in die Hauptstadt Mexiko
[* 2] ein. Hier wurde er 23. Juni Präsident der von den Siegern eingesetzten Regierungsjunta, die den
Titel einer «Regentschaft des mexik. Kaisertums» annahm. Zugleich übernahm
Almonte das Ministerium des
Auswärtigen und der
Finanzen. Vom
Kaiser Maximilian ward er 1864 zum Reichsverweser und zum Großmarschall
desReichs ernannt. 1866 ging Almonte als außerordentlicher Gesandter nach
Paris,
[* 3] wo er auch nach dem
Sturze
des mexik. Kaisertums blieb und starb.
(Almaura), Hauptstadt des Distrikts
Kumaon in den brit.-indischen Nordwestprovinzen, 29° 35' nördl.
Br., 79°
41' östl. L., etwa 65 km von der Westgrenze Nepals in 1626 m Höhe auf dem
Kamme eines Höhenzugs, besteht aus einer 2,5 km langen, mit Felsplatten belegten reinlichen
Straße und zwei durch das
Fort
Almora getrennten
Bazaren und hat (1881) 7390 E., darunter 6323
Hindu, 866 Mohammedaner und 201
Christen. Der
Palast des ehemaligen
Radscha wird gegenwärtig als Gefängnis benutzt. Am Westende steht die
Kaserne und hinter derselben das
Fort Moira.
und
Almohaden,
Namen von zwei maur.-span. Dynastien, die von afrik. Berberstämmen ausgingen. Der Häuptling
des in der
Sahara hausenden Sanhâdscha-Stammes, Jahjâ, machte 1036 eine Pilgerreise nach dem
Osten und kehrte mit dem Verlangen
zurück, seinen der
Religion nur oberflächlich anhängenden und in Unwissenheit über seine Gesetze und
Dogmen befindlichen
Stamm vom
Islam durchdringen zu lassen. Er brachte zu diesem Zweck einen Theologen,
Abdallâh ibn Jâsin,
mit.
Von der
Klause (râbita), in welche sich die ersten Gläubigen mit
Abdallâh zurückzogen, erhielten sie den
Namen al-murabitûn
(von den christl.Spaniern in Almoraviden verändert), unter welchem
Namen sie bald darauf als Eroberer
das westl. Nordafrika und
Spanien
[* 4] überfluteten. Zunächst besetzten sie das marokk. Gebiet, unterwarfen sich den
Stamm der
Bereghwâta, welcher eine Art Mischreligion mit vorwiegend berber. Resten bekannte (als Gott verehrten sie Bacax, welchen
Namen man auf afrik.-röm. Münzen
[* 5] häufig als Gegenstand der Anrufung
findet).
Ihr König war damals
Abû Bekr ibn Omar, der aber völlig unter dem Einflusse seiner Frau
Zeinab stand, einer Kaufmannstochter,
die unter den
Berbern als wunderthätige Zauberin angeschen und zu dieser Zeit das eigentliche Oberhaupt der erobernden Almoraviden
war. Da sie auch ferner an derSpitze derBewegungen verbleiben wollte, trennte sie sich vom König und
heiratete dessen Neffen Jussuf ibn Teschfin, der später als Nachfolger des
Abû Bekr die almoravidischen Eroberungszüge
fortsetzte, 1062 die Residenz
Marokko
[* 6] gründete und, von den kleinen mohammed. Fürsten in
Spanien gegen
Alfons VI., König
von
Castilien, zu Hilfe gerufen, den
Christen 1086 bei Zallâka, unweit
Badajoz, eine
Niederlage bereitete.
(S.
Abbâdiden.) Doch bald unterwarf er durch Gewalt und Mitwirkung der Theologen, welche die Entthronung der mohammed.
Duodezfürsten empfahlen, das ganze arab.
Spanien seiner Herrschaft.
Allein die Macht der Almoraviden wurde sehr bald durch die
Bewegung der
Almohaden (richtig: almuwahhidûn,
d. i.
Bekenner der Einheit
Gottes) gestürzt. An der
Spitze dieser stand ein aus dem
Osten von seiner Studienreise heimkehrender
Theologe Mohammed ibn Tûmact vom Berberstamme der Maßmûda, welcher 1121 gegen die religiös-dogmatische
Richtung im Almoravidenreiche
zu eifern begann, zur Auflehnung gegen ihre Herrschaft aufreizte und sich selbst als den vom
Propheten
verheißenen
Mahdi ausgab.
Nach seinem
Tode 1128 übernahm sein
SchülerAbd al-Mumin (s. d.) die
Führung und machte dem
Reiche der Almoraviden in
Afrika
[* 7] ein Ende. Die Eroberung
Spaniens wurde unter seinem
SohneAbu Jakub Jussuf eifrigst fortgesetzt, aber erst unter dessen SohnAlmansor, der 1195 bei Alarcos über die Castilier einen glänzenden
Sieg errang, entschieden. Allein unter
seinem Sohn und Nachfolger Mohammed al-Nâßir (1198-1213) gelang es den vereinigten christl.
Königen 1212, das almohadische
Heer bei Navas de
Tolosa zu besiegen; damit begann der
Verfall der Almohadenmacht. Sie wurden
immer mehr aus
Spanien verdrängt und Uneinigkeit in der Dynastie, Selbständigkeitsgelüste der
Statthalter,
erschütterten auch ihre Macht in
Afrika.
Schon 1216 begann der berber.
Stamm der
Banu Merîn
(Almeriniden) vom südl.
Atlas
[* 8] aus
seine Macht nach dem Norden
[* 9] auszudehnen; sie vertrieben den letzten
AlmohadenAbd al-wâhid Mutaßim aus
Marokko; 1275 wurden
die
Almohaden von den Meriniden vollends vernichtet. -
(frz. aumônier; engl. almoner), vom griech.-lat.
eleemosynarius, d. h. Almosenpfleger, ursprünglich der die Almosengelder verwaltende Ordensgeistliche.
Denselben
Titel erhielten dann auch die Almosenpfleger der Prälaten und Fürsten, bei diesen meistens
deren Beichtväter. Am franz.
Hofe gab es mehrere Almosenier, unter welchen seit dem 15. Jahrh. ein Großalmosenier
genannt wird. Dieser wurde durch
Franz I. einer der ersten
Reichs- und Hofbeamten von weittragendem Einfluß. Er war der
Beichtvater
des königl. Hauses und gewöhnlich Kardinal.
Durch die Revolution aufgehoben, kam diese Würde unter Napoleon I. und Napoleon III. vorübergehend
wieder zur Geltung. Die Königin und die Prinzen in
Frankreich hatten ihre besondern und auch der
Armee waren solche beigegeben.
Diese standen unter dem Großalmosenier als dem Evêque de armées. Die Würde eines Hereditary
GrandAlmoner in England ist
eine
Sinekure; ebenso die des Lord High Almoner, eines der höchsten Würdenträger am engl.
Hofe, gewöhnlich
Bischofs von Oxford.
[* 10] Am päpstl.
Hofe bekleidet einer der Ehrenprälaten (s. d.) das
Amt des Almosenier.
KarlJonas Ludw., schwed.
Schriftsteller, geb. zu
Stockholm,
[* 11] studierte seit 1808 zu
Upsala,
[* 12] widmete sich einer amtlichen
Laufbahn, zog sich aber 1824, die romantische
Lehre
[* 13] von der Ungebundenheit des
Genies verwirklichend, nach den Wäldern Wermlands
zurück, um als bäuerlicher Freisasse zu leben.
Bald dieses Lebens überdrüssig, wurde Almqvist
Lehrer, dann Rektor an der «Elementarschule»
in
Stockholm, gab diese
Stelleauf und wurde als Feldprediger angestellt. Später lebte er
¶
mehr
nur seiner litterar. Thätigkeit, war auch Mitredacteur des «Aftonblad».
Er entwickelte lebendige Ursprünglichkeit und Erfindungsgabe, obschon er des Ebenmaßes entbehrte, sich auch zur Ausführung
selten Zeit nahm. Er schrieb mathem. Lehrbücher, Grammatiken und andere philol. Werke, histor. und pädagogische Abhandlungen,
religiöse, philos., polit. und nationalökonomische Aufsätze. In Deutschland
[* 15] wurde er nur als Belletrist
bekannt; am bedeutendsten ist hier «TörnrosensBok», zwei Sammlungen romantischer Rahmendichtungen (seit 1832). Von A.sRomanen
sind zu erwähnen: «Palatset», «Gabriele Mimanso», «Amorina», «Amalie Hillner», «Die Herren auf Ekolsund»;
von dramat. Arbeiten:
«Signora Luna», «Ramido Marinesco», «Die
Schwanengrotte auf Ipsara», «Marjam», «Isidorus
von Tadmor»;
von epischen: «Schems el-Nihar», «Arthurs Jagd» (aus dem Artuskreise);
von kleinern Erzählungen:
«Colombine»;
«Die Kapelle», eine Idylle;
die Novelle «Es geht an», die gegen die Konventionsehe gerichtet ist und
viele Gegenschriften, von Palmblad, Snellmann u. a., hervorrief;
«Aramintha May». Als Humorist glänzt er in «Ormuzd und Ahriman»,
zeigt sich aber am liebenswürdigsten in seinen Volksschriften«Grimstahamas Nybygge», «Arbetetsära» u. a. Almqvist geriet 1851 in den Verdacht eines Vergiftungsversuchs an einem Wucherer, entzog sich aber der Untersuchung
durch Flucht nach Nordamerika.
[* 16] 1865 ging er als Prof. C. Westermann nach Bremen
[* 17] und starb dort Eine Auswahl seiner
Schriften («Valdaskrifter», 2. Serie, 4 Bde., Stockh.
1874–75; 1. Serie 1878) gab Lysander mit einer BiographieA.s heraus. –