Glasur. ^[= ein glasartiger Überzug auf keramischen Gegenständen und Gefäßen, der denselben Glanz verleihen, ...]
oder Alraunwurzel, der puppenbalgähnliche (daher bei Columella planta semihominis), fleischige Wurzelstock der im klassischen Altertum als Zaubermittel und Amulett gebrauchten Mandragora ¶
(s. d.) officinalis L., als Radix Mandragorae noch unlängst offizinell. Abgebildet ist er schon in der Handschrift des Dioskorides aus dem Anfange des 6. Jahrh. (in der Hofbibliothek zu Wien). [* 19] Früher knüpfte sich viel Aberglaube an ihn. Man gab ihm menschliche (meist männliche) Gestalt und nannte ihn Alraun (Alräunchen, Alruneken), Alraun-, Wurzel-, Wichtel-, Erd- oder Galgenmännchen (holländ. Pisdiefje, d. i. Harndiebchen). Diese wurden im deutschen Altertum als Hausgötter betrachtet, an geheimen Orten in Kästchen gehütet, sorglich gepflegt, z. B. prächtig gekleidet und Sonnabends in Wasser oder Wein gebadet, auch wohl bei Mahlzeiten beteiligt (vgl. Lectisternium), und sollten dem verschwiegenen Besitzer Reichtum (darum auch Geld- oder Heckmändl), Gesundheit und andere irdische Güter, Glück bei Prozessen, Fruchtbarkeit der Frauen, Beförderung der Geburten bringen, leisteten auch Orakeldienst.
Die Charlatane des Mittelalters verkauften sie um hohen Preis. Den meisten Wert hatten die unter dem Galgen gefundenen, angeblich entstanden aus dem Samen [* 20] eines gehängten Diebes, der noch reiner Junggeselle ist. Der Glaube an die Wirksamkeit der Alraun ist in manchen Gegenden noch jetzt nicht verschwunden. Obige Abbildung, ein Alraunmännchen in drei Ansichten (a, b, c), ist einem Dokument von 1575 in Keyßlers «Antiquitates selectae septentrionales et celticae» (Hannov. 1720) entnommen. In vielen Gegenden, namentlich Nordwestdeutschlands, trennte man die Erscheinung ganz von der Pflanze und faßte sie wie die Kobolde (s. d.) auf, die als Hunde [* 21] oder Vögel [* 22] Glück bringen.
[* 18] ^[Abb.]