Alpengletscher,
s. Gletscher. ^[= (in Graubünden Wader, in Tirol Ferner oder Firne, in Salzburg und Kärnten Kees, in den ital. ...]
s. Gletscher. ^[= (in Graubünden Wader, in Tirol Ferner oder Firne, in Salzburg und Kärnten Kees, in den ital. ...]
s. Soldanella. ^[= L., Pflanzengattung aus der Familie der Primulaceen (s. d.) mit vier nur alpinen ...]
(in Savoyen und Piemont «coloration» gekannt), das prachtvolle, einem Glühen ähnliche Rot, das die felsigen oder schneebedeckten Alpengipfel bei schönem Wetter [* 2] kurz vor Sonnenuntergang zeigen. Dieses scheinbare Erglühen der Alpenhöhen dauert bis nach Sonnenuntergang, worauf dann das Rot einem matten Graublau (der «teint cadavéreuse») weicht. Allein schon nach einigen Minuten beginnt ein Nachglühen («résurrection» oder «seconde coloration») jener Alpengipfel vom Gelb bis zum Fleischrot, das sich dann in mannigfachen feurigen Tinten des Rot, Purpur und Violettrot abtönt, bis endlich wieder die gewöhnliche Farbe der Berge erscheint.
Zuweilen tritt noch ein zweites, kurzes, schwaches Nachglühen auf. Das Alpenglühen ist besonders feurig, wenn sich am westl. Horizont [* 3] lockere Cumuli oder Cirrocumuli befinden. Ähnlich wie die Morgenröte nur selten so prachtvoll ist wie die Abendröte, so zeigt sich auch das Alpenglühen bei aufgehender Sonne [* 4] viel schwächer und seltener. Das Alpenglühen rührt zweifellos von der Reflexion [* 5] des Sonnenlichts her. Letzteres ist schon wegen des tiefen Standes der Sonne rötlich gefärbt; das reflektierte Licht [* 6] wird aber noch stärker gefärbt erscheinen, da es noch tiefere Schichten der Atmosphäre durchdringen muß; das Nachglühen wird mit dem Purpurlicht der Dämmerung zusammenhängen.
(Lepus variabilis Pallas), s. Hase. [* 7]
Holzblasinstrument der Alpenvölker, schon im Mittelalter bekannt, besteht aus einer etwa 1,5 m langen geraden Röhre, meist ohne Mundstück, mit unten angesetztem, etwa 0,45 m langem Schallbecher.
Der Klang des Alpenhorn ist hell und weittragend, weich und dem der Posaune ähnlich.
In der gegenwärtigen Zeit ist es nur noch in wenigen Thälern im Gebrauch.
(ital. cacciatori delle Alpi) nannte Garibaldi seine im Italienischen Kriege von 1859 organisierten Freischaren, mit denen er, während die Piemontesen am 21. Mai an den folgenden Tagen die Österreicher an der Sesia beschäftigten, in die nördl. Lombardei einbrach. Es waren Freiwillige aus allen Teilen Italiens [* 8] und andern Ländern, anfangs mangelhaft bewaffnet, bald aber besser und für Leichtigkeit der Bewegung sehr zweckmäßig ausgerüstet. Aus ihnen bildete Garibaldi 1860 den Kern seiner Expedition nach Sicilien, 1000 Mann in sieben Compagnien, die noch denselben Namen Alpenjäger führten und durch weitern Zuzug allmählich zu einem Heere, der sog. Südarmee, anwuchsen. Sie trugen als Uniform die rote Bluse, die Garibaldi bereits im Kriege von 1849 getragen hatte. Auch Garibaldis Expedition gegen Rom [* 9] 1862, die bei Aspromonte endigte, war aus diesen Alpenjäger gebildet.
nannte man früher die außerordentlich mächtigen Kalksteinbildungen der Alpen, [* 10] deren geolog.
Alter lange Zeit in Dunkel gehüllt war.
Erst in neuerer Zeit hat man die Gliederung und wahre Stellung dieser sehr verschiedenalterigen Alpenkalksteine erkannt.
Von ihnen gehören an: 1) dem Tertiär der Nummulitenkalk;
2) der Kreideformation [* 11] der Gosau-, Sewen-, Schratten-, Spatangen-, Rudistenkalk;
3) der Juraformation [* 12] der Aptychen-, der Nerineenkalk, der sog. Hochgebirgskalk im Berner Oberland;
4) der Triasformation [* 13] der Dachstein-, Wetterstein-, Hallstätter-, Virgloriakalk u. s. w.
s. Alpenvereine. ^[= Vereine, die die Durchforschung der Alpenwelt zum Ziele haben. Der erste derselben ...]
(Fregilus graculus Cuv.), ein etwa 40 cm langer und 82 cm klafternder Rabenvogel mit schwarzem, blau und grün schillerndem Gefieder, ziemlich hohen, lebhaft siegellackroten Beinen und langem, gestrecktem und gebogenem gelben Schnabel.
Die Alpenkrähe bewohnt die Pyrenäen und übrigen höhern span. Gebirge, die Alpen, den Kaukasus, Himalaja, dann die hohen nordafrik.
Gebirge, den Atlas [* 14] und das abessin. Hochland, die Canaren, einige hohe Punkte in Schottland und Cornwall, die Karpaten, den Balkan, Altai und Ural.
nach Dr. Schwarze, s. Geheimmittel. ^[= (Arcana), wirkliche oder angebliche Arzneimittel, deren Zusammensetzung geheim gehalten wird. ...]
s. Klimatische Kurorte. ^[= # solche Orte, welche durch ihr Klima vermöge der besondern Beschaffenheit der Luft, namentlich ...]
s. Allium. ^[= L., Lauch, Pflanzengattung aus der Familie der Liliaceen (s. d.) mit gegen 250 Arten größtenteils ...] [* 15]
s. Baumläufer. ^[= (Certhiidae), Baumrutscher, eine wenig artenreiche Familie kleiner Singvögel mit langem, schwach ...]
s. Wassersalamander. ^[= (Triton), ein aus 16 Arten bestehendes, Europa, Nordafrika und die gemäßigten Gegenden Asiens ...]
s. Murmeltier.
s. Alpenpflanzen. ^[= gewöhnlich die Gewächse, die in Hochgebirgen hauptsächlich oberhalb der Baumgrenze vorkommen ...]
gewöhnlich die Gewächse, die in Hochgebirgen hauptsächlich oberhalb der
Baumgrenze vorkommen und
von hier aus häufig am Rande der
Gletscher, an den Ufern der Alpenflüsse in schattigen Schluchten, wo der Schnee
[* 16] lange liegen
bleibt, auch in tiefer gelegene Gegenden herabsteigen. Die Alpenpflanzen haben im allgemeinen
einen niedern, rasenförmigen Wuchs, lebhaft gefärbte
Blüten und zeichnen sich häufig durch starke, oft wollige
Behaarung
aus. Da ihre Vegetationsperiode
naturgemäß nur eine kurze ist und die Ausbildung reifer Samen
[* 17] oft sehr verzögert wird,
so sind die meisten Alpenpflanzen ausdauernde Gewächse; die Anzahl der einjährigen beträgt
etwa 4 Proz. der Gesamtzahl.
Was den Alpenpflanzen auf dem Wege der Aussaat reifer Samen verloren geht, erreichen sie durch zahlreiche ausdauernde Sprosse, die meist dicht gedrängt stehen und so einen rasenförmigen Wuchs veranlassen. Im wesentlichen ähnliche Verhältnisse in Bezug auf Habitus und Lebensweise zeigen die Gewächse der kalten Zonen, und es findet sich außerdem auch eine weitgehende Übereinstimmung z. B. in den Arten der der nördl. Halbkugel und den Pflanzen der arktischen Zone, so daß eine gemeinschaftliche Abstammung und ein gemeinsames Vorkommen beider in frühern kältern Perioden, in den sog. Glacialperioden, wohl als sicher angenommen werden darf. - In botan. Gärten hat man die Alpenpflanzen mit Erfolg kultiviert.
Haupterfordernis für die Zucht im Tieflande ist möglichste Wiedergabe aller Standorts- und klimatischen Verhältnisse der alpinen Regionen jener Arten. Man pflanzt am besten auf künstlichen Felsanlagen, bei deren Aufbau man Rücksichten auf das natürliche Vorkommen der zu kultivierenden Pflanzen auf Kalk- und Urgesteinen zu nehmen hat und zwischen deren Steinen man entsprechende, mit der geeigneten Erde zu füllende Lücken zur Aufnahme der Pflanzen selbst läßt.
Volle Lichtwirkung unter alleiniger Mäßigung der Mittagssonne, stetes Feuchthalten der Kulturen durch täglich mehrmals wiederholtes Überspritzen selbst der Wege und namentlich gute Deckung im Winter mittels aufgehäufter starker Schneemassen, nachdem man zuvor die Pflanzen selbst mit Moos oder Fichtenreisig überlegte, sind weiter unerläßlich. Dazu kommt als Hauptbedingung des Gedeihens, daß man, den Verhältnissen des Hochgebirges entsprechend, die Schneedecke im Frühlinge möglichst lange zu halten sucht, um ein zu frühes Treiben der Pflänzchen zu verhüten. Die bevorzugteste Alpenpflanze ist das Edelweiß, Gnaphalium Leontopodium L. (s. Gnaphalium und Tafel: ¶
Alpenpflanzen, [* 18] Fig. 3); ihm schließen sich die Alpenrosen (Almenrausch), Rhododendron ferrugineum L [* 18] (Fig. 9) und Rhododendron hirsutum L (s. Rhododendron), wie auch die Edelraute, Artemisia mutellina Vill. [* 18] (Fig. 1, s. Artemisia), an. Auffallend schönblütige, meist tiefblaue Blumen haben die Enziane, deren schönste Art Gentiana acaulis L. [* 18] (Fig. 13) auch als Gartenpflanze sehr geschätzt ist (s. Enzian). Leicht ist im Garten [* 19] auch die Silberwurz, Dryas octopetala L. [* 18] (Fig. 12), zu ziehen; sehr schwer dagegen lassen sich die reizenden Soldanellaarten, deren zierlichste Soldanella minima Hoppe [* 18] (Fig. 2) ist, kultivieren (s. Soldanella). Zwerge unter den Alpenpflanzen sind Saxifraga [* 20] Burseriana L. [* 18] (Fig. 8, s. Saxifraga) und Primula minima L. [* 18] (Fig. 4, s. Primel). Von den Campanulaarten ist Campanula caespitosa Scop. [* 18] (Fig. 6) eine der schönsten (s. Campanula); auch die Alpennelke, Dianthus alpinus L. [* 18] (Fig. 10), ist eine sehr schöne Alpenpflanze.
Eine bekannte Pflanze der niedern Alpenregion ist Cyclamen europaeum L. [* 18] (Fig. 11), unrichtig Alpenveilchen genannt (s. Cyclamen). Das eigentliche Alpenveilchen, Viola alpina L. [* 18] (Fig. 5), ist dem gewöhnlichen Veilchen sehr ähnlich, jedoch geruchlos. Viel Beachtung verdient der Alpenmohn, Papaver alpinum L. [* 18] (Fig. 7), wegen seiner großen gelben, oft auch weißen Blumen (s. Papaver). Außerdem finden sich in den Alpen verschiedene Anemonen, Ranunkeln, Heidearten sowie gewisse Gramineen [* 21] und Cyperaceen.
Litteratur. Christ, über die Verbreitung der Pflanzen der alpinen Region der europ. Alpenkette (Zür. 1867);
ders., Das Pflanzenleben der Schweiz [* 22] (ebd. 1879);
Seboth, Die Alpenpflanzen nach der Natur gemalt (mit Text von Graf, 4 Bde., Prag [* 23] 1879-84);
Hartinger, Atlas der Alpenflora (mit Text von W. von Dalla Torre, Lfg. 1-36, Wien [* 24] 1881-84);
Schröter, Taschenflora des Alpenwanderers (3. Aufl., Zür. 1892);
Wünsche, Die Alpenpflanzen (Zwickau [* 25] 1893);
Kerner, Die Kultur der Alpenpflanzen (Innsbr. 1864).