mehr
Gewebe [* 2] heißen Twisted Alpaka. Die Alpakagewebe dienen zu Rock-, Hosen-, Mantel- und Kleiderstoffen, Möbelzeugen, Fransen, Besätzen u. s. w.
Gewebe [* 2] heißen Twisted Alpaka. Die Alpakagewebe dienen zu Rock-, Hosen-, Mantel- und Kleiderstoffen, Möbelzeugen, Fransen, Besätzen u. s. w.
(arab. al-pargat), die Sandalen [* 3] der span. Fußtruppen;
sie werden zum Felddienst und im Kriege getragen und sind so vorzüglich, daß es in der span. Armee kaum Fußkranke giebt.
Ein königl. Dekret vom verfügte bereits die Ausrüstung der tercios proviciales mit einem Paar Alpargatas für jeden Soldaten.
pari, Pari, d. h. gleich, ein aus dem Italienischen in die deutsche Handelssprache übertragener Ausdruck, der sich zunächst auf den Stand der Geld- und Wechselkurse bezieht. Der Kurs steht pari (al pari), wenn sein Stand ein solcher ist, daß die Menge edeln Metalls, welche man für eine Geld- oder Wechselsumme giebt, der Menge edeln Metalls, welche in eben dieser Geldsumme angegeben oder durch die Wechselsumme am Zahlungsplatze ausgedrückt wird, gleich ist. So prägt man z. B. in Frankreich aus einem Kilo 9/10 feinen Goldes 3100 Frs., im Deutschen Reiche aus einem Pfunde von 500 g Feingold 1395 M.; dies ergiebt für den Wechselkurs von Deutschland [* 4] auf Frankreich ein sog. Wechselpari von 81 M. für 100 Frs., für den franz. Wechselkurs auf deutsche Plätze 123 37/81 Frs. für 100 M. Sofern der Kurs einer Münze, einer Papiergeld- oder einer Wechselsorte den Paristand überschreitet, pflegt man zu sagen, daß er über pari stehe, und der Mehrbetrag bildet ein Aufgeld (Agio, s. d.); wenn er aber den Paristand nicht erreicht, sagt man, er stehe unter pari, und der Minderbetrag bildet einen Verlust (Disagio) der betreffenden Geld- oder Wechselsorte. Auch bei Staatspapieren, Aktien und andern Effekten kommen jene Ausdrücke vor, da der Preis aller dieser Kaufobjekte ein wechselnder ist. (S. auch Kurs.)
s. Alp. ^[= # oder Alb (lat. incubus; frz. cauchemar; engl. night-mare), ein krankhafter, beängstige ...]
[* 5] Benennung für eine besondere Art von Gebirgen (s. d.).
das mächtigste Gebirge Europas und im Herzen dieses Erdteils, in der Mitte zwischen Äquator und Nordpol, zwischen 43½ und 48° nördl. Br. und 5 und 16½° östl. L. von Greenwich gelegen, dem allgemeinen Umriß nach ein langgezogener, quer gegen den Meridian gerichteter, von S. über N. in NO. verlaufender Schlangenbogen, dessen im W. sehr scharfe Krümmung sich gegen O. zusehends verflacht. Die Länge dieses Bogens von Savona bis Wien [* 6] mißt etwa 1100 km. Ihrem plastischen Aufbau und ihrer geolog.
Zusammensetzung nach bestehen jedoch die Alpen aus zwei gegen NW. und N. konvexen Bogen, [* 7] die sich zwischen dem Lago Maggiore und dem Bodensee schräg gegeneinander legen. Beide Bogen enthalten je in ihrer Mitte die größten Massenerhebungen: die Gebirgsstöcke des Montblanc und Monte-Rosa im W. und die Ötzthaler Alpen im O. Dort aber, wo der westalpine Bogen auf den ostalpinen stößt, befindet sich eine Unterbrechung in dem stetigen Höhenzuge. Diese Zweiteilung tritt auf jeder guten Übersichtskarte (besonders auf Schichtenkarten) deutlich zu Tage.
Grenzen. [* 8] Die Grenzen des Alpengebirges lassen sich nicht allenthalben durch eine scharfe Linie bezeichnen, weil der Übergang vom Gebirge zur Ebene nicht immer sprungweise, sondern oftmals sehr allmählich erfolgt; in letzterm Falle wird daher die Grenze durch einen mehr oder weniger breiten Saum vergegenwärtigt, dessen Lage am besten beim Anblick aus großer Ferne bestimmt wird, da an Ort und Stelle die unbedeutenden Aufragungen der nächsten Umgebung gegenüber der höhern, aber weiter abstehenden Hauptmasse des Gebirges unverhältnismäßig stark zur Geltung kommen. Im allgemeinen können folgende Orte als Markpunkte für den Verlauf der Alpengrenze betrachtet werden:
1) Äußerer Saum: Savona, Nizza, [* 9] Moustiers, Digne, Carpentras, Valréas, Crest, Voreppe, Chambéry, Annecy, Bonneville, Thonon, Vevey, Bulle, Thun, Luzeru, Zug, Uznach, St. Gallen, Bregenz, [* 10] Kempten, [* 11] Füssen, Murnau, Neubeuern, Traunstein, Salzburg, [* 12] Laufen, Straßwalchen, Gmunden, Steyr, Wilhelmsburg, Greifenstein, Wien;
2) innerer Saum: Savona, Colle Altare, Ceva, Boves, Saluzzo, Pinerolo, Ivrea, Arona, Lavello, Como, Bergamo, Brescia, Salo, Verona, [* 13] Vicenza, Schio, Conegliano, Gemona, Cividale, Kirchheim, Krainburg, Franz, Windischgraz, Marburg; [* 14]
3) östlicher Saum: Marburg, Eibiswald, Stainz, Graz, [* 15] Hartberg, Friedberg, [* 16] Güns, Kirchschlag, Ödenburg, [* 17] Neudörfel, Neunkirchen, [* 18] Wurflach, Leobersdorf, Baden, [* 19] Wien. Innerhalb dieser Umgrenzung umfassen die Alpen ein Gebiet von 176000 qkm; ihre größte Breite [* 20] findet sich in der Mitte des ganzen Gebirgszugs und mißt von Kempten nach San Bonifacio 275 km; der schmalste Durchschnitt ist jener von Chambery nach Avigliana mit 125 km. Mitunter werden die Grenzen des Alpengebietes weiter gezogen, indem jenes ganze Gebiet ins Auge [* 21] gefaßt wird, das in hydrogr.
Beziehung von den Alpen abhängig ist, und das sich beispielsweise im W. bis zur Rhône, im N. bis zur Donau, im S. bis zum Po und zur Adria erstreckt. Daher findet man häufig weit größere Zahlen als Ausmaß der Alpen verzeichnet, doch gelten dieselben nicht dem Gebirge allein, sondern auch einem Teile der angrenzenden Ebenen. Diese, die als Basis des Gebirges zu betrachten sind, liegen in sehr verschiedener Höhe, und zwar im Süden weit tiefer als im Norden. [* 22] Während der Südfuß der Alpen auf der Poebene zwischen 50 und 300 m schwankt, liegt der Nordfuß auf der schweiz. Hochebene zwischen 400 und 600 m, auf der oberbayr.
Ebene zwischen 600 und 900 m und im österr. Donaulande zwischen 200 und 500 m. Die westl. Begrenzungslinie erhebt sich von 50 bis gegen 400 m, die östliche hält sich ziemlich regelmäßig zwischen 300 und 400 m. Den mächtigsten Anblick gewähren deshalb die von Süden aus betrachtet, und zwar nicht nur wegen der tiefern Lage des Standortes, sondern auch, weil man sich dort innerhalb der Krümmung des Gebirgszugs befindet. Am berühmtesten ist mit Recht die Alpenansicht vom Mailänder Dom, die vom Monte-Viso bis zu den Gipfeln an den Quellen des Oglio reicht; sehr schön ist auch die vom Markusturme zu Venedig, [* 23] vom Ortler bis zum Triglav.
Auf der Nordseite genießt man den schönsten Anblick der Alpen vom Gipfel des Feldberges oder von dem des Belchen im Schwarzwalde, von wo aus man dieselben, den herrlichen Gipfeln des Berner Oberlandes gegenüberstellend, vom Montblanc bis zum Zugspitz übersieht. Auch der Frauenturm zu München [* 24] gewährt eine umfassende Ansicht. Innerhalb der Alpen selbst sind von den leicht erreichbaren Gipfeln ihrer Rundsicht wegen am berühmtesten: Faulhorn, Pilatus, Rigi, Säntis, Pfänder, Hohe Salve, Kitzbühler Horn, Schmittenhöhe, Gaisberg, Schafberg, Dobratsch u. a. m.
Höhe. Der Höhe nach unterscheidet man in den Alpen die Region der Niederalpen, die bis zur Grenze ¶
des Baumwuchses, also ungefähr bis 1800 m reicht; die Region der Mittelalpen, von der Baumgrenze bis zur Firnlinie reichend, also von 1800 m bis 2800 m; die Region der Hochalpen, das Gebiet des «ewigen Schnees» (Firn) umfassend. Am reichlichsten sind diese Stufen auf der Nordseite der Alpen, besonders in den Ostalpen, entwickelt, da sich dort das Gebirge sehr allmählich zur Ebene abdacht. Der Südabfall ist steiler, so daß man dortselbst im Abstiege häufig die verschiedensten Klima- und Vegetationsgebiete durchschreitet und in wenigen Stunden aus der Eisregion in Kastanienwaldungen herabgelangt. Die Mehrzahl der hervorragendern Alpengipfel erreicht 3000-4300 m Höhe. Die Westalpen sind höher als die Ostalpen, welche nur einen einzigen Gipfel von über 4000 m Höhe, den Piz Bernina (4052 m), aufweisen. Die sechs höchsten Alpengipfel sind: Montblanc (4810 m), Monte Rosa (4638 m) Dom (4554 m), Lyskamm (4538 m), Weißhorn (4512 m), Matterhorn (4505 m);
die übrigen Gipfel messen schon unter 4500 m. Die Durchschnittshöhe beträgt 1400 m.
Geologischer Bau. Die Alpen sind gleich den meisten übrigen großen Gebirgszügen der Erde ein Faltungsgebirge, entstanden durch einen tangentiellen Zusammenschub der festen Erdkruste. Der Betrag der Faltung ist sehr bedeutend; man hat gefunden, daß die Alpen, wenn man ihre Falten ausgleichen könnte, 120 km an Breite gewinnen würden, so daß also das Alpenland durch den Zusammenschub beinahe auf die Hälfte seiner ursprünglichen Breite gebracht wurde. Trotzdem sind in den Alpen die Falten nicht das eigentlich formgebende Element; das Gebirge tritt uns vielmehr als gewaltige Ruine eines Baues entgegen, dessen ursprünglich tektonischen Grundzüge durch die Einwirkung von Denudation und Erosion [* 26] stellenweise bis ins Unkenntliche verändert wurden. Mächtige Bergketten verlaufen heute, wo sich nach dem tektonischen Grundriß des Gebirges ein tiefes Faltenthal befinden sollte, und an Stelle eines hochgeschwungenen Faltenzugs begegnet man nicht selten einer tiefeinqeschnittenen Thalung. Die Menge des durch Wasser abgetragenen und weggeführten Materials dürfte die Hälfte der ursprünglichen Gesamtmasse betragen.
Die Felsarten der Alpen sind teils krystallinisch, teils sedimentär. Das Grundgerüste der Alpen wird von einem krystallinischen Kern gebildet, der von einem Mantel sedimentärer Gesteine [* 27] umgeben ist. Der krystallinische Kern bildet aber kein zusammenhängendes Ganzes, sondern teilt sich in einzelne (etwa 36) «Centralmassen», die durch geschichtete Gesteine voneinander getrennt werden. Die am vollkommensten krystallinisch ausgebildeten Gesteine, besonders Gneis und Granit, bilden stets den Kern des Massivs, während die unvollkommen ausgebildeten Gneise, Amphibolgneise, Glimmerschiefer, Talkschiefer, Chloritschiefer, Kalkglimmerschiefer, grüne und graue Schiefer mit krystallinischen Kalklagen, Kalkthonschiefer u. s. w. nach außen zu folgen.
Die Struktur der Centralmassen ist entweder eine fächer- oder eine gewölbeartige, je nachdem der Betrag der Faltung ein größerer oder ein geringerer gewesen. In den westlichen Alpen haben die Centralmassive eine ellipsoidische Gestalt, in den östlichen Alpen treten mehr rückenartig fortlaufende Längsmassen hervor. In ihrer Gesamtheit bilden die Centralmassen die Mittelzone der Alpen, die nördlich und südlich von je einer Zone sedimentärer Gesteine begleitet wird.
Diese Anordnung kommt jedoch erst in den Ostalpen zur vollen Geltung, da in den Westalpen die südl. Sedimentärzone größtenteils niedergebrochen und daher heute nicht mehr vorhanden ist. Die Art und Weise, in der die einzelnen sedimentären Formationen in den Alpen auftreten, läßt erkennen, daß die letztern aus ursprünglich vereinzelten Gebieten von eigenartiger geolog. Entwicklungsgeschichte bestehen, die erst in verhältnismäßig junger Zeit von gleichsinnigen dynamischen Bewegungen erfaßt und zu einem einheitlichen Kettengebirge umgestaltet worden sind.
Die paläozoischen Formationen sind im allgemeinen spärlich entwickelt, was darauf hindeutet, daß die Alpen zu jener Zeit größtenteils Festland gewesen sind. Silur und Devon [* 28] sind mit Sicherheit nur in den Ostalpen nachgewiesen, Carbon und Perm dagegen finden sich schon in größerer Verbreitung sowohl in den Ost- wie Westalpen; die letztern Bildungen sind jedoch nicht marinen Ursprungs, sondern kamen in Binnenseen oder in Ästuarien zur Ablagerung. Erst zu Beginn der mesozoischen Periode fand eine umfassende Submersion eines Teils des Alpengebietes statt, indem die Ostalpen, bislang mit den Westalpen und dem böhm. Festlande zusammenhängend, sich durch Senkung von beiden lostrennten.
Die Senkung erfolgte allmählich und hielt durch lange Zeit an, was aus der enormen Mächtigkeit der ostalpinen triasischen Bildungen und aus dem häufigen Wechsel der Facies, der die Ablagerung aus einer Tiefsee ausschließt, hervorgeht. In ähnlichem Maße, als die Senkung vorschritt, lagerten sich die Sedimente aufeinander, so daß das Meer immer verhältnismäßig seicht blieb und gewiß niemals jene Tiefe von mehrern tausend Metern erreichte, wie sie der Mächtigkeit jener Sedimente entsprechen würde.
Die Westalpen waren zur Triaszeit größtenteils Festland und sanken erst mit Anbruch der Juraperiode allmählich unter den Meeresspiegel hinab, weswegen auch das westalpine Kalkgebirge im Gegensatze zu dem ostalpinen vorzugsweise aus Malm- und Kreidebildungen besteht. Die Ostalpen hinwieder begannen schon vor und während der Kreidezeit neuerdings über den Meeresspiegel sich zu erheben, und zwar begann die Hebung im Osten und schritt von da gegen Westen vor, was aus dem Umstande ersichtlich wird, daß in der angegebenen Richtung immer jüngere Formationsglieder über die ältern die Oberhand gewinnen.
Nur die Wiener Randstein- oder Flyschzone scheint zur Kreide- und ältern Tertiärzeit, im Gegensatze zu den sich hebenden Nordostalpen, einen langsam, aber stetig sich senkenden Meeresstrich gebildet zu haben und ist demnach als die eigentlich geologische und nur der Ausbildung nach veränderte Fortsetzung der schweiz. Kalkalpen zu betrachten. Während zur jüngern Tertiärzeit die Gebirgsbildung [* 29] der Ostalpen schon beendet war, hatten die Westalpen und die Flyschzone erst während des Miocäns begonnen, sich über den Meeresspiegel zu erheben, und die Aufwölbungen und Überschiebungen der schweiz. Molasse bekunden, daß der Faltungsprozeß bis in die allerjüngste Zeit hinein andauerte. Die Grenze zwischen diesen beiden großen, in ihrer Entstehungsgeschichte so sehr verschiedenen Teilen des Alpengebietes wird im N. durch die Rheinlinie, im S. durch den Lago Maggiore bezeichnet. Der Trias-Lias-Zug, der den ganzen Nordrand der Ostalpen von Wien her begleitet, setzt nicht über den Rhein hinüber, sondern wendet ¶