nur seiner litterar. Thätigkeit, war auch Mitredacteur des «Aftonblad».
Er entwickelte lebendige Ursprünglichkeit und Erfindungsgabe, obschon er des Ebenmaßes entbehrte, sich auch zur Ausführung
selten Zeit nahm. Er schrieb mathem. Lehrbücher,
Grammatiken und andere philol. Werke, histor. und pädagogische
Abhandlungen,
religiöse, philos., polit. und nationalökonomische
Aufsätze. In
Deutschland
[* 2] wurde er nur als Belletrist
bekannt; am bedeutendsten ist hier «TörnrosensBok», zwei Sammlungen romantischer Rahmendichtungen (seit 1832). Von
A.sRomanen
sind zu erwähnen: «Palatset»,
«Gabriele Mimanso», «Amorina»,
«Amalie Hillner», «Die Herren auf Ekolsund»;
von dramat.
Arbeiten:
«Signora
Luna», «Ramido Marinesco», «Die
Schwanengrotte auf
Ipsara», «Marjam», «Isidorus
von
Tadmor»;
von epischen: «Schems el-Nihar»,
«Arthurs Jagd» (aus dem Artuskreise);
von kleinern Erzählungen:
«Colombine»;
«Die Kapelle», eine Idylle;
die Novelle «Es geht an», die gegen die Konventionsehe gerichtet ist und
viele Gegenschriften, von
Palmblad, Snellmann u. a., hervorrief;
«Aramintha May». Als
Humorist glänzt er in «Ormuzd und
Ahriman»,
zeigt sich aber am liebenswürdigsten in seinen
Volksschriften«Grimstahamas Nybygge», «Arbetetsära» u. a. Almqvist geriet 1851 in den
Verdacht eines Vergiftungsversuchs an einem Wucherer, entzog sich aber der Untersuchung
durch Flucht nach Nordamerika.
[* 3] 1865 ging er als Prof. C. Westermann nach
Bremen
[* 4] und starb dort Eine Auswahl seiner
Schriften
(«Valdaskrifter», 2.
Serie, 4 Bde., Stockh.
1874–75; 1.
Serie 1878) gab
Lysander mit einer
BiographieA.s heraus. –
ein Kleidungsstück, das früher, namentlich im Mittelalter, neben dem
Barett im Winter von den Kanonikern
getragen wurde, bestand aus einem weiten Pelzkragen, welcher die Schultern bis etwa zu den Ellbogen bedeckte, und
dem cucullus oder der cappa
(Kapuze) von gleichem
Stoff, welche über das Haupt geschoben werden konnte. Im
Sommer trugen die
Kanoniker das sie auszeichnende Almucium mehr zum Schmuck über dem linken
Arm.
(in
Portugal
[* 8] und
Brasilien
[* 9] auch
Amalde, in Mexiko
[* 10] auch Almuere oder Almuerza), ein ursprünglich maur. älteres
Hohlmaß von sehr verschiedener
Größe. Noch gegenwärtig ist der Muhd (arab. al-muhd) in
Marokko
[* 11] ein
allgemein gebräuchliches Getreidemaß von ungefähr 14 l
Inhalt; 4 Muhd bilden ein
Sah. An Gewicht enthält der
Sah Weizen
etwa 33–35 kg. In
Spanien diente der der häufiger Celemin genannt wurde, ebenfalls als Getreidemaß. Er
war dort (wie auch in Mexiko) 1/12 der
Fanega (s. d.) und sein
Inhalt schwankte in den einzelnen
Provinzen zwischen etwa 2 und 6 l.
Der mexikanische Almude enthielt etwa 7 ½ l. In
Portugal und
Brasilien war der Almude ein Flüssigkeitsmaß, dessen
Inhalt in den einzelnen
portug. Orten zwischen etwa 17 und 25 l schwankte, bei Öl aber in Lissabon
[* 12] etwa 34 Arratéis oder portug.
Pfd. (= 15,6 kg), in Oporto
[* 13] etwa 50 solche Pfund (= etwa 23 kg) betrug. Der brasilianische
Almude
war in der Hauptstadt etwa = 16 l. Auf den
Canarischen Inseln führte
auch ein kleines Flächenmaß
den
Namen Almude (oder Celemin), ebenso in Mexiko, wo es auch Estajo genannt wurde und = 35,11 qm war. (S. auch
Alma.)
(spr. -munjeh-),Ciudad und Seehafen im Distrikt Motril der span.
Provinz Granada,
[* 14] südlich von der
Sierra de Almijara, in einer
Zuckerrohr und
Bataten erzeugenden
Vega, ist sehr
altertümlich gebaut und hat (1887) 8842 E. und eine
Burg aus der Zeit der Maurenherrschaft.
(spr. ännick) oder Alnewick, Stadt in der engl.
GrafschaftNorthumberland, am schiffbaren
Aln oder
Alne, der 7 km östlich von Alnwick bei dem Hafenort
Alnmouth (452 E., Seebad) in
die Nordsee mündet, hat (1891) einschließlich Canongate 6746, als Zählbezirk 7436 E., geräumigen Marktplatz, großes
Stadthaus mit Säulenhallen und
Turm,
[* 16] 10
Kirchen, sowie
Handel mit
Ackerbau- und Industrieerzeugnissen.
Außer
den Ruinen einer 1147 gegründeten
Abtei (Alnwick-Abbey) nördlich des
Aln besitzt die Stadt das Stammschloß der
Grafen und
Herzöge Percy von
Northumberland, Alnwick-Castle. Dasselbe, seit 1310 der Sitz der Percy, wird schon 1093 erwähnt und wurde
seit 1854 durch Umbau nach ital.
Stil in eins der stattlichsten Schlösser Englands mit großem
Park umgeschaffen.
In der gegenwärtigen Gestalt schließen die
Mauern desselben 2 ha ein.
L.,Aloe, Pflanzengattung aus der Familie der Liliaceen (s. d.)
mit gegen 180
Arten, die meisten in Südafrika
[* 17] und einige in den Mediterrangegenden sowie auf den
Canarischen Inseln. Einzelne
Arten sind als Kulturpflanzen auch in andern Gegenden schon seit langer Zeit verbreitet. Es sind
ausdauernde, niedrige, fast stengellose Kräuter mit grundständiger
Blattrosette und kurzem, oft kaum 15 cm hohem Blütenschafte,
oder von strauchartigen Wuchse, oder in seltenen Fällen selbst
Bäume mit bis 20 m hohem und 1,60 m im Durchmesser haltendem,
säulenförmigem, einfachen: oder ein- oder mehrmals gabelig verzweigtem
Stamme mit endständigen
Rosetten zahlreicher dichtgestellter
Blätter.
Die zweizeilig oder spiralig gestellten
Blätter sind bei allen
Arten dickfleischig und meist sehr saftig, aus mehr oder weniger
stengelumfassendem
Grunde in der Regel lineal-lanzettlich und allmählich verschmälert, auf der Oberfläche oft rinnig, glatt
oder gerunzelt oder warzig, an den Rändern oft hornartig oder auch dornig-gezähnt, bei einzelnen
Arten
gefleckt oder gebändert. Zwischen ihnen erhebt sich der end- oder achselständige, nackte oder mit Schuppenblättern besetzte,
oft meterlange Blütenschaft, der eine einfache
Ähre oder
Traube oder aus solchen zusammengesetzte Rispe meist ansehnlicher,
gewöhnlich rotgelber oder purpurner, aufrechter, abstehender oder hängender
Blüten mit gegliedertem,
von einem
Deckblatte gestütztem Blütenstiele trägt. Die Gattung ist berühmt wegen der von einer Anzahl ihrer
Arten gelieferten
offizinellen
Drogue Aloe (s. d.). Diese liefern die
Arten:
Aloë socotrina Lam.
(= Aloë vera Mill., doch nichtL., s.
Tafel:
Liliifloren,
[* 18] Fig. 1, aloëBlütenstand,
[* 19] b.
Blüte,
[* 20] c.
Blüte durchschnitten),
Aloë vulgaris Lam.,
Aloë feroxL., Aloë spicataL.fil. und A¶
mehr
lingua Mill., denen sich Aloë. Africana Mill. und Aloë plicatilis Mill. als eine geringere Ware liefernde
Arten und wahrscheinlich auch noch Aloë arborescens Mill.,Aloë purpurascensHaw. und Aloë Commelini Willd.
anschließen. Die Aloë socotrina hat einen 1–1,60 m hohen, oft gegabelten Stamm, 30–40 schwertförmige, gebogene, etwa 2 ½
cm breite, dunkelgrüne Blätter in dichter, etwa 1 m im Durchmesser haltender Rosette, einen einfachen
Blütenschaft mit dichtblütiger, 60 cm langer Traube roter, 3 cm langer Blüten. Aloë vulgaris (=A. veraL.) unterscheidet sich
durch kürzern, 30-60 cm langen, meist einfachen Stamm und die aus der Blüte deutlich vorragenden Staubgefäße
[* 22] von
ersterer Art; sie ist jetzt durch die gesamten wärmern Klimate verbreitet und findet sich in den Küstengebieten selbst
Südeuropas verwildert und oft in Menge vor.
Die übrigen Arten sind sämtlich in Südafrika heimisch. Die Fasern der Blätter einzelner Arten werden zu gröbern Gespinsten
benutzt (s. Aloehanf). Viele Aloearten sind Dekorations- und Zierpflanzen unserer Glashäuserund Zimmer.
Die schönste Art für letztern Zweck ist Aloë picta, eine kleine bleibende Art mit grün und weiß gefleckten und
gestreiften Blättern. Sie verlangen im Winter einen hellen trocknen Standort und im Sommer einen sonnigen Platz im Freien. Während
der Vegetationsperiode vertragen sie reichlich Wasser und flüssigen Dünger, wogegen sie im Winter empfindlich
sind.
ein Artikel des Droguenhandels, aus dem eingekochten Safte der dicken, fleischigen Blätter verschiedener Arten
der Aloepflanze bestehend; erscheint in festen, harten, bitter schmeckenden Stücken. Der Saft wird fast nur so gewonnen,
daß man ihn aus der Schnittfläche der im März und April dicht am Stamme weggschnittenen und in Tröge
gestellten Blätter ausfließen läßt und dann in kupfernen Kesseln eindickt (so auf den westind. Inseln), oder daß man den
ausfließenden Saft in einem ein Erdloch auskleidenden Ziegenfelle sammelt und später in gußeisernen Pfannen einsiedet
(so am Kap). Schälen und Auspressen der Rinde und des anliegenden den Aloesaft enthaltenden Gewebes des
Blattes würde eine reichere Ausbeute geben. Man unterscheidet im Handel zwei Gruppen von Aloesorten:
1) glänzende oder gewöhnliche Aloë(Aloëlucida), 2) Leberaloe (Aloë hepatica).Alle Sorten der ersten Gruppe sind auf dem
Bruche stark glänzend, in dünnen Schichten durchscheinend; die der zweiten Gruppe sind sowohl auf
der Oberfläche, wie auf dem Bruche matt, in dünnen Schichten undurchsichtig und voll leberbrauner Farbe. Dies beruht darauf,
daß die ganze Masse mit kleinen Krystallen von Aloin erfüllt ist, welche man unter dem Mikroskop
[* 23] deutlich erkennt, während
man bei der glänzenden Aloë das Aloin, weil es verändert ist, nicht wahrnimmt.
Nach dem neuen DeutschenArzneibuch soll in Apotheken nur die Aloë lucida geführt werden; alle Sorten kommen aus dem Kapland,
daher auch der Name Kapaloe (Aloë capensis); sie stammen von verschiedenen Arten der Gattung Aloë (s. d.). Das Arzneibuch
verlangt folgende (Eigenschaften: dunkelbraune Masse von eigentümlichem Geruch und bitterm Geschmack, leicht in großmuschelige,
glasglänzende Stücke und in scharfkantige rötliche bis hellbraune, durchsichtige Splitterchen brechend, welche sich unter
dem Mikroskop nicht krystallinisch erweisen. Das durch Zerreiben erhaltene gelbe Pulver
darf bei 100° C. nicht zusammenbacken
und seine Farbe nicht verändern. 5 Teile Aloë müssen mit 10 Teilen siedendem Wasser eine fast klare Lösung
geben, aus der sich jedoch beim Erkalten etwa 3 Teile wieder ausscheiden.
Von der Leberaloe, die hauptsächlich in England verwendet wird, unterscheidet man folgende Handelssorten: Bombayaloe und
Sansibaraloe, beide von Aloë vulgaris Lam.,
in braunen bis schwarzen matten Stücken. – Barbadosaloe, aus Westindien,
[* 24] von Aloë vulgaris und andern
dort kultivierten Arten gewonnen, ist die beste Sorte der Leberaloearten;
sie ist gewöhnlich schwarzbraun, im Bruche uneben
und wenig wachsglänzend;
beim Anhauchen zeigt sie einen safranartigen Geruch;
das Pulver erscheint goldgelb bis schokoladebraun.
– Die Curaçaoaloe, von der Insel Curaçao, ist außen glänzend, im Bruche dunkelbraun und undurchsichtig;
Aloë vulgaris ist die Stammpflanze. – Die früher geschätzte Sokotoraaloe
(Aloë socotrina) wurde auf der Insel Sokotora im Golf von Aden
[* 25] gewonnen; jetzt kommt jedoch keine mehr von dort, sondern man
belegt mit diesem Namen teils die von Maccula unweit Kosseir an der arab. Südküste, teils die von Sansibar
[* 26] kommende. Die Stücke dieser Sorte sind gelbbraun bis braunrot, innen oft noch weich, das Pulver ist rötlichgelb, sie erscheint
unter dem Mikroskop stark krystallinisch.
Die Stammpflanze dieser Sorte ist Aloë PerryiBaker. – Die Natalaloe aus Südostafrika hat eine helle
Leberfarbe, wenig Geruch und geringe Löslichkeit in Wasser; sie ist stark krystallinisch. – Die geringsten Sorten von Aloë sind
die arabische, griechische und Bombaysorte, sie sind Übergangsformen zwischen glänzender und Leberaloe. Als Roßaloe (Aloëcaballina) kam früher eine Sand und Unreinigkeiten enthaltende Sorte von schwarzer Farbe in den Handel.
Die Aloë ist stets an trocknen Orten aufzubewahren, da sie leicht Feuchtigkeit anzieht und die Stücke dann zusammenfließen.
Die Versendung geschieht in Kisten, die der Barbadossorte auch in Kürbisschalen. Haupthandelsplatz ist London,
[* 27] wo die Kisten
in Auktionen verkauft werden. – Die Aloë wirkt stark abführend. Von offizinellen Aloepräparaten
führt das neue Deutsche
[* 28] Arzneibuch (3. Ausg. von 1890) folgende auf:
1) Aloeextrakt (Extractum aloës), wird mit 5 Teilen siedendem Wasser auf 1 Teil Aloë bereitet; der erkaltete, von dem sich ausscheidenden
Harz getrennte Auszug wird dann zur Trockne eingedampft. (Das früher gebräuchliche Extractumaloës acidosulfurico correctum hat das neueArzneibuch nicht mit aufgenommen.) 2) Eisenhaltige Aloepillen(Pilulea aloëticae ferratae),
aus Aloepulver und Eisenvitriol bestehend.